Freitag, 29. Oktober 2021

Goldener Oktober

Ende Oktober ist das Wetter richtig schön herbstlich geworden. Nach ein paar Nächten mit Frost ist es diese Woche mild und sonnig:

Benjamin



Dienstag, 26. Oktober 2021

Besamerstammtisch 2021 - Teil 2

Nach der Vorstellung der Nachzuchten gab es den Vortragsteil, bei dem es immer um Themen zur Besamung geht.

Zuerst Hr. Dalle von der RBB zum Aktuellen aus dem Bullenangebot.
Freemax, vor zwei Jahren beim Besamerstammtisch der Star-Bulle, damals Nr. 3 weltweit wurde stark als Bullenvater eingesetzt und so sind mittlerweile seine Söhne schon im Besamungseinsatz. In der Top-50-liste nach Gesamtzuchtwert (RZG) sind sieben von ihnen vertreten, in der Top-100-Liste zehn.
Trends bei den Bullen sind weiterhin Hornlosigkeit, das sind in Brandenburg inzwischen 37 % der verkauften Spermas, in gesamt Deutschland 25 %. Dann wie die letzten Jahre auch schon zu kleineren Bullen hin, nicht nur solche die nicht mehr so extrem Größe vererben sonder zunehmend auch solche die unter dem Durchschnitt der Population liegen. Denn noch größere Kühe passen nicht in die Ställe und bei der aktuellen politischen Situation ist fraglich wie schnell es neue Ställe gibt... Und dann noch stärker gewinkelte Hinterbeine. Das Problem sehe ich seit gut zehn Jahren schon, dass die Hinterbein zunehmend steiler wurden was zu starken Belastungen der Klauenspitzen führt.
 
Zweiter Vortrag war von Dr. Beyer vom IFN in Schönow, der über den Versuch referierte den eine Doktorandin des IFN in Nordrhein-Westfalen durchgeführt hatte. Ob bei verzögertem Eisprung (Ovultaion) Firschsperma höhere Besamungserfolge bringt. Verzögerte Ovulation liegt vor wenn der Eisprung mehr als 24 h nach der äußerlich sichtbaren Brunst stattfindet. Das hat wieder mit dem Hormonabbau zu tun. Pro Liter Milch müssen 500 Liter Blut durchs Euter fließen, die alle auch durch die Leber fließen, die alles mögliche verstoffwechselt, inklusive der Sexualhormone. Wenn die Leber aus 25.000 Liter Blut am Tag einen Großteil der Hormone abbaut bleiben nicht mehr so viele für einen normal ablaufenden Zyklus übrig. 
In dem Versuch wurde das Sperma vom gleichen Absamen als aufgeteilt, Hälfte als Gefriersperma, Hälfte als Frischsperma. Die Versuchskühe für die beiden Varianten wurden zufällig ausgewählt anhand der Ohrmarkennummer. Also ein Versuchsdesign um unerwünschte Einflüsse auszuschließen.
24 h nach der Besamung wurde per Ultraschall geschaut ob der Eisprung schon stattgefunden hatte, wenn nicht war es eine verzögerte Ovulation. Und es wurde noch die Rückenfettdicke gemessen, um einen Einfluss der Körperkondition nachweisen zu können.
Als Ergebnisse kamen heraus, dass eine natürliche Brunst bessere Trächtigkeitsraten erzielt als hormonell induzierte ("anspritzen"), unabhängig ob von der verzögerten Ovulation, mit 10 - 13 mm Rückenfettdicke (= BCS 2,25 - 2,5) gab es die höchste Trächtigkeitsrate.
Und die eigentliche Fragestellung: Frischsperma bringt bei verzögerter Ovulation bessere Besamungserfolge. Die wahrscheinlichste Ursache: Die Spermien sind länger lebensfähig und noch aktiv wenn sich die Eizelle verspätet, das Gefriersperma ist da im Nachteil, weil sie beim Einfrieren mit Flüssigstickstoff bei -196°C "einen auf den Deckel bekommen haben".
 
