Sonntag, 26. Juni 2016

Nach dem Gewitter

Das Foto ist aus einem ähnlichen Blickwinkel zur MVA Pinnow aufgenommen wie das mit den Mutterkühen im Post vom 6. April 2015. 
Auf dem Acker kam 2015 nach der abgeweideten Zwischenfrucht Silomais und danach für 2016 vierzeilige Wintergerste.
Die Gerste ist in der Hitze und Trockenheit der letzten Wochen schnell abgereit, sodass am Freitag der neue Mähdrescher noch ausprobiert werden konnte, gut zwei Wochen früher als langjährig normal. Danach gab es ein kurzes Hitzgewitter, wovon die hier so schön in der Abendsonne glitzernden Regentropfen an den Grannen stammen:

Benjamin

 

Freitag, 24. Juni 2016

Weizen Webcam - Teil 10

- zur Übersicht der Weizen-Webcam -> hier - 

Der Weizenacker nimmt jetzt eine graugrüne Färbung von den Ähren an.

Wuchshöhe 70 - 80 cm, Milchreife.

Ist nicht ganz der übliche Blickwinkel, ca. einen halben Meter tiefer, da die Äste der Bäume ziemlich runterhängen.

23.06.16, 13:33, bei 32°C:

Benjamin


Donnerstag, 23. Juni 2016

Festumzug - Teil 2

Pinnow war zum Dorfgeburtstag schön geschmückt. Ich hatte ja die Wochen zuvor schon den Aufbau der Dekoration täglich gesehen.
Eine kleine Auswahl, die ich fotografiert habe:

Vieles wurde aus Strohballen gebaut, wie diese Schnecke aus Rund- und Kleinballen:



Außerdem viele Puppen, entweder stehend bei der Arbeit oder sitzend bei einem Feierabendbier. Hier stellvertretend eine arbeitende und es steht auch eine Milchkanne dabei. Das erstaunte mich wirklich wie viele Milchkannen jeglicher Größe noch so vorhanden sind:



Unser Technikleiter hatte drei Puppen in die Frontladerschaufel seines HT 140 gestellt. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig:



Und auch alte Gerätschaften, wie dieser Belarus MTS-5 mit einer Fortschritt K 442/1 mit K 491-Ballenschleuder:



Benjamin

Mittwoch, 22. Juni 2016

Festumzug - Teil 1

Da Pinnow 750 Jahre alt wird (siehe auch Post vom 11.05.2016) fand nun das Festwochenende statt.
Am Sonnabend war der große Festumzug. Laut Zeitung sollen um die Tausend Leute dagewesen sein, ich war selbst sehr erstaunt, gefühlt war die halbe Prignitz da, solche Menschenmassen bin ich im ruhigen Nordosten irgendwie nicht mehr gewohnt...

Höhepunkt war der Festumzug mit an die 40 Teilnehmern, vom Pröttliner Kindergarten bis zu Abordnungen aus den umliegenden Dörfern. Wir von der Landgenossenschaft Pröttlin waren mit drei Gespannen dabei.

Waren die vorletzte Zugnummer und hier sieht man zumindest einen Teil des Zuges auf der Straße zur Milchviehanlage:




















Vor heimischer Kulisse; unser erstes Gespann, der Traktor mit den Mähwerken fuhr ein Stück weiter vorne. Hier zu sehen links das Pinnower Feuerwehrauto, der Spritzentraktor und auf dem Tieflader die Dreschmaschine eines Kollegen, ein Familienerbstück von seinem Ururgroßvater. Auf dem Schild steht "LPG Alt-Pinnow", die ein früher Vorgänger unserer heutigen Genossenschaft war.
Und noch der Traktor mit zwei (!) Anhängern für die Mannschaft, vom Chef persönlich gefahren.

Benjamin


Dienstag, 21. Juni 2016

Kälber-Express

Aktuell geht es rund mit Abkalbungen in Pinnow. Die ganzen Kühe die wir Anfang Mai trockengestellt haben kalben jetzt, seit Mittwoch waren es schon 21.

Bei einer solchen Abkalbespitze wird dann auch mal schnell ein neugeborenes Kalb auf die Pritsche des Kälberautos gelegt. Und da das niedrig genug ist kann man bequem damit in den alten Kälberstall bis vor die jeweilige Abteiltür fahren.


Kälber-Express halt.

Benjamin

Sonntag, 19. Juni 2016

Bei der LVAT Groß Kreutz - Teil 2

Eine Besonderheit für eine Lehranstalt ist in Groß Kreutz das überwiegende Melken mit Robotern.

