Montag, 30. April 2018

Neumühle 1/2018

Gestern war ich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder auf meinem Stammbetrieb Hofgut Neumühle. Der letzte Besuch war über vier Monate her, letztmals so lange war es 2015 als ich wegen der Exkursion in die Niederlande einen Urlaub in der alten Heimat ausfallen liess.

Wichtigste Neuerung: Die Kälberiglus stehen vorübergehend in einer anderen Ecke des Hofes, da am eigentlichen Stellplatz ein Dach errichtet wird. Wobei die Meister die Ausrichtung bemängeln, denn die offene Seite ist Richtung Westen, die einzige Richtung aus der die Sonne direkt einfällt.



















Im Eingangsbereich des Melkstands hängt wieder die Übersicht des LKVs zum Jahresabschluss 2016/17 aus. Knapp 11.000 kg Jahresleistung und 802 Fett-Eiweiß-Kilo. Fast 2.000 kg mehr als zu meinen Studienzeiten. Und der immer als Vergleich angegebene Durchschnitt für RLP/SL ist deutlich schlechter als der in Brandenburg.

Zuwachs für Braunies Familie gab es endlich auch mal wieder: Ihre Enkelin Mai (2.) hatte zwar als zweites Kalb ein Bullenkalb, dafür ihre Schwester Leonie (2.) ein Kuhkalb. Nr. 1789, vorfläufiger Projektname „Bale“ (Balu + Leonie). Sie wurde schon zwei Tage nach meinem letzten Besuch am 26. Dezember geboren. Ein Foto habe ich von ihr nicht, da die anderen Kälber im Kälberstall im Weg standen, aber sie ist wie Braunie von schwarzer Grundfarbe mit einer kleinen Blesse.

Leonie (2.), jetzt als Kuh:

Benjamin


Samstag, 28. April 2018

10-jähriges Melkerjubiläum

Schon so lange her und doch gerade erst mal: Heute genau vor zehn Jahren lernte ich auf meinem Stammbetrieb Hofgut Neumühle das Melken. Morgens noch nicht auf der Melkschicht sondern beim Einstreuen der Jungviehboxen und nachmittags dann beim Melkermeister Krause eingeteilt.
Der damalige Melkstand waren auf der einen Seite fünf Plätze Fischgräte und auf der anderen drei Plätze Autotandem; ein Melkstandtyp der aufgrund des hohen Platzbedarfs und den weiten Wegen mittlerweile total aus der Mode gekommen ist aber rückblickend zum Melkenlernen ideal: Die gesamte Kuh im Blick, viel Platz darunter und eine nach der anderen, dass man den Verkehr nicht so sehr aufhält. 
Wurden 75 Kühe gemolken inklusive Holen aus dem Stall als von einem Meister und einem Lehrling und zur wöchentlichen Milchleistungsprüfung im Versuchswesen noch ein Doktorand dazu.

Das Foto ist am 30.05.2008 aufgenommen; Benjamin beim Melken im alten Neumühler Kuhstall, den es schon lange nicht mehr gibt:

Benjamin


Mittwoch, 25. April 2018

Nach Wöbbelin - Teil 1

Worüber ich noch immer nicht geschrieben habe:
Vor zwei Wochen war ich mit einem meiner Kollegen auf der Exkursion unseres Besamunsgvereins zum Hof Denissen in Wöbbelin.
Mit dem Autobahnanschluss am Pinnower Kuhstall sind es nur 20 Minuten Fahrt.

Der Betrieb ist sehr bekannt, für seine extreme Diversifizierung in viele Betriebszweige und vor allem den Spargelanbau, wo jedes Jahr Minister Backhaus die Spargelsaison für Mecklenburg-Vorpormmern eröffnet.

Eine Aufzählung der Betriebszweige: Milchviehhaltung mit Nachzucht; Futter- und Ackerbau inkl. Kartoffeln; Spargel; Erdbeeren; Biogasanlage, Gewächshaus mit Tomaten, Gurken und Paprika; Eisproduktion mit Eiscafes in Ludwigslust und Neustadt; Hofladen mit Milchtankstelle; Restaurant und das was ich vergessen habe...

