Montag, 22. Juni 2020

Krummer Fuß

Fehlbildungen bei Kälbern kommen ab und zu vor.
Recht "häufig" ist die Verkürzung der Beugesehnen an den Vorderklauen, wo das Kalb die Beine nicht ganz durchstrecken kann und wackelig auf den Klauenspitzen steht. Das kriegt man aber mit Streckübungen meistens wieder hin.
Dann gibt es auch Stummelschwänze oder einen ganz fehlenden Schwanz wie damals bei Michi (siehe Post vom 14.10.2013). 
Glaube zweimal hatte ich schon ein Kalb mit offener Bauchdecke und Uwe hatte schon mal ein Kalb mit insgesamt acht Beinen. Die waren zum Glück aber allesamt tot gewesen und mussten nicht leiden.

Am Samstag gab es nun ein ziemlich missgebildetes Kalb, das zwar lebte, aber nicht lebensfähig war. Im Maul hatte es eine doppelte Gaumenspalte, sodass es nicht saufen konnte und die beiden Hinterfüße waren total verformt (siehe auf dem Foto). Beim linken Fuß war der Mittelfußknochen um 90 Grad nach außen gedreht und der rechte Fuß war vom Fersengelenk in eine total falsche Richtung gewachsen, sodass der nicht seitlich am Bauch lag sondern hinten quer. Trotz dem Bein das sich nicht richtig strecken ließ wurde es ohne Probleme geboren.
Bei einem Kalb das weder saufen noch aufstehen kann ist die Prognose gleich null und des musste eingeschläfert werden. Das kommt immer mal wieder mal vor und es gehört zum Leben auch dazu, aber da war es besonders schwer: Es war aufmerksam und muhte weil es Hunger hatte. Und laut unserem Tierarzt hat es dann tapfer gegen den Tod angekämpft...

Benjamin


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