Der kleinere Kuhstall für gut 55 Kühe, in dem seit letztem Jahr auch ein Melkroboter steht. Man kann es auf dem Foto nicht besonders gut erkennen, aber es sind überall Sensoren montiert, die zur Emissionsmessung dienen:



















Der Hauptkuhstall ist auch etwas Besonderes. Und zwar war der 1999 der allererste Stall in Deutschland der für Melkroboterbetrieb gebaut wurde, alles davor waren Umbauten. Wie damals modern als vierreihiger Liegeboxenlaufstall mit separatem Fressgang für gelenkten Kuhverkehr zu den Robotern gebaut. Wurde dann aber recht schnell auf freien Kuhverkehr umgestellt. Vor zwei Jahren wurde auf der anderen Seite des Futtertisches ein Tiefstreubereich für Vorbereiter und Abkalbeboxen angeschleppt.

Die Boxen sind als Hochboxen ausgeführt, die Tiefboxenbewirtschaftung ist ja beim Roboterbetrieb sehr aufwändig. Es wurde viele Liegemattentests für die DLG durchgeführt (Signum-Test):




















Ein klassischer Melkstand gibt es auch, aber dieser wird in der Regel nur halbseitig für eine Handvoll frischmelkende Kühe und Kranke benutzt. Wenn Melkausbildungen stattfinden werden entsprechend Kühe von den Robotern abgezogen, die wären den Systemwechsel gewohnt und entsprechend geht das ohne Probleme.
Auf der linken Seite Multilactor von Silikonform und rechts normale Melkzeuge von SAC. In diesen Melkstand werden auch die Milchmengenmessgeräte im Rahmen der Zulassungsverfahren durch das ATB in Bornim getestet:

Benjamin

Donnerstag, 16. Juni 2016

Bei der LVAT Groß Kreutz - Teil 1

Zweiter besichtigter Betrieb beim Testherdentag war die Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V. (LVAT) in Groß Kreutz.
Vorher konnte ich es nicht so recht einschätzen, weil man allgemein weniger über die dortige Forschung hört als bei anderen Versuchsbetrieben. Grund dafür ist die Organisationsform als Verein und daher wird im Auftrag geforscht, größtenteils für staatliche Stellen. 

Am Eingang befindet sich als Blickfang die Herde der Fleischziegen und zwar Burenziegen. Diese wären ideal gegen Verbuschung, weil die jegliches Gehölz totkriegen:





















Ursprünglich wurde die Anlage 1973 für Testbullen des Schwarzbunten Milchrinds gebaut, wo diese die Eigenleistungsprüfung in der Aufzucht durchliefen.
Heute werden für Fleischrinder (neben Schweinen und Schafen) Mastleistungsprüfungen durchgeführt. Hier der Blick in den Stall für die Herkunftsprüfung. Ein normaler L201, der 1992 im ersten Umbauschritt in Groß Kreutz modernisiert wurde. Am anderen Ende ist eine Waage und ein Stand für die Rückfettdickenmessung per Ultraschall.
Sieht man auf dem Foto nicht, aber in der Buchte links vorne sind Uckermärkerfärsen, mit denen ein Versuch zur Mast mit Futterresten aus der Milchproduktion gemacht wird:

Benjamin



Mittwoch, 15. Juni 2016

Nach Damsdorf

Zur Testherdentagung gehört auch immer eine Betriebsbesichtigung; es waren sogar gleich zwei Betriebe.

Der erste war der Biohof zum Mühlenberg in Damsdorf. Der ehemalige Name Wessels GbR war mir aus den Bestenlisten des LKV bekannt. Die Firmengruppe Wessels betreibt Ackerbau, Milchviehhaltung, Biogas, Lohnarbeiten, Pensionspferdehaltung und auch Pensionsställe für Exportvieh der RBB.
Da die Bullenkälber in Zukunft behalten werden sollen und als Weideochsen das Fleisch in die Direktvermarktung gehen soll sind die Absatzchancen als Biofleisch im Potsdamer Umland besser. Daher befindet sich die gesamte Rinderproduktion momentan in Umstellung auf biologische Produktionsweise und ab 1. Juli geht die Milch zur Gläsernen Molkerei nach Münchehofe.

Auf den leichten Standorten ("Brandenburger Sandbüchse") ist ganzjährige Weidehaltung möglich für die Frühtrockensteher und das Jungvieh ab 8 Monaten inklusive Deckbullen dabei weil die nicht künstlich besamt werden.
In Zukunft dann auch hofnah für die melkenden Kühe.

