Samstag, 30. Januar 2016
Nach Dedelow - Teil 2
Hier ist es aber als Überkopffütterung ausgeführt, wo dann mit dem Hoflader das Restfutter rausgeschoben wird. Im Gegensatz zu üblichen Systemen mit einem fixen Förderband und einem beweglichen Pflug zum Abwerfen ist das Förderband beweglich und fährt den Trog entlang. Und wo früher die Fütterungsanlagen vom Kombinat Takraf mit der Erfahrung aus der Braunkohleförderung gebaut wurde ist diese Anlage auch von einem Konstruktionsbüro für Bergbautechnik entworfen worden - was man sofort sieht, denn alles ist extrem robust ausgelegt.
Etliche Neugierige haben sich versammelt:
Und ein spontan entstandenes Foto, weil diese Kuh noch aufmerksamer die am Stall vorbeilaufende Besuchergruppe beobachtete. Nur 1,0 % der brandenburger Kühe sind rotbunt, also nur an die 1.600 insgesamt und einige davon stehen auch in Dedelow. Im linken Ohr sieht man den Transponder für die Tiererkennung im Melkkarussell - dazu mehr im nächsten Post!
Halt durch das Windschutznetz mit 20 mm Maschenweite fotografiert:
Fortsetzung folgt!
Benjamin
Donnerstag, 28. Januar 2016
Nach Dedelow - Teil 1
Einfach die Bedeutung der Milchviehanlage in Dedelow, mit an die 2.500 Kühen nicht nur der größte der Testherdenbetriebe und mehr als doppelt so groß wie unsere drei Herden zusammen sondern auch die Historie des Betriebes:
1968 wurde hier der Prototyp der MVA 2000 gebaut, quasi die Vorgängerserie der weitverbreiteten MVA 1930 ("1930er-Anlage"), wie sie auch unsere Nachbarn in Karstädt haben (siehe Post vom 22.02.2014) oder mein Bruder in Kolochau leitete (siehe Post vom 09.12.2013).
Mitte der 1960er, als mein Urgroßvater wie hundertausende andere auch vier Kühe angebunden hielt, das ganze Leben mit Blick an die Wand, nicht einmal mit einer Tränke wurde hier ein Konzept entwickelt, das dem damals technisch Möglichen entsprach: Ein Liegeboxenlaufstall mit Vollspalten für 2000 Kühe und die zugehörigen Tränkekälber, automatische Fütterung über Futterbänder und ein 40er-Innenmelkerkarussell (Impulsa M 691).
Wie zukunftweisend diese Auslegung war zeigt sich daran, dass Dutzende von Ställe dieses Konzepts 50 Jahre nach Entwicklung und über 30 Jahre nach Ende der Bauserien Anfang der 1980er immer noch in Betrieb sind mit wenigen Veränderungen, insbesondere modernisierter Melktechnik.
In Dedelow wurde 1973 nochmal der gleiche Stall daneben gebaut, sodass die erste MVA 3750 mit dann 3745 Plätzen entstand.
Hinzu kam das zentrale Ausbildungszentrum für "industriemäßige Rinderhaltung", wo als "Schrittmacherbetrieb" der "wissenschaftlich-technische Fortschritt" von der Forschung in die breite Praxis überführt wurde.
Charakteristisch ist die Bandfütterung. Am insgesamt rund 300 Meter langen Hauptband zweigen die Nebenbänder für die einzelnen Kuhgruppen ab. Beschickt wird das Hauptband von zwei Seiten, auf der einen die Kraft- und Mineralfutterkomponenten und von der anderen das Grobfutter aus fünf Dosierern (Pressschnitzelsilage, Maissilage, Luzernesilage, zwei verschiedene Grassilagen). Da braucht es keinen Futtermischwagen, durch die Programmierung fährt es dann im richtigen Mischungsverhältnis vor die Kuh.
