Mittwoch, 26. August 2020

Verlängerte Laktation - Teil 4

Ein weiterer Post was bei meinem "Datamining" zur Zwischenkalbezeit und Rastzeit rausgekommen ist.
Es geht um die Rastzeit in der ersten Laktation, weil Erstkalbskühe eine bessere Persistenz haben als Mehrkalbskühe, also mit der Milchleistung nicht so stark abfallen mit der Zeit. Auf der anderen Seite, dass Kühe in der zweiten Laktation deutlich mehr Milch geben (hauptsächlich weil älter und schwerer) und dann die Kuh möglichst schnell zum zweiten Mal kalben sollte. Dazu gab es eine kleine Diskussion auf der diesjährigen Milchtour (siehe Post vom 18.02.2020).

Wieder zu bedenken dabei ist, dass ich als Datengrundlage ist eine durchschnittliche Herde bei der gar nicht gewartetet wurde habe, lange Rastzeiten sind nur die über 100 Tage.
Für die langfristigen Auswirkungen habe ich nur Kühe genommen die schon zum 4. Mal gekalbt hatten, sodass ich die ersten drei Laktation zusammenfassen konnte.
In der 2. und 3. Laktation jeweils die 100-Tage-Leistung in kg energiekorrigierter Milch als Maß, wie gut sie in die neue Laktation gestartet ist. Dazu die Güstzeit in Tagen bis sie wieder tragend war und der Besamungsaufwand wie viele Spermaportionen es für die neue Trächtigkeit gebraucht hat, als Vergleich wie es mit der Fruchtbarkeit in diesem "Gleich anfangen"-System gelaufen ist. 
Über alle Laktationen wieder Leistung pro Melktag und pro Futtertag inklusive Trockenstehzeit. Noch alle Futtertage über die drei Laktationen und die gesamte Milchmenge:











 
Die mit 80 - 90 Tagen Rastzeit waren genau wie nur auf die erste Laktation alleine betrachtet (siehe Post vom 30.06.2020) in der Leistung die beste Gruppe. 
Die Gruppe über 100 Tage Rastzeit ist zwar um 1,2 kg pro Futtertag schlechter, macht in den drei Laktationen aber 140 Tage mehr Nutzungsdauer und 2.215 kg mehr Lebensleistung. Da die hauptsächlichen Krankheiten bei den Kühe recht kurz nach der Kalbung kommen und nicht bei den Altmelker, wo diese mehr Tage herkommen kann man daraus folgern, dass zwar die Leistung pro Tag niedriger ist, aber die Krankheitskosten und Remontierungskosten (Abschreibung der Kuh) pro kg Milch geringer. 

Nochmal auf die Rastzeit in der 2. Laktation berechnet. Waren Kühe die fünfmal gekalbt haben und die 2. bis 4. Laktation zusammengefasst: 











Die Kühe mit einer Rastzeit unter 50 Tagen haben die höchste Leistung; wie man an der Güstzeit in der 3. und 4. Laktation auch sieht werden die scheinbar immer schnell tragend, also dass ihre Fruchtbarkeit generell zeitiger anfängt.
Und auch hier zeigt sich, dass die Kühe mit 80 - 100 Tagen Rastzeit aus den drei Laktationen mehr machen.

Mit den Daten war nur ganz am Anfang des Bereichs der verlängerten Laktation/Zwischenkalbezeit/Freiwillige Wartezeit gekratzt, aber die Ergebnisse machen doch Mut allgemein mehr in diese Richtung zu versuchen.