Da der Bio-Mais als dominierende Grundfutterkomponente bei 110 kg/ha erlaubter Stickstoffdüngung nicht allzu viel taugt wird entsprechend auf Anwelk- und Luzernesilage gesetzt. Bei angestrebten 7,0 MJ NEL und 25% XP und das alles in Rundballen bei maximaler Verdichtung für entsprechenden Gärerfolg bei erzielten Ballengewichten von 800 kg! (Krone Comprima V150 XC X-treme).

Es wurden noch einige besondere Kühe gezeigt, unter anderem eine 120.000er, wo der Betrieb bei einer erreichten Lebensleistung von 42.000 kg und einer Lebenstagsleistung von 18,5 kg (3. Platz in BB) bisher 18 100.000l-Kühe (4. Platz in BB) hervorgebracht hat.

Blick auf den Futtertisch im Hauptstall, links melkenden Kühe in dreireihiger Liegeboxenaufstallung, rechts Tiefstreu mit abgesetzten Kälbern und vorne die Vorbereitergruppe und Abkalbeboxen (so wie die Boberower Transen):

Benjamin

Montag, 13. Juni 2016

Melkrekorde

Dieser Tage wurden in Boberow gleich zwei neue Melkrekorde aufgestellt.
Der bisherige Rekord lag bei 31,48 kg/Kuh/Tag am 14. Juli 2015 (siehe Kommentar zum Post vom 12.07.2015).
Aktuell merkt man, was gutes Grundfutter bewirken kann: Bis morgen früh noch wird die Anwelksilage vom ersten Schnitt des 2015 angesäten Welschen Weidelgrases (siehe Post vom 02.10.2015) gefüttert, die zwar recht feucht ist aber sehr hohe Energie- und Eiweißgehalte hat. Nachdem in den letzten Tagen die Temperaturen wieder gesunken sind und die Kühe aus dem Hitzestress rauskamen läuft es jetzt so richtig rund:
Am Samstag/Sonntag 31,89 kg und am Sonntag/Montag 32,21 kg Melkdurchschnitt!
Und obwohl wegen den vielen trockenstehenden Kühen für die Abkalbungen im Juli so wenige Kühe gemolken werden wie selten zuvor hat es heute für die 8.000 l abgelieferte Milch gereicht.

Benjamin

Sonntag, 12. Juni 2016

Kiras Geburtstag

Kira, eines der Kälber mit besonderem Namen (siehe auch Posts vom 13.06.2015 und 21.09.2015) wird heute ein Jahr alt. 
Momentan ist ihre Fellfarbe genau wie die ihrer Halbschwestern von einem kräftigen Rot, wobei ich davon ausgehe, dass sie wieder heller werden.

Benjamin



Samstag, 11. Juni 2016

Testherdentag

Die Boberower Herde ist ja seit Anfang Februar Testherde im RBBplus-Testherdenprogramm (siehe Post vom 13.02.2016). Nun war ich am Dienstag und Mittwoch zur diesjährigen Testherdentagung in Groß Kreutz.
Intern haben wir die Zuständigkeit ausser Haus für die Testherden aufgeteilt und ich bin für den Teil beim RBB zuständig, worüber ich jetzt im Nachhinein erfreut bin, denn die Tagung war interessanter und produktiver als die der RinderAllianz im Januar.
Was es an Vorträgen zu hören gab:
- Aktuelles aus dem Zuchtprogramm. U.a. nach der Basisanpassung der Zuchtwerte. Und die RBB hat nun einen homozygoten VRC-Bullen (siehe auch Post vom 06.02.2015) angekauft, der somit ausschliesslich rotbunte Kälber macht.
- Weiterentwicklungen des Testherdenprogramms selbst, wo jetzt mehr Fruchtbarkeitskennzahlen ausgewertet werden. Vorstellung des neuen Testherdenportals des vit für die Echtzeitnutzung der Daten, das sich aktuell in der Testphase befindet. Sowie Werbung für das KuhVision-Projekt zum Aufbau einer Kuhlernstichprobe für die genomische Zuchtwertschätzung.
- Vom vit über den neuen Klauenzuchtwert, der mit der August-Zuchtwertschätzung erstmals berechnet wird; verbunden mit dem Aufruf zur Verbesserung der Dokumentation.
- Von der Uni Halle-Wittenberg über die Ergebnisse des Einflusses von Exterieur auf Nutzungsdauer bezogen auf die Brandenburger Kühe. Wobei sich die Unterschiede im Detail zu den Mecklenburgern wahrscheinlich daher rühren, dass nur 96 statt 98% der betrachteten Jahrgänge in die Auswertung einflossen.
- Aus der Unternehmensberatung die Bewertung von ökonomischen Optimierungspotentialen mit der Erkenntnis, dass das ohne ordentliches Controlling nicht geht. 

