Donnerstag, 27. September 2018

Baufortschritt September - Teil 3

Der neue Güllebehälter ist fast fertig, es fehlt nur noch die Anschlussleitung um es zu befüllen.
Zur Minderung der Geruchsemissionen hat es ein Dach, das die gesamte Anlage überragt. Anders wäre es aber auch gar nicht genehmigt worden. Deutscher Auflagenwahn halt.

Der Größenvergleich mit dem bisher größten Becken links im Bild. 6.000 m³ ist halt doch groß, der Hoflader verliert sich daneben:

 


















Und noch mal von der anderen Seite. Die Trockensteher gehen nicht zum Melken und entsprechend ist ihnen langweilig; da sind dann fast alle mitten in der Mittagsruhe aufgestanden um nachzukucken was ich auf ihrer Weide denn mache. Links am Behälter kann man die Plattform eines der Rührwerke erkennen:

Benjamin





Montag, 24. September 2018

Lungenendoskopie

Habe schon die verschiedensten Sachen miterlebt: Kaiserschnitt, verschiedene Operationen; Rumenozentese, wo durch die Bauchdecke und die Pansenwand gestochen wird um Pansensaft zu entnehmen und Muskelbiopsie (siehe Post vom 17.03.2015). Heute gab es wieder hohe Medizin: Und zwar Lungenendoskopie. 

Am Freitag hatte ich beim Fiebermessen der Frischabkalber zwei Kühe mit Fieber gefunden, bei denen sich dann herausstellte, dass beide Lungenentzündung haben. Natürlich wurde gleich mit der Behandlung angefangen, aber heute Abend standen sie zur Endoskopie an, um reinzukucken und Proben für den Erregernachweis und Resistenztest zu entnehmen.

Die Kuh wird leicht sediert, dass sie etwas benommen ist, um sich nicht zu sehr zu wehren. Dann ein Halfer gebunden, um den Kopf gerade halten zu können und das Endoskop über die Nase reingeschoben. Parallel wird die ganze Zeit durchgekuckt um auch in die Luftröhre zu kommen und genau im passenden Moment mit der Atmung durch den Kehlkopf hindurch.
Das Endoskop ist ungefähr so dick wie ein kleiner Finger:






















Es ging bis in die Bronchien, wo es zu fein wird. Dann wurde es wieder ein Stück weit herausgezogen, um ein Probe nehmen zu können. Kuh 1193 war fast sauber, so ungefähr wie ich es mir am Freitag erhofft hatte, dass es nach dem Wochenende unter Behandlung aussieht wie ein leerer Edelstahl-Weintank. Bei Kuh 845 hingegen waren dicke Eiterstreifen in der Luftröhre. 

Durch den Arbeitskanal im Endoskop wurde ein Katheter geschoben, mit dem eine Spülflüssigkeit eingebracht und wieder abgesaugt wurde wo entsprechend Eiter mitkam:






















Ein Foto aus dem Inneren gibt es leider nicht; ich habe gar nicht versucht durch das Okular zu fotografieren.

Benjamin

Sonntag, 23. September 2018

Baufortschritt September - Teil 2

So sieht es mittlerweile am neuen Kuhstall aus. Die letzten Wochen wurde betoniert. Die gesamten Böden und der Futtertisch und aktuell werden die Wandelemente aufgestellt.
Wo früher ein T 174 genommen wurde ist es heute ein Cat 318F L (im Hintergrund), der auch standsicherer ist. Damit werden die Elemente vom Lagerplatz zu den jeweiligen Einbaupositionen gefahren.
Die Elemente sind innen hohl und werden mit Beton ausgegossen, damit werden keine aufwändigen Schalungen benötigt, immerhin sind es rund 250 m Mauern im Stall.