Die Aufgabe des Fütterers ist es das Futter von den Silos mit dem Radlader zu den Dosierern zu fahren:
Das zweite Foto zeigt einen Blick in eine leerstehende Gruppe, das charakterisch ist. Bei der Breite des Stalls von über 100 Metern fällt das meiste Licht über die Lichtbänder im Dach ein; genauso wie die große Anzahl an Lüftern für das entsprechende Stallklima. Hier ist es eine Stahlkonstruktion, die spätere MVA 1930 war dann aus Stahlbeton. Links ist einer der Tröge, später wurden obenliegende Bänder gebauert, wo ein seilgezogener Pflug das Futter in den Trog wirft, wodurch fast beliebig oft am Tag gefüttert werden kann. Hier wurden Krippeneinzugsbänder gebaut, wo das Band mit dem Futter drauf den Trog entlang gezogen wird. Das hat zwar den Nachteil, dass nur zweimal am Tag gefüttert werden kann, weil bei jeder Fütterung das ganze Band zuerst wieder aufgerollt werden muss, aber dabei wird das Restfutter abgekratzt und läuft mit einem eigenen Band zu einem Auswurf an der Stallseite - sehr komfortabel!
Weitere Infos:
A.G.U. Agrargesellschaft Uckermark AG
Fortsetzung folgt!
Benjamin
Mittwoch, 27. Januar 2016
Angels Geburtstag
Hier das Geburtstagsfoto, mit einer schönen Perspektive:
Benjamin
Dienstag, 26. Januar 2016
Testherdentag - Teil 2
Fr. Kopke von der Uni Halle stellte die Ergebnisse des Mortellaromonitorings (siehe auch Posts vom 08.10.2015 und 28.10.2015) an 6.000 Kühen aus mecklenburger und brandenburger
Testherden vor. Dabei waren dreimal im dreiwöchigen Abstand die Hinterfüße auf Mortellaro bonitiert worden. Dabei waren es fast nur Höfe mit Außenmelkerkarussellen, weil ein hoher Durchsatz bei bester Sicht. Bei der Berechnung der Erblichkeiten waren wir ausgeschlossen worden, weil die zu diesem Zeitpunkt vielen akuten Mortellarofälle (hatten aber auch die beste Entwicklung über die drei Termine!) das Gesamtbild verzerrten. Die Erblichkeiten lagen mit 12 - 42% bei den einzelnen Merkmalen höher als vorher gedacht und nun schließt sich eine genomische Studie an, wo es schon einige vielversprechende Genorte für die Mortellaroanfälligkeit zu geben scheint.
Prof. Swalve von der Uni Halle, quasi der "Vater" des Testherdenprogramms stellte eine Masterarbeit vor, in der der Einfluss verschiedener Exterieurmerkmale auf die Nutzungsdauer aus dem Datenmaterial von 11.000 Testherdenkühen untersucht wurde. Dabei war das Ergebnis, dass meist die extreme Ausprägung von Merkmalen schlecht für die Nutzungsdauer ist. Als wichtige Merkmale wurden die Sprunggelenke und viele der Eutermerkmale gefunden, im Gegensatz zu Körpermerkmalen, die kaum Einflüsse zeigten.
Dr. Boldt stellte Ergebnisse von der Berechnung des Einflusses von Exterieurmerkmalen auf Gesundheitsparameter vor. Dabei kam heraus, dass die Beckenneigung einen Einfluss auf die Totgeburtenrate hat, die Beckenbreite aber nicht. Und tiefe und sehr milchtypische Kühe
haben häufiger Stoffwechselprobleme, was vor allem bei der Körpertiefe überraschte. Dagegen war es ganz plausibel, dass Kühe mit schlechten Beinen häufiger Klauenerkrankungen haben.
Benjamin
Samstag, 23. Januar 2016
Testherdentag - Teil 1
Nachdem vor zwei Jahren die RSA und RMV zur RinderAllianz fusioniert sind kommen jetzt zum Jahr 2016 15 Betriebe aus Sachsen-Anhalt zum ProFitplus-Testherdenprogramm hinzu und die Zahl der einbezogenen Kühe steigt auf gut 35.000 an.
Zusammen mit dem Brandenburger Testherdenprogramm, die zusammen verrechnet werden, sind mittlerweile über 2.700.000 Datensätze angefallen, was über 2/3 aller in Deutschland erhobenen Gesundheitsdaten von Milchkühen entspricht. Ursprünglich mal für eine genauere Datengrundlage im klassischen Testbulleneinsatz vor der Zeit der genomischen Selektion begonnen ist mittlerweile daraus die Spitze der deutschen Holstein-Zucht geworden.
