Freitag, 30. Oktober 2015

Versteckte Werbung

Heute kann ich ganz stolz unser neues Arla-Stallschild in Boberow präsentieren.
Das hat diese Woche der Milchfahrer mitgebracht.
Nach der erfolgreichen Auditierung für das Arlagarden-Programm (siehe Post vom 04.06.2015) durften wir das Schild an der Milchkammertür anbringen. Zwar ist bei Arla als wichtigsten Geschäftspartner der Milchbauern in der Gegend kein Geld für eine Spende an den Rinderzuchtverein da, aber für die Stallschilder mit ihrem großen Werbeeffekt, Corporate Identity halt. Auch wenn das Stallschild wohl kaum jemand sehen wird, denn wie für Arlagarden gefordert steht an der Hofeinfahrt zum Seuchenschutz ein Schild, dass niemand unbefugt das Gelände betreten darf (siehe Post vom 27.01.2015).

Benjamin


Donnerstag, 29. Oktober 2015

Embryotransfer - Teil 5

Im Februar wurde Hedda ja für Embryonen gespült.
(Siehe Posts vom 07.02.2015; 14.02.2015; 18.02.2015 und 23.03.2015).
Nun kommen die Kälber zur Welt; eines davon ist Destin (nach seinem Vater Deyja benannt). Das genaue Geburtsdatum weiß ich nicht, weil er unbemerkt draußen auf der Koppel geboren wurde. Im Herdeprogramm wird als nur das Übertragungsdatum angezeigt, dass die Embryonen zu diesem Zeitpunkt schon sieben Tage alt sind wird nicht berücksichtig, dazu war er knapp drei Wochen zu früh dran. Seine Mutter (also Träger) Michaela (nun Stallnr. 1593) - übrigens eine Stallgefährtin von Gisela im Boberower Kälberstall - war zu diesem Zeitpunkt noch auf der Weide und noch nicht im Stall zur Anfütterung.

Benjamin

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Mortellaro-Monitoring - Teil 2

Gestern waren unsere Kühe in Pinnow zur zweiten Runde im Mortellaro-Monitoring der Universität Halle-Wittenberg im Rahmen des Projektes Kuh-L (siehe Post vom 08.10.2015) dran. 
Der Gesundheitsstatus hat sich in den letzten drei Wochen nicht verbessert, aber nach den allerersten Auswertungen nach der ersten Runde mit rund 6.000 Kühen wäre abzusehen, dass man passende Genorte für die Mortellaro-Anfälligkeit finden kann.

Benjamin


Montag, 26. Oktober 2015

2000er-Serie

Nachdem in Boberow so wenig Kühe waren wie seit ganzen zwei Jahren nicht mehr sind heute 15 Kühe aus Garlin hinzu gekommen. 
Hieß es also wieder die Halsbänder zu wechseln und besonders wichtig die Schwänze zu kürzen. Bei zweien hatte es schon mit Nekrosen angefangen, so schmutzig waren die.
Wie die Daten auf den Boberower Computer übertragen waren habe ich eine erste Einschätzung ihrer bisherigen Leistung anhand der ersten Milchleistungsprüfung gemacht. Neun sind in Boberow geboren und die liegen im Schnitt bei der prognostizierten Jahresleistung um 420 kg über den sechs aus Pinnow und Garlin!

Wie beim Umzug ins neue Melkhaus in Pinnow angedacht (siehe Post vom 28.07.2015) werden nun seit einigen Wochen alle Halsbänder für Erstkalbende bzw. bei Reperaturen auf vierstellige Nummer umgestellt. Nachdem Anfang Oktober Nr. 1205 ihr Halsband verloren hatte und ein neues mit 2205 bekam sind diese Jungkühe nun die erste größere Gruppe die Halsbänder der 2000er-Serie mit der führenden 2 bekommen:

Benjamin



Sonntag, 25. Oktober 2015

Saure Milch

Es wird allerhöchste Zeit, dass die Behörden endlich mal in die Gänge kommen und den Stallneubau in Pinnow genehmigen, denn die alten Anlagen fallen schon nicht mehr nur langsam auseinander. Heute Nacht hat sich am größeren der beiden Boberower Milchtanks die Platine des Temperaturfühlers verabschiedet und die Regelung der Kühlung fiel aus. Vom Geschmack her war die Milch in Ordnung, aber viel zu warm. Nach Rücksprache brachte ich eine Probe ins Molkereilabor nach Karstädt. Die Temperatur betrug 19 Grad und der Säuregrad lag bei 9,2, was schon im alkalischen Bereich ist und von der gegenläufigen Analytik bedeutet, dass die Milch schon angefangen hat sauer zu werden. 
Um jedes Risisko einer Verunreinigung bis hin zu einem ganzen Stapeltank in der Molkerei auszuschließen habe ich dann die Milch in den Gulli laufen lassen. Gerade passend zur Zeitumstellung war es heute auch noch die Menge von 25 h. Geschätzt 4.950 l im Wert von 1.350 €; alles total unnötige Verluste, die Milchproduktion in Boberow könnte schon längst eingestellt sein...