Kurzum: Die Milchproduktion dort auf einem sehr hohen Niveau (Spitzengruppe im Landkreis Ludwigslust-Parchim) war für uns natürlich das Interessanteste, ist aber im Betrieb nur einer von vielen Zweigen.

Besonderheit ist das Einkreuzen von Braunvieh. Alle vier Jahre werden 600 Portionen Sperma von Braunviehbullen eingesetzt, sodass ein Teil der Kühe Kreuzungen sind und das über die Generationen wieder abnimmt. Würde mal schätzen dass der Blutanteil Braunvieh im Durchschnitt um die 10 % in der Herde liegt.

Im Kuhstall: Die Kühe alle sehr sauber und von der Größe und Kondition sehr homogen. Da haben die Besamer halt einen geübten Blick dafür, wenn Kühe zu groß sind: 

Fortsetzung folgt!

Benjamin




Dienstag, 24. April 2018

Aktueller Baufortschritt - Teil 3

So sieht es momentan im künftigen Kälberstall aus. Die Sammelgrube für die Gülle wurde gemauert - außerhalb vom Gebäude; unten auf dem Foto ist es gleich links.
Die Rückseiten der Buchten bekommen jetzt auch richtige Wände, dass die Kälber nicht zu den alten Türen rauslaufen:

Benjamin


Sonntag, 22. April 2018

Auf Drenchlehrgang

Am Donnerstag war ich in Stüdenitz (vgl. Post vom 29.01.2018) zum "Drench-Lehrgang". Die Idee kam im Nachgang vom Herdenmanagerlehrgang auf und ich organisierte das dann und weil die anderen Teilnehmer kurzfristig ausfielen war es eher ein Erfahrungsaustausch.
Das Drenchen kann man als eine Art Magensonde für Kühe beschreiben die in den Pansen gelegt wird, um bei gestörter Pansentätigkeit bzw. allgemein Verdauungsproblemen korrigierend eingreifen zu können mit Hefe, Propylenglykol, Zucker und vor allem größeren Mengen Wassers.
Ich lief den Tag über bei der Herdenleiterin mit zur Frischabkalberkontrolle und den Kuhbehandlungen und es wurden auch zwei Kühe gedrencht. Das mache ich in Pinnow zwar auch öfters, aber dort geht es viel leichter: Von dem Abkalbestall war ich schon beim Besuch im Januar begeistert gewesen von der arbeitsfreundlichen Auslegung. Es gibt auch in jeder Box einen Anschluss für warmes Wasser, sodass die Kuh nach Drenchen der ersten 5 l mit den Mitteln per Handpumpe einfach daran angeschlossen und "aufgefüllt" wird. Wenn es so leicht geht wird halt eher mal eine Kuh vorsichtshalber gedrencht bevor die Verdauungsstörung schlimmer wird.
Nach Gabi (siehe Post vom 07.03.2018) haben sie auch gefragt, von der hatte ich damals erzählt, wo es drum ging wie groß Erstkalbskühe werden können.

Benjamin

Samstag, 21. April 2018

Mais Webcam - Teil 1

Jetzt beginnt die Serie der Mais-Webcam.
Nachdem über Winter der Acker als Winterkoppel für die Düdower Mutterkuhherde diente ist diese nun auf die gegenüberliegende Wiese gewechselt und die Vorbereitungen für die anstehende Maisaussaat haben begonnen.
Da der Acker an meiner Stammstrecke zwischen Pinnow und Boberow liegt hatte ich mal wieder Glück und konnte Fotos vom Gewimmel bei der Düngung machen. Der Mais braucht auch Nährstoffe, dass im Herbst gute und nahrhafte Maissilage rauskommt.
Auf der hinteren Hälfte war Agrartechnik Smetek mit dem Einscheiben von Gülle zugange und auf der vorderen Hälfte meine Kollegen beim Miststreuen.