Benjamin

Montag, 24. August 2020

RZ€

Mit der Zuchtwertschätzung im August wurde jetzt der Ökonomische Zuchtwert RZ€ eingeführt, auf den ich schon seit fünf Jahren gewartetet hatte.
Im August 2015 wurden die auf den Daten der Testherdenprogramme von RinderAllianz und RBB basierten Zuchtwerte für töchtergeprüfte Bullen eingeführt: KalbungPlus anhand der Geburtsverläufe und Geburtsgewichte, MastitisPlus anhand der Eutererkrankungen und KlauePlus anhand von Klauenerkrankungen. Damals war auch ein Zuchtwert nach ökonomischen Kriterien in Planung.
Im August 2018 kam der genomische Zuchtwert für die "Mortellaroresistenz" DDcontrol, dessen Entwicklung ich seit 2015 doch recht gut mitverfolgen konnte (siehe auch Post vom 31.05.2018).
Im April 2019 kamen dann die genomische Gesundheitszuchtwerte des RZGesund, der größte Durchbruch seit der Einführung des genomischen Zuchtwertschätzung im April 2010. (Siehe auch Post vom 23.03.2019).
Im August 2019 kam noch ein genomischer Zuchtwert für die Kälbergesundheit (RZKälberfit) hinzu.
Zum Ökönomischen Zuchtwert hat man über die Jahre von diversen Studien der Landesforschungsanstalt in Dummerstorf gelesen aber nun kam die Umsetzung von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen  mit ihrem Datenmaterial aus den Betriebszweigauswertungen, die vom VIT in Verden dann in den Zuchtwert eingebaut wurden.

Der Zuchtwert RZ€ ist ein Zuchtwert der die ökonomischen Auswirkungen der Zucht beachtet, also was eine Kuh an Geld einbringt und auf der anderen Seite an Geld kostet. Zuchtziel ist eine möglichst wirtschaftliche Kuh. Der Zuchtwert wird nicht in Standardabweichungen angegeben sondern in €, die die Töchter in einem durchschnittlichen Kuhleben mit drei Jahren in Milch über dem Durchschnitt aller aktuellen Kühe liegen. Dabei ist zu beachten, dass jeweils die Hälfte des Erbguts von Mutter und Vater kommen. Hat der Bulle einen RZ€ von + 1.500 € kommen davon bei der Tochter 750 an.
In den RZ€ fließen ein, wieder ökonomisch gewichtet, was besonders Geld bringt bzw. kostet:
41 % RZM (Milchleistung)
27 % RZN (Nutzungsdauer -> Remontierungskosten)
16 % RZGesund (Gesundheit)
7 % RZR (Fruchtbarkeit)
6 % RZKälberfit (Kälbergesundheit)
3% RZKm/d (Kalbeverlauf)
Im Gegensatz zum Gesamtzuchtwert RZG sind die funktionellen Merkmale dadurch deutlich stärker gewichtet und das Exterieur (RZE) ist komplett rausgefallen, weil das keinen direkten Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit hat, sondern nur indirekt z.B. auf die Nutzungsdauer, die aber ja schon direkt einfließt (vgl. Post vom 12.05.2020).
 
Sehr gefreut hat mich das gute Abschneiden der Brandenburger Besamungsbullen in den neuen Toplisten für den RZ€. Obwohl die Brandenburger Holsteinpopulation nur knapp 5 % der gesamten deutschen ausmacht sind in den Top 10 sowohl bei den töchtergeprüften Bullen als auch den genomisch geprüften Jungbullen jeweils zwei aus Brandenburg vertreten. 

Weitere Informationen unter richtigzuechten.de

Benjamin
 
 
Nachtrag: 
Ein Video der RBB, in dem Dr. Rensing vom VIT den RZ€ erklärt: 
Und die von Dr. Rensing erwähnten Aufstellung der Grenzgewinne für die einzelnen Merkmale: 

Mittwoch, 19. August 2020

Mais-Sortendemo 2020

Zum Silomais als (mengenmäßig) wichtigstes Kuhfutter gibt es heute wieder einen Post. Der Mais ist auf den leichten Standorten in Brandenburg vorherrschend, auch wenn fraglich ist was man bei den heutigen Witterungsverhältnissen abändern sollte. Auf mehr verschiedene Kulturen zu setzen wäre bestimmt sinnvoll, z.B. Sorghum oder mehr tiefwurzelnde Pflanzen wie Rohrschwingel und insbesondere mein Liebling Luzerne.

