Donnerstag, 31. Juli 2014

Erfolgreiche Ausbildung

Für Fabienne geht nun ihr Urlaub in Boberow zu Ende. Zwei Wochen lang war sie jeden Tag meine Assistentin oder wie manche meinten, meine Nachfolgerin in Ausbildung.
Als Ausbilder konnte man sich da nur wohlfühlen: Total wissbegierig, dass ich stundenlang erklären konnte und mit einer Beobachtungsgabe, dass wir nach einigen Tagen zusammen durch den Stall liefen und uns über die einzelnen Kühe unterhielten, wie ich es mit niemand anderem kann.
Insgesamt ist sie nach diesen zwei Wochen schon weiter eingearbeitet, als ich es vor einem Jahr selbst war.

Eigentlich wollte ich noch ein Foto mit ihren Lieblingskälbern machen, aber alle drei - Nina, Alis und Rebecca - wollten nicht und so sprang ganz routiniert Gisela als mein Lieblings"kalb" ein.

Benjamin

Dienstag, 29. Juli 2014

Halsbandbeschaffung

Auf der Garliner Milchviehanlage herrschte mal wieder ein Halsbandmangel, weil zusammen mit der Pinnower Herde fast alle Halsbänder von Kühen getragen werden und nur eine handvoll im Lager liegt, um an Erstkalbende vergeben zu werden. Was aber zum Glück auch bedeutet, dass mehr Kühe nachrücken als abgehen. An der Oberkante angekommen bestanden zwei Möglichkeiten; einerseits Kühe zu verkaufen - was bei den aktuellen Preisen jedoch nicht in Frage kam - andererseits die Umsetzung nach Boberow, weil es dort dann neue Halsbänder mit der führenden 1 gibt und die anderen wieder frei werden.
So wurden heute früh 14 Jungkühe und eine Zweitkalbskuh (warum auch immer) von Garlin nach Boberow gefahren. Die Halsbänder wurden ausgetauscht und während ich die alten für den Rücktransport sauber machte übernahm meine Assistentin die allerwichtigste Aufgabe: Das obligatorische Schwänzekürzen. Ich bin ja kein Fan der langen, verschissenen Schwänze, wo an manchen so viel dranhängt, dass die Kuh den nicht mehr richtig hochgehoben bekommt und jedes mal wieder vollscheißt. Passt absolut nicht zum professionellen Anspruch in Boberow.
Auf dem zweiten Foto zeigt sie das letzte Kilo eines solchen 5-kg-Schwanzes.

Benjamin


Sonntag, 27. Juli 2014

Heubeschwerer

In Garlin bleiben die Kälber über die Kolostralmilchphase in Einzelboxen oder 4er-Gruppenbuchten, wobei sie dort fürs Tränken fixiert werden. Danach gehen die weiblichen an den Tränkeautomaten und die männlichen in eine Buchte, wo sie Vollmilch aus einem großen Fass nuckeln können.
Bei dem warmen Wetter sucht die sich hauptsächlich auf den Kälberstall konzentrierende Schadnagerbekämpfsbrigade dann in dieser Gruppe Liegeplätze mit Durchlüftung.

Benjamin


Rüben beregnen

Wenn man keine 90er-Lössböden für die Zuckerrüben hat muss man dies irgendwie kompensieren, z.B. über Beregnung. So wird nun auch der Rübenacker beregnet (siehe auch Post vom 28.05.).
Hier mal ein Foto unter der Trommel hindurch: Das Kabel führt zur Sensorrolle an der Spulvorrichtung, womit die Einzugsgeschwindigkeit ermittelt wird. Die Regelung der Geschwindigkeit erfolgt dann über ein Ventil, das steuert wieviel des Wassers über die Turbine geleitet wird, die die Trommel antreibt.
Im Hintergrund sieht man in 445 m Entfernung den Regner.

Benjamin

Freitag, 25. Juli 2014

Pumpe ziehen

Mein Kollege der für die Biogasanlage zuständig ist hat nächste Woche Urlaub und in dieser Zeit soll ich vertretungsweise die Anlage überwachen. Heute bei der Einweisung ließ sich die Pumpe in der zentralen Sammelgrube, die die Gülle in den Fermenter pumpt nicht anschalten. Gerade passend für den Freitagnachmittag. Eine Abordnung der Werkstatt rückte mit dem zum Getreideladen gemieteten Teleskoplader (Claas Scorpion 9055) an, um die Pumpe rauszuziehen. Als die Pumpe rausgezogen und saubergemacht war, fand sich die Ursache schnell: Über die Zeit angesammelte Reste von Ballengarn hatten die Schneidvorrichtung blockiert.

