Samstag, 15. Februar 2020

Lecksteine putzen

In der aktuellen TopAgrar ist ein Artikel über die Kälberhaltung im Landwirtschaftlichen Versuchszentrum Futterkamp der Landwirtschaftskammer Schlewig-Holstein. Futterkamp liegt nicht weit von der Ostsee entfernt zwischen Kiel und Lübeck.

Über die Jahre wurden die Kosten für die Behandlung von Atemwegserkrankungen der Kälber um 98 % gesenkt.
Wichtigster Punkt war das Stallklima. Das habe ich gerade auch wieder diese Woche gemerkt: Wegen des Sturms war der Stall komplett geschlossen und schnell wurde die Luft schlecht und die Kälber fingen an zu husten. In Futterkamp wurde eine Schlauchlüftung eingebaut, die Lüftungszeiten, Öffnung der Stallseiten usw. beständig optimiert bis es passte.
Zweiter Punkt ist die Impfung der Kälber, was alleine kein Allheilmittel ist aber über Kälbergenerationen hinweg den Erregerdruck senkt. Es wurde wie üblich kein Medikament genannt, aber es würde ein Dreifachimpfstoff verwendet, müsste einer der gängigen gegen Bovines Respiratorisches Synzytialvirus, Bovines Parainfluenzavirus und Mannheimia haemolytica sein.
Als dritter Punkt die ausreichende Energieversorgung der Kälber, dass sie genug Energie für das Imunsystem haben. Weil bei einer Tränkedauer von 9 Wochen die Kälber nach dem Absetzen in ein Energieloch fielen waren sie in dieser Zeit besonders anfällig. Die Tränkedauer wurde daher auf 11 Wochen verlängert. Das ist auch eines meiner Argumente für die intensive und lange Tränkeperiode, wo die Kälber auch erst ab 8 Wochen Alter Festfutter in nennenswertem Umfang verdauen können.
Und als vierter Punkt für mich ein neuer, aber absolut logischer Aspekt: Salzlecksteine für die Kälber. Durch die Beeinflussung der Elektrolythaushalts saufen die Kälber mehr Wasser wodurch sie genügend Schleim bilden können um Dreck aus den Atemwegen heraus zu husten.  

Unsere Kälber haben Lecksteine und nun habe ich bei den Kontrollgängen den Blick zu den Lecksteinen dazugenommen und auch ggf. sauber zu machen wenn die verschissen sind.

Benjamin

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