Und als Erfolge des fleissigen Sammelns von Daten gibt es seit der August-Zuchtwertschätzung die Zuchtwerte Kalbungplus und Mastitisplus, die auf der Mela vorgestellt wurden (siehe Post vom 14.09.2015 und bei der RinderAllianz). Nun wird zur nächsten Zuchtwertschätzung im April der nächste auf dem Testherdenprogramm basierende Zuchtwert eingeführt, Klauenplus. In diesen fließen die ganzen Daten aus der Klauenpflege ein, kurzum welche Bullen Probleme mit den Füßen vererben und welche nicht.
In Zukunft soll es die Quartalsberichte mit den betriebsindividuellen Auswertungen dann auch auf einer Online-Plattform geben, dann schön zum Benchmarking geeignet.
Benjamin
Freitag, 22. Januar 2016
Schnappschuss am Freitag
Heute musste eine Kuh mit Labmagenverlagerung operiert werden. Der Nachwartehof ist zwar windgeschützt und eisfrei aber dann doch recht kalt, der Melkbereich mit der Dämmung und den Heizlüftern dagegen über 0 Grad, dass die Technik nicht einfriert.
Also den Vorhang zum gedämmten Bereich geöffnet und die Kuh über den Bipass des Selektionstors in den Ausgang vom Karussell gebracht und dort auf einem Melkplatz festgebunden. Kann da nicht groß rumzappeln und man kommt gut ran.
Platz 12 für die Kuh, Platz 13 als Arbeitsbereich und Platz 14 mit dem Material:
Benjamin
Dienstag, 19. Januar 2016
Weizen Webcam - Teil 5
- zur Übersicht der Weizen-Webcam -> hier
Endlich mal wieder ein Foto mit Schnee. Nachdem es letzte Woche tagsüber taute ist jetzt wieder durchgehend Dauerfrost mit bis zu -10 Grad. Am Wochenende hat es etwas geschneit, bei der trockenen Luft ist aber das meiste schon wieder verdunstet.
18.01.; 13:06:
Benjamin
Sonntag, 17. Januar 2016
Wir machen Euch satt!
Daher sind wir gestern mit einer kleinen Abordnung gemeinsam mit Kollegen von den Nachbarhöfen zur Demonstration nach Berlin gefahren. Wir machen Euch satt! - Redet mit uns statt über uns! Für Diskussion über die Landwirtschaft ohne Diffamierungen, ohne Ideologien, sachlich und wissenschaftlich fundiert. Denn die Bauern machen tagtäglich die Bevölkerung satt.
Vor der Demonstration war noch Platz paar Fotos zu machen, die Emsländer waren sehr stark vertreten:
Und aus dem Berliner Umland waren genau 30 Traktoren gekommen, mehr hatte die Polizei aus Platzgründen nicht erlaubt:
Wieviel Bauern da waren kann ich nicht sagen, lässt sich bei der Menge schlecht schätzen, von 500 bis 4000 hat man alle möglichen Zahlen gehört. Aber es stehen eine dreiviertel Million daheim bei der Arbeit gebliebenen dahinter und über 80 Millionen Mitbürger, die täglich essen.
Eine super Stimmung mit viel Applaus bei den Reden, Trillerpfeifen und Sprechchören; den Zusammenhalt zu spüren zwischen den Bauern aus ganz Deutschland und den unterschiedlichsten Produktionsrichtungen:
Benjamin
Sonntag, 10. Januar 2016
Planerfüllung 2015
Mit der Menge wurde der Plan übertroffen, aber der Milchfettgehalt erreicht nicht die doch ambitionierten Ziele:
Plan Ist Differenz % von
Plan
l/Kuh 8.578 8.643 + 65 100,8
kg/kuh 8.750 8.816 + 66 100,8
Fett-% 4,10 3,99 - 0,11 97,3
Eiweiß-% 3,55 3,53 - 0,02 99,4
kg fettkorrigiert 8.969 8.793 - 176 98,0
kg energiekorrigiert 8.935 8.879 - 56 99,4
F+E-kg 669 663 - 6 99,0
So sieht der Vergleich zu den Vorjahren aus, wo die Steigerungen vom Vorjahr nicht wiederholt werden konnten, was auch der schlechten Futtersituation im zweiten Halbjahr 2013 geschuldet war, die leichter überboten werden konnte:
Jahr 2013 2014 2015 Differenz
2014 - 2015
l/Kuh 8.080 8.380 8.643 + 263
kg/kuh 8.242 8.548 8.816 + 268
Fett-% 3,97 4,09 3,99 - 0,10
Eiweiß-% 3,52 3,51 3,53 + 0,02