Benjamin

Samstag, 24. Oktober 2015

Aktuelles Foto der Wagyus

Ein aktuelles Foto vom 2015er-Jahrgang der Wagyus. Links Hokkaido (mittlerweile knapp 4 Monate) rechts Yamamoto (3,5 Monate). Seit die Kreuzungskälber in eine eigene Bucht im Kälberstall verlegt wurden haben die beiden das Großraumiglu für sich alleine:

Benjamin


Freitag, 23. Oktober 2015

Überbleibsel - Teil 2

- zur Übersicht der Überbleibsel-Serie -> hier - 

Das Überbleibsel im zweiten Teil der Serie ist doch recht klein. Und zwar einzig der Herstellername auf dem Feuerlöscher neben meinem Boberower Büro. Ein ganz normaler 6kg-ABC-Pulverlöscher.
Herstellungsdatum ist laut der Prägung auf der Oberseite 1989.
Hersteller war das VEB Feuerlöschgerätewerk Neuruppin, der damalige Name der Feuerlöscherfabrik in Neuruppin, von uns aus auf dem halben Weg nach Berlin gelegen.
Die Fabrik wurde 1905 gegründet war zwischenzeitlich ein VEB und heißt heute FLN Feuerlöschgeräte Neuruppin; der Schriftzug auf den Feuerlöschern und das Logo sind immer noch gleich:
http://www.fln-neuruppin.de/

Benjamin 




Montag, 19. Oktober 2015

Weizen Webcam - Teil 1

Vor langer Zeit gab es das letzte Foto der Raps-Webcam. 
Zwischenzeitlich ist schon die Folgefrucht ausgesät - und zwar (Winterweich)Weizen (Triticum aestivum).

Nach dem vielen Regen in der letzten Woche sind die Pflanzen schon gut gewachsen; aktuell zwei Blätter und 5 - 8 cm Wuchshöhe.
19.10.2015; 12:54 Uhr:

Benjamin











 
 
 
Nachtrag: Dies ist der Übersichtspost der Weizen-Webcam.
Weitere Posts der Serie:
Weizen unter Schneedecke, Post vom 19.01.2016 
Sonderfolge mit Fuchs, Post vom 20.03.2016
Ährenschieben, Post vom 31.05.2016 
Stoppelsturz und Düngung, Post vom 26.07.2016
Ausfallweizen, Post vom 13.08.2016 

Sonntag, 18. Oktober 2015

Stille Brunst

Als Stillbrünstigkeit wird bezeichnet, wenn eine Kuh im Inneren normal rindert, aber nach Aussen keine Verhaltensänderungen zeigt. So standen letzte Woche in Boberow sechs Kühe zur Sterilitätsuntersuchung an, sie waren jetzt 2 bis 3 Monate in Milch und bisher nicht brünstig gewesen.   In solchen Fällen wird dann die Ursache dafür abgeklärt; vier von ihnen waren aber gerade brünstig und konnten auch gleich besamt werden. Mein Problem dabei: Dass gerade passend zur Untersuchung vier von sechs brünstig sind ist ein ziemlicher Zufall und lässt keine Rückschlüsse zu.  Einziger Anhaltspunkt ist, dass die Kühe leistungsmässig mit 36 - 39 kg zu diesem Zeitpunkt leicht unterdurchschnittlich waren. Werde daher nun versuchen einige Kühe mit ähnlichem Verlauf auf Verdacht zur Besamung vorstellen, sodass das mit dm Zufall genauso gut funktioniert.

Benjamin

Freitag, 9. Oktober 2015

Schnappschuss

Am Quergang des Melkhauses kann man halt nicht gemütlich auf der Mauer sitzen wenn gerade eine Gruppe Kühe reinkommt:

"Hallo!"