Der  dritte Vortrag war von Dr. Bochardt von der FU Berlin über Neuigkeiten bei Brunsterkennungssystemen. 
Die modernen Systeme, die auf dem Markt verfügbar sind, würden über 90 % der Brunsten erkennen. Die FU arbeitet mit einigen Betrieben in Brandenburg zusammen um Daten für die Forschung zu sammeln.
So kam heraus, dass im Zeitraum zwischen 7 und 24 h nach dem Brunstalarm der Besamungserfolg am höchsten ist. Daher ist es nicht schlimm wenn nur einmal am Tag besamt wird, wie es bei den Tierzuchttechnikern von Zuchtverband üblich ist. Und das bestätigt die alte Morgens-Abends-Regel, die besagt wenn eine Kuh morgens brünstig gesehen wird soll sie abends besamt werden bzw. abends dann am nächsten Morgen.
Sowie noch Erkenntnisse zur Brunstintensität. Da gibt es große Unterschiede, manche sind die Stillbrünstigen ganz heimlich und andere sieht an dem Tag im Stall einfach jeder. Die Brunstintesität in den ersten 50 Tagen in Milch, ob kein, ein oder zweimal, zyklisch im 3-Wochen-Rhythmus und wie stark ist ein gutes Früherkennungssystem wie es nach dem Ablauf der freiwilligen Wartezeit dann mit der Fruchtbarkeit weitergehen wird.

Benjamin


Samstag, 23. Oktober 2021

Besamerstammtisch 2021 - Teil 1

Am Donnerstag war ich auf dem diesjährigen Besamerstammtisch der RBB in Groß Kreutz. Das war für mich die erste überregionale Veranstaltung seit mehr als anderthalb Jahren gewesen. Im September hatte die Testherdentagung stattgefunden während ich in meinem Weinleseurlaub gewesen war. Die ist normalerweise als im Mai oder Juni...
 
Der Teil auf der Besamungsstation in Schmergow mit der Vorführung aktueller Besamungsbullen musste wegen dem herrschenden Sturm aus Sicherheitsgründen ausfallen. Wobei sich die Bullen bei dem starken Wind bestimmt auch nicht aus dem Stall getraut hätten.

Die Coronaauflagen halt. Mit persönlicher Voranmeldung, Hinterlegung der Kontaktdaten und man bekam am Eingang ein Partybändchen:



























Es ging dann gleich in Groß Kreutz los. Die Vorstellung der Nachzuchten fand nicht im Ring in der Vermarktungshalle statt sondern im Stall nebenan, wo die Zuschauer dann auf dem Futtertisch standen.
Die Bullen haben zwar schon Töchter in Milch aber bis auf Saleno noch keinen Töchterzuchtwert, dafür muss eine bestimmte Anzahl drei Milchleistungsprüfungen absolviert haben, dass man dann einen ersten Zuchtwert berechnen kann. Bei der nächsten Zuchtwertschätzung im Dezember (dreimal jährlich: April, August, Dezember) bekommen dann die beiden anderen auch ihren Töchterzuchtwert.

Die zugehörigen Bullen kannte ich alle. Die sind bei uns auch durch die Besamung gegangen. Das allererste verfügbare Sperma geht in die Spitzenzucht des Zuchtprogramms, dann kommen der Testeinsatz in den Testherden dran. Dafür wurden die in den Zeiten vor der genomischen Zuchtwertschätzung etabliert, 2006 in Mecklenburg-Vorpommern und 2009 in Brandenburg: Schnell Töchter der Bullen zu bekommen um dann die Töchterinformationen für die Zuchtwertschätzung zu haben. Sowie eine umfangreicher Datenerfassung (-> RBBplus) Durch die Kooperation in der PhönixGroup hatten wir dieses Jahr auch zwei Spitzenbullen der RBW aus Baden-Württemberg bekommen, die jetzt die Kapazitäten Testherden mitzunutzen.
In Verbindung mit der Genotypisierung der Kühe waren die Testherden auch Ausgangspunkt für den "Mortellaro"-Zuchtwert DDcontrol und die Gesundheitszuchtwerte.