Auf dem Foto ist links das gelbe Fass vom Holmer TerraVariant zu erkennen, der auf den folgenden Fotos nicht drauf ist. Links außerhalb des Blickwinkels stand ein Case-IH 1455 XL als Güllezubringer und rechts der Claas Scorpion 9055 am zwischengelagerten Misthaufen; 20.04., 17:37:



















Nochmal in groß: Claas Xerion 3300 Saddle Trac mit Kaweco-Gülleauflieger und Amazone Catros sowie John Deere 6150M mit Fortschritt T088:




















Claas Arion 640 CIS mit dem Mietstreuer (Hawe DST 20?) und Claas Arion 630 CIS mit Lemken Rubin 9/600 KUA beim Einarbeiten:

Benjamin













Nachtrag: Dies ist der Übersichtspost zur Mais-Webcam.
Weitere Post der Serie:
3-Blatt-Stadium, Post vom 17.05.2018
5-Blatt-Stadium, Post vom 25.05.2018
Reihenschluss, Post vom 06.06.2018 
Trockene Teile weggehäckselt, Post vom 03.09.2018 
Stoppelbearbeitung, Post vom 22.09.2018

Donnerstag, 19. April 2018

Besuch aus Irland

Gestern war der erste Sommertag für dieses Jahr: 25 Grad und 13 Stunden Sonne. Dafür dass bis Ende März noch richtiger Winter war machte es dann gleich doppelt gute Laune.
Zudem bekam ich wirklich sehr spontan Besuch von Bekanntschaft aus Irland. "Hast Du mal Zeit?" Ich sage immer lapidar zwei Stunden Vorwarnzeit wären schön aber es geht auch mit weniger, man muss halt Prioritäten setzen.
Wurde eine Führung über die Milchviehanlage in Pinnow gemacht, unter Bauern dauert es dann etwas länger, vor allem weil sich die Produktionssysteme so sehr unterscheiden, da prallten zwei Welten aufeinander: 10-Monate-Weidehaltung gegen 11-Monate-Stallhaltung, grasbasiert gegen maisbasiert, saisonale gegen ganzjährige Abkalbung, Jersey-Einkreuzungen gegen reinrassige Holstein.
Der Keenan-Mischwagen machte natürlich einen guten Eindruck, wo ich gleich ergänzte, dass wir drei Stück davon haben (noch der Boberower und den in Reserve).
Im großen Stall, wo man gleicher Meinung war wie über das Scheren der Schwänze und auch verschiedener; für mich sind die Kühe definitiv nicht sauber, gerade die zwei schmutzigsten Gruppen von allen. Liegt aber am Blickwinkel, wo in Irland momentan nach einem extrem schneereichen Winter und verzögertem Vegetationsbeginn alles im Schlamm zu versinken scheint. Hier hatten wir es über die Zusammensetzung der TMR:

Benjamin


Montag, 16. April 2018

Kälber-Konferenz

Am Freitag war ich in Schönhagen bei der PBK zu einer Konferenz zur Kälberaufzucht. Nach ihrem Besuch bei uns in Pinnow (siehe Post vom 20.03.2018) war die Entscheidung gefallen auf Ad-libitum-Tränke umzustellen. Aber wenn schon dann richtig und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen. Daher eine Konferenz zusammen mit bekannten Betrieben und per Videoschaltung der Versuchsleiter meines Stammbetriebs Hofgut Neumühle.

Die Erkenntnisse waren nicht alle neu, aber gut zusammengefasst und die Umsetzbarkeit diskutiert:
Kolostrumversorgung als Allerwichtigstes: So schnell, so viel und so hohe Qualität wie möglich. Mit Refraktometer die Qualität bestimmen und über eine Kolostrumbank die Verfügbarkeit sicherstellen. Und die Erfahrungen, dass neugeborene Kälber direkt in der Abkalbebucht mehr saufen als wenn schon ins Iglu gebracht. (--> habe ich auf der Neumühle auch schon gemacht).
Bei Ad-libitum-Fütterung müssen die Kälber am Saufen gehalten werden, die Eimer dürfen nicht leer werden.
Für die weitere Tränkeperiode am Automaten dann ein spätes und langsames Absetzen bis hin zu 14 Wochen Alter. Aber dafür sind die allermeisten Betriebe baulich gar nicht ausgelegt, würde es ungefähr der anderthalbfachen Anzahl an Tränkekälber bedeuten. In Boberow war schon die Umstellung von 70 auf 80 Tage sehr eng.

