Donnerstag, 29. Juli 2021

Perles Abstammung - Teil 2

Perles Stammbaum 5 Generationen zurück, mehr hat auf den Screenshot nicht draufgepasst. In alle Zweige kann ich es mindestens 3 Generationen weit zurück verfolgen. Sieben Generationen weit habe ich es aufgeschrieben, das sind dann 128 Vorfahren. Weiter zurück habe ich es nicht gemacht, weil es dann extrem unübersichtlich wird. Ich schätze, dass die am weitesten zurückzuverfolgenden Äste 12 oder 13 Generationen weit reichen.

Politisch ganz inkorrekt sind blau die männlichen Vorfahren und rosa ist weiblich, Orange ist nicht divers oder wie es landwirtschaftlich heißt Zwicke sondern von der Identität her unbekannt. Das Geschlecht ist ja biologisch vorgegeben.

Perle als Ursprung des Stammbaum hat die Nr. 0, 1 sind männlich, 2 weiblich. So hat jeder Vorfahre eine Adresse im Stammbaum, ihr Muttermuttervater Kairo hat die 221 und alle deren Adresse mit 221 beginnt sind Vorfahren von Kairo und natürlich auch Perle.

Die oberste Zeile ist die Vaterlinie und ganz unten die Mutterlinie. Dort ist bei -5 Generationen die namenlose 621 die aus Sachsen zugekauft wurde.

Eine Übersicht wie viele verschiedene Vorfahren Perle in den einzelnen Generationen hat; da bin ich doch positiv überrascht, dass bis auf eine Stelle in der Vaterlinie (Urgroßvater) die Inzucht nicht gravierend auffällt:

Generation   Vorfahren   Vorfahren bekannt  verschiedene Vorfahren

-1                    2                    2                                    2
-2                    4                    4                                    4
-3                    8                    8                                    8
-4                    16                  15                                  15
-5                    32                  28                                  27
-6                    64                  52                                  46
-7                    128                94                                  75
bis -7              254                203                                159

In der 5. Generation zurück ist O-Man auf der väterlichen wie mütterlichen Seite vertreten, der an einer weiteren Stelle in der 4. Generation steht. Storm ist einmal in der 4. und zweimal in der 6. Generation. Starbuck ist innerhalb dieser 7 Generationen noch nicht so auffällig gehäuft, einmal in der 6. und dreimal in der 7. Generation.

Von den "modernen" Bullen der 2000er hat sie neben O-Man auch Shottle und Goldwin als Vorfahren vertreten, aber nicht Bookem und Planet sowie Laudan, was für eine Brandenburger Holstein halt doch schade ist.

Benjamin


 

Montag, 26. Juli 2021

Perles Abstammung - Teil 1

Über Perles Abstammung habe ich schon mal geschrieben (siehe Post vom 17.11.2020), in dem ich schrieb, dass ich ihre Väterfolge acht Generationen weit zurück verfolgen kann.

Das ist ihre Mutterlinie. Im Herde sieht man bei jedem Tier die drei letzten Generationen (Eltern, Großeltern, Urgroßeltern). Fünf Generationen zurück die Kuh auf ihrer Mutterlinie wurde mal aus Sachsen zugekauft, zu erkennen an der 14er-Ohrmarke. Zu den Ohrmarken-Nummern --> siehe hier. Acht Generationen zurück die älteste angezeigte Kuh hat eine 22er-Ohrmarke und ist damit vor der Einführung der 14 für Sachsen geboren worden.

Mehr als die drei letzten Generationen werden nicht angezeigt und so habe ich vor paar Wochen angefangen mal einen Stammbaum zu erstellen. Der wird sehr schnell sehr breit weil die Anzahl der Vorfahren sich von Generation zu Generation verdoppelt. 2^n halt. Da wird es zunehmend schwer überhaupt die richtige Position des jeweiligen Tiers im Stammbaum sicher zu bestimmen. Momentan bin ich bei acht Generationen zurück. Kein Vergleich zu dem Stammbaum den ich mal vor langer Zeit für Gisela erstellt hatte, damals habe ich irgendwie die ganzen Muttermütter der Bullen weggelassen. (siehe Post vom 28.02.2015).