Töchter von Garido.
Von ihm wurden sehr viele Spermaportionen verkauft und er hat entsprechend viele Töchter, von denen jetzt immer mehr erstmals abkalben. In Brandenburg ist er von den neueren Bullen mit Töchtern aktuell der Beste mit einer Einsatzleistung von 32 kg. Das heißt, dass die Töchter in ihrer ersten Milchleistungsprüung, die irgendwo zwischen dem 5. und 40. Tag nach der Kalbung liegt im Durchschnitt 32 kg Milch gaben.
Wir haben 3 Garido-Töchter, sie sind so rund 3 Monate in Milch, Einsatzleistung war 28 kg, bei dreien kann das halt eine ziemlich nach unten ziehen.
 

 



















Töchter von Makari PP:
Man sah auf die Entfernung schon deutlich, dass er wenig Größe vererbt. Die mittelrahmige Kuh wie sie gewünscht ist. Die Einsatzleistung liegt in Brandenburg bei 31 kg.
Makari ist homozygot hornlos, also sind alle seine Töchter hornlos (siehe auch Post vom 13.09.2020).  
Die beiden rechten Kühe sind von der Agrargenossenschaft Karstädt; das erkannte ich sofort an den linken Ohren, in der Ohrmarke die Einkerbungen für die Markierung genetisch hornloser Tiere (siehe Post vom 11.06.2019) und die Transponderohrmarke für die Tiererkennung auf dem Melkkarussell (siehe Post vom 23.02.2014).
Wir haben 12 Makari-Töchter, wobei demnächst noch paar nachkommen werden. Die bisherigen sind so 4 - 6 Monate in Milch und hatten eine Einsatzleistung von 31 kg.






















Töchter von Saleno. 
Von Saleno haben wir 9 Töchter, 3 sind altmelkend, 3 stehen trocken und 3 haben bereits zum zweiten Mal gekalbt. Ihre Einsatzeistung lag bei 29 kg.
 
Da habe ich kein vernünftiges Foto hinbekommen, die Gruppe war sehr unruhig. Mit meinen Erfahrungen von der Kreistierschau finde ich das gar nicht schlimm und bin da eher von dem Trend der freilaufenden Auktionen angetan, bei denen die Kühe nicht mehr geführt sondern getrieben werden:
 

 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Fortsetzung folgt!

Benjamin

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Anwelksilage

- zur Übersicht der Fütterungsserie -> hier -

Anwelksilage (AWS) ist das Rinderfutter schlechthin. Umgangssprachlich Grassilage oder Gras genannt. 

Die klassische Anwelksilage wird vom Grünland gewonnen, enthält also auch Klee und Kräuter. Daneben gibt es auch von verschiedensten Arten Ackerfutter: Gräser wie Welsches Weidelgras oder Rohrschwingel, Kleegras mit Rotklee dabei, Luzerne oder Landsberger Gemenge (Welsches Weidelgras, Inkarnatklee, Wicke). Und auch Grünroggen zählt eigentlich dazu, wenn auch selten als AWS bezeichnet.

Die Gemeinsamkeiten sind der Erntezeitpunkt vor dem Ähren/Rispenschieben bzw. in der Knospe, kurz bevor die Pflanze von Wachstum auf Fortpflanzung umschwenkt und am meisten Energie und Eiweiß enthält. Dann das Anwelken um Wasser zu verdunsten und in einen Bereich der Trockensubstanz zu kommen in dem die Silierung problemlos funktioniert. Und noch die Bedeutung in der Fütterung als Eiweißquelle und Rohfaser für die Pansenfunktion.

Zwischen den Arten gibt es Unterschiede, so haben die Weidelgräser mehr Energie aber weniger Eiweiß als Rohrschwingel und Luzerne. Und der Schnittzeitpunkt hat auch einen großen Einfluss, der erste Schnitt im Frühjahr hat den höchsten Energie- und Eiweißgehalt. Die Folgeschnitte haben dann weniger und mehr Rohfaser.