Dann ging es für die PBK an die konkrete Umsetzung. Eine Diskussionskultur, die ich von daheim nicht kenne: Alle Beteiligten an einem Tisch und das Ziel klar - weitere Verbesserung. Wie und was zu machen ist. Kein Ach Nee, Vielleicht, Vielleicht doch nicht. Kurz und bündig der Beschluss, dass endlich eine Eimerwaschmaschine angeschafft wird (siehe Post vom 23.11.2016). Und im Anschluss auch gleich bestellt; "Soll ich für Euch auch eine mitbestellen?" Einen Platz dafür ließe sich in der neuen Kälberküche bestimmt noch integrieren.

Benjamin

Sonntag, 15. April 2018

Delpro-Schulung

Mit den Delpro als Programm fürs Melkkarussell arbeiten wird seit über zwei Jahren (siehe Post vom 10.03.2016), es läuft rund nachdem wir seit Ewigkeiten keine neue Version bekommen haben, die immer erstmal tagelang Probleme bereiteten.
Am Donnerstag bekamen wir die lange geplante und zwischenzeitlich wieder vergessene Schulung dafür. War weniger eine klassische Einweisung als vielmehr zwischen Fortgeschrittenen-Kurs und Problemdiskussion.

Es ging hauptsächlich um die ganzen Probleme: Dass Delpro keine Listen automatisch aktualisieren kann, z.B. die Übersicht der Kühe mit Aktivitätsalarm, sodass ein automatischer Druck keinen Sinn macht. Das gleiche bei der MLP, wo sich mit einer Hotkey-Funktion beholfen wird, die aber ab und an abstürzt.

Aber es gab auch Sachen, die wir in den letzten beiden Jahren im Programm nicht gefunden hatten:
Die Eingabe von Milchmengen: "Sie können die Milchmengen ändern." "Manipulieren?" Mir kamen aber trotzdem gleich die frischabgekalbten Kühe in den Sinn, die in die Kanne gemolken werden und nicht über die Milchmengenmessung laufen. Da könnte man die Schätzungen direkt ins System eingeben.
Dann wirklich eine Arbeitserleichterung: Das Eintippen von Tierlisten für Aktionen, z.B. das tägliche Eingeben für das Raussortieren zur Besamung. Das machten wir bisher entweder bei jedem einzelnen Tier oder suchten sie aus der Liste des gesamten Bestands raus.
Auch die ganzen Auswertungsmöglichkeiten im Hintergrund, was bei den Übersichtslisten für die Melkzeiten usw. alles hintendran gespeichert ist.

Nach so langer Zeit Learning-by-Doing ist man nicht ganz ahnungslos, aber es gab paar interessante Erkenntnisse. Und hoffentlich gelangt unser Mängelbericht in die richtigen Hände.

Ein Diagramm, das ich bisher nicht kannte. Die ganze Melkzeit ist dargestellt; auf der X-Achse die Zeit, auf der Y-Achse die einzelnen Plätze. Jede gemolkene Kuh ist in einem Strich dargestellt, von Erkennung, Ansetzen bis Abnahme des Melkzeugs. Sieht man sofort an der Farbe die "Falschfahrer" in einer anderen Gruppe:




Benjamin

Donnerstag, 12. April 2018

Neues von Sakura

Sakura ist zwar nicht unsere jüngste Wagyu, aber die letzte aus Embryotransfer Stammende, die entsprechend bei der Milchproduktion geboren wurde. Anfangs war sie ein kleines Kalb von 20 kg, das nicht recht wachsen wollte und es ein ziemliches Theater um die Abstammung gab (siehe Post vom 11.05.2017).

Seit letzter Woche ist sie im Boberower Jungviehstall.

Heute hat Sakura Geburtstag und ist ein Jahr alt geworden. 

Und mit einem Jahr jetzt ist sie die schönste Wagyu die wir bisher hatten: Sehr harmonische Proportionen und ein glattes, glänzendes Fell. Im Gegensatz zu den Anderen, die alle recht scheu sind kommt sie immer her und lässt sich streicheln.  
Graue Wagyu-Zunge:

Benjamin


Montag, 9. April 2018

Hautfarben

Ein Foto von letzter Woche, als Nr. 1080 noch in der Pinnower Abkalbebucht stand und ihre Haut so schön in der Mittagssonne glänzte. Sie hat nämlich so gut wie gar keine Haare. Bei so vielen Kühen hat man halt manchmal seltene und seltsame Sachen dabei. Bei ihr fing es vorletztes Jahr an dass sie lauter Stellen bekam an der die Haare ausfielen. Konnte aber keine Ursache dafür gefunden werden und ansonsten ist sie ja gesund. Irgendwann war sie fast komplett nackt.
Man sieht an ihr mal die Hautfarbe der Schwarzbunten: Unter dem schwarzen Fell grau und unter dem weißen helles Rosa. Paar Haare hat sie aber noch, z.B. auf der Nase oder in den Ohren.

