Donnerstag, 31. März 2016

TU+

Gisela ist zum zweiten Mal tragend!
Bei der Trächtigkeitsuntersuchung heute in Pinnow ging ich neben Ohrmarkenkontrolle und die Schwänze robotertauglich kürzen zeitweise vorne entlang und sagte die Halsbandnummer an. Aus dem Augenwinkel sah ich nur, dass eine Kuh zwei Plätze weiter sich streckte um an mir zu schnuppern; hält man dann nebenher mal die Hand näher hin und da sah ich, dass auf den Ohrmarken 84 170 stand, die Nummer springt mir sofort ins Auge, denn das ist meine Gisela!
Üblicherweise bereite ich die Trächtigkeitsuntersuchung in Pinnow nicht vor, sodass ich es nicht parat hatte, dass sie heute mit dabei ist.
Und sie ist auch tragend; Trächtigkeitsuntersuchung war positiv, kurz: TU+.

Besamt wurde sie zweimal, das zweite Mal am 16. Februar mit dem Testbullen Dylan.
Macht überdurchschnittlich gute 103 Tage Zwischentragezeit, bei einer vorraussichtlichen Zwischenkalbezeit von ca. 381 Tagen und das Kalb wird um den 20. November rum Geburtstag haben.

Dazu noch ein Foto davon, wenige Sekunden vor der Diagnose; wenn auch nur mit der Handykamera gemacht:

Benjamin 


Mittwoch, 30. März 2016

Mal Frühling - mal nicht

Das Wetter ist momentan arg durchwachsen, von 3 bis 12 Grad, Sonne, Wind, Starkregen, alles dabei.
Ein schönerer Moment am letzten Samstag, wo es durchgehend sonnig war. Die Mutterkühe - und die bereits geborenen Kälber - der Herde "Kiesgrube" südlich des Pinnower Silos:

Benjamin



Freitag, 25. März 2016

Lebensrettende Verstopfung

Kam mir heute ein wahrlich interessanter Fall von Geburtshilfe unter. Als die Frühschicht vom Melken aus Garlin zurückkam holten sie mich dazu, weil sie da einen scheinbar schwierigeren Fall in der Abkalbebox hatten. Bei einer Kuh hing ein totes Kalb heraus, nur der Kopf und der Hals, die Beine aber nicht. Die waren zurückgeblieben und das Kalb mit den dann zu breiten Schulter stecken geblieben. Zurückschieben und passend sortieren ging nicht, sodass es eine Fummelarbeit war, die Beine rauszubekommen. Und wie das tote Kalb endlich draußen war noch der obligatorische Kontrollgriff ob noch was drin ist und da hatte ich noch vier Klauen zwischen den Fingern... Die Kuh arbeitete mit und so lag das Kalb schnell passend, bloß zeigten die Klauensohlen nach oben und den Schwanz bekam man auch zu greifen - Hinterendlage. Ich konnte es aber erstaunlich leicht alleine rausziehen und zu unserer aller Verwunderung lebte es! Scheinbar hatte das tote Kalb die Geburtswege soweit blockiert, dass das andere nicht weit genug kam um die Nabelschnur abzureißen - was bei der Hinterendlager das Gefährliche ist.
Kolostrum hat es gut gesoffen, ist für ein Zwillingskalb doch recht schwer und zudem keine Zwicke, weil beides Mädchen waren, sodass es momentan beste Aussichten hat.

Benjamin

Mittwoch, 23. März 2016

Nach Gressow, Teil 2

Milchkühe, in gleicher Größenordnung an einem ähnlichen Standort, da gibt es viele Gemeinsamkeiten und da fachsimpelt man dann über die Details und Vorgehensweisen im Management.

Aber in Gressow gibt es einige Besonderheiten, um die es im zweiten Teil hier geht.

Die Kreuzungszucht. Es wurden verschiedenste Kreuzungssysteme ausprobiert, u.a. mit den Rassen Braunvieh, Montbeliard und Dänisches Rotvieh. 
Wenn ich es mir richtig behalten habe kommen bei einer Rotationskreuzung von Holstein mit diesen Rassen genau in der genannten Reihenfolge dann zum Schluss Kühe raus die alles können außer Milch zu geben.
Dagegen ist man mit den Holstein-Braunvieh-Kreuzungen sehr zufrieden. 
Aktuell wird viel mit Weißblauen Belgiern für Mastanpaarungen besamt, da bei der jungen Herde nicht so viel Remontierung benötigt wird.

