Samstag, 30. November 2013

Anruf aus dem Allgäu

Da die Nummer des Telefons in meinem Stallbüro allgemein aus der Zeit vor der Zugehörigkeit der Agrar Boberow zur Landgenossenschaft Pröttlin bekannt ist, bekomme ich da schon interessante Anrufe. Von den Interessanteren betrifft mich das meiste nicht und dann heißt es entweder abwimmeln - wie BDM, Büromöbelhersteller usw. - oder an die Zentralverwaltung weiterzuleiten. So auch an diesem Donnerstag, als ich einen Anruf von Schnell Motoren bekam, von denen die Motoren der Biogasanlage stammen. Da musste ich erklären, dass ich zwar die letzte ihnen bekannte Telefonnummer habe und zur richtigen Firma gehöre, aber trotzdem nicht der richtige Ansprechpartner bin und wer zuständig ist. Und "ohne ins Detail zu gehen: Gibt es die Motoren überhaupt noch?" "Ja, sind in Produktion!" Es scheint heute wohl nicht mehr selbstverständlich zu sein, dass die Kundschaft friedlich in den Akten schlummert.
Ich muss mal nachkucken, wieviel Hunderttausend Stunden der ältere der beiden Motoren überhaupt hat, wenn die Haltbarkeit sogar den Hersteller überrascht.

Benjamin

Dienstag, 26. November 2013

Kurze Tage

Jetzt ist es vorübergehend Winter geworden. Die meiste Zeit war es heute gefroren, zum Glück aber ohne Schnee und Eis, sodass es für die Arbeit nur kalt war.
Ende November sind hier im Norden die Tage schon recht kurz, zwischen Sonnenauf- und -untergang an die 8 Stunden.
Morgens um kurz vor halb neun ist es endlich hell und die Gänse und Schwäne fliegen in gemischter Formation vom Rambower See aus, um die Getreide- und Rapsäcker abzufressen. Im Hof liegt das Futter für die Trockensteher und Färsen, das vor den Stichfuttertischen abgeladen wird, da diese nicht mit dem Mischwagen befahrbar sind.

 
Kurz nach halb drei schon in der tiefstehenden Nachmittagssonne, der Reif auf den Dächern ist getaut. Der Teleskoplader steht bereit um den Mist vom planbefestigten Teil des Kuhstalls zu schieben.
 
Benjamin

Freitag, 22. November 2013

Früh übt sich...

...wer eine fleißige Milchkuh werden will! So auch Nina, das Kalb, das heute Nacht geboren wurde. Als ich morgens ankam lag sie im noch nicht eingestreuten Reserveiglu. Die Kollegen hatten sie zum Melkbeginn schnell dort hingebracht, denn sie wollte mit ihrer Mutter gleich zum Melkstand laufen. Ein vielversprechender Start für eine große Karriere.

Und extra für Fabienne: Viele Grüße aus Boberow!

Benjamin

Donnerstag, 21. November 2013

Trockengelegt

Die Färsen sind zu neugierig. Bis die mit 25 bis 35 Monaten kalben, werden die nicht nur einen Haufen Geld sondern auch einen Haufen Nerven gekostet haben. Die Balltränken in ihrem Stallabteil sind ja schon für sich alleine eine Katastrophe mit der "Teichflora" und dann macht sich eine der Damen den Spaß wie auch immer einen der Stopfen des Abflusses rauszuziehen. Da war am Montag vor der Tränke keine Tiefstreu mehr sondern Tiefmatsch. Ersatzstopfen rein und frisch eingestreut. Gestern dann das gleiche beim zweiten Stopfen und dieser war auch nicht mehr auffindbar. Musste die Tränke durch Blockieren des Schwimmerventils stillgelegt werden. Gehalten hat es natürlich nicht, denn während ich im Brunnenhaus war, um das Wasser wieder anzustellen wurde im Stall der Schwimmer abgebissen. Also nochmal blockiert und schnell wieder den Deckel draufgeschraubt.
Vielleicht werden sie mit zunehmendem Alter und Trächtigkeit etwas träger.

Benjamin

Montag, 18. November 2013

Neuankömmlinge

Letzte Woche kam eine neue Gruppe nach Boberow und zwar tragende Färsen, die schon an die zwei Jahre alt sind aber trotzdem noch einige Monate bis zum Kalben haben und dazu zwei Deckbullen (die hoffentlich nicht mehr allzu viel Arbeit bekommen). Sie wurden jetzt am Ende der Weidesaison in einem über den Sommer leerstehenden Abteil aufgestallt.

Und neugierig sind sie natürlich auch:

Benjamin




Sonntag, 17. November 2013

Dicke Suppe

Jetzt ist es richtig Herbst geworden und damit neblig. Am Freitag sogar schon Winter, mit Nachfrost und tagsüber maximal 3 Grad. Dazu dichter, kalter Nebel; kurz gesagt das Wetter, welches die Römer dauerhaft aus Germanien ferngehalten hat.
In der Prignitz ist halt nicht ewiger Sommer.