Donnerstag, 8. Oktober 2015

Mortellaro-Monitoring

Im 500. Post des Kuhblogs geht es wieder um die große Forschung. Im Rahmen des Projekts Kuh-L, "Kuh-Lernstichproben zur Implementierung genombasierter Selektionsstrategien auf Basis Hochdurchsatztypisierungen beim Milchrind" (siehe auch Post vom 02.12.2014) wird ein Monitoring der Mortellaro-Erkrankungen an den Kühen der brandenburger und mecklenburger Testherden durchgeführt. Dafür war heute als erster von drei Terminen zur nachmittaglichen Melkzeit ein Team der Universität Halle-Wittenberg da, die zwischen den Melkern am Karussell standen und die Klauen aller (melkenden) Kühe einstuften. Die genauen Ergebnisse habe ich noch nicht; aber dass es genug zu finden gab wusste ich schon vorher.

Benjamin

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Überbleibsel - Teil 1

 
Im ersten Teil der Überbleibselserie geht es um die Milchkannen.
In Boberow werden ausschließlich diese benutzt und in Pinnow stehen noch einige als Reserve.


TGL bedeutet Technische Normen, Gütervorschriften und Lieferbedingungen und ist der Vorläufer der Normen des Deutschen Instituts für Normung (DIN). In der TGL 8611 waren Vakuumpumpen, Pulsatoren und auf Blatt 4 auch die Milchkannen genormt: 20 l, Aluminium, eloxiert. In neuwertigem Zustand müssen die bestimmt schön geglänzt haben, aber nach Jahrzehnten ist die Oberfläche abgestumpft und bei manchen auch Dellen drin.
Von wann genau die Norm stammt weiß ich nicht, dürfte in den 1960ern gewesen sein, wenn auch die meisten der Kannen deutlich jünger sind.

20 Liter, gestrichen voll sind es eher 22, reichen bei den frischmelkenden Kühen in den ersten 5 Tagen nach der Kalbung zu 99,5 %. Da ist selten eine Kuh dabei wo es knapp wird.
Wegen der geringen Größe und dem leichten Aluminium ist es sehr komfortabel mit den Kannen zu arbeiten.

Der Hersteller war das VEB Impulsa in Elsterwerda, das aus der Elfa - Elsterwerdaer Fahrradfabrik - hervorging und für das gesamte RGW-Gebiet Melktechnik herstellte und bei der Entwicklung damals immer vorne dabei war, wie beim Serienbau von Melkkarussellen und der Nachmelkautomatik.
Nach der Wende kaufte der Melktechnikhersteller Gascoigne-Melotte das Werk in Elsterwerda; bestimmt für 1 DM... Als Anfang der 2000er BouMatic Gascoigne-Melotte übernahm wurde Impulsa über ein Management-Buy-Out wieder selbstständig.
http://www.impulsa-ag.de

Benjamin



Samstag, 3. Oktober 2015

Neue Serie

Heute zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit fand die Feier der Bundesregierung in Frankfurt/Main statt. Bei uns in der Prignitz - nur wenige km von der ehemaligen Blockgrenze entfernt - wurde bei allerschönstem Wetter das Ackergras gehäckselt (siehe Post vom 02.10.2015). Ich habe den Feiertag als Wochenenddienst im Stall verbracht, ganz bewusst der Tatsache, dass ich ohne Wiedervereinigung solche beruflichen Möglichkeiten niemals gehabt hätte.

Und als "Westimport" fallen mir auch jetzt noch immer Dinge auf, die aus LPG-Zeiten stammen. Daher kommt in den nächsten Monaten eine Serie an Posts mit den gesammelten Fotos von Überbleibseln. Der Anfang macht meine Milchplantafel. Die hatte ich irgendwann mal reaktiviert, weil es auf den Milchviehanlagen in Garlin und Pinnow auch Tafeln gibt - auf denen zwar nur die Tage stehen - und die täglich abgeholte Milchmenge notiert wird.
Von wann die genau stammt weiß ich nicht, schätzte mal aus den 1970ern. Und nach welchem Schema die Mengen darauf notiert wurden weiß ich auch nicht, habe es mir so zurecht gelegt wie ich es für plausibel halte. Den Plan habe ich einfach nach Gefühl festgelegt; 360 Kühe Bestand zu 8.750 kg abgelieferte Milch im Jahr.

