Dienstag, 16. Juli 2024

Insektenprotein

Dieser Post hat direkt nicht so viel mit Rindern zu tun, ganz am Ende etwas, aber mit Tierhaltung allgemein.
 
Auf dem Tag der offenen Tür des LVAV Hofgut Neumühle war neben Futtermittelindustrie und Landtechnik auch die Technische Hochschule Bingen mit einem Stand vertreten. Neben Postern zu abgeschlossenen Forschungsprojekten im Bereich Tierernährung waren zur Dekoration Eier aus dem aktuellen Legehennenversuch ausgestellt und drei Plexiglaszylinder mit Fliegenlarven.
Dabei handelt es sich um Larven der Schwarzen Soldatenfliege (hermetia illucens).
Nur der mittlere Zylinder enthält die Larven pur, der rechte Larven in ihrem Nährsubstrat in denen sie gehalten werden und der hinten links verdeckte Larvenpresskuchen, nachdem das Fett abgepresst wurde:
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Insektenprotein ist ein seit einigen Jahren - in meinen Augen gehyptes - Thema. Da geht es vor allem um den Ersatz von importiertem Soja, also wieder zur Eiweißlücke. Aber nicht für Rinder, denn seit BSE ist das Verfüttern von tierischen Protein an Wiederkäuer verboten. Sondern für Schweine und Geflügel.
Für Rinder wäre es als Fett in Milchaustauscher möglich, wo aktuell ein Versuch dazu auf Neumühle läuft. Ein Teil des pflanzlichen Fetts im Milchaustauscher wird durch das Larvenfett ersetzt, wofür die getrockneten Larven abgepresst werden. Zurück bleibt proteinreicher Larvenpresskuchen (grob mit Soja- oder Rapsschrot vergleichbar), der dann an Nichtwiederkäuer verfüttert werden kann. Vom Fettsäuremuster wäre es ähnlich zu Kokosfett, das häufig für Milchaustauscher verwendet wird.
 
Benjamin
 
 
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