Für die zum Testherdenbetrieb gehörenden Akten gab es einen schönen Ordner mit dem Schriftzug vorne drauf. Und da ist das "BB" in Schwarz geschrieben statt dem üblichen Rot:

Benjamin


Freitag, 10. Juni 2016

Erste Ergebnisse Besamungsversuch

Jetzt gibt es die ersten Ergebnisse aus den Besamungsversuchen zur Fruchtbarkeit von Frischsperma (siehe auch Post vom 15.04.2016).
Die fallen aber gleich mal in die Kategorie "statistisch nicht aussagekräftig weil zu kleine Grundgesamtheit"!
Gestern und heute waren Trächtigkeitsuntersuchungen und da die im Zweiwochenrhythmus stattfinden und beim Besamungsversuch wöchentlich zwischen frischem und gefrorenem Sperma gewechselt wird war beides dabei. Wobei viel mehr mit gefrorenem, weil zu Beginn alles besamt wurde was ins Auswahlschema passte.
Allgemein hatten wir geringe Erwartungen weil mit dem OvSynch die Brunsten weit weniger deutlich ausfallen als die natürlichen.
Von 11 vorgestellten Kühen waren 6 tragend; macht 55% im Vergleich zu 63% bei den übrigen.
Mit Gefriersperma waren 9 Kühe besamt worden, davon waren 4 tragend.
Mit Frischsperma waren nur 2 Kühe besamt worden, beide waren tragend.
Wären dann bisschen mehr als die um 5 % höhere Fruchtbarkeit, die als Literaturwert gilt...
Die nächste Runde ist dann in zwei Wochen zur TU dran.

Benjamin

Donnerstag, 9. Juni 2016

2 Jahre gewartet

Heute Nacht wurde Stephanie geboren; Langversion des Namens: 06538 AGB Stephanie, Kurzversion Stephie. Auf sie hatte ich ganze zwei Jahre gewartet. Ihr Geburtstag stand fest, der 9. Juni, entsprechend dem ihrer Taufpatin. 2014 als ich nur für Boberow zuständig war gab es gar kein Kalb, 2015 in Pinnow ein und in Boberow zwei Bullenkälber. Dafür dann dieses Jahr so viele Kälber und auch Kuhkälber darunter, dass ich hätte auswählen können, aber das in Boberow sah ich als erstes.
Nicht nur dass sie in Boberow geboren wurde, die ganze Linie stammt aus Boberow. Sie ist das zweite Kalb von Nr. 1068 Grita, einer älteren Halbschwester zu Gisela. Ihre Großmutter ist Nr. 1280, die am Montag zum fünften Mal gekalbt hat; ihr jüngste Tante Drixi ist damit drei Tage älter und sie werden in die gleiche Aufzuchtgruppe kommen.

Ihre Abstammung kann ich auf der Mutterseite über 8 Generationen bis Anfang der 1990er zurückverfolgen: 
Stephanie von Hafnar, geb. 2016
- 1: 1068 Grita von Guarini, geb. 2012
- 2: 1280 von Jordan, geb. 2010
- 3: 112 von Ticket, geb. 2007
- 4: 128 von Metz, geb. 2005
- 5: 409 von Carsten, geb. 2003
- 6: 183 von Ladin, geb. 2001
- 7: 79 von Pedley, geb. 1995
- 8: 475, geb. 1992?
Auffällig dabei ist, dass die Linie über ganze 5 Generationen aus Erstkalbungen abstammt.

Benjamin


Mittwoch, 8. Juni 2016

Fermenter ausbaggern

Dieser Tage wurde der Fermenter der Pinnower Biogasanlage geleert. Durchgeführt durch das Lohnunternehmen Agrarservice Grünhagen aus Visselhövede bei Bremen, die auf solche Arbeiten spezialisiert sind. Soweit es geht wird abgepumpt und dann der Schlamm ausgebaggert. Dass es sich besser bindet wurde separierter Gärrest aus Boberow reingeschüttet, der dann unten drin per Radlader untergemischt wurde:

