Donnerstag, 14. Oktober 2021

Endlich wieder unterwegs!

Letzte Woche war ich endlich wieder bezüglich Kühen "draußen unterwegs" auf einer Veranstaltung, das letzte Mal war ich auf dem Tag des Milchviehhalters im März 2020 gewesen (siehe auch Posts vom 13.03.2020 und 15.03.2020).
 
Diesmal war es die Jahreshauptversammlung des Rinderzucht- und Besamungsvereins. Da fand 2020 gar keine Veranstaltung statt und 2021 bisher auch nicht.
 
Wie jedes Jahr auch die Statistiken des Zuchtverbands, dass die Anzahl der Kühe wieder abgenommen hat.
Der krasse Strukturwandel wird deutlich wenn man es auf längere Zeit gesehen betrachtet.
In Deutschland gab es 1990 6,4 Mio. Milchkühe, 2021 nur noch 3,9 Mio., das sind - 39 %!
In den Neuen Bundesländern in der gleichen Zeit von 1.583.000 auf 671.000, das sind -58 %.
Und in Brandenburg von 423.000 1989 auf 137.000 2020, sind - 67%. Die Gesamtzahl aller Rinder ist in dieser Zeit um 61 % vom 1,233 auf 0,477 Mio gesunken.
Soviel zu der Thematik die Tierhaltung müsse aus Klimaschutzgründen um 50 % reduziert werden, in Brandenburg ist man über dieses Ziel heute schon weit darüber hinaus! Wobei die Tiere gar nicht klimaschädlich sind, denn sie sind in den natürlichen Kohlenstoffkreislauf eingebunden und der Kohlenstoff den sie als CO2 und Methan ausstoßen wurde zuvor von den Futterpflanzen der Athmosphäre entnommen (siehe auch Post vom 13.08.2021).

Bei den Milchkühen dind es jetzt 90.000 Herdbuchkühe auf 210 Betrieben, 2007 waren es noch doppelt so viele Betriebe mit weit über hundertausend Milchkühen. 
Die Lebensleistung ist um knapp 1.000 kg auf 28.852 kg gestiegen. Die der Herdbuchkühe liegt immer etwas über der aller Kühe in der Milchleistungsprüfung, da waren es 27.660 kg. Die Nutzungsdauer ist auf 35,1 Monate gestiegen (MLP 33,9), die Lebenstagsleistung auf 15,4 kg (MLP 15,2) und das Erstkalbealter auf 25,6 Monate gesunken (MLP 25,7).

Im Fleischrinderbereich sind es noch 6.500 Herdbuchkühe, wo bei den Milchkühen gut zwei Drittel im Herdbuch sind, so sind es bei den Mutterkühen keine 10 %, was vor allem an der extensiveren Wirtschaftsweise bei der Mutterkuhhaltung liegt. Von den 6.500 Kühen sind rund 2.000 Uckermärker, 1.500 Fleckvieh, 1.500 Angus und 1.000 Hereford. Die restlichen alle möglichen Fleischrinderrassen, wo vor allem Kleinstbetriebe im Hobbybereich auch die absolute Anzahl der Herdbuchzuchtbetriebe ansteigen lassen.

Die neusten Besamungsbullen wurden nicht vorgestellt, da hat sind in den letzten beiden Jahren doch viele schon durch die Besamung gegangen. Das war immer lustig, weil wir als Testherdenbetrieb die allerneusten Bullen immer zuerst bekommen, dass es schnell Töchter für die Zuchtwertschätzung gibt. Und so kennt man die meisten der neuen Bullen schon oder die ganzen Portionen sind bereits aufgebraucht.

Beim verkauften Sperma lagen die genomischen Bullen lagen bei 81,5 %, die töchtergeprüften bei 18,5 %, die großen Veschiebungen sind da lange vorbei, aber im Prozentbereich legen die genomischen immer noch zu.
Weiterhin kräftig legen die hornlosen Bullen zu, die sind jetzt bei 35,6 %. Vor zwei Jahren waren es noch 26 % (siehe auch Post vom 23.10.2019). Wobei davon wiederum 80 % homozygot hornlos sind, die haben den heterozygoten komplett den Rang abgelaufen. Denn der Hauptgrund für den Einsatz von honlosen Bullen ist die Hornlosigkeit der Kälber und die hat man bei homozygoten Bullen sicher (siehe auch Post vom 13.09.2020)
Gesextes Sperma lag recht konstant bei 5,5 %. 

Benjamin

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