Die ersten Generationen habe ich aus dem Herde bzw. die Abstammungen ihrer Mutterlinie. Für die Abstammung der einzelnen Bullen verwende ich die Bullendatenbank des vit. In der Schaue ich auch die Abstammung von neuen Bullen im Besamungseinsatz nach oder wenn ich nur eine Herdbuchnummer und keinen Namen dazu habe. Bei den einzelnen Bullen steht neben den ganzen Zuchtwerten als Erstes oben die Abstammung (Pedigree) drauf.

Hier als Beispiel der erste nachgeschaute Bulle, ihr Vater Perplex PP:
Es zeigt sich auch das Problem: Denn es sind vom Bullen nur die Eltern und Großeltern, sowie der Mutter-Mutter-Vater angegeben. Klar, das würde dann den Rahmen sprengen und die ganzen Bullen in der Abstammung kann man ebenfall nachschauen. Somit ist Renates Mutter, die Urururmutter von Perle die erste Unbekannte in ihrem Stammbaum die ich nicht herausfinden konnte.

Fortsetzung folgt!

Benjamin 

 


Freitag, 23. Juli 2021

Fettsäuren

- zur Übersicht der Fütterungsserie -> hier - 

Die Kohlenhydratverdauung im Pansen wird durch die Pansenmikroben geleistet. Und diese gehen deutlich weiter als die Verdauung bei den Monogastriern. Zunächst werden die Mehrfachzucker in Einfachzucker gespalten und dabei können die Mikroben auch die Verbindungen der Cellulose (ß-glykosidische Bindung) spalten,  was DER große evolutionäre Vorteil der Wiederkäuer ist.

Die Einfachzucker werden über mehrere Wege in kurzkettige Fettsäuren abgebaut, die dann durch die Pansenwand aufgenommen werden können.

Die Abbauwege sind nach den Endprodukten benannt:
Acetatweg; Acetat als Salz der Essigsäure (CH3COOH)
Propionatweg; Propionat als Salz der Propionsäure (C2H5COOH)
Butyratweg; Butyrat als Salz der Buttersäure (C3H7COOH)

Auf der einen Seite ist die Entstehung der einzelnen Fettsäuren abhängig vom Futter, das die für die Einzelnen Abbauwege zuständigen Mikroben bevorzugen. Beim Acetatweg ist es Rohfaser, für den Propionat und Butyratweg Stärke und Zucker. So sind die Anteile der einzelnen Fettsäuren im Pansen je nach Futter unterschiedlich.

Und auf der anderen Seite unterscheiden sich die Fettsäuren zudem in ihrer Verwendung durch den Stoffwechsel. Aus Acetat werden vor allem Fette gebildet und aus Propionat Glukose als Energieträger im Körper und für Laktose in der Milch.

Daraus ergibt sich ganz grob:
Rohfaser = Cellulose, wird zu Acetat, wird zum Milchfett, macht Fettprozente
Stärke wird zu Propionat, wird zu Glukose, wird zu Laktose, macht Milchmenge (da Laktose über Osmose Wasser ins Euter "zieht")

Benjamin

Dienstag, 20. Juli 2021

Kohlenhydrate und Fasern

- zur Übersicht der Fütterungsserie -> hier - 

Bei der Futtermitteluntersuchung ist heute NIRS die gängige Methode - Nachinfrarotspektroskopie, bei der vom Spektrum der Probe auf ihre Zusammensetzung geschlossen wird. Mittlerweile ist die Technik so weit , dass sie auch zur Inhaltsstoffanalyse im Prozess eingesetzt wird: Feldhäcksler, Güllefass, Futtermischwagen. Es braucht aber immer eine Kalibrierung an Referenzproben und die basieren auf der Nasschemie. Das ist die Futtermittelanalyse durch Kochen, Aufschließen usw. Im Studium hatten wir dazu ein Praktikum gemacht.

Bei der Analyse der Kohlenhydrate wird es da komplizierter, da bei manchen Analyseverfahren nicht komplett unterschieden wird, so fällt die Cellulose nicht komplett in die Rohfaser. 

Die Kohlenhydrate im Futter setzen sich aus verschiedenen Fraktionen zusammen:

- Stärke (XS), die wiederum in pansenunbeständige Stärke (uXS) und pansenbeständige Stärke (bXS) unterschieden werden können.

- Zucker (XZ)

- Rohfaser (XF) 

- NDF, neutrale Detergenzien-Faser. Was nach dem Kochen in Wasser übrig bleibt. Das sind dann Hemicellulose, Cellulose und Lignin. Für das Rind die Faser, die für die Pansenverdauung wichtig ist.