Benjamin

Mittwoch, 23. Juli 2014

Nachlöscharbeiten

Lag heute früh kein Brandgeruch mehr über dem Hof, so flammte mittags in der prallen Sonne und bei stetigem Wind das Feuer an den Resten der abgebrannten Heuballen wieder auf. Meine Assistentin hatte es bemerkt und gleich mit Sand zugeschaufelt bevor sie mir Bescheid sagte, um mit dem Hoflader eine Schaufel voll Wasser zu holen. Danach forderte ich wieder das Wasserfass an, welches von der Brandwache beim Mähen abgezogen wurde. Und kaum war das da mussten wir von den "geretteten" Ballen einen qualmenden auseinanderziehen, der kurz davor stand ebenfalls abzubrennen.
Haben nun sicherheitshalber einen langen Wasserschlauch, den die Baubrigade auf dem Hof vergessen hatte, bereitgelegt.

Benjamin

Dienstag, 22. Juli 2014

Kokelheu

Heute habe ich meinen ersten passiven Feuerwehreinsatz erlebt. War gerade morgens aufgestanden als mich mein Kollege anrief, dass eine der Strohmieten am Rand der Milchviehanlage brennt. Da war ich gleich hellwach. Der Beschreibung nach war es aber die Miete mit dem Heu in Rundballen.
Wie sich dann die 15 Minuten Fahrt von Grabow nach Boberow ziehen können.
Als ich ankam war die Feuerwehr schon am löschen und meine Kollegen zogen die Ballen mit Front- und Teleskoplader auseinander. Das Feuer war noch recht klein gewesen und nur um die 20 Ballen angekokelt. Und man merkte wieder einmal die Dimensionen von fast 4.000 ha bis vom Technikstützpunkt endlich der schwere Radlader und das Wasserfass angerückt kamen.
Nachdem alles weggeräumt war deuteten die Brandspuren auf eine Selbstentzündung hin.

Wenn um halb sieben die Feuerwehr wieder abrückt kann der Tag nur noch besser werden:



















Die Überbleibsel: Vorne das auseinandergezogene und abgelöschte Heu, rechts die unversehrten Ballen und in der Mitte die nicht betroffene Strohmiete:



















Benjamin

Montag, 21. Juli 2014

Neue Assistentin

Für die nächsten zwei Wochen habe ich jetzt eine Herdenmanagerassistentin.
Die meisten werden Fabienne als eifrigste Leserin und Kommentatorin vom Kuhblog kennen. Und auch ihre beiden Lieblingskälber Alis und Rebecca „auf Bestellung“ benannt hat. Nun macht sie in ihren Sommerferien Urlaub bei ihren Großeltern in Boberow.
Nachdem ich gestern noch keine Zeit hatte, habe ich sie heute Nachmittag als Assistentin mitgenommen, zum Fiebermessen bei den Frischabkalbern und auf die große Außentour zum Ohrmarkeneinziehen auf die MVA Garlin und dem Wasserzählerablesen und Grundwasserstandsmessungen bei den Beregnungsbrunnen.
Da bin ich endlich mal wieder als Ausbilder fernab der Metaebene gefragt, um auch den praktischen Teil des „auf Kuhkurs bringen“ erfolgreich hinzubekommen.

Benjamin

Freitag, 18. Juli 2014

Vorraussage Kalbedatum

Wie schon mal erzählt krieg ich vom Kuhblog Statistiken, und dabei auch die Suchbegriffe die von der Suchmaschine weitergeleitet werden.
Heute war ein ganz Interessanter dabei: "Wenn kalbt Kuh wenn sie am 6.2.2014 besamt wurde".
Spontan würde ich sagen, wenn das Kalb fertig ist.
Aber nun mal zu meinen ganzen Daten, die ich gesammelt habe. Diese beziehen sich auf Deutsche Holsteins, bei anderen Rassen ist die Tragezeit meist einige Tage länger.
Nach mehr als 300 Abkalbungen die daraus berechnete Zahlen:
durchschnittlich 278 Tage Tragezeit > 11.11.2014
min. 267 Tage > 31.10.2014
max. 289 Tage > 22.11.2014
90 % zwischen 270 und 285 Tagen > 03. - 18.11.2014
50 % zwischen 274 und 280 Tagen > 07. - 13.11.2014
Wenn das Geschlecht schon vorher bekannt ist kann man bei einem Kuhkalb bei allen Zahlen einen Tag abziehen, bei einem Bullenkalb bei allen einen draufschlagen.