Auf dem Foto ist eine Holstein-Braunvieh-Kreuzung (Danke für die Korrektur!) in der Abkalbebucht, dürfte jetzt zum zweiten Kalb sein:



















Die Kälber werden allesamt in Iglus gehalten, bis sie im Alter von 2 Wochen den Hof verlassen. Getränkt wird mit einem Milchtaxi (H&L Milchtaxi 3.0 260l) und da bei der Kälberaufzucht im ersten halben Lebensjahr gilt: "Viel hilft viel!" wird da auch nicht gegeizt. Ziel ist es möglichst viel Tockenmasse über die Tränke in die Kälber zu bekommen. Dazu wird 200 g Pulver im Liter (!!!), bzw. 250 g auf einen Liter getränkt. Ist schon fast Sahne und ginge nur mit wenigen Milchaustauschern (Sprayfo Royal mit 50% Magermilchpulver).



















Benjamin

Dienstag, 22. März 2016

Nach Gressow, Teil 1

Am Wochenende war ich auf Betriebsbesichtigung bei der MAG Milch und Marktfrucht Gressow AG bei Wismar. Deren Produktionsleiter hatte mich im Januar in Pinnow besucht um sich unser Karussell anzukucken und so stand jetzt ein Gegenbesuch an.

Von der Milchleistung liegen sie mittlerweile energiekorrigiert über 10.000 kg, und das obwohl die Herde nach Aufstockung mit einem hohen Jungkuhanteil noch relativ jung ist. Größenmäßig sind es um einiges mehr Kühe als in Pinnow. 
Da aber dort nur die melkenden Kühe, die zur Vorbereitungsfütterung (Transen) und die Kälber bis 14 d stehen ist die Anlage doch sehr übersichtlich mit kurzen Wegen.
Nach dem wöchentlichen Trockenstellen werden die Kühe auf einen anderen Standort gefahren und auf der Rücktour kommen die zur Vorbereitungsfütterung mit. Und die Kälber gehen nach zwei Wochen ebenfalls auf eine andere Anlage.

Links einer der beiden modernisierten L203, der andere ist außerhalb des Bilds, dann der vor zwei Jahren bezogene Bauabschnitt mit den Sozialgebäude wo dahinter die Kälberiglus stehen, das Melkhaus mit dem Abkalbestall in Verlängerung und der große Hauptstall ganz rechts. 
Der gesamte Hof ist sehr sauber und ordentlich



















Der Hauptstall ist vom Layout ein ganz normaler Doppel-3-Reiher mit vier Gruppen. Planbefestigte Laufgänge aus Gussasphalt mit Kombischiebern an Ketten und Tiefliegeboxen mit Kalk-Stroh-Einstreu, wozu es auf dem Hof gleich zwei Einstreugeräte gibt, weil in die schmalen hinteren Gänge der alten Ställe das große Schlagkräftige nicht reinpasst.
In Stallmitte wurden Fressgitter zur Besamung und Trächtigkeitsuntersuchung nachgerüstet, weil es im Selektionsbereich hinter dem Melkstand keine Fangmöglichkeit gibt. Und in den Gruppen den Kühen hinterherzurennen ist viel zu stressig:



Gemolken wird zweimal täglich auf einem Doppel-16-Side-by-Side; einem Boumatic Xpressway, der Melkstand mit dem rotierenden Frontgatter, wo die Kühe "rausgeschoben" werden. 
Seit wenigen Wochen ist die BlackFlush-Melkzeugzwischendesinfektion in Betrieb, die mit deutlich mehr Wasser arbeitet als das AirWash von DeLaval.
Und auch der erste Betrieb den ich gesehen habe der eine flexible Milchabholung hat, wozu es dann eine entsprechende Verfahrensweise zum Umpumpen der Milch zwischen den beiden Tanks gibt, dass es mit den Spülintervallen hinhaut. Die Milch wird an Hansano in Upahl geliefert, wo unter anderem der Arla Skyr produziert wird.
Ebenerdiger Eingang, Hubboden, eine sehr breite Grube und viel Licht:




Fortsetzung folgt!