Die Maissortendemo vor zwei Jahren (siehe Post vom 19.07.2018) war nicht ausgewertet worden weil bei der Trockenheit die frühreifen Sorten generell besser abschneiden (siehe auch Post vom 19.09.2018).
Beim Mais werden die Reifezahlen angegeben, einmal S für Silomaisnutzung und K für Körnermais (auch Lieschkolbenschrot, Corn-Cob-Mix). Die meisten Sorten haben beides und sind somit universell nutzbar. Die Zahlen reichen ca. von 130 bis 420, im deutschsprachigen Raum sind meist 200 - 300 üblich. Zehn Punkte entspricht in der Reife rund 3 Tage Unterschied. Die frühen Sorten wachsen und reifen schneller, brauchen also eine nicht so lange Vergetationsphase und nicht so viel Wasser, haben aber geringere Erträge. 
130er Sorten kann man nach Wintergerste Anfang Juli noch säen und kriegt die im Oktober noch vor der Weizenaussaat geerntet. 380er Sorten in Gunstlagen am Oberrhein Mitte April gesät reifen noch ab und bringen dann im Vergleich locker den doppelten Ertrag.
Für die Sortenwahl sind die Vegetationstage am Standort und das verfügbare Wasser entscheidend.
In der Sortendemo werden verschiedene Sorten nebeneinander angebaut um sie vergleichen zu können.

Wie man an der Sorten schon erkennt, ist die Demonstration von KWS angelegt:
- Benedictio KWS S230/K230; da mehrfach im Vergleich scheint das eine passende Sorte für den Standort zu sein
- KXB 9132, dem Namen nach sicher noch nicht vermarktet oder eine interne Vergleichssorte
- KWS Jaro S230/K240
- KWS Bernadino S240/ca. K230
- KWS Vitalico S240/K240
- Benedictio KWS 230/K230
- KWS Otto S240; die Kompaktheit sieht man, ist relativ kurz gewachsen
- KWS Paratico S250; hohe Verdaulichkeit, auch kurz gewachsen
- KXB 9201
- Benedictio KWS 230/K230
- Kilomeris S260, Biogasmais, da ist z.B. die Stärkeveraudlichkeit nicht so wichtig
- Benedictio KWS 230/K230
- KWS Shako S280
- KWS Kentos ca. S280
- Koletis K260, das ist eine reine Körnermaissorte 

Auf dem Foto wirkt der Bestand wellenförmig, das sind die Höhenunterschiede der einzelnen Sorten:

Benjamin



Sonntag, 16. August 2020

Neuer Schäffer

Über die Vorführung des Elektro-Hofladers hatte ich im Kuhblog berichtet (siehe Post vom 14.05.2020).
Seit nun vier Wochen ist der neue Hoflader im Einsatz und hat in dieser Zeit schon rund 40 Betriebsstunden gemacht.
Es ist ein üblicher Schäffer-Dieselhoflader, aber in der Niedrigvariante: Schäffer 2024 SLT.
Der unterscheidet sich von "normalen" 2024 dadurch, dass der Motor nach hinten verschoben ist und man nicht über sondern vor dem Motor sitzt. Man hat so auch keine Trittstufe sondern steigt gleich auf die Plattform, das ist kein klassisches "Aufsteigen" auf den Hoflader sondern eher ein "Einsteigen" wie beim Kälberauto. Und damit passt er trotz Fahrerschutzdach mit einer Gesamthöhe von 1,89 m überall in die Ställe rein. Die Außenbreite beträgt 95 cm, mit der Schaufel die er von seinem Vorgänger geerbt hat sind es 1,4 m. 
Besonders gewöhnungsbedürftig ist die Bedienung des hydaulischen Fahrantriebs. Ich bin schon geschätzt 15 Hoflader veschiedenster Größe, Fabrikat, Alter gefahren und alle hatten ein Gaspedal und ein Bremspedal oder Inchpedal. Der kleine Schäffer hat rechts Gaspedal, Bremspedal und links ein Fahrpedal. Das ist eine Wippe mit der man die Fahrtrichtung vorgibt, die Geschwindigkeit geht dann über das Gaspedal. Es gibt auch keinen Joystick mit dem Richtungsschalter sondern einen einfachen Kreuzhebel:

Benjamin


Donnerstag, 13. August 2020

Nach Berlin - Teil 2

Auch wenn wir in Berlin die meiste Zeit durch die Gegend gefahren sind musste natürlich auch etwas Sightseeing sein.

