Samstag, 4. November 2023

Smart Dairy Grid

Smart Grid ist ein total aktueller Begriff und bedeutet übersetzt intelligentes Stromnetz. Ganz so neu ist es aber nicht, während meinem Studium war das schon 2010 im Studiengang Energie- und Prozesstechnik ein großes Thema. Das Ziel ist im Stromnetz von der "Grundlastideologie" des 19. Jahrhunderts wegzukommen hin zum Verbrauch nach Angebot. Also über die Steuerung des Verbrauchs. Als typisches Beispiel der Gefrierschrank, der bei vielem verfügbaren Strom tiefer herunterkühlt und dann bei wenig Strom nicht kühlen muss.

Auf einem Milchviehbetrieb ist es erstmal nicht so leicht Stromverbräuche zu verschieben nach dem Angebot. Die Melkzeiten mit Vakuumpumpe und Milchkühlung sind für den konstanten Tagesablauf von Kuh und Mensch fix.

Aber es gibt schon einige Möglichkeiten: Die klassischen Technologien dafür sind die Kochendwasserreinigung und die Eiswasserkühlung. Ursprünglich ging es darum den Anschlusswert und die Spitzenlast gering zu halten, dass bei der Spülung nicht Vakuumpumpe und Milchkühlung gleichzeitig auf Volllast laufen. 
Bei der Kochendwasserreinigung wird zwischen den Melkzeiten Wasser erhitzt, das dann später zur Spülung dient. Und bei der Eiswasserkühlung wird in der Zwischenmelkzeit Wasser zu Eiswasser heruntergekühlt, mit dem dann die Milch gekühlt wird. Daher auch der Begriff Eisspeicher.

So kann man den Strombedarf vom Melken und Kühlen über den Tag verteilen bzw. dort hinlegen wenn mehr Strom verfügbar ist, z.B. aus Photovoltaik.
 
Benjamin
 
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