Benjamin

Montag, 21. März 2016

Kleine Ausfahrt

Am gestrigen Sonntag habe ich eine kleine Ausfahrt im Boberower Feld gemacht mit dem neuen Traktor meines Kollegen. Für seinen Nebenerwerbsbetrieb hat er sich einen John Deere 5065 E gekauft, der einen 30 Jahren alten Zetor 5211 ersetzt, der zu LPG-Zeiten im Kuhstall noch ordentlich Stunden gemacht hatte. Anfangs war eine Belarus 622 in Planung, der aber wegen dem in die hinteren Kotflügeln integrierten Tank für die Waldarbeit ausschied.
John Deere vermarktet in ihrem Verständnis als High-Tech-Marke die Serie 5E als allerprimitivsten Traktor, aber in der Version mit Kabine inklusive Radio und Klimaanlage, dem 12+12-Wendegetriebe sowie dem Frontlader von Stoll ist der für die Größenklasse mehr als komfortabel und gut ausgesattet. Nach gerade einmal 7,5 Betriebsstunden ist die Schaltung aber noch etwas schwergängig.

Ein schöner Traktor mit super Übersicht:

Benjamin






 

















Sonntag, 20. März 2016

Weizen Webcam - Sonderfolge

- zur Übersicht der Weizen-Webcam -> hier - 

Heute gibt es eine Sonderfolge der Weizen-Webcam. 
Ist zwar nicht auf dem Weizenacker aufgenommen, sondern auf dem Acker gegenüber der Straße (siehe auch Post vom 01.09.2015).
Zum Revier dieses Fuchses gehört auch der Weizenacker und man sieht ihn oft am hellichsten Tag darauf rumlaufen, was auch immens wichtig ist, denn durch den langen, aber sehr milden Winter sind die Mäusebestände jetzt schon extrem stark.
Das Foto ist aber gestellt, ich habe nach ihm gerufen, dass er mal herkucken soll.
Und auch stellvertretend für die ganzen Tiere die man ständig im Feld sieht; der beste Beweis für die Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft.

Benjamin

Freitag, 18. März 2016

Doppelt überdurchschnittlich!

Dieser Tage kam der Jahresbericht des LKV (Landeskontrollverband Berlin-Brandenburg) für das Kontrolljahr 2014/15 und ich dachte noch: "Die Umschläge sind diesmal aber schwer!"
Da war nicht nur der Bericht drin und die obligatorischen Flyer über die verschiedenen angebotenen Dienstleistungen sondern auch das Stallschild für die überdurchschnittliche Milchleistung. Habe mich sehr drüber gefreut, wo es doch mit die symbolträchtigste Auszeichnung ist und man auf anderen Höfen neidisch draufblickt. Aber dann war es eine noch viel größere Überraschung, dass im Umschlag für Boberow auch ein Schild drin war! Zwar weiß man, wo die Leistung liegt und die mittlerweile über Landesschnitt ist, aber das mit dem Stallschild hatte ich gar nicht im Hinterkopf.

Und vor zweieinhalb Jahren wo es vom Niveau im unteren Mittelfeld mit dem schlechten Futter bergab statt -auf ging hätte ich das für das darauffolgende Kontrolljahr niemals für möglich gehalten.

Muss nur noch ein geeigneter Platz für die Schilder gefunden werden, ich habe ja noch einige aus vergangenen Tagen im Schreibtisch liegen, wo in Brandenburg noch Herden mit knapp 8.000 kg Jahresleistung ausgezeichnet wurden (siehe Post vom 25.12.2014).