Einordnung: Grundfuttermittel, proteinreich.

Trockensubstanz: Ziel sind 35 - 40 %. Bei Wickelballen mehr. Unter 28 % gibt es Sickersaft aus dem Silostock mit dem Nährstoffe verloren gehen.
Energie: 5,0 - 7,0 MJ NEL
Eiweiß: 10 - 20 %
Rohfaser: 20 - 30 %
Zucker: 5 - 10 %, das was bei der Milchsäuregärung nicht umgesetzt wird
Stärke: keine
wichtig ist noch die Rohasche (unter 10 %), das sind nicht nur die Mineralstoffe sondern auch Sand der bei der Ernte (Mähen, Zetten/Wenden, Schwaden) mit ins Futter kommt.

Anwelksilage aus Rohrschwingel, 2. Schnitt, gehäckselt:

Benjamin



Sonntag, 17. Oktober 2021

Nach Gülpe

Zur Versammlung des Besamungsverein letzte Woche gab es auch eine Exkursion und zwar zur Agrargenossenschaft Gülpe.

Gülpe ist der dunkelste Ort Deutschlands, Städte und Inustrie gibt es im näheren Umkreis nicht sodass die Lichtverschmutzung recht gering ist und eine gute Sicht auf den nächtlichen Sternenhimmel bietet. Dafür ist der Sternenpark Westhavelland eingerichtet worden, vor allem mit speziellen Straßenlampen und Verdunklung zu bestimmten Anlässen, auch in den Ställen.

Die AG Gülpe hat auch für Brandenburger Verhältnisse recht ungünstige Standortbedingungen: Der Ackerbau auf märkischem Sand und vom Grünland 95 % im Naturschutzgebiet und davon noch ein Teil Überflutungsflächen der Havel.

Es wird Schweinehaltung im geschlossenen System - Zuchtsauen zur Ferkelproduktion und Mast - betrieben. Des Weiteren Mutterkuhhaltung mit Gebrauchskreuzungen, die hauptsächlich Fleckvieh und Uckermärker enthalten. Die Färsen werden mit Angus- und die Kühe mit Uckermärkerbullen belegt. Daneben Marktfruchtbau und Naturschutzarbeietn wie Baum- und Heckenpflege.
Bis letztes Jahr auch noch Milchviehhaltung, die aber nach den drei Dürrejahren 2018 bis 2020 aufgegeben werden musste. Der Betriebsname war mir aus den Bestenlisten unseres LKV geläufig und als im oberen Viertel dabei.

Hauptstandbein ist die Direktvermarktung über die Landfleischerei Gülpe, über die sämtliche Schweine und ein Großteil der Rinder in mehreren eigenen Geschäften verkauft werden. Die gesamte Verarbeitung erfolgt selbst bloß die eigentliche Schlachtung erfolgt im Schlachthof, da sich ein eigenes Schlachthaus bei dem ganzen Auflagenwahn nicht rechnet. 

Flache und weite Landschaft, in der Ferne ist eine der Mutterkuhherden zu erkennen. Der Kanal wird im Winter angestaut und dann stehen die Flächen unter Wasser.
Mit dem trüben Wetter hat mich das ein wenig an Hooge erinnert, da gab es ähnliche Fotos (siehe auch Post vom 25.09.2014):

Benjamin




Donnerstag, 14. Oktober 2021

Endlich wieder unterwegs!

Letzte Woche war ich endlich wieder bezüglich Kühen "draußen unterwegs" auf einer Veranstaltung, das letzte Mal war ich auf dem Tag des Milchviehhalters im März 2020 gewesen (siehe auch Posts vom 13.03.2020 und 15.03.2020).
 
Diesmal war es die Jahreshauptversammlung des Rinderzucht- und Besamungsvereins. Da fand 2020 gar keine Veranstaltung statt und 2021 bisher auch nicht.
 