kg fettkorrigiert 8.172 8.742 8.793 + 51
kg energiekorrigiert 8.272 8.698 8.879 + 181
F+E-kg 617 650 663 + 13
Und der neue Plan für das Jahr 2016, der von 9.000 kg abgelieferter Milch pro Kuh ausgeht, man muss ja schließlich auch Ziele haben. Der geplante Fettgehalt wurde etwas gesenkt, weil zwar 2014 fast erreicht, aber doch etwas zu unrealistisch eingeschätzt:
l/Kuh 8.824
kg/kuh 9.000
Fett-% 4,05
Eiweiß-% 3,55
kg fettkorrigiert 9.113
kg energiekorrigiert 9.138
F+E-kg 684
Benjamin
Samstag, 9. Januar 2016
Schwanzamputation
Zum Ablauf: Der Schwanz wird unter Lokalanästhesie gesetzt, unterhalb der Stelle der Abtrennung in einen Besamungshandschuh gepackt - also ein weiteres Einsatzgebiet dafür (vgl. Post vom 25.12.2015) - , der Rest gewaschen und kahlrasiert und oben fest abgeschnürt, dass nicht zu viel Blut verloren geht. Die Lache auf dem Foto stammt aus dem unteren Teil des Schwanzes, was zurück lief. Dann werden zwei Hautlappen freigeschnitten, mit denen nach dem Abtrennen des Schwanzes zwischen zwei Wirbeln die Querschnittsfläche abgedeckt und vernäht wird, dass das neue Schwanzende auch von Haut umschlossen ist. Danach wird noch ein Verband umgelegt, dass es ungestört verheilen kann.
Meine Aufgabe war dabei den Schwanz passend zu halten bzw. später den Stummel möglichst weit vom schmutzigen Rest der Kuh weg.
Und sie war die ganze Zeit über extrem ruhig bis sogar desinteressiert und fing irgendwann an wiederzukauen.
Das Foto nach erfolgreicher Operation. Da der Abszess, als Verdickung am linken Schwanzstück zu sehen, ziemlich in der Mitte saß musste recht viel amputiert werden, sodass nur noch ein ungefähr 20 cm langer Stummel übrig blieb:
Benjamin
Freitag, 8. Januar 2016
Ultraschall
Aber es gibt auch Interessantes über die Ultraschalluntersuchungen bei uns in Pinnow und Postlin (siehe auch Post vom 19.05.2014) zu erzählen
In der Pinnower Milchviehherde wird Ultraschall eingesetzt neben den Trächtigkeitsuntersuchung für die Sterilitätsuntersuchungen bei Kühen die nicht in Brunst kommen wollen wegen verschiedenster Beeinträchtigungen im Fruchtbarkeitszyklus und der Puerperalkontrolle in der vierten oder fünften Woche nach der Kalbung, um zu überprüfen ob die Gebärmutter sich richtig zurückgebildet hat.
Vom Ablauf her greift der Tierarzt wie bei der manuellen Trächtigkeitsuntersuchung in den Enddarm; also Rektalisieren, kommt von Rectum, lateinisch für Enddarm. Beim Manuellen wird durch die Darmwand nach unten getastet, ob in den Gebärmutterhörnern die Verdickung einer Frucht (= komplett alles von Embryo bis Plazenta) zu fühlen ist. Beim Ultraschall wird stattdessen die Sonde nach unten gehalten, um die Gebärmutter abzuhorchen.
Ein schematische Ansicht dazu:
So sieht es dann von außen aus mit dem eigentlichen Ultraschallgerät:
Und die Aufnahmen aus dem Inneren von Kuh 523, die am 20. November vom Vertretungsbesamer der RinderAllianz besamt wurde, der meinen Kollegen vertritt, wenn dieser frei hat. Der Bulle ist Anamur, ein genomischer schwarzbunter Holstein.
Es ist ein Kalb drin und es lebt, wird dann ihr viertes sein und war auch ein Erstbesamungserfolg - mit der ersten Besamung in dieser Laktation trächtig geworden. Nach 48 Tagen ist es ungefähr 2 cm groß. Die Ansicht war auf dem Display auf die doppelte Größe herangezoomt . Mal die Spiegelungen von den Flutlichtstrahlern und den Dreck nicht beachtet ist alles in Graustufen dargestellt, weil das Echo der Ultraschallwellen halt keine Farbe hat. Grau ist Gewebe und schwarz Flüssigkeit, hier das Fruchtwasser, wo dann gesucht wird ob darin was schwimmt.
