Freitag, 25. März 2016

Lebensrettende Verstopfung

Kam mir heute ein wahrlich interessanter Fall von Geburtshilfe unter. Als die Frühschicht vom Melken aus Garlin zurückkam holten sie mich dazu, weil sie da einen scheinbar schwierigeren Fall in der Abkalbebox hatten. Bei einer Kuh hing ein totes Kalb heraus, nur der Kopf und der Hals, die Beine aber nicht. Die waren zurückgeblieben und das Kalb mit den dann zu breiten Schulter stecken geblieben. Zurückschieben und passend sortieren ging nicht, sodass es eine Fummelarbeit war, die Beine rauszubekommen. Und wie das tote Kalb endlich draußen war noch der obligatorische Kontrollgriff ob noch was drin ist und da hatte ich noch vier Klauen zwischen den Fingern... Die Kuh arbeitete mit und so lag das Kalb schnell passend, bloß zeigten die Klauensohlen nach oben und den Schwanz bekam man auch zu greifen - Hinterendlage. Ich konnte es aber erstaunlich leicht alleine rausziehen und zu unserer aller Verwunderung lebte es! Scheinbar hatte das tote Kalb die Geburtswege soweit blockiert, dass das andere nicht weit genug kam um die Nabelschnur abzureißen - was bei der Hinterendlager das Gefährliche ist.
Kolostrum hat es gut gesoffen, ist für ein Zwillingskalb doch recht schwer und zudem keine Zwicke, weil beides Mädchen waren, sodass es momentan beste Aussichten hat.

Benjamin

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