- ADF, saure (acid) Detergenzien-Faser. Was nach dem Kochen in saurer Lösung übrig. Das ist nur noch Cellulose und Lignin.

- ADL, saure (acid) Detergenzien Lignin. Dabei bleibt nur noch das Lignin übrig.

- NFC (Nicht-Faser-Kohlenhydrate; non fibre carbohydrats). Die ganzen Kohlenhydrate ohne die NDF. Also Zucker, Stärke und der "organische Rest", der weder Fett, Protein noch Faser ist.

Für die Rinderfütterung sind besonders wichtig die pansenverfügbaren Kohlehydrate Zucker und unbeständige Stärke. Dann die beständige Stärke im Dünndarm als "durchgeschleuster Energieträger" sowie Rohfaser oder NDF je nach Berechnungsmethode für die Pansenfunktion. Denn die Pansenmikroben können im Gegensatz zur Enzymausstattung der Tiere zwar Fasern verdauen, aber sie brauchen schon eine Mindestmenge davon, dass sie auch am Leben bleiben. 

Im Futter sind die Kohlenhydratfraktionen unterschiedlich verteilt. Junges Gras hat viel Zucker, Getreidekörner fast nur unbeständige Stärke, Mais auch viel beständige Stärke. Umso älter Pflanzen werden, desto mehr Fasern enthalten sie, später auch viel Lignin, landläufig als Verholzen bezeichnet. Stroh hat von den geläufigen Futtermitteln die meisten Fasern und Lignin.

Benjamin

Samstag, 17. Juli 2021

Eiche - Teil 2

Zu den nachgestellten Fotos vor meiner Eiche. 

Das älteste Foto von der Eiche, aufgenommen am 26. April 2001. Damals zu Beginn ihres vierten Jahres und bei ca. 85 cm Höhe. Aus dem Gröbsten raus und genau kann ich mich nicht mehr daran erinnern, aber in diesem Jahr dürfte das kräftige Wachstum begonnen haben. Sonst kann ich mir das zweite Foto von 2006 auch nicht erklären:





 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
So sieht es heute aus. Hatte extra die gleiche Weste an und Kappe auf wie damals. Heute bin ich ca. 30 cm größer. Seit bestimmt zehn Jahren ist die Eiche stark genug, dass meine Schwester die Hängematte drangebunden hat:
 

 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zweites Foto vom 22. September 2006, am Ende des neunten Jahres zusammen mit Knupsi. Inzwischen ein stattlicher Baum und der Pfahl, der die Bambusstäbe ersetzt hat wurde auch schon wieder entfernt. Da hatte ich mir im Sportunterricht den Finger angebrochen, Sport ist Mord:




 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Und so sieht es heute von dieser Seite aus. Da Knupsi nicht mehr lebt war seine Schwester Luna stattdessen dabei. Ich bin nicht geschrumpft sondern die unteren Äste wurden abgesägt, dass man noch drunter durchgehen kann. Ein solches Aststück von 25 cm Länge und 5 cm Durchmesser, abgesägt im Sommer 2008 habe ich auf meinem Schreibtisch liegen. Das müsste schon auf dem ersten Foto als einer der unteren Triebe dabei gewesen sein:

Benjamin



Mittwoch, 14. Juli 2021

Eiche - Teil 1

LuF - Land- und Forstwirtschaft. Wo ich aus Rheinhessen stamme, eines der waldärmsten Gebiete Deutschlands hatte ich nie viel mit der Forstwirtschaft zu tun.
Einzige Ausnahme ist Meine Eiche. Eine ganz normale Stieleiche (Quercus robur). Das war ein Projekt im Sachkundeunterricht der Grundschule, wirklich prägend für das weitere Leben: Im Herbst Eicheln gesammelt und dann in Blumentöpfe ausgesät. Meine Eiche lief im Januar 1998 auf; zu den Sommerferien dann mit heimgenommen und stand bei meinen Eltern in der Küche auf der Fensterbank. Vor Beginn der Heizperiode wurde sie in den Garten umgepflanzt, aber nicht so weit vom Haus weg, weil nur 17 cm groß. Das Umpflanzen an eine geeignetere Stelle haben wir verpasst, wäre aber mit der tiefen Pfahlwurzel die Eichen recht schnell ausbilden bestimmt auch schief gegangen.