Wie jedes Jahr auch die Statistiken des Zuchtverbands, dass die Anzahl der Kühe wieder abgenommen hat.
Der krasse Strukturwandel wird deutlich wenn man es auf längere Zeit gesehen betrachtet.
In Deutschland gab es 1990 6,4 Mio. Milchkühe, 2021 nur noch 3,9 Mio., das sind - 39 %!
In den Neuen Bundesländern in der gleichen Zeit von 1.583.000 auf 671.000, das sind -58 %.
Und in Brandenburg von 423.000 1989 auf 137.000 2020, sind - 67%. Die Gesamtzahl aller Rinder ist in dieser Zeit um 61 % vom 1,233 auf 0,477 Mio gesunken.
Soviel zu der Thematik die Tierhaltung müsse aus Klimaschutzgründen um 50 % reduziert werden, in Brandenburg ist man über dieses Ziel heute schon weit darüber hinaus! Wobei die Tiere gar nicht klimaschädlich sind, denn sie sind in den natürlichen Kohlenstoffkreislauf eingebunden und der Kohlenstoff den sie als CO2 und Methan ausstoßen wurde zuvor von den Futterpflanzen der Athmosphäre entnommen (siehe auch Post vom 13.08.2021).

Bei den Milchkühen dind es jetzt 90.000 Herdbuchkühe auf 210 Betrieben, 2007 waren es noch doppelt so viele Betriebe mit weit über hundertausend Milchkühen. 
Die Lebensleistung ist um knapp 1.000 kg auf 28.852 kg gestiegen. Die der Herdbuchkühe liegt immer etwas über der aller Kühe in der Milchleistungsprüfung, da waren es 27.660 kg. Die Nutzungsdauer ist auf 35,1 Monate gestiegen (MLP 33,9), die Lebenstagsleistung auf 15,4 kg (MLP 15,2) und das Erstkalbealter auf 25,6 Monate gesunken (MLP 25,7).

Im Fleischrinderbereich sind es noch 6.500 Herdbuchkühe, wo bei den Milchkühen gut zwei Drittel im Herdbuch sind, so sind es bei den Mutterkühen keine 10 %, was vor allem an der extensiveren Wirtschaftsweise bei der Mutterkuhhaltung liegt. Von den 6.500 Kühen sind rund 2.000 Uckermärker, 1.500 Fleckvieh, 1.500 Angus und 1.000 Hereford. Die restlichen alle möglichen Fleischrinderrassen, wo vor allem Kleinstbetriebe im Hobbybereich auch die absolute Anzahl der Herdbuchzuchtbetriebe ansteigen lassen.

Die neusten Besamungsbullen wurden nicht vorgestellt, da hat sind in den letzten beiden Jahren doch viele schon durch die Besamung gegangen. Das war immer lustig, weil wir als Testherdenbetrieb die allerneusten Bullen immer zuerst bekommen, dass es schnell Töchter für die Zuchtwertschätzung gibt. Und so kennt man die meisten der neuen Bullen schon oder die ganzen Portionen sind bereits aufgebraucht.

Beim verkauften Sperma lagen die genomischen Bullen lagen bei 81,5 %, die töchtergeprüften bei 18,5 %, die großen Veschiebungen sind da lange vorbei, aber im Prozentbereich legen die genomischen immer noch zu.
Weiterhin kräftig legen die hornlosen Bullen zu, die sind jetzt bei 35,6 %. Vor zwei Jahren waren es noch 26 % (siehe auch Post vom 23.10.2019). Wobei davon wiederum 80 % homozygot hornlos sind, die haben den heterozygoten komplett den Rang abgelaufen. Denn der Hauptgrund für den Einsatz von honlosen Bullen ist die Hornlosigkeit der Kälber und die hat man bei homozygoten Bullen sicher (siehe auch Post vom 13.09.2020)
Gesextes Sperma lag recht konstant bei 5,5 %. 