Vom Hauptbahnhof ging es über die Spree ins Regierungsviertel.
Bei der Frau Merkel vor der Haustür. Dass das Bundeskanzleramt inzwischen auch schon gut 20 Jahre alt ist sieht man, insbesondere weil große Teile der Fassade mit wildem Wein bewachsen ist. Ob der Politikbetrieb momentan Sommerferien hat weiß ich nicht, aber überall wurden Fenster geputzt, wie hier oben rechts im Bild zu sehen:



















Auf der Paul-Löbe-Allee zwischen links dem Paul-Löbe-Haus, dem Bürogebäude des Bundestags und dem Reichstag, der hier nicht im Bild ist. Sind zum Brandenburger Tor gelaufen, denn der U-Bahnhof ist geschlossen:

























Und am Brandenburger Tor, dem deutschesten aller Orte:



















Der Ausflug war schön; auch wenn es überhaupt nicht mein Fall ist, so ist doch die Massenmenschenhaltung schon in gewisser Weise faszinierend, dass das alles auch so funktioniert. Für die nächsten Jahre wird Berlin für mich aber wieder nur ein Platz zum Umsteigen oder außenrum fahren sein.

Benjamin

Montag, 10. August 2020

Nach Berlin - Teil 1

Mal wieder etwas Drumherum im Kuhblog und zwar Kuhltur.

Nach Berlin komme ich wirklich selten. Die Berliner haben hier bei uns in der Brandenburger Provinz nicht den besten Ruf, sie gelten als etwas weltfremd. Und als Landei kann ich mit der überlaufenen Großstadt auch nicht allzu viel anfangen; mir reicht es schon wenn ich alle paar Monate auf dem Weg in die Heimat am Spandauer Bahnhof umsteige.
So richtig in Berlin war ich mal 2007 von der Schule aus: Reichstag, Fernsehturm, Altes Museum und Pergamonmuseum; hohe Kultur damals. Und dann nochmal 2016 zur Demonstration (siehe Post vom 17.01.2016).

Jetzt waren am Wochenende meine Geschwister, mein Vater und die Kinder meines Bruders bei mir zu Besuch. Wenn die halbe Sippschaft schon mal da war wurde auch ein Tagesausflug nach Berlin gemacht zum Sightseeing und vor allem mit der ganzen Bandbreite der Berliner Verkehrsbetriebe rumzufahren.

Wir sind mit dem Berlin-Brandenburg-Ticket gefahren, wo man als Gruppe einen Tag lang den ganzen Regionalverkehr in Brandenburg und Berlin nutzen kann. Das war natürlich was Besonderes kreuz und quer rumfahren zu können. Um 2000 hatte ich mit meinen Geschwistern und meiner Mutter immer Ähnliches gemacht: Mit dem Rheinland-Pfalz-Ferienticket für 50 Mark eine Woche lang in den Sommerferien jeden Tag einen anderen Ausflug.
Die Hinfahrt war mit dem Regionalexpress der ODEG, mit dem ich auch immer nach Berlin fahre und dann ich Spandau in den ICE umsteige; von der Schaffnerin hatten sie Kinder-Fahrkarten bekommen:



