Der rückseitige Laufgang. Bei zweireihiger Aufstallung macht auf der Rückseite eine Mauer Sinn, dass die Kühe den Curtain nicht kaputt machen. Beim Dreireiher hingegen ist hinten die dritte Boxenreihe und die Kühe kommen an den Curtain nicht heran (vgl. dieses Foto von Gisela). Der Laufgang ist mit dem bogenförmigen Besenstrich als Profilierung versehen, der Fressgang vorne am Futtertisch ist glatt, weil da Gummimatten drauf kommen. Rechts die Mauerlücke wird einer der Ausgänge zum Laufhof werden:






















Einer der Übergänge, wo die Schalungen zum Ausgießen der Wandelemente schon angebracht sind. Hinten das Rohr der Wasserleitung für die Tränke. Der Übergang selbst ist noch nicht betoniert, der wird noch mit Sand aufgefüllt, weil später höherliegend als die Laufgänge. Die Stufe wird dann in Flucht mit der ebenfalls noch nicht betonierten Liegeboxenaufkantung als Seitenührung für die Mistschieber dienen:

Benjamin

Samstag, 22. September 2018

Mais Webcam - letzter Teil

- zur Übersicht der Mais-Webcam -> hier - 

Heute gibt es den letzten Teil der Mais-Webcam. Am 11. September wurde der restliche Teil der noch stand weggehäckselt und danach die Stoppel eingearbeitet. Damit geht das schlechte Maisjahr für die Webcam zu Ende und der nächste Teil wird schon zur Folgekultur gehören.

21.09., 14:22; Wuchshöhe negativ:





















Auf dem Foto sieht man nur, dass es recht trüb ist. Denn gestern hatten wir einen Sandsturm; nach über fünf Monaten Dürre und den ausgetrockneten Böden wirbelte der herrschende starke Sturm stellenweise viel Sand und Staub auf. Ein Foto in die entgegengesetzt Richtung, die Mutterkuhherde Düdow auf der "Fuchswiese" vor einer Staubwand:

Benjamin





















Nachtrag vom 05.11.2019: Das folgende Foto habe ich nachträglich hinzugefügt, weil ich den Post vom starken Sandsturm verlinken wollte und darin war gar nicht das beabsichtige Foto enthalten. Ist mir erstmals in den über sechs Jahren Kuhblog passiert...
War ebenfalls auf der Fahrt nach Boberow, 3 - 4 Minuten vor den anderen Fotos eine kurze Zwangspause wegen schlechter Sicht:




Mittwoch, 19. September 2018

Sortendemonstration - letzter Teil

Wo ich auf der MeLa auch bei RAGT gewesen und mir erklärt wurde warum keine Beprobung der Sortendemonstration im "Vorgarten" unseres Melkhauses stattgefunden hatte.
Die wurde nämlich am Mittwoch vergangener Woche mit dem daneben liegenden Maisacker weggehäckselt was auch der letzte Acker überhaupt in der diesjährigen Maisernte war. Damit war die am 12. September abgeschlossen, wo letztes Jahr am 14. September erst begonnen wurde.

Ich hatte mir ja bei den extremen Bedingungen bei der Dürre erhofft, dass man die besonders trockenheitstoleranten Sorten rausfindet. Dies war aber nicht der Fall denn auf sechs der sieben Demonstrationsschlägen im gesamten Nordosten zeigte sich folgendes Bild: Die frühreifen Sorten waren allen anderen überlegen und verkrafteten die Trockenheit am besten. 
Die Reifezahl wäre dabei das einzig Entscheidende gewesen. Je höher die Reifezahl ist, desto länger braucht der Mais für das Wachstum, d.h. vor allem Wärmesummen. Mais mit der Reifezahl 130 braucht nur 100 Tage und einer mit 420 würde auch am Oberrhein bis Anfang November nicht reif werden. Da Wachstumszeit auch Ertrag bedeutet, versucht man für den Standort entsprechend mögliche Sorten anzubauen. 
Wärme war dieses Jahr genügend vorhanden, aber nicht das Wasser und da waren die Sorten die weniger Wasser brauchen, weil sie wegen ihrer kürzeren Wachstumszeit nicht so viel Ertrag bilden deutlich im Vorteil.

Benjamin

Dienstag, 18. September 2018

MeLa 2018

Am Donnerstag war ich auf der diesjährigen MeLa.
Wetter war wie nicht anders zu erwarten trocken, wobei ich jedoch meistens in den Hallen unterwegs gewesen bin.

