Mittwoch, 8. Juni 2022

Verlängerte Laktation - Teil 5

Mein Versuch zur verlängerten Laktation hatte ich 2017 vorzeitig abgebrochen (siehe auch Post vom 15.06.2020).
Aus heutiger Sicht war das vorschnell aufgegeben und als Fazit kam dann doch was dabei raus: Es hätte mehr Vorbereitung gebraucht wo die Herde bezüglich Rastzeiten und Güstzeiten überhaupt steht, was ich im Nachhinein dann gemacht habe. Den Zeitrahmen wie lange der ganze Versuch überhaupt dauern wird, nach vier Monaten war nicht mal eine Tendenz auszumachen. Und als wichtigste Erkenntnis: An der Puerperalkontrolle kommt man nicht rum. Das war die Jahre zuvor nicht aufgefallen als die Kühe mit 65 Tagen schon zur Sterilitätsuntersuchung gingen und halt noch unsauber waren. Wenn man sie aber für einen späteren Zeitpunkt "parken" will muss vorher von der Fruchtbarkeit her alles in Ordnung sein.
 
Das Thema hat mich aber trotzdem nicht losgelassen, ich sehe dabei fast nur Vorteile. Die letzten Jahre war es eher bei der Brunstbeobachtung Kühe noch mal drei Wochen "laufen" zu lassen bis zur Besamung oder bei Sterilitätsuntersuchungen wenn sie gesund waren, wie z.B. keine Zysten.
 
Allgemein hat sich durchgesetzt die Freiwillige Wartezeit nicht fix über alle Kühe zu erhöhen sondern individuell. 
Bei meinem Versuch hatte ich die Formel: Spitzenleistung in kg x 2 = Freiwillige Wartezeit in Tagen. Dabei hatte ich den Fehler am 30. Tag die bis dahin höchste Tagesleistung als Spitzenleistung anzunehmen. Eigentlich um am 40. Tag, der damals üblichen Freiwilligen Wartezeit die individuelle schon zu haben. Die allermeisten Kühe erreichen ihre Spitzenleistung aber später, oft zwischen dem 50. und 60. Tag. Dürfte eine bis anderthalb Wochen ausgemacht haben..
 
Als sehr praktikable Variante mache ich es zur Zeit folgendermaßen: Wenn ich eine brünstige Kuh sehe schaue ich im HERDE mobil nach. Wenn sie schon mal besamt war wie lange her, dass es vom Zyklus her passen könnte. Wenn sie noch nicht besamt ist nach den Laktationstagen und der aktuellen Milchleistung. Dabei aktuelle Milchleistung x 2,5 = freiwillige Wartezeit, bei Erstkalbskühen x 3,5. Die 2,5 entsprechend recht gut Sptzenleistung x 2. Die Jungkühe x 3,5 auch wieder wegen der niedrigeren Spitzenleistung und besseren Persistenz.
 
Fortsetzung folgt!
 
Benjamin


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