Die ersten Jahre ist sie eher verhalten gewachsen, dann aber rasant. 2005 gab es die ersten vier Eicheln, 2007 und 2008 habe ich im Garten und dem Gewächshaus meines Großvaters in größerem Stil kleine Eichen aufgezogen. Die gingen im Herbst 2009 in einen Wald im Saargau an der Grenze zu Luxemburg in die Wiederaufforstung.

Vor paar Wochen habe ich auf meinem alten Computer viele Fotos von den Eiche aus den 2000er Jahren gefunden und wollte jetzt einige davon während meines Urlaubs in der Alten Heimat nachstellen.
 
Geschätzte Höhe um die 9 Meter, der größte Baum im Garten.
 

 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Blick von unten in die Krone. Im Gegensatz zu dicht stehenden Bäumen in Wald wächst sie als Solitär eher in die Breite als die Höhe. Die Krone überspannt mittlerweile einen Großteil des Gartens und Teile des unbebauten Nachbargrundstücks, bestimmt 100 m²:





















Fortsetzung folgt!

Benjamin

Sonntag, 11. Juli 2021

Lampertheim, Sommer 21

In Lampertheim bei Christian war ich jetzt in meinem Urlaub auch wieder. Und da ich dieses Jahr schon mal im Februar ihn besucht habe das Sommer 21 im Post-Titel. 
Dort ist noch alles recht ruhig, denn auch dort war der Winter sehr lange und die Vegetation immer noch hinten dran. Zudem gab es bei ihnen in den letzten Monaten viel Regen. Also der Weizen ist noch nicht reif und die Zuckerrüben mussten dieses Jahr noch nicht beregnet werden. 
 
Ich habe über die Jahre meinen Blick auf die Arbeitswirtschaft allgemein geschärft, nach dem Motto: "Was die sich mit den paar Kühen zurecht spielen, was sollen wir da mit über tausend machen?"
Aus diesem Blickwinkel ist die Lösung zum Einstreuen der Färsenbuchten in der Maschinenhalle dann doch sehr rationell: Über die gesamte Länge der Halle ist ein Heuboden eingezogen. Die Strohballen werden mit dem Teleskoplader eingelagert. Da die Ballen der BigPack 80-80 (siehe auch Post vom 04.07.2015) mit 80 x 80 x 200 cm und geschätzt knapp 200 kg recht klein und leicht sind können sie per Hand an den Schnüren gezogen und über den quadratischen Querschnitt gewälzt werden. So kann man sie zu den Abwurföffnungen über den Buchten bewegen und packenweise abwerfen:


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
 
Und unten verteilen die Rinder es dann selbst:
 


 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
Der Sieplo (siehe Post vom 23.02.2021) läuft nach einigen Anpassungen problemlos. Es werden morgens und abends je zwei Mischungen gemacht: Eine Totalmischration aus Maissilage, Stroh und Heu für Jungvieh und Trockensteher und eine Teimischration (PMR = partielle Mischration) aus Maissilage, Anwelksilage, Heu, Mineralfutter und Milchleistungsfutter für die Melkenden Kühe. Es wird nur ein Teil des Milchleistungsfutter eingemischt, der andere Teil wird wie noch bei der händischen Futtervorlage individuell zugeteilt.

Benjamin 

Donnerstag, 8. Juli 2021

Hausbau - Teil 4

Aktuell bin ich auf Urlaub in der Alten Heimat und da stand als Erstes gestern die Begutachtung des Hausbaus meiner Eltern auf dem Plan. Wie ich über meinen letzten Besuch geschrieben hatte (siehe Post vom 08.04.2021) ist mittlerweile der Rohbau fertig. Es wurde gestern der Grundputz aufgetragen und im Inneren ist die gesamte Elektrik verlegt.

Blick von der Straßenseite:


 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Blick von der Rückseite:


 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und Blick aufs Dach, wenn schon mal ein Gerüst dasteht:

Benjamin


 

Montag, 5. Juli 2021

Milchharnstoff

 
Im Pansen entsteht beim Proteinabbau Ammoniak, der von den Pansenmikroben unter Energieaufwand in Mikrobenprotein umgewandelt wird. Steht nicht genügend Energie zur Verfügung wird der Ammoniak in der Leber zu Harnstoff umgewandelt, der über den Speichel wieder in den Pansen zurückgeführt und auch über die Milch und den Urin ausgeschieden wird. Somit kann man anhand des Harnstoffgehalts in der Milch eine Aussage über den Stand der Proteinverdauung im Pansen treffen. Vorteil dabei ist auch, dass der Harnstoff kuhindiviudell bei der Milchleistungsprüfung und bei der Milchgüte bei der Milchabholung regelmäßig gemessen wird. Daraus kann man das auf das Mittel der Herde beziehen.
 
Der Harnstoffgehalt wird in ppm (parts per Million, entspricht 0,0001 %) angegeben. Eine Mindestmenge Harnstoff soll trotzdem in der Milch vorhanden sein, denn wenn sämtliches Protein im Pansen in Mikrobenprotein umgewandelt wird ist eigentlich schon wieder zu wenig vorhanden. Als untere Grenze zum Proteinmangel gelten 150 ppm (= 0,015 %), nach oben zum Proteinüberschuss 300 ppm (= 0,03 %), wobei die Tendenz zu einer deutlich niedrigeren oberen Grenze geht, weil man so effizienter wird. Denn wenn weniger Stickstoff über den Harnstoff in der Milch ausgeschieden wird so dann auch weniger im Urin.
 
Eine Übersicht über den Stand der gesamten Herde gibt die 9-Felder-Tafel. Nach ihrem Milcheiweiß- und Milchharnstoffgehalt in der Milchleistungdprüfung nach wird jede Kuh als Punkt eingetragen. Es ergibt sich eine Punktewolke, von der die meisten Punkte im mittleren Feld liegen sollten.
Die x-Achse mit dem Harnstoffgehalt zeigt an wie viel Protein im Pansen zur Verfügung steht; zu wenig, passend oder zu viel.
Auf der y-Achse ist der Milcheiweißgehalt, der aus der verfügbaren Energie im Pansen resultiert. Wenig Energie = wenig Mikrobenprotein kann gebildet werden = niedriger Eiweißgehatlt; viel Energie = viel Mikrobenprotein kann gebildet werden = hoher Eiweißgehalt:
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Da die 9-Felder-Tafel schon Anfang der 1990er Jahre entwickelt wurde passt sie nicht mehr immer zu den deutlich gestiegenen Milchleistungen. So liegt eine Kuh mit einer Tagesleistung von 60 kg Milch nicht selten unterhalb von 3,2 % Eiweiß ohne einen Energiemangel im Pansen zu haben. So wurde 2016 von der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern die 6-Felder-Tafel entwickelt, bei der der absolute Eiweißgehalt durch den Fett-Eiweiß-Quotient ersetzt ist. Mit dem FEQ, dem Verhältnis von Milcheiweiß zu Milchfett lässt sie besser die Energieversorgung beurteilen als mit dem reinen Eiweißgehalt. Die Grenze ist ein FEQ von 1,4, darunter ist eine ausgeglichene Energieversorgung darüber ein Mangel, weil normal Milchfett und -zucker gebildet wird, aber zu wenig Eiweiß. Z.B. 2,9 % Eiweiß, 3,7 % Fett, FEQ =  1,28; kein Energiemangel. 3,6 % Eiweiß, 5,3 % Fett, FEQ = 1,47, Energiemangel. Die oberste Zeile ist weggefallen, weil man alleine aus den Milchinhaltsstoffen nur noch schwer einen Energieüberschuss ableiten kann.
 
Benjamin 



Freitag, 2. Juli 2021

Perle - Teil 14

Mal wieder ein aktuelles Foto von Perle. Sie ist nun knapp 8 Monate alt. In der alten Einteilung nach Aufzuchtabschnitten (siehe auch Post vom 05.02.2021) ist sie damit in der Färsenproduktion, JR1 (Jungrind).

In ihrer Gruppe gehört sie zu den eher kleineren, ihre Zuchtwerte Größe 78 und BCS 111 (siehe Post vom 11.01.2021) sieht man an ihrem mittlerweile doch ausgeprägterem kompakten Typ schon. Ihr Gewicht würde ich mal auf 240 kg schätzen.

Das struppige Fell ist bei ihr noch nicht ganz rausgewachsen. Sie hat aber eine lustige Frisur bekommen. Die geht schon ein wenig in die Richtung die einer Jungkuh, die bei uns Tingeltangel-Bob genannt wird.

Benjamin