Die Devise meines Kollegen war: "Es wird kein Geld ausgegeben!" Man futtert sich den ganzen Tag durch. Und so war es auch wieder mal: Seit jetzt fünf Jahren bin ich hier im Nordosten und auch wenn ich keine Studienkollegen treffe, dann doch viele Bekannte und Geschäftspartner.
Für zwei Exkursionen habe ich schon mal angefragt, dass ich im Winterhalbjahr mein Wochenendprogramm habe und auch was zum Berichten im Kuhblog.

Arla war sehr großzügig, es gab eine Tüte voll mit Spezialitäten aus Upahl und Pronsfeld; wo bei mir die Großzügigkeit beim Milchpreis doch lieber wäre.
Unter anderem bei unseren Geschäftspartnern RinderAllianz, Schaumann und Milkivit, von denen ich traditionell schon die Eintrittskarte bekomme.
Bei DSP Agrosoft natürlich auch, um in nächster Zeit mit HERDE Plus nach einem dreiviertel Jahr endlich in Richtung der Automatikfunktionen zu gehen und auch für die Einbindung des Transponderlesegeräts (vgl. Post vom 02.01.2017).

Bei Holm&Laue war ich ebenfalls, schließlich haben wir bei denen fleißig eingekauft dieses Jahr (siehe Posts vom 08.04.2018 und 13.08.2018).
Ausgestellt wurde die neueste Ausführung des Milchtaxis, das MilkTaxi XXL. Ein selbstfahrendes Milchtaxi auf Basis des Goupil G1, einem Elektroauto aus Frankreich, das hauptsächlich für gewerbliche Anwendung im Innenbereich ausgelegt ist. In der Landwirtschaft aber eher im Freien; an sowas hätte meine Mannschaft auch ihren Spaß:

Benjamin


Montag, 17. September 2018

Neumühle 4/2018 - Teil 2

Nach dem Melken morgens kam mein Bruder mit seinen Kindern vorbei, um mit ihnen die Neumühle (den Rinderbereich) zu besichtigen. Dass sie auch mal sehen, wo der Onkel als unterwegs ist.

Gegenseitiges Begutachten an den Wiegetrögen im Versuchsbereich. Da die Überzieher für die Schuhe Einheitsgröße sind (Gr. 45?) hatten wir die mit Paketband angepasst:





















Und ein Familienfoto mit Kälbern. Das ist übrigens genau der Stall, in dem vor nunmehr zehneinhalb Jahren meine Rinder-Laufbahn begann (siehe auch Foto im Post vom 13.03.2016).
Auch wenn in Zeiten der digitalen Fotografie es recht kurzlebig geworden ist, dieses Foto wird noch lange in Erinnerung bleiben:

Benjamin 





Sonntag, 16. September 2018

Neumühle 4/2018 - Teil 1

Jetzt endlich noch die restlichen Posts von meinem Urlaub in der alten Heimat am letzten Wochenende.

Sonntags war ich wieder zum Melken auf meinem Stammbetrieb der LVAV Hofgut Neumühle.

Mal ein Foto vom Moocall zur Abkalbeüberwachung. Da der Stall nachts für rund zehn Stunden unbesetzt ist wird zur Überwachung der Abkalbung der Moocall-Sensor eingesetzt. 
Bei gut drei Abkalbungen pro Woche macht die Betreuung rund um die Uhr keinen Sinn im Gegensatz zu uns wenn wir mit unserem neuen Kuhstall alle Abkalbungen in Pinnow konzentrieren.
Der Sensor wird am Schwanz befestigt ist und verschickt eine Alarm-SMS wenn die Kuh beim Beginn der Kalbung den Schwanz hochhält. Der Sensor wird aber nur nachts angelegt, weil es auch schon negative Erfahrungen gab, dass der abschnürend wirkt wenn er zu lange dran ist:





















Bei der Einstreu für die Tiefboxen wurde umgestellt. Schon zu meiner Praktikantenzeit wurde als Pferdemist genommen. Das ist in Rheinland-Pfalz weit verbreitet; als Gründe werden neben dem hohen Strohanteil immer das andere Keimspektrum bei Pferden genannt. Aber Keime bleiben Keime und so konnte die Eutergesundheit deutlich verbessert werden, als jetzt ein Großteil durch Kalk-Stroh-Gemisch ersetzt wurde. Ein Teil Pferdemist bleibt aber drin um der Matratze mehr Festigkeit zu geben, dass die Kühe nicht zu viel rauswühlen.