Alphabetisch sortiert links für die Agrar GmbH Boberow und rechts für die Landgenossenschaft Pröttlin eG. Die Schilder sind übrigens auf der Rückseite mit dem Betriebsnamen markiert:

Benjamin

Sonntag, 13. März 2016

Kälber-Trocken-TMR

Ganz zurück zum Anfang: Vor fast acht Jahren begann ich meine landwirtschaftliche Laufbahn auf der LVAV Hofgut Neumühle als Praktikant und arbeitete zunächst im durchführenden Teil eines Kälberfütterungsversuchs. Dabei ging es um eine Kälber-Trocken-TMR als alleiniges Festfutter für Aufzuchtkälber. Die genaue Zusammensetzung kenne ich nicht mehr, es waren aber unter anderem Luzerneheu, Lein(extraktionsschrot?), ganze Maiskörner und Melasse enthalten. Die Ration wurde auf Vorrat angemischt und in der Bergehalle zwischengelagert, weil mit um die 88% Trockensubstanz mehrere Wochen Lagerdauer möglich sind.

Ein Foto von damals, aufgenommen am
9. April 2008:



 

















Da dachte ich noch nicht, dass so gute Ergebnisse bei dem Versuch rauskommen werden, die mich dann von der Trocken-TMR überzeugten, noch dass ich es irgendwann in der praktischen Fütterung in einer Größenordnung von mehreren hundert Kälbern jährlich umsetzen werde.

In Pinnow werden die Tränkekälber jetzt mit einer Trocken-TMR gefüttert, zusammengesetzt aus folgenden Komponenten:
45 % Getreideschrot (3/4 Roggen, 1/4 Triticale)

20 % Luzerneheu
16 % Rapsextraktionsschrot
10 % Sojaextraktionsschrot
5 % Glycerin; um die Kraftfutterkomponenten an die Luzerne zu binden

4 % Mineralfutter

So sieht die gemischte Ration aus:















 







Und das Ergebnis sieht man schon gut: Die Kälber nehmen es gerne an. Obwohl diese Gruppe schon älter ist und mitten in der Aufzucht umgestellt wurde. Links liegt noch der Rest der Schrotmischung die bisher in der getrennten Vorlage gefüttert wurden - Schrot, Kuh-TMR, Heu - und die Kälber aussuchen konnten was sie fressen wollen und was nicht; mit allen negativen Folgen:

Benjamin 


Donnerstag, 10. März 2016

Delpro

Seit Montag haben wir in Pinnow für das Karussell das Computerprogramm Delpro von DeLaval. Bisher arbeiteten wir mit dem Vorgängerprogramm Alpro (wo noch Alfa Laval im Namen steckte), das die PC-Anwendung des Alpro-Prozessors war, dem kleinen Computer für die Transponder und was an der Melktechnik noch dazugehört. Stand der 1980er Jahre, aber man konnte gut mit arbeiten. Meine Einschätzung dazu: "Man kann damit bestimmt 3.000 Kühe im Stall verwalten."
Da nun die Aktualisierung und der Support von Alpro ausläuft musste auf Delpro umgestellt werden.
Der erste Eindruck von Delpro: Heute muss alles bunt sein und das Entwicklungsziel war bestimmt 30.000 Kühe ohne Herdenmanagementprogramm verwalten zu können. Es wirkt alles sehr komplex und aufgebläht. So sind bis zu 8 tägliche Melkungen möglich (bei Alpro 4) oder man kann pro Kalbung die Ohrmarken für bis zu 5 Kälber eingeben (gabs in Alpro nicht).  

Sind momentan dabei unsere Arbeitslisten wieder zu erstellen und in die normalen Routinen wie mit Alpro zurückzufinden. 
Erster Rückschlag dabei: Die automatische Aktualiserung der Aktivitätsdaten im 15 Minuten-Takt geht nicht mehr, muss jetzt per Hand gemacht werden. 

So sieht der neue Startbildschirm im Programm aus mit den schönen Grafiken. Man beachte die Säulen in der Mitte für die Dauer der Melkzeiten. Links sind es drei, weil das Programm zu Beginn anderthalb Tage zusammenzählte:

Benjamin

Montag, 7. März 2016

Auf dem richtigen Weg

Vorletzte Woche wurde endlich die Beschilderung an der Autobahnauffahrt Groß Warnow geändert. Der ganze Bau und die Beschilderung war schon drauf ausgelegt, dass die A14 durchgängig von Wismar nach Magdeburg befahrbar ist und zwischen Grabow und Karstädt   die dann parallel verlaufende B5 für den Fernverkehr ersetzt.

