Dienstag, 20. Juli 2021

Kohlenhydrate und Fasern

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Bei der Futtermitteluntersuchung ist heute NIRS die gängige Methode - Nachinfrarotspektroskopie, bei der vom Spektrum der Probe auf ihre Zusammensetzung geschlossen wird. Mittlerweile ist die Technik so weit , dass sie auch zur Inhaltsstoffanalyse im Prozess eingesetzt wird: Feldhäcksler, Güllefass, Futtermischwagen. Es braucht aber immer eine Kalibrierung an Referenzproben und die basieren auf der Nasschemie. Das ist die Futtermittelanalyse durch Kochen, Aufschließen usw. Im Studium hatten wir dazu ein Praktikum gemacht.

Bei der Analyse der Kohlenhydrate wird es da komplizierter, da bei manchen Analyseverfahren nicht komplett unterschieden wird, so fällt die Cellulose nicht komplett in die Rohfaser. 

Die Kohlenhydrate im Futter setzen sich aus verschiedenen Fraktionen zusammen:

- Stärke (XS), die wiederum in pansenunbeständige Stärke (uXS) und pansenbeständige Stärke (bXS) unterschieden werden können.

- Zucker (XZ)

- Rohfaser (XF) 

- NDF, neutrale Detergenzien-Faser. Was nach dem Kochen in Wasser übrig bleibt. Das sind dann Hemicellulose, Cellulose und Lignin. Für das Rind die Faser, die für die Pansenverdauung wichtig ist.

- ADF, saure (acid) Detergenzien-Faser. Was nach dem Kochen in saurer Lösung übrig. Das ist nur noch Cellulose und Lignin.

- ADL, saure (acid) Detergenzien Lignin. Dabei bleibt nur noch das Lignin übrig.

- NFC (Nicht-Faser-Kohlenhydrate; non fibre carbohydrats). Die ganzen Kohlenhydrate ohne die NDF. Also Zucker, Stärke und der "organische Rest", der weder Fett, Protein noch Faser ist.

Für die Rinderfütterung sind besonders wichtig die pansenverfügbaren Kohlehydrate Zucker und unbeständige Stärke. Dann die beständige Stärke im Dünndarm als "durchgeschleuster Energieträger" sowie Rohfaser oder NDF je nach Berechnungsmethode für die Pansenfunktion. Denn die Pansenmikroben können im Gegensatz zur Enzymausstattung der Tiere zwar Fasern verdauen, aber sie brauchen schon eine Mindestmenge davon, dass sie auch am Leben bleiben. 

Im Futter sind die Kohlenhydratfraktionen unterschiedlich verteilt. Junges Gras hat viel Zucker, Getreidekörner fast nur unbeständige Stärke, Mais auch viel beständige Stärke. Umso älter Pflanzen werden, desto mehr Fasern enthalten sie, später auch viel Lignin, landläufig als Verholzen bezeichnet. Stroh hat von den geläufigen Futtermitteln die meisten Fasern und Lignin.

Benjamin

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