Benjamin














 
Nachtrag: Dies ist der Überichtspost der Überbleibsel-Serie.
Weitere Posts der Serie:
Milchkanne des VEB Impulsa Elsterwerda; Post vom 07.10.2015 
Feuerlöscher des VEB Feuerlöschgerätewerk Neuruppin; Post vom 23.10.2015 
Milchbehälter des VEB Apparatebau Burg, Post vom 02.11.2015 
Belarus MTS 82, Post vom 26.11.2015
Kälberregister vom Vordruckbetrieb Demos Osterwieck, Post vom 11.12.2015
Zeitschaltuhr des VEB Zeitschaltelektronik Frauenstein, Post vom 20.12.2015 
Fahrzeugwaage des VEB Oschatzer Waagenfabrik, Post vom 27.12.2015 
Schaltkästen des VEB Elektroschaltgeräte Grimma, Post vom 04.02.2016 




Freitag, 2. Oktober 2015

2-Jahres-Plan erfüllt

Wie ich vor etwas mehr als zwei Jahren als Herdenmanager in Boberow angefangen habe hiess es, dass mittelfristig die Kühe nach Pinnow in den geplanten Stall umziehen sollen. Den Stichtag setzte ich nach damaligem Stand auf den 25. September 2015. Da ich es irgendwie unpassend fand meine Aufgabe in der Abwicklung der Herde zu sehen stellte ich das Ziel auf, die Kühe und mich in diesen zwei Jahren fit zu machen.

Der 25. war nun letzte Woche. Der Umzug ist nicht viel näher gerückt, das neue Melkkarussell läuft schon aber mit dem Stallbau wurde dank deutschem Behördenwahnsinn noch gar nicht begonnen.

Mein Ziel ist aber trotzdem erreicht.
Ich selbst bin längst fit für die Herde in Pinnow, bin ich doch seit vier Monaten deren Leiter.
Und die Kühe sind auch fit, der Abstand zwischen den Herden ist soweit geschrumpft, dass man es auf die Unterschiede in den Haltungsbedingungen und dem genetischen Niveau zurückführen kann.

Die Kennzahlen aus den Milchleistungsprüfberichten, einmal aus Boberow vom Juni 2013 und September 2015 und zum Vergleich Pröttlin (also die Herden Garlin und Pinnow zusammen) vom September 2015.

Leistung im 12-Monats-Schnitt 
                 Kühe         Milch-kg      Fett-%      Fett-kg     Eiweiß-%  Eiweiß-kg Fett+Eiweiß-kg          
Jun. 2013    352           8.835            4,02            355           3,51          310                 665
Sep. 2015    351           9.543           3,95             377          3,56          340                  717
Pröttlin         945           9.789            3,95            387          3,58           350                 737
Sep. 2015

Lebensleistung + Nutzungsdauer des lebenden Bestand zum Kontrolltag:
                 Kühe         Milch-kg    Fett-kg   Eiweiß-kg   Milch je     Milch je       Nutzungs-  
                                                                                 Futtertag   Lebenstag   dauer        
Jun. 2013    347         17.856       713           617              24,2            11,5         24,2
Sep. 2015    331         24.129       947          842               26,1            13,6        30,4
Pröttlin         933         22.693       887          806               27,6            13,5        27,0
Sep. 2015

Lebensleistung + Nutzungsdauer der in den letzten 12 Monaten abgegangenen Kühe:
                 Kühe Abgangsrate Milch-kg Fett-kg Eiweiß-kg  Milch je   Milch je      Nutzungs-  
                                                                                        Futtertag Lebenstag dauer        
Jun. 2013   139      39,2 %      21.507      876        742           23,0          12,2        30,8
Sep. 2015     98      27,8 %      25.887   1.017        909           24,6          13,7       34,6
Pröttlin        357      37,8 %      28.237   1.132     1.010           26,1          14,5        35,6
Sep. 2015


Benjamin

Große Weiten - Teil 3

Das Ende Juli gesäte Gras (siehe Post vom 11.08.2015) wurde nun gemäht. Der erste Schnitt Ende September: jetzt an den letzten schönen Tagen in diesem Jahr mit dichtem Nebel morgens aber dann strahlendem Sonnenschein am Nachmittag. Nach neun Wochen hat sich der Bestand zwar gut etabliert aber viel Masse wird es nicht geben und zudem noch recht jung, d.h. mit viel Protein und wenig Rohfaser.
Gestern habe ich die Trockensubstanz bestimmt, denn unser Häcksler ist aktuell in der Maisernte, sodass das Gras mit einem Miethäcksler ohne Feuchtesensor gehäckselt werden soll.

Benjamin