Links ist der Kopf zu sehen, dann die Ansätze der Vorderbeine, mit denen es eifrig gestrampelt hat und dann der hintere Rumpf, der noch nicht so stark differenziert ist.
In diesem Stadium kann man das Geschlecht noch nicht erkennen.
Und ich bleibe dran an "523/4", um den 25. August rum soll es Geburtstag haben!
Benjamin
Mittwoch, 6. Januar 2016
Heizvieh
War es an Weihnachten nachts +13° C, so waren es am Montag -11° C. Beim momentan vorherrschenden trockenen Ostwind waren es sogar gefühlte -18° C. Und dann die Rheinhessen, die kein Kontinentalklima gewohnt sind, wo ja auch noch der letzte Winter ausgefallen war.
Gestern Nachmittag und heute Nacht hat es zudem etwas geschneit, aber zum Glück nicht soviel, dass geräumt werden musste.
Probleme haben wieder die Tränken im Boberower Abkalbestall ("Bullenstall") gemacht. Das massive Mauerwerk ist eine ideale Kältebrücke, woran die Wasserleitung entlang läuft (halbwegs zu sehen im Post vom 25.01.2015). Mit 4 Trogtränken und 4 Schalentränken ist es für jede abzutrennbare Buchte ausgerüstet und es würde für rechnerisch 150 Kühe reichen. Bloß waren nur 14 eingestallt, die das Wasser nicht am laufen halten konnten und zu wenig heizten.
Nachdem die Technische Abteilung die Tränken wieder gangbar gemacht hatte wurde Heizvieh eingestallt. Neben den wöchentlichen Umstallungen in die Abkalbebucht - Transen holen - wofür 5 dran waren alle leerstehenden Buchten mit Trockenstehern aufgefüllt, was nochmal 19 waren. Diese 24 zusätzlichen Kühe brachten genug Heizleistung, bestimmt 15 kWKuh-thermisch, sodass heute Nacht nichts mehr einfror. Dafür steht jetzt bei zu wenig Lüftung im verschlossenen Stall die Luft. Tausche Durst gegen Schadgasbelastung... aber der aktuelle Plan sieht für Freitag bei ansteigenden Temperaturen vor, wieder die zusätzlichen Kühe auszustallen und tagsüber die Tore zu öffnen.
Benjamin
Sonntag, 3. Januar 2016
62 kg am Tag
Am Montag hat Mais Alterskameradin Sonne gekalbt, auch wieder ein Bullenkalb. Der Vater ist der Bulle Mahuva von CRI, wobei das Sperma über die RUW gekauft wurde. (-> hier gibts die Bullenkarte)
Mai selbst bricht alle Rekorde. Hatte ich bei ihr schon in der ersten Laktation gesagt, dass sich der Zuchtfortschritt deutlich zeigt, so ist sie nun in ihrer vierten in der Spitzengruppe angelangt. Im Wochenmittel liegt sie bei 62 kg Tagesleistung und am Montag waren es sogar 64,65 kg gewesen. In den 45 Melktagen seit ihrer letzten Kalbung (siehe Post vom 23.11.2015) hat sie 2.253 kg gemolken und dürfte damit die 100-Tage-Leistung von 5.000 kg knacken. Insgesamt lag sie in den letzten beiden Jahren in keiner Milchleistungsprüfung, auch kurz vor dem Trockenstellen, unter 20 kg bei einer Zellzahl von stets unter 60.000 und das auch in der dritten Laktation!
Zum Zuchtfortschritt: Ihre Grossmutter Leoni hat es in bisher knapp neuneinhalb Jahren auf durchschnittlich 6.875 kg Jahresleistung geschafft, ihre Mutter München (= Braunie) in knapp viereinhalb Jahren auf 7.380 kg und Mai selbst in bisher etwas über drei auf 11.220 kg.
Im Liegebereich des Versuchsabteils, die komfortablen Tiefboxen mit Pferdemist- und Häckselstroheinstreu, sowie die extra robusten Doro-Boxenbügel, bei denen die Kühe "den Kopf frei haben". Vorne in der linken Reihe Mai und die vierte in der rechten Reihe, die herkuckt ist Leoni.
Benjamin
Start in 2016
Es wird rund um meine Kühe bestimmt wieder viele interessante Dinge geben, über die es sich zu schreiben lohnt.
Benjamin