Sonntag, 28. Februar 2016
Wo sich Fuchs und Hase...
So saß am Donnerstagmorgen die ganze Tierproduktion im Schulungsraum versammelt zur alljährlichen Arbeitsschutzunterweisung. Dabei hatten die meisten nebenher den Hof im Blick, um zu sehen, wann Futter gebracht wird usw. Als dann jemand sagte: "Da läuft ein Fuchs!" Mitten am Tag lief der in aller Ruhe die Straße vor dem Melkzentrum (vgl. Post vom 25.07.2016) entlang und bog dann auf den Acker ab.
Könnte vielleicht der gleiche gewesen sein, den ich schon mehrmals morgens am anderen Dorfende ganz entspannt auf der Straße habe sitzen sehen.
Das wirkt schon ein wenig provinziell, wenn das Wild über den Hof maschiert, aber andererseits der beste Beweis für die Artenvielfalt in den großräumigen Kulturlandschaften.
Benjamin
Mittwoch, 24. Februar 2016
Verblühte Landschaften
Aktuell ist das Wetter sehr wechselhaft, von strahlendem Sonnenschein bis Platzregen mehrmals am Tag, wäre es 15 Grad wärmer könnte man Aprilwetter dazu sagen bzw. in Rheinhessen im Mai.
Und da kommen teilweise tolle Lichtverhältnisse zustande, wie hier in der Morgensonne. Im Vordergrund ist das umgegrubberte Vorgewende.
"Ach wie schee is Brandeburg!":
Benjamin
Montag, 22. Februar 2016
Super Kundenservice
Daher fragten wir bei den einzelnen Hersteller der Reinigungsmittel an, ob in den von uns verwendeten Produkten QAVs enthalten sind. Die schickten dann Erklärungen zurück, dass keine QAVs enthalten sind. Schnell und formlos, man will ja schließlich weiterhin verkaufen.
Besonders überrascht war ich von der Firma Finktec, von der wir Reinigungsmittel für die Milchtanks beziehen. Auf deren Internetseite schrieb ich in das 08/15-Kontaktformular das Anliegen mit den betroffenen Produktnamen und keine Stunde später hatte ich in meinem E-Mail-Fach eine von der Zulassungsabteilung unterzeichnete Erklärung über die QAV-Freiheit. Was für ein toller Kundenservice!
Benjamin
Dienstag, 16. Februar 2016
Yamamoto in Boberow
Streicheln lassen sie sich nicht, aber Hokkaido ist zwar scheu aber trotzdem halt neugierig:
Benjamin
Samstag, 13. Februar 2016
Testherde
Nun wird die Agrar Boberow rückwirkend zum 01. Februar ins RBB plus-Testherdenprogramm aufgenommen und zwar in die höchste Erfassungsstufe mit allen Gesundheitsdaten.
Am Donnerstag wurden die Rahmenbedingungen abgeklärt, was insbesondere die Kapazität zur Anpaarung mit Testbullen war und die Unterschiede zum mecklenburger Programm. Dies ist einmal die Exterieureinstufung sämtlicher Erstkalbskühe, auch die die nicht von Testbullen Abstammenden als Vergleich und die Anpaarung von Testbullen an Färsen.
Jetzt spielt Boberow in der Zucht auch ganz oben mit und meine Kühe werden ihren Beitrag zum Zuchtfortschritt leisten, wie er nicht größer möglich ist.
Benjamin
Freitag, 12. Februar 2016
Nach Schönhagen - Teil 3
Drohenaufnahmen bieten einen schönen Überblick: An die 45 t Walzgewicht auf dem Silo, die Schräge sehr lang gezogen und mit Seitenfolien:
Aus einem anderen Blickwinkel Hintergrund die Biogasanlage und das Windrad sowie Quaderballensilage, in die entweder feuchtere Partien gepresst werden um das eigentliche Grassilo homogen zu halten und Luzerne, die zusammen mit Trockenschlempe (Protigrain) als einheimisches Eiweißfutter Sojaschrot ersetzt.