Benjamin

Donnerstag, 17. Juli 2014

Bullenmelken

Die MVA Boberow hat momentan keinen Deckbullen, die MVA Garlin einen in einer Bullenbox und die MVA Pinnow einen als Ausputzer in einer der Kuhgruppen laufen. Er muss nicht mit zum Melken, da eh sinnlos, geht aber meist mit und fährt gemütlich kauend zwischen seinen Mädels die Runde auf dem Karussell.
Das Foto habe ich heute morgen gemacht, als ich gerade vorbeikam und ihn aus dem Augenwinkel erkannt habe, nicht am fehlenden Halsband sondern an der Kopfform.

Benjamin

Mittwoch, 16. Juli 2014

Torwächter

Duckers Enkel haben meinen Urlaub gut überstanden; fast schon zu gut. Sie hausen jetzt rund um den Klauenstand und verwüsten dort alles: Ziehen die benutzten Besamungshandschuhe aus dem Mülleimer, wühlen die Stricke aus dem Schrank und werfen alles mögliche vom Regal.
Heute morgen saß Weißgesicht auf dem Tor zur Behandlungsbox; er spricht zwar nicht mit mir, aber das dürfte er dem Blick nach gedacht haben:
"Du willst das Tor aufmachen? Ich sitz da drauf!"
"Dann setzt ich dich weg."
"Meinst du wirklich? Ich hab verschissene Füße!"
"Ja und - ich hab verschissene Stiefel."

Benjamin

Dienstag, 15. Juli 2014

Auf der "Wela"

Am Sonntag war ich beim Tag des Offenen Hofes der Familie Meutes (Siehe Post vom 14.05). Ich habe dazu aber Wela gesagt - Westeifler Landwirtschaftsausstellung. Weil das war ein ganz großes Ereignis, das gefühlt alle Milchbauern aus Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Ostbelgien anzog samt der Vertreter der vor- und nachgelagerten Bereiche. So waren mehrere tausend Leute unterwegs und die Feuerwehr hatte im Dorf die gesamte Verkehrsführung geändert, um den Automassen Herr zu werden.
Die Stallbesichtigung kam dabei zu kurz, aber ich hatte ja schon vor zwei Monaten eine ausführliche vom Chef persönlich bekommen.
So war es dann für mich vielmehr ein Treffen mit vielen ehemaligen Studienkollegen, die heute in der dortigen Gegend tätig sind.


Ordentlicher Betrieb auf dem Futtertisch des neuen Stalls:




















Standesgemäß trägt auch die Plastikkuh in der Hofeinfahrt einen Transponder am Bein:

Benjamin

 










Kein Besuch bei Braunie

Da ich bei meinem letzten Urlaub im Süden meine Braunie nicht besucht hatte, stand das natürlich dann an diesem Wochenende an.
Bloß sie wurde vor 3 Wochen aussortiert, weil sie nicht tragend geworden war. Und keiner der Spezialisten hatte dabei bedacht, dass es meine Lieblingskuh ist...
In der Herde verbleiben ihre Mutter Leoni als mittlerweile älteste Kuh, ihre jüngere Schwester Latte, ihre Tochter Mai und ihre noch namenlose Nichte.
Ihr Stammplatz, den sie all die letzten Jahre besetzt hatte, mit den kurzen Wegen zum Fressen, Saufen und Melken bleibt leer:


Benjamin

Freitag, 11. Juli 2014

Berta

Für mich ging das Führen diese Woche weiter, wenn auch in der leichteren Klasse der Kälber. Zum 60. Geburtstag bekam mein Kollege Berthold von der Boberower Abteilung ein Kalb geschenkt - Berta, ein Fleischrinderkalb von 2 Monaten. Da es dann durchs Dorf zu ihm nach Hause laufen sollte, habe ich mit ihm heimlich geübt und auch ansonsten hat sich niemand von den Beteiligten verplappert: Die Überraschung war perfekt.