In Berlin selbst dann mit der S-Bahn, der Straßenbahn, die dort Tram genannt wird und diverse Fahrten mit der U-Bahn. Sowohl Klein- als auch Großprofil. In München und Prag bin ich schon U-Bahn gefahren gewesen, aber Berlin war dann doch aufregender. Das Kleinprofil sind die ältesten Strecken, die schon zur Kaiserzeit begonnen wurden zu bauen. Die Tunnel sind ziemlich eng und die Waggons nur 2,3 m breit, da sitzt man seitwärts unter den Fenstern entlang. Die Bahnen haben eine recht sportliche Fahrweise und die Tunnel sind sehr kurvenreich, als wenn die damals beim Bau nicht die Richtung hätten halten können. Wenn man im letzten Waggon sitzt sieht man wie der vorderste schon gefühlt zwei Kurven weiter ist. Zwischen Potsdamer Platz und Alexanderplatz:



















Eine größere Aktion war es einen typischen Berliner Doppeldeckerbus zu finden. 2007 waren die noch überall zu sehen, mittlerweile sind die schon sehr rar. Das meiste sind jetzt Gelenkbusse. Da es nur noch so wenige Doppeldeckerbusse gibt scheinen auch nicht mehr die Bäume an den Haltestellen zurückgeschnitten zu werden; die Busse haben massive Edelstahlbügel montiert, dass herabhängende Äste nicht die Frontscheibe beschädigen. Glaube das Foto war irgendwo in Berlin-Wedding:

Fortsetzung folgt!

Benjamin 

Freitag, 7. August 2020

120 Liter Kuhtrank

Zur Erstversorgung von Kuh und Kalb nach der Geburt gehört der Kuhtrank für die Kuh. 
Der Kuhtrank versorgt die Kuh nach der Kalbung mit Mineralien, Energie und Flüssigkeit. Das enthaltende Calcium oral aufgenommen ist eine sehr gute Vorsorge gegen Milchfieber und die Flüssigkeit hält nicht nur die Verdauung in Gang, wo rund um die Kalbung die Futteraufnahme am geringsten ist. Zudem sorgt die Flüssigkeitsmenge in den Mägen eine Labmagenverlagerung zu verhindern, wenn durch das gerade geborene Kalb ein Hohlraum in der Bauchhöhle hinterlassen wurde.
Beim Kuhtrank habe ich die besten Erfahrungen mit dem Milki Kuhtrank von Milkivit gemacht, den saufen die Kühe sehr gut. 
Von der Menge her heißt es so viel wie die Kuh saufen woll. Standard sind erstmal zwei 20 Liter-Eimer voll mit lauwarmem Wasser angerührt. Die 20 Liter-Eimer sind vom Handling am einfachsten, man kann sie in der Abkalbebox leicht neben das Kalb stellen oder der Kuh passend vor die Nase. Ein einzelner Maurertumpen ist da zu sperrig.
Wenn sie unter 25 Liter säuft werde ich schon nervös und bei älteren Kühen die gar nicht saufen wollen drenche ich auch schon mal den Kuhtrank, dass sie den nach der Kalbung auch definitiv haben.
Wenn sie die 40 Liter zügig wegsaufen hole ich auch einen dritten Eimer voll. Ist von Aufwand her nicht ideal, denn es ist ein recht langer Weg zwischen Kälberküche und Abkalbestall. Die absolute Luxusausführung sind da die Abkalbeboxen bei der Milchquelle Stüdenitz, wo eine auf 40 °C eingestellte Wasserleitung liegt mit Anschlüssen zum Kuhtrank anrühren oder Drenchen (vgl. Post vom 22.04.2018). 
Am Mittwoch hatte ich eine Erstkalbende (Färsenkalbung) die ganze 120 l Kuhtrank gesoffen hat. Als sie auch den dritten Eimer in einem Zug leergesoffen hatte und sich nicht groß von ihrem Kalb ablenken ließ habe ich noch einen vierten voll geholt. Und einen fünften und einen sechsten. Mehr habe ich mich dann aber nicht getraut anzubieten. 

