Donnerstag, 22. Dezember 2016

"Gut kalkuliert"

Beim Vorstellen von Kühen zur Besamung bin ich bei uns der Einzige, der neben der klassischen Brunstbeobachtung und Aktivitätsmessung den Kalender nutzt. Da schreibe ich dann die Kühe in den Besamungskalender rein, die im nächsten Brunstzyklus besamt werden dürfen. Die 21 Tage haben sich sehr bewährt, das trifft für die Zykluslänge ziemlich genau hin, bei fast allen Kühen ist es zwischen 19 und 22 Tagen, bloss in Boberow hatte mal eine vor zwei Jahren in dieser Laktation einen 25-Tage-Zyklus.
Dabeu habe ich drei Kategorien, die ich als dazuschreibe, dass man dann weiss, warum die Kuh wiedervorgestellt wird:
KalBlut: Die Kuh hatte nach der letzten Brunst abgeblutet und war daher zu spät zur Besamung. Schon nach 19 Tagen wieder.
KalEit: Die Kuh hatte bei der letzten Brunst trüben (leicht eitrigen) Brunstschleim und bei der jetzigen Brunst sollte er klar sein.
KalRZ: Die Kuh war bei der letzten Brunst noch in der Rastzeit (Freiwillige Wartezeit). Da haben wir eine leistungsunabhängige von nur 40 Tagen nach der Kalbung. Mit dem neuen HERDEplus hoffe ich dann ein kuhindividuelles Wartezeitmanagement einführen zu können.

Wie schön das bisweilen funktioniert sah man erst kürzlich wieder bei Kuh Nr. 899. Die hatte am 29. November gerindert mit 35 Tagen nach der Kalbung. Daher wurde sie für Dienstag mit "KalRZ" aufgeschrieben. Als ich um halb drei die Liste der Aktivitätsmessung durchging stand sie mit Aktivitätsalarm eine Stunde zuvor drauf. Um neun Uhr war es dann der optimale Besamungszeitpunkt und mein Kollege, der das "Kal" immer als "Brunst kalkuliert" liest, meinte: "Gut kalkuliert!"

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