Ich habe auch herausgefunden, warum ich bei meinem letzten Besuch (siehe Post vom 05.07.2018) gerade Nr. 1536 mit den drei Halsbänder fotografiert habe wo auch noch andere mit dreien herumliefen: Sie ist halt sehr aufdringlich und hätte mich diesmal beinahe über den Haufen gerannt.

Zu Braunies Familie: Mai (2.) und Leonie (2.) sind beide wieder tragend und sollen im Februar bzw. April kalben.
Leonie hier in der Mitte auf dem Foto und man sieht schön wie viel Platz die Boxen den Kühen geben, die Bügel dienen nur dazu, dass sie sich gerade hinlegen und das funktioniert wunderbar:

Benjamin

 

Mittwoch, 12. September 2018

Keltern 2018

Nach der Lese werden die Trauben gekeltert. Auch wenn es das Verfahren der Ganztraubenpressung gibt ist die Variante der Maische üblich: Die Beeren zerquetschen dass der Großteil des Safts von alleine herausfließt.
Dafür wird der Maischwagen benutzt, mit dem auch die Trauben zum Hof transportiert werden. Dieser hat zur Entleerung eine Schnecke mit angeschlossener Exzenterschneckenpumpe, die die Trauben zerquetscht und Richtung Kelter pumpt. Durch den roten Schlauch wird die Kelter befüllt und wirkt zunächst als Sieb, weil schon viel Saft gleich in die Saftwanne abfließt. So passen bei 2100 l Nenninhalt locker 4500 l Maische rein.
Es handelt sich um eine Willmes Spindelkelter, bei der sich der Kelterkorb dreht und über die Spindel den Pressstempel vorschraubt zum Abpressen und zwischendrin zurück zum Auflockern.
Willmes muss bevor sich die pneumatischen Keltern durchgesetzt haben in der Region mit großem Abstand Marktführer gewesen sein.

Gelesen und gekeltert wurden die typisch rheinhessischen Sorten Scheu und Huxel, beide an der ehemaligen Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey gezüchtet.

Zu den Oechsle. Grad Oechsle ist die Maßeinheit für das Gewicht des Traubensaftes, woraus auf den Zuckergehalt zu schließen ist. Es gibt die Gramm an, die ein Liter Saft mehr als 1 Kilogramm wiegt. Je mehr Zucker enthalten ist, desto schwerer ist der Saft. Hat ein Liter z.B. 1.100 g, sind es 100 °Oechsle.
Im Fall der Scheu waren es 67 °Oechsle (= 1.067 g/l), gemessen mit dem Refraktometer. Damit fällt es in die Qualitätsstufe "Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete" (QbA) und darf sich dann später Rheinhessischer Qualitätswein nennen.

Benjamin



Montag, 10. September 2018

Traubenlesen 2018

Nach drei Jahren war ich jetzt endlich mal wieder beim Traubenlesen dabei. Mein Onkel hat einen eigenen Vollernter, eine schon betagte Krieger K3 von 1989, bei der ich dann meistens oben drauf stehe um zu schauen ob alles richtig funktioniert.
Weil die Funktionsweise in Rheinhessen zwar zur Grundschulbildung gehört aber schwer zu erklären ist extra ein Foto in Aktion. Fahrtrichtung ist nach rechts. Vorne und hinten sind die schwarzen Spritzschutzlappen, dass keine Beeren rausfliegen. Rechts sind die Schläger die auf die Rebstöcke in Höhe der Traubenzone schlagen. Die Beeren und teilweise ganze Traubenhängel sowie Blätter werden abgeschlagen und fallen nach unten. Dort sind die Plastikschuppen die den Boden verschließen, aber federbelastet sind dass die Rebstöcke und Pfähle wie bei einem Reißverschluss durchfahren können. Von den Schuppen geht es auf die seitlichen Förderbänder und vom dort über Becherbänder zum Behälter. Links sind beidseitig Gebläse, die die losen Blätter absaugen:



















