Freitag, 26. Juli 2013

Nachtrag vom Donnerstag

Da ich seit gestern in Grabow kein Internet habe schreibe ich heute aus Boberow.
Gestern hatte ich einen sehr abwechslungsreichen Tag. Erst einmal die normale Abwechslung bei den verschiedenen Arbeiten über den Tag, wobei ich etwas mehr zu tun hatte, weil der Springer gemolken hat und ich wieder alleine die Kühe zwischen den Gruppen umhergetrieben habe. Mittlerweile bin ich im gesamten Ablauf mit den zu behandelten/besamenden Kühen so fit, dass das zeitlich kaum noch ins Gewicht fällt.
Zwischendrin habe ich endlich mit dem Pflanzenbauleiter zusammen die lange geplante Tour zu den Flächen der Agrar Boberow gemacht. 950 ha über 6 Ortschaften verteilt, Schlaggrößen von 12 bis 54 ha und vor allem extreme Bodenunterschiede, tlw. auch innerhalb der Schläge. Von "Brandenburger Sandbüchse" mit 25 BP und der Fruchtfolge Roggen-Roggen-Mais, mit Erträgen um 35 dt (dieses Jahr eher 50 dt) bis hin zu 50 BP, wo auch Gerste (2013 95 dt) und Triticale angebaut wird. Daneben der extreme Klimaeinfluss, bei 550 - 580 mm Niederschlag und 8,9 °C Durchschnittstemperatur sowie ausgeprägter Frühsommertrockenheit, was manchmal den Roggen nicht gleichmäßig abreifen lässt und Weizen ertragsmäßig nicht rentabel macht.
Dann habe ich zweimal den Futtermischwagen neu programmiert, weil es zwar mit dem Mischunsverhältnis, aber nicht mit den vorgesehenen Mengen gepasst hat. Des Weiteren wurde Stroh gehäckselt, sodass die Kühe nicht mehr die Stängel aus dem nur geschnittenen Rapsstroh selektieren können. Und es wurde ein halber Zug Rapsschrot angeliefert, wovon gleich mal probiert werden musste, da ungewöhnlicherweise in pelletierter Form und nach nichts riechend.
Nach der Mittagspause wurden Kühe von der Trockenstehergruppe in die Transitgruppe umgestallt und erstmals mit einem Parasitenmittel behandelt, da bei der ewigen Standweide eine Belastung möglich wäre. Nach meinem offiziellen Feierabend drückte ich mich noch im Büro bzw. Stall rum bis nach dem Melken, um mal beim Trockenstellen dabei zu sein, wo ich bisher nur vom Organisieren her mit zu tun hatte. Danach gab es im Anschluss noch eine neue Erfahrung und zwar die Geburtshilfe bei Hinterendlage, nachdem die Kuh schon aufgegeben hatte. Sie war 2 Wochen vor dem errechneten Termin und gerade mal 5 h in der Transitgruppe gewesen. Ging zum Glück leicht und schnell und Mutter und Kind sind wohlauf!


Benjamin

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