Benjamin

Dienstag, 7. Juni 2016

Schnappschüsse am Montag

Am gestrigen Montag war der Großteil der Jahresblutung der Kühe in Pinnow dran. Ich war daran nicht beteiligt und machte die ganzen Sachen außenrum, so auch die wöchentliche Trockensubstanzbestimmung der Silage. Auf dem Weg von der Futterhalle zum Büro kam ich an der Autobahn (Treibweg zwischen den Ställen) vorbei, wo die mittlere Leistungsgruppe gerade zwischengeparkt war. Und da traf ich zufällig meine Gisela. Mutterkühe flüchten auf 5 - 10 m Entfernung, Milchkühe auf 1 - 2 m und Lieblingskühe lassen sich streicheln:







 













Und noch ein Schnappschuss, weil eifrige Kuhblogleser mal ein Foto davon sehen wollten, wenn die Kühe vom Nachwartehof in unser Büro kucken:

Benjamin

Montag, 6. Juni 2016

Aktuelles Foto von Laura

Mal wieder was von einer meiner Lieblingskühe: Nr. 1054 Laura. Ihre Taufpatin hatte letzte Woche Geburtstag und da hatte ich kein aktuelles Foto von ihr - gemäss dem Motto "die besten Kühe kennt man nicht, weil sie keine Probleme machen". Klar kenne ich sie, aber sehe sie so gut wie nie.

Jetzt ist mir mal wieder begegnet. War gerade am Gärrestesepart einstreuen als sie in der gegenüberliegenden Boxenreihe lag. Also schnell abgestiegen und mit dem Handy ein Foto gemacht, deswegen auch die schlechte Qualität.
Was man nicht sieht ist, dass ihnen bei 28 Grad die Hitze arg zu schaffen macht.

Sie liegt aktuell bei 38 kg am Tag bei einer Hochrechnung von 11.600 kg Jahresleistung und 800 Fett-Eiweiss-Kilo. Sie ist wieder tragend und soll am 16. November zum 4. Mal kalben.

Benjamin

Samstag, 4. Juni 2016

Kühe zählen

Heute ist unser Melkkarussell seit genau einem Jahr in Betrieb, heute Nachmittag war die 733. Melkzeit.

Daher gibt es mal wieder was zum Melken in Pinnow:

Vor dem Dipproboter werden alle Melkzeuge, die nicht bereits abgenommen sind zwangsabgenommen, dass der Roboter dippen kann. Zudem hat das noch den riesigen Vorteil, dass am Ausgang keine Kühe mit noch angesetzten Melkzeugen rauslaufen und abreissen.

Jetzt wurde die Vermutung aufgestellt, dass durch die Zwangsabnahme zu viele Kühe nicht richtig ausgemolken werden, was zu mehr Euterkrankheiten führt. Hielt ich für unbegründet, weil die Kühe theoretisch 8:20 min Zeit haben und zudem die Melkzeugabnahme bei 300 ml/min "arg konservativ eingestellt" ist.

Für genaue Zahlen stand ich am Donnerstagnachmittag  bei der Hochleistungsgruppe hinten am Karussell und führte Strichlisten. Da ja an den Melkplätzen keine Displays sind schrieb ich mir die Platznummern auf um später in der Melkreihenfolgeliste die zugehörigen Kühe rauszusuchen.

Das ist die Stelle der Zwangsabnahme, gut zwei Meter vor dem Roboter. Unten sieht man Sensoren, der stabförmige erfasst ob ein Platz besetzt ist und unter der Abdeckung befindet sich ein Reibrad, das die Bewegung der Plattform misst, um den Roboter entsprechend an die Plätze heranfahren zu lassen:



























Die Ergebnisse: Von 185 Kühen der Gruppe wurden 23 zwangsabgenommen, wovon ich nur bei einer Handvoll einen nennenswerten Milchfluss im Sammelstück erkennen konnte. Und die Auswertungen am Computer ergaben, dass 18 dieser Kühe einen sehr schlechten Milchfluss haben, von Teilweise durchschnittlich unter 2 kg/min. Und die Eutergesundheit über alle 23 hinweg - Zellzahlen und Erkrankungen - unterscheidet sich nicht vom Mittelwert der gesamten Herde, wobei diese Kühe sogar  älter sind und mehr Milch geben.

Wie lange die Kühe tatsächlich Zeit haben, hatte ich mit 08:20 min bei 12:30 min Umlaufzeit angesetzt. Habe ich aber nochmal nachgemessen, sind nur 08:00 min bei 11:50 min Umlaufzeit, also etwas schneller als gedacht. Macht einen theoretischen Durchsatz von 304 statt 288 Kühen pro Stunde.
Da sass ich auf der Schwelle zum Technikraum und zählte Kühe. Interessante Perspektive und man sieht, dass wegen der momentanen Temperaturen von über 25 Grad die seitlichen Sektionaltore und der First geöffnet sind:

Benjamin