Es gab richtig viel Ertrag dieses Jahr, auch wenn in Rheinhessen seit Mitte Juni ebenfalls Dürre herrscht. Also genauso wie beim Obst.
Wir Milchbauern haben zum Glück keine Milchquote mehr und müssen uns nur mit schlecht bezahlenden Molkereien (Arla auf dem letzten Platz in Deutschland) herumärgern. Die Winzer haben neben den Kellereien noch die Weinkontigentierung. Bürokratie statt Natur: Jetzt liegt die Menge dieses Jahr bei 150 bis 180 % des Kontingents. Da wird ein großer Teil wofür man das ganze Jahr gearbeitet hat hängen bleiben müssen und verfaulen:

Das Weiße ich schäumender Saft, der schon aus den angeschlagenen Beeren austritt:

Benjamin


Freitag, 7. September 2018

Auf dem Rochusberg

Gestern war ich auf dem Rochusberg in Bingen, beim St.Wendelinhof, dem Versuchs- und Demonstrationsbetrieb der Technischen Hochschule Bingen. Während des Studiums war ich dort oft gewesen, für Ferkelaufzuchtversuche, Hammeltests und auch im Rahmen der Vorlesungen. Letztmals war ich dort vor über fünf Jahren gewesen. Da nun mein Bruder seit August dort Betriebsleiter ist stand jetzt ein Besuch an. Mein erster Eindruck: Größtenteils soweit bekannt, aber die Anlage viel kleiner als ich es in Erinnerung hatte; da bin ich halt von der Brandenburger Weitläufigkeit daheim geprägt. Der Kuhstall ist ein alter Anbindestall, der 2004 (?) zu einem Laufstall umgebaut wurde mit dem Schritt von der Rohrmelkanlage zum Melkroboter. Damals ein Lely Astronaut A2, mittlerweile ein A4. Rechts die Durchgänge führen zum angeschlepptem Fressbereich:



















Die Kühe sind sehr sauber, die Liegeboxen werden mit Häckselstroh eingestreut, das der Lohnunternehmer mit einer Häckselpresse (Krone BigPack PreChop) presst. Die Liegeboxen sind recht schmal - 1,14 m nur, dass hatten wir mal für ein HACCP-Protokoll ausgemessen - aber dafür lange genug dass die Kühe gerade drin liegen und auf den Gang machen.

Natürlich keine Kälber sondern einige der Hammel für den Hammeltest. Das ist die Standardmethode für die Verdaulichkeitsbestimmung in vivo, also am Tier. Dafür stehen die Hammel im Versuchsstall in Einzelboxen und das Futter und der Kot werden verwogen und analysiert. Daneben gibt es den Vorbereitungsstall für die Umstellungsphase auf das zu testende Futter (zu meiner Zeit Luzernesilage)  und für die übrige Zeit diese Koppel mit zwei Unteständen.
Repräsentativ die beiden verwendeten Rassen: Nolana-Landschaf und Merino-Landschaf. Die Merinoschafe sind die häufigste Rasse in Deutschland, während die Nolana eine sehr junge Rasse sind die verdeutlicht wie schnell sich die Landwirtschaft anpassen muss. War in den 1980ern die Wollproduktion so wichtig, dass es „Wollträgerherden“ gab so decken die Wollerlöse seit den 1990ern die Schurkosten nicht mehr und es wurde begonnen die Nolana zu züchten die als Haarschaf ihre Winterwolle von alleine verlieren:



















Ein schöner Ausflug an eine ehemalige „Wirkungsstätte“. Und eine junges hochmotiviertes Team, alles Facharbeiter und Studenten, da bin ich schon neidisch drauf.