Benjamin

Montag, 11. Oktober 2021

Schwester für Perle

Perle hat letzte Woche eine Schwester bekommen.
Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm, weil Perle gerade erst 11 Monate alt ist. Aber als ich die Abkalbungen im Computer eingegeben habe stand da als Mutter Tantekäthe (von Tableau). Die war sehr früh bei ihrer ersten Brunst am 52. Tag erfolgreich besamt worden und kam so auf nur 332 Tage Zwischenkalbezeit.
Der Vater ist der schwarzbunte Holsteinbulle Gamboa von der RBB, der in Schleswig-Holstein geboren wurde. Er vererbt vor allem Größe, Milchleistung und Robotereignung, bei mittelmäßigen Inhaltsstoffen, Fruchtbarkeit und Gesundheitswerten. Hier bei der RBB und hier im Bullenbrowser vom VIT.

Perle hatte ich nach ihrem Vater Perplex PP benannt, sie war da einfach das rotbunte Kalb für die Kälberserie. Bei ihrer Schwester habe ich das normale Bennenungsschema wieder eingehalten und sie heißt jetzt Taiga. Über die Kuhnamen könnte ich auch mal was schreiben...

Benjamin
 

 

Freitag, 8. Oktober 2021

Nach Tangermünde

Mal wieder außenrum: Am vergangenen Wochenende war ich mit der Jugendfeuerwehr unterwegs. Und zwar über die Elbe nach Sachsen-Anhalt. Wir waren zu Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr Tangermünde. Die Feuerwehr der Kernstadt Tangermünde ist eine bedeutende Stützpunktfeuerwehr im Landkreis Stendal, besonders wegen der Lage an der Elbe.

Der Löschzug in der Fahrzeughalle, außer der Drehleiter. die stand draußen auf dem Hof (siehe drittes Foto). Von links:
Einsatzleitwagen ELW 1
Löschgruppenfahrzeug LF 20, erstausrückendes Fahrzeug bei Brandeinsätzen.
Rüstwagen RW 1
Löschgruppenfahrzeug LF 20, erstausrückendes Fahrzeug bei Technischer Hilfeleistung. Das Fahrzeug ist weiß lackiert und mit Folie leuchtorange beklebt. Danach waren alle Autos wieder feuerrot (RAL 3000). Ilse wurde es zu Ehren einer Mäzenin genannt:
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Als Sonderfahrzeug ist dort ein Wechsellader stationiert, einmal mit einem Abrollbehälter Sonderlöschmittel für den ganzen Landkreis, in großen Mengen Schaummittel, Löschpulver, CO2 und mehrere Wasserwerfer. In meiner alten Heimat kam 2003 als im Nachbardorf die Seifenfabrik abbrannte für diesen Zweck die Werkfeuerwehr der BASF aus Ludwigshafen.
Ein zweiter Abrollbehälter ist für den Gewässerschutz und Umweltschutz. Die Beladung besteht aus 200 m Ölsperre und einem Ölseparator. Damit ist die Feuerwehr Tangermünde zuständig für die Elbe stromabwärts bis zur Havelmündung in Havelberg. Wäre ein extremer Aufwand aber zum Glück gibt es Ölunfälle nur so alle fünf Jahre. Durch die vielen trockenen Jahre würde die Elbe sehr wenig Wasser führen und die Tankschiffe könnten daher nicht besonders viel laden:
 

 
 
 


















Mit der Drehleiter gab es "Fahrten" in 15 m Höhe, wovon man bei allerschönstem Wetter einen gute Aussicht über die Stadt und die Havelauen hatte. Das ist eine Knick-Drehleiter, bei der das oberste Stück der Leiter angewinkelt werden kann:















Daneben noch die Feuerwache mit den Umkleiden, Schulungsräumen und Mini-Museum. Ein rundum gelungener Ausflug und auch eine gute Motivation nach den anderthalb Jahren Zwangspause; der Dienst hatte erst wieder nach den Sommerferien angefangen.

