Samstag, 3. September 2016

Fieber messen

- zur Übersicht der 523/4-Serie -> hier - 

Wie es mit 523 weitergeht:
Sie steht aktuell in Gr. 5, den Frischabgekalbten. Eine Gruppe auf Tiefstreu, in denen die Kühe je nach Gesundheit und Leistung 2 - 4 Wochen nach der Kalbung verbleiben, bevor sie in die Hochleistungsgruppe kommen.
Dabei wird allen Kühen bis zum 10. Tag nach der Kalbung täglich Fieber gemessen. Dies ist eine gute Art der Früherkennung von gesundheitlichen Störungen (z:B. Ketose, Puerperalstörung), da Rinder als klassisches Beutetier äußerlich sich nichts anmerken lassen wenn es ihnen schlecht geht. Bzw.es schon fast zu spät ist wenn man es sieht. 
Dabei verwende ich eine Abänderung der Vier-Farben-Methode, die mal in der Kuh&Kalb vorgestellt wurde. Für jeden Tag wird nach dem Fiebermessen mit Fettstift ein Strich aufgemalt, die ersten fünf Tage links, vom 5. - 10. rechts. Ist alles in Ordnung gibts einen grünen Strich, hat die Kuh Fieber einen roten, hatte sie nach der Geburt Probleme wie Milchfieber oder Nachgeburtsverhaltung für den Tag der Kalbung einen orangenen und wenn nach 10 Tagen sie aus dem Fiebermessen entlassen werden kann einen gelben.
Dabei ist zu beachten, dass Rinder wegen der enormen "Heizleistung" des Pansens eine normale Körpertemperatur zwischen 38 und 39°C haben.
Die Vier-Farben-Methode sieht auf den Werbefotos ja schön aus, vor allem weil das weiße Kühe sind; bloß auf schwarzem Fell sieht man die grünen und roten Striche nicht besonders gut. Also habe ich eine praxistauglichere Variante übernommen: Gelb bis 39,2°C und Orange ab 39,3°C. 

523 am 4. Tag nach der Kalbung (Donnerstag) mit 4 gelben Strichen. Die Pansenfüllung ist schlecht, man sieht eine deutliche "Delle" in der Hungergrube (der Begriff passt hier besonders) an der linken Flanke, da hat sie zu wenig gefressen. Aber sie liegt bei der Milchleistung momentan bei 36 Liter und auch ansteigend.

Benjamin


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen