Auf molekularer Ebene unterscheiden sich die Abbauprozesse der Kohlenhydrate durch die Pansenmikroben. Beim Propionatweg wird Wasserstoff benötigt, beim Acetatweg wird dagegen Wasserstoff frei. Und da gasförmiger Wasserstoff wegen der Explosionsgefahr nie gut ist wird von den Methanbildnern Kohlenstoff drangehängt und es entsteht so Methan (CH4). Das ist der gleiche Prozess wie in einer Biogasanlage, wobei diese darauf ausgerichtet ist und beim Wiederkäuern das Methan ein Stoffwechselprodukt ist das nicht weiter genutzt wird. Durch die Pansenmotorik wird das Gas ausgestoßen, Ruktus nennt sich der Vorgang und ist ein geräuschloses Rülpsen.
Wenn eine Kuh ganz flach auf der Seite liegt, wenn sie z.B. nicht aufstehen kann funktioniert der Ausstoß des Methans nicht mehr und die Kuh gast dann auf, der Pansen ist dann prall mit Methan (und auch CO2) gefüllt. Dann muss die Kuh auf den Bauch gedreht oder durch die Bauchdecke der Pansen angestochen werden mit einem Trokar, wie er auch für das Toggeln einer Labmagenverlagerung verwendet wird (siehe auch Post vom 18.11.2019).
Methan ist ja ein Treibhausgas. In der Wirkung 20 bis 30 mal so stark wie CO2. Aber es sammelt sich nicht auf Ewigkeiten in der Atmosphäre an sondern reagiert mit Sauerstoff zu CO2 und Wassersdampf. Zudem ist das Methan der Rinder (bzw. aller Wiederkäuer) nicht fossil wie das Leckgas aus der Öl- und Gasförderung. Der darin erhaltene Kohlenstoff wurde von den Futterpflanzen als CO2 zuvor der Atmosphäre entnommen.
Benjamin
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