Benjamin

Mittwoch, 5. September 2018

200.000 Liter

Halt leider nicht bei uns in Boberow: Letzte Woche gab es in Deutschland die erste Kuh überhaupt, die die 200.000 kg Lebensleistung geknackt hat. 100.000er sind jedes Jahr über Tausend, 10 t Fett + Eiweiß mehrere Dutzend und 150.000 auch einige, aber 200.000 hatte bisher noch keine geschafft. Das ist in der Milchproduktion schon ein Ereignis internationalen Ranges.
Was mich besonders freut: Es ist eine Kuh der LLG in Iden, wo ich schon auf Lehrgang war, als zum Tag des Milchviehhalters und den Grünen Tagen bin. Die dortige Starkuh Carlotta hat diesen Meilenstein erreicht und steht in bester Idener Tradition, denn die erste 100.000 Liter-Kuh Deutschlands kam ebenfalls aus Iden und mit bisher über 100 auch die meisten 100.000er eines einzelnen Betriebs.
Nach dem Abgang von Bressi (siehe Post vom 14.04.2015) Ende 2015 hatte ich Carlotta in Blick und nachdem mehrere Kühe es über die 190.000 kg geschafft hatten, aber nicht mehr die 200.000, sah es für sie gut aus als Erste soweit zu kommen.
Mal sehen ob die RinderAllianz damit auf der Eurotier auch groß wirbt, vor zwei Jahren hatte CRV (niederländische Zuchortganisation) von der damals ersten 200.000er der Niederlande ein riesiges Poster am Stand hängen.

Noch ein Link zu einem Artikel der Bauernzeitung als Carlotta mit ihrer Mutter und einer ihrer Töchter zusammen auf 375.000 kg Lebensleistung kam:
https://www.bauernzeitung.de/agrarticker-ost/sachsen-anhalt/tolle-kuehe-tolles-team/

Benjamin

Dienstag, 4. September 2018

Aktuelles von Tina

Im Vergleich zum Post der morgen kommt muss ich auch mal mit unseren Starkühen angeben: Tina liegt mittlerweile irgendwo bei 103.xxx kg Lebensleistung. So genau weiß ich es nicht, weil da ein Fehler im Herde-Programm ist, dass das falsch zusammengezählt wird.

Am Freitag war sie zu ihrer dritten Trächtigkeitsuntersuchung dran und ist auch weiterhin tragend, sodass sie am 25. trockengestellt werden kann.
Wir machen normalerweise nur eine einzige Trächtigkeitsuntersuchung.
Wenn mit Ultraschall das sehr früh gemacht wird, teilweise schon am 28. Tag nach der Besamung hat man die für embryonalen Frühtod kritische Phase zwischen dem 30. und 40. Tag nicht dabei, sodass man später noch mal eine macht um sicher zu gehen. Unser Tierzuchttechniker macht die TU aber erst danach und da kommen wir nur mit einer einzigen aus.
Da Tina ja was Besonderes ist und damit auch nichts passiert bzw. unbemerkt bleibt habe ich am 110. und jetzt 206. Trächtigkeitstag nochmal zur Sicherheit kontrollieren lassen.
Alles Bestens; am 25. September wird sie trockengestellt und um den 15. November rum kalbt sie dann zum 10. Mal.

Benjamin




Montag, 3. September 2018

Mais Webcam - Teil 10

- zur Übersicht der Mais-Webcam -> hier - 

Viel hat sich seit dem letzten Post am Maisacker nicht verändert: Kurz darauf wurden die vertrockneten Stellen gehäckselt und der halbwegs normal abreifende Teil blieb zunächst mal stehen.

Auch wenn es im Vordergrund nach Puderzuckersand aussieht, der Boden ist hart, da so stark ausgetrocknet.

03.09, 16:05

Benjamin

 

Sonntag, 2. September 2018

Baufortschritt September - Teil 1

Der neue Kuhstall wächst jetzt auch in die Höhe: In dieser Woche wurden die Pfosten gesetzt an denen dann die Bügel der Liegeboxen angeschraubt werden.
Außerdem wurden die Schienen für die Schieber mit Sand vollgestopft, dass die beim Betonieren dann nicht volllaufen. Quasi wie eine Schalung. Aber halt für knappe 400 m Schienen, das muss eine echte Fleißarbeit gewesen sein.
Ans Betonieren dürfte es jetzt auch bald gehen, die Bewehrung ist soweit verlegt. Es wird schließlich kein atombombensicherer Kuhstall in rheinhessischer Tradition, wo auch ein Gewächshaus oder einfacher Gartenzaun ein 40 cm breites und 50 cm tiefes Fundament bekamen.

Benjamin