Mittwoch, 23. Oktober 2019

Besamerstammtisch - Teil 1

Weiter geht es mit dem Programm von letzter Woche. Am Donnerstag war ich auf dem Besamer-Stammtisch der RBB in Schmergow bzw. Groß Kreutz. Ich war tatsächlich zum ersten Mal dort, weil die Anmeldung geht nur mit der Einladung, die all die Jahre in der Verwaltung hängen blieb. Dieses Jahr war ich aber dabei, wieder einmal ein "Familientreffen" der brandenburger Milchrindzüchter. Es richtet sich nicht ausschließlich an Besamer sondern ist allgemein über die praktische Zucht.

Auf der Besamungsstation in Schmergow wurde ein Teil der aktuellen Bullen vorgeführt. Wegen der hohen Standards der Biosicherheit darf man nicht in den inneren Bereich der Station (Schwarz-Weiß-Prinzip). Daher werden die Bullen aus dem Stall geholt und am Zaun entlang geführt, wo die Zuschauer außerhalb sitzen bzw. stehen. Waren insgesamt 13 Bullen, als typisch Brandenburger Rassen jeweils ein Uckermärker und ein DSN (Deutsches schwarzbuntes Niederrungsrind) und die anderen 11 Deutsche Holsteins verschiedener Altersklassen, von töchtergeprüften bis zu den jüngsten genomischen Jungbullen. Wenn ich es mir richtig behalten haben sind aktuell 12 % vom Spermaabsatz Fleischrinder, 7 % gesext und 26 % hornlose Bullen.

Bei den genomischen Bullen war Miko (Milord x Mr.Max) dabei, ziemlich genau 2 Jahre alt. Den kenne ich aus dem Testeinsatz. Im Rahmen des Testherdenprogramms (RBBplus, siehe auch Post vom 13.02.2016) wird mit den neusten genomischen Bullen als erstes in den Testherden besamt um dort die ersten Töchter in der umfassenden Datenerfassung für die Zuchtwertschätzung zu haben. Von den jährlich 25 bis 30 neuen Bullen bekommt aber nicht jeder Testherdenbetrieb Sperma von allen sondern die werden zufällig verteilt, die Anzahl richtet sich nach der Herdengröße. Zudem ist Miko ein gebürtiger Brandeburger, aus der Prignitz stammend, von der Agrargenossenschaft Karstädt:



















Zum Schluss als letzter Bullen mit dem Team der Station Freemax (Imax x Modesty), mit 16 Monaten einer der jüngsten und kleinsten der Bullen. Freemax ist zur Zeit der beste Bulle in Brandenburg, der zweitbeste in Deutschland und der drittbeste weltweit:


















Anschließend gab es in der Auktionshalle in Groß Kreutz die Nachzuchten von drei Bullen zu sehen. Von diesen Bullen haben gerade die ersten Töchter zum ersten Mal gekalbt und bis zur nächsten Zuchtwertschätzung im Dezember werden sie dann die Anzahl von 80 Töchtern in Milch überschreiten und ihren ersten töchterbasierten Zuchtwert erhalten. Töchtergruppe des Bullen Kaluscho, den ich auch aus dem Testeinsatz kenne (Ende 2016):

Fortsetzung folgt!

Benjamin



2 Kommentare:

  1. Ich wundere mich gerade, dass Kaluscho ein Bulle im Testherdenprogramm Ende 2016 war. Der wurde bei mir im Frühjahr 2017 auch einzeln eingesetzt. Ist zwar nur eine Tochter dabei rausgekommen, die kalbt im März. Aber so weit reicht die Brandenburger Genetik im Alltag bis auf den kleinsten Betrieb im tiefen Westen.

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    1. Über die Deutsche Top Genetik tauschen die Besamungsstationen Sperma untereinander aus. Und so kam Kaluscho auch dann ins Angebot anderer Stationen.

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