Freitag, 6. Mai 2016

Nach Hemdingen - Teil 2

Gemolken wird bei Westerkamp Holsteins in einem Boumatic Xpressway Doppel-16er-Side-by-Side in der Subwayausführung, wo die lauten Pulsatoren sich im Keller befiden. Es werden alle Gruppen dreimal täglich gemolken und kommen auf ein durchschnittliches Minutengemelk von beachtlichen 3,8 kg! Das ist sowohl technisch mit der Milchflussoptimierung bei Boumatic als auch wahrscheinlich genetisch begingt.

Ein Foto aus dem Kuhstall, aber mit ein paar Besonderheiten im Detail: Die Kühe tragen Aktivitätsmesser von Nedap (rotes Band) und haben Nacknumbers, wo die Nummer nicht mit Ziffern auf das Halsband gezogen ist sondern als Schild oben drauf. Man kann es nicht so genau erkennen, aber die Ration besteht hauptsächlich aus Langschnitt-Maissilage (ca. 26 mm Häcksellänge), die schon seit drei Jahren so gemacht wird und sich bewährt hat. Sehr rigoros fand ich die Reduktion des Grasanteils. Da Grassilage verhältnismäßig teuer ist und unhygienisch, wenn beim Hochschnitt von Mais 50 cm Stoppeln stehen bleiben und beim Gras im Jahr ein gutes Dutzend mal in absoluter Bodennähe rumgekratzt wird und so viel Dreck dazwischen kommt. Ein Argument das ich bei unserer derzeitigen Silagequalität sehr gut nachvollziehen kann:



















Der Arbeitsbereich des Herdenmanagements, im Verbindungsgang zwischen Melkzentrum und Stall. Links davon ist der Hintrieb zum Vorwartehof, rechts das Büro und Materiallager. Sind drei Buchten, dass jede Gruppe (bis auf tragende Altmelker) nacheinander eine füllt und zum Schluss ohne großen Aufwand geschlossen in ihren Stallbereich zurückgebracht werden kann. Über vollautomatische Selektion mit dem Herdenmanagementprogramm Dairycomp 305 werden an festen Wochentagen für die jeweiligen Arbeiten die Kühe heraussortiert: Trächtigkeitsuntersuchung, Trockenstellen, Gruppenwechsel etc.
Ist ein sehr luftiger Arbeitsplatz für die Herdenmanager, wie man auch an den frostsicheren Richie-Tränken erahnen kann.



















Insgesamt ein sehr sauberer und gut organisierter Betrieb, wo für mich aber am meisten hermachte, dass der Betriebsleiter sämtliche Zahlen, egal welcher Art, nach denen er gefragt wurde im Kopf hatte.

Benjamin


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