Benjamin



Sonntag, 8. April 2018

Probefahrt abgeschlossen

Die Probefahrt mit dem Milchtaxi ist mittlerweile abgeschlossen und es wurde vor drei Wochen endlich gekauft. Das ist jetzt die dritte Neuinvestition in die Milchproduktion seit ich dabei bin; die anderen waren der erste Silagetrockner und das Kälberauto.

Als bestes der Angebote wurde der Vorführer übernommen und mit der SmartMix-Funktion nachgerüstet, um flexibler beim Personal sein zu können. Dass es für Vertretungen einfacher mit der Bedienung ist.
Und der Service von Holm&Laue ist wirklich super: Nicht nur dass sie so lange Geduld hatten bis bei uns die offizielle Entscheidung zur Investition fiel; die Nachrüstung war eigentlich für die kommende Woche abgesprochen gewesen wegen dem ganzen Stress nach Ostern, waren dann aber jetzt am Dienstag schon da.

Als erstes wurde die Konzentration vom Milchpulver hochgesetzt. Mit dem SmartMix zeigte sich nämlich, dass nicht die vorgesehenen 160 g sondern nur 120 g pro Liter genommen wurde. Da war die Tabelle zur Dosierung falsch berechnet gewesen...

35 Kälber füttern in einer halben Stunde vom Wasser einfüllen bis Reinigung einschalten, ohne viel Bücken nach Eimern und Schlepperei.

Das Milchtaxi auf seinem Parktplatz in der Kälberküche des alten Kälberstalls, wo die benötigte Steckdose angebracht wurde:

Benjamin

Samstag, 7. April 2018

Junglandwirtetreff

Gestern waren wir auf der Milchviehanlage in Pinnow Gastgeber der ersten Veranstaltung diesen Jahres des Prignitzer Junglandwirtetreffs. Eine lose Runde, um die junge Generation in der zweiten Reihe auf den Betrieben zu vernetzen. 
Zunächst gab es eine Führung über die Anlage, mit der Biogasanlage, Fischanlage und den Ställen. Da waren sie schnell der Meinung, dass mit der geplanten Konzentration der Milchkühe in Pinnow es mit neuem Kälberstall und Kuhstall nicht getan sein, sondern auch ein neuer Trockensteherstall, Abkalbestall und Futterhalle benötigt wird. Die Standardantwort wie immer: "Mir ist das bewusst!"
Danach wurde vor dem Melkhaus gegrillt und im Schulungsraum in geselliger Runde gefachsimpelt. Wo die meisten Pflanzenbauer sind konnte ich nicht ganz so mithalten, aber eine Abwechslung zum reinen Herdenmanager-Umfeld war es auch mal.
Ganz optimistisch wurde der nächste Termin auf Juni festgesetzt vor der Getreideernte, wo bei uns eh vom 1. Schnitt Ackergras Ende April (dieses Jahr nicht) bis zum Körnermais im Oktober durchgehend Ernte ist.

Benjamin

Freitag, 6. April 2018

Richtung 10-Tonner

Tinas Erfolgsgeschichte wird fortgesetzt!
Heute war große Trächtigkeitsuntersuchung. 39 Kühe waren dran, weil letztmals vor drei Wochen und da hatte sich einiges aufgestaut. Weihnachten und Ostern sind im ganzen Jahresablauf die größten Störfaktoren, zwei Feiertage auf einmal bringen den Arbeitsrhythmus total durcheinander.
Tina war auch dabei und ist mit ihrem 10. Kalb tragend, vom Bullen Gunvald (Weißblauer Belgier). Der Kalbetermin wird um den 16. November rum sein. Das ist gerade die Woche in der EuroTier ist... Aber wenn die beste Kuh kalbt müssen eh die besten Leute eingeteilt werden.