Benjamin



Dienstag, 5. Oktober 2021

Roter Uckermärker

Keine Sorge, ich bin nicht vom Kurs abgekommen und habe jetzt Fleckvieh im Stall. 
Es handelt sich um ein Kreuzungskalb. Der Vater ist auch der Uckermärkerbulle Magnum PP. Bloß die Mutter hat einen Rotfaktor mitgebracht und so ist das Kalb nicht graubraun sondern rot gescheckt.
"Rote Belgier" (Rotbunt x Weißblaue Belgier) hatte ich schon paar mal, zum ersten davon siehe Post vom 09.08.2018.
Die Farbenlehre der reinrassigen Holsteins ist relativ einfach; siehe auch Post vom 06.02.2015. Bei Kreuzungen wird es mit der Dominanz, Kopplung usw. schwieriger. Da gehe ich davon aus, dass der Uckermärker als Vater die Fellzeichnung - eher Fleckvieh oder eher Charolais - vererbt und die Mutter die Farbe - schwarzbunt oder rotbunt. Magnum scheint reinerbig die Fleckviehzeichnung zu vererben, alle seine bisherigen Kälber bei uns sahen vor allem mehr als weniger nach seinem Fleckviehanteil aus.
 
Benjamin
 

 

Samstag, 2. Oktober 2021

Traubenlesen 2021 - Teil 2

Trauben habe ich auch abgefahren. Einmal mit dem Deutz D 5506, 52 PS und Hinterradantrieb. Baujahr 1972. Das war der "große" Traktor meines Großonkels gewesen für den Ackerbau und Transport. Der Ackerbau wurde in den 1980er Jahren eingestellt, die Hauptarbeit war danach der Traubentransport. Ich kenne den Traktor nur als recht träge, aber letztes Jahr wurde die Einspritzpumpe überholt und so fährt der sich jetzt richtig spritzig, "Deutz Sport", vielleicht wurde die Pumpe auch auf 52 kW eingestellt...
 
Daneben der ausgliehene Traktor von einem Arbeitskollegen, der auch Weinbau im Nebenerwerb betreibt und dessen Lese etwas zeitlich versetzt ist. Ein Case-IH Quantum 75V, Baujahr 2010 rum. Der einfachste Schmalspurtraktor den es damals so gab. Natürlich Allrad und ein 16/16-Wendegetriebe. Offiziell 75 PS, soll aber mehr haben. Ein sehr elastischer Motor, mit der Straßengruppe kriegt man mit den Gängen 2 bis 4 alles abgedeckt, der 1. Rückwärtsgang ist aber etwas flott.
Habe noch scherzhaft gesagt, dass mein "Universalschlüssel" vom Hoflader doch bestimmt bei dem auch passt:
 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Der Traktor wäre sehr schwer auf der Straße zu fahren. Der Maischwagen hinten dran ist über 2 m breit, da muss man mit dem wendigen Schmalspurschlepper trotzdem ausholen. Kann ich so nicht bestätigen, zwar ist der recht giftig, mit 900 Umdrehungen kann man auf den unebenen Feldwegen schön niedrigtourig entlangschaukeln aber ab 1400 Umdrehungen kommt der Turbo. Bloß bei 25 km/h ist Schluss, denn der Maischewagen ist nicht für mehr zugelassen, war in den 1970er auch so üblich. Da fährt es sich immer noch entspannt:
 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gelesen wurden Müller-Thurgau. Das Refraktometer ist quasi eines der Symbole der Weinlese. Über die Lichtbrechung wird der Zuckergehalt des Safts bestimmt. Dazu kommt Saft unter die Plastikklappe und wenn man gegen das Licht durchschaut kann man an einer Skala den Knick in der Optik ablesen. Es waren 80 Grad Oechsle bzw. 19 Brix:
 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nachmittags gings zur Lohnlese bei einem Weingut zwei Dörfer weiter. Von dort sah man schön die Zuckerfabrik der Südzucker in Offstein und die Zuckerrüben-LKWs auf der Bundesstraße dorthin. Die Zuckerfabrik erkennt man an der Dampfwolke in Bildmitte über der Baumreihe:

Benjamin