Und abschließend noch ein Foto, das ich schon vorher kannte, weil es das Motiv für September 2015 vom RBB-Kalender war: Guarana. Wie vom Namen es sich vermuten lässt ist ihr Vater Guarini, also eine Halbschwester zu meiner Gisela:
Benjamin
Dienstag, 9. Februar 2016
Nach Schönhagen - Teil 2
Der Futtertisch mit einem Fress-Liegeplatzverhältnis von 1 : 2,5, wo die Kühe im 24h-Betrieb in Schichten fressen; ich sah zumindest keinen freien Platz. Bei dem entsprechenden Durchsatz pro Fressplatz (so 130 kg am Tag!) und dem schmalen Futtertisch wird viermal täglich gefüttert. Bei der hohen Leistung gibt es nicht so die klassischen Leistungsgruppen sondern es wird nach der Frischmelkergruppe nach Laktationsnummer sortiert (1, 2-4, 5+) und Zellzahl (< 100.000; > 100.000). Links ist der Abkalbestall zu erkennen.
Und ein Foto vom Jungviehstall. Von der Aufstallung her ähnlich wie der in Boberow: Zweiflächenbuchten mit Fressbereich auf Spaltenboden und Liegebereich in Tiefstreu. Aber halt fast 20 Jahre moderner, arbeitswirtschaftlich effektiver und mit Aussenfuttertischen. Alles sehr hell und luftig und ein Dach ist heutzutage nur noch ein Wetterschutz. Hier sind die Färsen ab knapp einem dreiviertel Jahr, dann zur Besamung und kommen tragend in den Stall links davon:
Fortsetzung folgt!
Benjamin
Montag, 8. Februar 2016
Weizen Webcam - Teil 6
- zur Überischt der Weizen-Webcam -> hier -
Die Tage werden nun länger und die Sonne geht jetzt um die Zeit auf, wenn ich morgens von Boberow nach Pinnow fahre.
War nicht die übliche Uhrzeit und Fahrtrichtung, aber vom Licht passte es so schön.
Wo der Winter wahrscheinlich rum ist sind zumindest bei einem flüchtigen Blick keine Auswinterungen zu erkennen.
08.02.; 07:53:
Benjamin
Samstag, 6. Februar 2016
Nach Schönhagen - Teil 1
Sind mit über 11.500 kg pro Kuh und Jahr in der Spitzengruppe von Brandenburg und der leistungsstärkste Betrieb in der gesamten Prignitz, die ja über 2.100 km² groß ist und einen Milchkuhbestand von mehr als 17.000 hat.
Mit Altanlagen ist so salopp daher gesagt, dazu zählt man schnell alles was älter als 30 Jahre ist. In Schönhagen ist bis auf den vor zwei Jahren neu gebauten Jungviehstall sowie die Biogasanlage alles alte Bausubstanz, teilweise noch aus den 1950ern mit deckenlastigen Bergeräumen, wo man aber (mit viel Handarbeit) die Kälber mit guten Aufzuchtergebnissen halten kann.
Und der Haupt-Kuhstall ist ein Umbau zum Fünfreiher mit einem Fress-Liegeplatzverhältnis von 1 : 2,5 und darin laufen dann die Hochleistungsgruppen. Insgesamt fiel beim Rundgang auf, dass alle Tiergruppen, sowohl Färsen als auch Kühe von der Größe und Kondition her sehr homogen sind.
Danach gings an die Zahlen: Prüfbericht der Milchleistungsprüfung, Rationen und Kennzahlen, wo ich dann nicht so mitreden konnte. "Wie, Du weißt als Produktionsleiter nicht, wo Deine Kosten liegen?" "Die Geheimhaltung der finanziellen Verhältnisse ist halt wichtiger als dass ich die Einsparpotentiale mobilisieren kann." Tja, bei solch einem Unterschied im Niveau merkt man, dass man trotz allem doch ein Krauter ist, wenn auch ein großer...
Ich habe schon viele Betriebsbesichtigungen gemacht, aber noch keine war so beeindruckend und nirgends war soviel mehr Sein als Schein.
Fortsetzung folgt!
Benjamin
Donnerstag, 4. Februar 2016
Überbleibsel - Teil 8
- zur Übersicht der Überbleibsel-Serie -> hier -
Mal wieder ein Überbleibsel.