Nach dem Etappenziel 100.000 Liter geht sie jetzt in Richtung 10-Tonner. 10 Tonnen Milchfett und -eiweiß. Momentan hat sie rund 7.600 kg, ist also noch ein gutes Stück bzw. äußerst ambitioniertes Ziel. 
Und der Richtigkeit halber: Bei ihr werden die 10 Tonnen vor den 150.000 Liter kommen wie bei den meisten anderen Kühen auch. 

Auf die nächsten erfolgreichen Jahre!

Benjamin

Donnerstag, 5. April 2018

100.000 Liter - Teil 2

Gesterm kamen die Ergebnisse der Milchleistungprüfung vom März aus Verden zurück, gleich eingespielt und nachgekuckt was bei Tina steht. Ihre Lebensleistung berechnet zum Montag letzter Woche:

Benjamin

Dienstag, 3. April 2018

Es wird Frühling

Es ist April und endlich hält auch der Frühling bei uns Einzug. Am 1. gab es noch passend zu Ostern Schnee, der aber bis Mittag weggeschmolzen war. Und heute 17 Grad, etwas Sonne und am Abend auch gleich ein Gewitter.

Die Boberower Störche sind auch schon da, dieses Jahr deutlich früher, sodass sie quasi noch mitten im Winter bei Schnee und Nachtfrost ankamen. Den einen sah ich am Montag letzter Woche, den zweiten dann dienstags. Ist für die ein Glücksspiel bei welchem Wetter sie ankommen wenn sie da unten in Afrika losfliegen. Und dieses Jahr hatten sie nunmal Pech.

Jetzt ist der Winter vorbei. Mit dem Weideauftrieb dürfte bis Anfang Mai dauern, so wenig wie das Gras bisher gewachsen ist:

Benjamin

Montag, 2. April 2018

Neuer Kaffeeröster

Habe jetzt einen neuen "Kaffeeröster". Vor knapp vier Jahren habe ich mit dem Koster-Tester (siehe Post vom 02.07.2014) mit der Trockensubstanzbestimmung begonnen. 
Was eines der zentralen Bestandteile des Fütterungscontrollings ist hatte ich da erst eingeführt: Die Trockensubstanz der Silagen bestimmen um danach die Rationen zu korrigieren, denn die Mischwagen werden nach Frischmasse beladen und die Kühe verdauen nach Trockenmasse. Wenn die Trockensubstanz der Silagen schwankt verändert sich damit auch die Ration.

Sagte ich damals das der außen primitiv aussieht und innen nicht so sehr hatte ich mich doch arg getäuscht: Anfang März ging der kaputt, das Gebläse lief noch aber die Heizspirale nicht mehr. Die war nämlich gerissen. Das Ding aufgeschraubt und sofort als Totalschaden eingestuft, denn wie das im Inneren "zusammengebruzzelt" war, auf dem Stand des 19. Jahrhunderts. Dass man sowas legal nach Deutschland einführen darf oder ging der etwa am Zoll vorbei... 

Der neue Trockner ist da bedeutend höherwertiger verarbeitet und was man von außen erkennen kann vom Stand der Technik gefühlte 150 Jahre moderner. Für die interessierten Kuhblogleser: Es ist ein Droge stof tester von Bakhuis koudetechniek aus den Niederlanden, die Milchtanks und Kühltechnik vertreiben und auch den Trockner herstellen. Vertrieben wird er in Deutschland u.a. von ForFarmers, über die ich ihn bezogen habe.

Koster-Tester (links; kaputt) und Bakhuis Droge stof tester (gleich in Benutzung):

Benjamin

Sonntag, 1. April 2018

10 Jahre mit Rindern

Heute feiere ich mein 10-jähriges "Kuhjubiläum". Allgemein auf Rinder bezogen, wo Mutterkühe nur am Rande vorkamen: Am 1. April 2008 begann ich mein Vorpraktikum für das Studium auf Hofgut Neumühle - das ich bis heute als meinen Stammbetrieb ansehe. Zunächst war es neben den Mutterkühen, Mastbullen, auch der Schafhaltung vor allem der Kälberversuch zur Trocken-TMR (siehe auch Post vom 13.03.2016).
In den letzten zehn Jahren hat sich vor allem zahlenmäßig was getan und nach wie vor gilt: Ein Leben ohne Kühe ist möglich, aber sinnlos.

Benjamin