Benjamin

Tierschau - Teil 3

Für die Landgenossenschaft Pröttlin war die Prignitz-Tierschau in Blüthen richtig erfolgreich.
Über alle belegten Plätze hinweg war es das bisher beste Jahr.
Ciara gewann bei den Frischmelkenden der 2. Laktation den 1a-Preis. Bei ihr hatte ich schon vorher ein gutes Abschneiden erwartet, bei der Größe einer Drittkalbskuh und dem Euter einer Jungkuh:




















Leondra bekam wie schon letztes Jahr vom LKV die Auszeichnung für die höchste Lebensleistung der teilnehmenden Kühe, diesmal endlich mit einer Eins vorne: 110.687 kg.
Hier vor ihrem Aufritt:



















Benjamin

Dienstag, 8. Juli 2014

Tierschau - Teil 2

Brake war gleich in der ersten Runde der Kühe dran, mit der Startnummer 3 bei den altmelkenden Erstlaktierenden. Wo es im Training so gut geklappt hatte und sie nur zu flott unterwegs war; war sie nun bei der Schau extrem nervös und mein Tagesziel war größtenteils sie im Ring drinnen zu behalten.
Insgesamt war es dann aber doch enttäuschend: Zur Agrar Boberow als (erstmals) beschickender Zuchtbetrieb wurde bei den Betriebsvorstellungen zu jeder Runde gar nichts gesagt. Da war die Schau beim Hauptaspekt der Öffentlichkeitsarbeit umsonst.

Brake nach ihrem Auftritt mit der Schleife, die sie bekommen hat, in den Brandenburger Landesfarben Rot und Weiß:

Benjamin

Montag, 7. Juli 2014

Tierschau - Teil 1

Gestern war die 20. Prignitz-Tierschau, erstmals auf dem Reitplatz in Blüthen. Für unsere Mannschaft war die Anreise entsprechend kürzer. So waren wir die zweiten vor Ort und konnten in aller Ruhe die Kühe vorbereiten und danach frühstücken.
Die Bedingungen waren auch viel besser als auf dem alten Gelände: Die Standplätze für die Kühe im Schatten von (Prozessionsspinnerfreien) Eichen und der neu errichtete Waschplatz mit fließendem Wasser.

Was machen Bauern Sonntags um 7 Uhr? - Genau, Kühe waschen! Brake in sauber und frisch:

Benjamin

Samstag, 5. Juli 2014

Vorbereitung Tierschau - Teil 3

Diese Woche liefen die Vorbereitungen für die Tierschau auf Hochtouren. Die Kühe wurden an das Führen gewöhnt und am Freitag dann geschoren und gewaschen. 
An zwei Vormittagen fand das Führtraining statt: Die "Jugendbrigade" der Milchproduktion mit allen acht Schaukühen auf dem hinteren Hof der MVA Garlin. Im Kreis führen und zur Bewertung aufreihen. War als Neuling dabei, wo ich eher Treiber als Führer bin hatte ich damit so meine Probleme, vor allem da Brake recht groß ist, da muss ich mich strecken, um den Kopf hoch zu halten. Zudem ist sie recht flott unterwegs und muss gebremst werden.
Morgen ist dann die Schau und ich hoffe, dass sie was mit zurück nach Boberow bringt.

Benjamin

Mittwoch, 2. Juli 2014

Neuer Kaffeeröster

Das ist zwar kein Kaffeeröster sondern ein Gerät zur Trockensubstanzbestimmung, das ich aber so bezeichne. Es handelt sich um einen Koster-Tester, der aus Illinois stammt. Das merkt man sofort, dass der aus den USA kommt: Das Äußere sieht total primitiv aus, im Inneren schon besser und komplett funktioniert es einwandfrei. Vom Prinzip her ist es wie ein offenstehender Trockenschrank: Ein Ventilator bläst durch ein Heizelement warme Luft von unten durch die Probe, die auf einem Sieb liegt. Das kann Körnermais bis Baumwolle alles sein; ich bleibe aber im üblichen Rahmen von Gras, Mais und TMR.
Dafür habe ich zwischen den Milchkannen und dem Heizgebläse für den Melkstand das "Kombinatszentralfuttermittellabor" eingerichtet:

Benjamin