Und zwar der große Schaltschrank im Boberower Melkhaus. Schon alleine an den durchgestrichenen Beschriftungen der Blechdeckel kann man die Umbauarbeiten daran erkennen. Dies bezog sich vor allem auf den Abbau der Antriebsmotoren für die Futterbänder als der Ställe von Anbinde- auf Laufstallhaltung umgebaut wurde.
Es sieht halt sehr abschreckend aus, wenn man davor steht. Als mal das Computersystem der Melkstände abgestürzt war wollte der Servicemonteur das ganz klassisch am Schaltschrank beheben und wie er dann davor stand: "Nein, das muss irgendwie auch anders gehen." Wo wir dann den Computer resetet haben und das auch geholfen hat.
Die offenen Kästen sind einmal links für den FI-Schalter, der nie zugeschraubt wird, weil der besonders beim Güllerühren im Stall gerne mal rausfliegt und es dann doch zu viel Arbeit ist den Deckel für zwei Monate wieder draufzuschrauben. Und bei dem anderenn sind die Sicherungen für die Milchpumpen und Spülautomaten drin, wo letztens was repariert werden musste.
Das Typenschild ist vom VEB Elektroschaltgeräte Grimma, wie oft man die sieht muss dort bestimmt dreiviertel der ganzen Elektroinstallation hergestellt worden sein.
Benjamin
Montag, 1. Februar 2016
Nach Dedelow - Teil 3
Mit dem Bau des neuen Stalls wurde 2013 auch ein neues Melkzentrum gebaut, das das 60er Innenmelkerkarussell von Westfalia ersetzte - größere Innenmelker sind glaube nie gebaut worden.
Das neue Karussell ist wie in dieser Größenklasse heute üblich ein Außenmelker und zwar ein Boumatic Xcalibur 360EX mit 72 Plätzen. Und das ist schon extrem groß; wie mich im Sommer einer unserer ehemaligen Lehrlinge besuchte und wir im Subway in Pinnow standen meinte er man würde den Größenunterschied zu ihrem 52er Karussell daheim deutlich sehen, immerhin machen 8 Plätze mehr 2 Meter mehr Durchmesser.
Bei 72 sind es dann noch einmal 3 Meter im Vergleich zu 60. Am deutlichsten sieht man es wenn man außen steht, da ist man derart auf die Krümmung der Plattform bei 60 Plätzen geeicht.
Blick von der "Tribüne" oberhalb des Melkmateriallagers. Das komplette Melkhaus wird mit Abwärme der Biogasanlage geheizt, bei -2 Grad Außentemperatur bringt das komfortable Arbeitsbedingungen und keine technischen Probleme. Ist dann etwas neblig:
Am Ende der Plattform werden die Kühe von einem Roboter gedippt. Dies ist ein Boumatic SR-1, der im Gegensatz zum TSR von DeLaval hydraulisch funktioniert und der eigentliche Arm sich nur in zwei Dimensionen bewegen kann und in der dritten Dimensionen komplett am Boden verschoben wird und somit am Karussell immer hin und her fährt. Ganz klassisch als Vorführeffekt hatte der Roboter Probleme mit den Kameras, da war draufgeschissen worden und mussten erst vom Treiber geputzt werden - ist überall doch das Gleiche.
Hier sieht man, dass die Melkzeuge nach der Abnahme heruntergelassen werden und unterhalb der Plattform hängen und somit beim Rein- und Rausgehen nicht im Gefahrenbereich sind. Gleichzeitig werden sie zur Säuberung ein Stück vor dem Roboter durch Wannen mit Wasser und Desinfektionsmittel gezogen.
Und unten rechts ist der Anschluss für den Schlauch der Melkanlagenspülung:
Ein Blick auf die andere Seite, dem Melkerbereich mit zwei Plattformen. Die erste für zwei Personen zum Vormelken und Abputzen der Euter und links - außerhalb des Bildes - der Ansetzbereich. Das Besondere hier ist aber der dazwischen montierte Kärcherroboter, der nach der letzten Kuh der Schicht die vorbeifahrende Plattform säubert:
Auch wenn ich vorletztes Jahr in Idaho von der Kuhzahl weitaus größere Höfe gesehen habe, bleibt Dedelow doch eine Liga für sich. Es war eine sehr interessante Besichtigung!
Benjamin