Wo bis letztes Jahr man in Gross Warnow rechts abbog nach Pinnow und geradeaus auf der B5 blieb, muss man nun links abbiegen um auf der B5 zu bleiben und fährt geradeaus Richtung Pinnow und soll an der Auffahrt auf die Autobahn wechseln. Aber das wussten die ganzen Navis nicht und dort stand nur ein Wegweiser "A14 Magdeburg", wohin man irgendwann fahren können soll.
Und so fuhren viele geradeaus und wendeten irgendwo in Pinnow, an der Einfahrt zum Kieswerk, zum Ferkelgut/Milchviehanlage oder auch noch am Silo.
Da scheinbar dabei doch zu viel kaputt gefahren wurde, sind jetzt Wegweiser an der Autobahnauffahrt angebracht worden:

Benjamin


Freitag, 4. März 2016

Ururenkel unterwegs

Heute früh war ich wieder einmal auf meinem Stammbetrieb, der LVAV Hofgut Neumühle, zum Melken. Dieses Mal Freitags und nicht Sonntags, um unter der Woche paar Bekannte anzutreffen.
Das Melken selbst war für mich doch etwas langweilig, da Lehrlinge von der überbetrieblichen Ausbildung dabei waren und dazu die wöchentliche Milchleistungsprüfung für die Versuchskühe, sodass auf 18 Melkplätze 6 Personen kamen.
Danach war ich noch bei der Trächtigkeitsuntersuchung dabei und "Ma-xy", Braunies Enkelin (siehe Post vom 31.12.2014) ist jetzt auch tragend. Die nächste Generation also, Urenkel von Braunie und Ururenkel von Leoni und hoffentlich ein Kuhkalb, wo die Familie ja arg zu Bullenkälbern neigt. Und die Tierärztin meinte, sie wäre doch etwas fett, worüber ich nur lachen konnte: "Die ist nicht mal 16 Monate alt, die kann noch gar nicht fett sein."
Von 17 zur Trächtigkeitsuntersuchung vorgestellten Kühen und Färsen waren 15 tragend. Ganze 88%. "Jo, akzeptabel." Muss man halt als total normal darstellen, dass es beim nächsten Mal wieder so gut wird.
Mai hat es genauso wie ihre Namensvetterin 1104 in Boberow ganz blöd erwischt: Mastitis bei über 60 kg, geht jetzt aber wieder auf Richtung 50 zu.
Leoni ist auch tragend, mit dem mittlerweile zehnten Kalb. Sie ist jetzt über 12 Jahre alt, und dass die links von ihr knapp drei Jahre alt ist und die rechte vier, da sieht man den großen Altersunterschied nicht besonders deutlich:

Benjamin

Donnerstag, 3. März 2016

Testherdenauswertung 2015

Nach dem Testherdentag in Pasewalk (siehe Post vom 23.01.2016) kam heute die Delegation von Landesforschungsanstalt und RinderAllianz zur betriebsindividuellen Auswertung nach Pröttlin.
Drei Hauptergebnisse kann ich da zusammenfassen:
1. Es wurden mehr Diagnosen erfasst und der Anteil der Einordnung in nicht näher aufgeschlüsselte hat stark abgenommen, was eine verbesserte Dokumentation bedeutet.
2. Das Erstkalbealter ist mit jetzt 29,0 Monaten weiterhin zu hoch und das höchste aller Testherdenbetriebe. Auch das aus den Färsengewichten berechnete Erstbesamungsgewicht liegt mit 502 kg fernab der landläufig angestrebten 400 - 420 kg, wo die anderen Testherden zwischen 385 und 445 kg liegen. Und das ganze nur weil der Stallneubau in Pinnow verzögert wird und sich die dafür vorgesehenen Kühe als Färsen vor der Besamung stauen.
3. Der auf dem Testherdentag vorgestellte Einflüsse (siehe Post vom 26.01.2016) des Exterieurs sieht einzelbetrieblich deutlich anders aus, eher in die Richtung die man allgemein erwartet hat. Dies dürfte einerseits Verzerrung durch das hohe Erstabkalbealter sein als auch Ergebnis der Zucht. Wäre bei mehreren Testherden aufgefallen, dass bei der Zucht die jeweiligen Gegebenheit überproportional berücksichtigt werden, eine Art "innerbetrieblichen Evolution".