Benjamin


Montag, 11. November 2013

Besuch aus dem Südwesten - Teil 2

Bei der Betriebsbesichtigung ging es nach der Hauptmilchviehanlage auf den Technikstützpunkt, wo trotz geteiltem Interesse fast alle Ecken des Hofes abgegangen wurden - und wir doch die Tankstelle vergessen haben.

Gülledreirad: Einer der Holmer des Lohnunternehmers hatte einen Defekt an der Vorderachse. Werden halt am Stützpunkt 25 t aufgebockt und ein 1050er Reifen abgeschraubt.



Nicht der Werkshof von Irriland in Guastalla sondern in Pröttlin nach der Beregnungssaison.




















Mit dem Xerion nebendran kann man halt nicht so angeben, wo die beiden hier es der Optik nach zusammen auf über 1000 PS schaffen.




















Nach der zweiten Jungviehanlage mit dem Gülleseparator und dem zentralen Schuttplatz für den Wegebau - haben im Hunsrück scheinbar nicht alle Betriebe - sowie der Mutterkuhanlage ging es als Höhepunkt der gesamten Reise nach Boberow. In den Kuhstall konnten wir leider nicht rein, da die Kühe Angst vor dem Geräusch der Schuhüberzieher hatten. Dafür die mecklenburgische Seenplatte im Auslauf der Trockensteher, alle Ställe und die Futterhalle, die nach dem Riesendreck von 33 gehäckselten Rapsstrohballen am Freitag wieder sauber gekehrt war. Und meine Beschreibung vom Geschmack der Pülpe als "wie saurer Grumbeerbrei" traf wieder zu.

Bei dem vollen Programm war nicht viel mit gemütlichem Wochenende, aber es war richtig schön!

Benjamin

Sonntag, 10. November 2013

Besuch aus dem Südwesten - Teil 1

An diesem Wochenende hatte ich Besuch der ersten Abordnung meiner Kollegen aus Binger Zeiten, die aus Kappel, Alzey und Wolpertshausen über 600 km gefahren waren, um mich in der Prignitz zu besuchen.
Neben dem Kulturprogramm außenrum stand für die Studienreise entsprechend die Betriebsbesichtigung auf dem Programm. Die Tour über alle Höfe dauerte mehr als 6 Stunden und es ging schon gut gelaunt los: "Was ist das für eine Ruine da rechts?" "Da fahrn wir jetzt hin!" Aber aus der Nähe betrachtet ein für die damalige Zeit richtig großer und durchdachter Kuhstall, wie heute mancherorts noch nicht gebaut wird.
Über den ersten Jungviehstandort ging es am großen Siloplatz vorbei. Schon alleine der Haufen der Reifen, die vom Zudecken noch übrig waren machte Eindruck und wenn man dann bei dem verregneten Wetter ganz bequem zur Anschnittsfläche fahren kann. Hier ist das Silo höher als früher in Kappel (vor der Zeit als Getreidehalle) breit, es wurde jeder als Größenvergleich davor fotografiert.



















Einen kleinen Umweg auf der Weiterfahrt zur Hauptmilchviehanlage gab es auch, um wenigstens die Sauenställe des Nachbars von außen zu sehen, wenn sie ungeachtet der Bedeutung der Schweinehaltung schon nicht im Besichtigungsprogramm enthalten waren.
Da wir dann dem Chef über den Weg gelaufen sind, konnten wir uns auch die Fischanlage mit den Welsen anschauen, wo ich vorher selbst noch nicht gewesen war.

Und noch für mich ein Foto vor dem großen Kuhstall mit den Schildern:



















Fortsetzung folgt.

Benjamin

Dienstag, 5. November 2013

Vor dem Winter

Der Winter steht bald bevor und daher müssen die nötigen Vorbereitungen getroffen werden. Schließlich ist es schon November und die Weidesaison endet demnächst. Während die Mutterkuhherden dann auf ihre Winterweiden kommen werden die Holsteinfärsen aufgestallt. Ein Teil davon auch in Boberow, sodass heute in dem vorgesehenen Stall alles dafür gerichtet wurde.
Verteilen der Strohballen im Abendrot:

Benjamin

Sonntag, 3. November 2013

Mein Traktor

Bezüglich den großen Maßstäben in der ostdeutschen Landwirtschaft und den dazugehörigen großen Traktoren kommt heute mal ein Foto, auf dem ich stolz neben "meinem" Traktor posiere. Als Herdenmanager habe ich zwar keinen eigenen Stammtraktor und fahre daher bei Bedarf mit dem Hoftraktor der Milchviehanlage: Ein Case-IH 640A, der ungefähr mein Alter haben dürfte. Aber natürlich in Vollausstattung; welcher andere IH der A-Familie hat denn schon Allrad, Vollkabine und Industriefrontlader zusammen?

Benjamin