Donnerstag, 4. November 2021

Stroh und Heu

 
Zum Grundfutter gehört auch Stroh und Heu. 
Die Definition ist landläufig nicht besonder beskannt, aber sehr einfach: Die gesamte Pflanze getrocknet ist Heu, die Pflanze ohne Samen ist Stroh. Als Beispiel las ich mal in einer Studie im Journal of Dairy Science von Haferheu als Futter und bei der Grasvermehrung bleibt nach dem Dreschen Grasstroh übrig.

Heu und Stroh sind die ältesten konservierten Futtermittel, da die Trocknung leichter zu beherrschen ist als die Silierung. Zudem ist Heu und Stroh besser handelbar, Silage allenfalls als Wickelballen, die dann wegen dem höheren Wassergehalt eine geringere Transportwürdigkeit haben und wegen der Folie anfälliger sind. So wird Luzerneheu in größerem Stil aus den USA in den arabischen Raum verschifft.

Es gibt zwei Einsatzzwecke: Einmal zur Versorgung mit Rohfaser und dann zur "Verdünnung", denn der Rohfasergehalt ist vergleichweise hoch und der Energie- und Proteingehalt niedriger. So kann in der Jungviehaufzucht das Wachstum über den Strohanteil gesteuert werden: Mehr Stroh ist weniger Energiegehalt und dazu weniger Futteraufnahme, denn die absolute Rohfaser (genauer die NDF, siehe hier) ist der limitierende Faktor für die Pansenkapazität, das Wachstum nimmt dann ab. 

Die Partikellänge ist sehr wichtig, denn alles über 2 cm Länge können die Rinder aussortieren. Das habe ich 2013 erlebt, als in die Kuhrationen Rapsstroh kam. War halt da. Bloß Rapsstroh ist auch mit der Strohmühle sehr schwer zu häckseln, sodass viele Partikel von 5 bis 10 cm Länge dabei waren. Der Futterrest bestand dann zum größten Teil aus diesen; schön sauber geleckt.

Üblich ist Wiesenheu vom Dauergrünland und beim Stroh die häufigen Getreidearten, Gerste wird aber bevorzugt genommen, da mit der höchste Nährwert im Vergleich und Gerste ist gegenüber Weizen doch ein gutes Stück krankheitsunanfälliger. Denn die ganzen Pilze die Weizen befallen können hinterlassen auch Pilzgifte und das muss man den Pansenmikroben nicht unbedingt antun.

Einordnung: Grundfuttermittel
 
Getreidestroh :
Trockensubstanz: > 85 %.
Energie: 3,5 MJ NEL
Eiweiß: 4 %;
Rohfaser: 40 - 45 %
keine Stärke und Zucker
 
Benjamin


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