Benjamin

Mittwoch, 2. März 2016

Zitzengummiwechsel

Die Zitzengummis am Melkkarussell wurden gewechselt, das war dringend nötig, auch wenn es bei weitem nicht ausgelastet ist waren mittlerweile einige eingerissen.
Weil ich gerade die Lufteinlassventile an den Sammelstücken kontrollierte meinten der Servicemonteur und der für die Melktechnik zuständiger Kollege zurecht, dass ich als Produktionsleiter wissen müsste, wie das gemacht wird.

Mit dem richtigen Montagewerkzeug und natürlich der Übung dabei dürfte das zügig gehen. Die neuen Zitzengummis und Schläuche wurden vorher im Spülbecken in warmem Wasser zwischengelagert um bei Außentemeperaturen nahe dem Gefrierpunkt flexibel genug zu sein.
Richtig motivierend ist dann die Airwash-Melkzeugzwischendesinfektion. Wenn alles wieder zusammengebaut ist werden die kurzen Milchschläuche zwischen Zitzenbecher und Sammelstück an einer definierten Stelle durchgeschnitten und dazwischen die Injektordüsen fürs Airwash reingesteckt oder besser gesagt reingequält. Wo es über abertausende Melkungen an dieser Stelle nie auseinanderfällt sollte man sich denken können wie schwer es zusammen geht. Gedulds-Fleißarbeit.

Und ganz stolz ein Foto vom fertigen Melkzeug, wo ich zu Dreiviertel (ein Viertel gezeigt bekommen, die anderen selber gemacht) die Gummis getauscht habe:

Benjamin


Dienstag, 1. März 2016

Kühe umsetzen

Heute wurden wieder Kühe zwischen den Milchviehanlagen Garlin und Pinnow umgesetzt. Erstlaktierende die in Garlin gekalbt hatten wurden nach Pinnow gebracht. Da im dortigen Melkstand keine Milchmengenmessung vorhanden ist wurden die Kühe anhand der Milchleistungsprüfung letzte Woche ausgwählt. Die meisten von ihnen sind zwischen einem und zwei Monaten in Milch. 
Diesmal waren es mit 31 Kühen auf einmal so viele wie selten zuvor. Die Kühe wurden auf dem Treibweg zwischen alten und "neuem" Stall, der "Autobahn" (siehe Post vom 22.03.2014) abgeladen und in den Nachwartehof im Melkzentrum gebracht. Dort wurden die Nummern der Aktivitätsmesser (die in Garlin ohne Funktion waren) abgelesen, verbliebene Fliegenohrmarken aus der Weidesaison abgeschnitten, die Transponderohrmarken eingezogen und ganz wichtig die Schwänze gekürzt, schließlich wird auf dem Karussell Side-by-Side von hinten gemolken, wo nichts im Weg sein darf.
Danach kamen die Kühe in die Gr. 2, der ersten mittleren Leistungsgruppe, wo schon durch Umsortieren extra Platz gemacht worden war.
Nachmittags ging es dann für sie zum ersten Mal aufs Karussell, wozu als neben dem Treiber ein zweiter Einweiser gebraucht wird. Morgen früh wird es schon flüssiger laufen, und morgen Nachmittag fast routiniert.
Und dann wird für die 31 Kühe auf dem Karussell vielleicht 6,5 Minuten gebraucht, in Garlin im Fischgrätenmelkstand dürften es 26 gewesen sein!

Für diejenigen, die unbedingt mal Transponder einziehen wollen und es noch nie zeitlich geklappt hat ein Foto von der Aktion. Wo ich die niedrige Mauer des Rücktriebs als Planungsfehler einstufe, weil die vom Melken zurückkomenden Kühe ständig drüberkucken und stehenbleiben; in diesem Fall ist es eine super Ablage fürs Material:

Benjamin