Symbolbild für den Kuhtrank:

Benjamin

Dienstag, 4. August 2020

Sommer in der Nordpfalz

Eigentlich wollte ich noch ein Foto aus Rheinhessen im Sommer bringen, weil es genau die richtige Jahreszeit war mit den reifen Getreidefeldern. Von meinem alten Heimatdorf paar Kilometer entfernt ist eine Stelle wo von der Perspektive her dann das Getreide bis zum Horizont zu reichen scheint. Eine leere Ecke im dichtbesiedelten Rheinhessen.
Aber an dem Tag wo ich da hinlaufen wollte regnete es die ganze Zeit und trocknete dann auch nicht mehr ab und weil ich nicht über matschige Feldwege wandern wollte habe ich es ausfallen gelassen...
Trotzdem habe ich noch ein Foto vom diesjährigen Sommer, wiederum nur einige Kilometer weiter aufgenommen, im nächsten Tal, dem Zellertal. Da komme ich als entlang wenn ich zur Neumühle fahre.
Blick von Osten nach Westen zum Donnersberg. Mit 686 m der höchste Berg der Pfalz und namensgebend für den Donnersbergkreis. Ich stehe da kurz hinter der Kreisgrenze (zum Landkreis Alzey-Worms), die gleichzeitig die Grenze zwischen den Regionen Rheinhessen und Pfalz ist. 
Das Foto zeigt sehr schön die Landschaft: Im Tal fließt die Pfrimm, ein linker Zufluss des Rheins. Zu erkennen an den Bäumen. Die Dörfer liegen im Tal, an den Südhängen sind die Weinberge und die Nordhänge und auf den Hügeln Äcker. Sowie die Windräder, wovon es ähnlich viele gibt wie im westlichen Brandenburg.
Grünland gibt es keines, erst ein Stück südlich vom Donnersberg wo dann auch die Neumühle liegt.

Benjamin


Samstag, 1. August 2020

Wieder nach Lampertheim

Jetzt kommen noch die beiden letzten Post von meinem Urlaub in der alten Heimat im Juli.

Ich war auch wieder zur Besuch bei Christian in Lampertheim; nur so 20 km von meinen Eltern entfernt ist es halt naheliegend.

Durch die Corona-Krise hat sich der Absatz an ihrer Milchtankstelle dauerhaft erhöht. 

Der Mähdrescher war noch in der Werktstatt gewesen weil ein defektes Lager an der Schüttlerhilfe ausgetauscht werden musste. So war ich dann untere anderem dabei, wie eine der beiden Regnertrommeln umgestellt wurde.

Die Beregnung von Feldkulturen wird an Bedeutung gewinnen um Ausfälle wie in den letzten beiden Jahren abmildern zu können. Im Hessischen Ried ist die Beregnung seit Jahrzehnten üblich; nur einen Kilometer vom Rhein entfernt hat es einen hohen Grundwasserstand und als Gemüsebaugebiet ist die Infrastruktur an Brunnen vorhanden.
Beregnet werden Zuckerrüben, Mais, Luzerne und Weidelgras. Weil es natürlich ein Aufwand an Kosten und vor allem Arbeit ist nur zu den wichtigen Phasen, also eher 35 mm als Inches (vgl. Post vom 07.11.2014). 

Ausziehen des Regners. Ist eine Bauer Rainstar T61 (-> Link) mit ungefähr 400 m Rohrlänge, was für die dortigen Äcker loker ausreicht. Als Herdenmanager finde ich die Typenbezeichnung unmöglich...
Der Regner hat eine 22 mm-Düse und ein Leistung von 25 m³ pro Stunde, entspricht damit einem B-Rohr. 
Auf dem Foto war der Mais deutlich niedriger als bei uns daheim, denn erst so acht Wochen alt, der wurde Mitte Mais nach dem zweiten Grasschnitt gesät.

Und da man auf dem Foto die ganzen Stromleitungen sieht. Das sind 220 kV-Leitungen die dann über den Rhein gehen. Mit Wasser und Strom halt fragte ich, ob man da nicht aufpassen müsse. Wobei es kein Vollstrahl ist sondern stoßweise.
Bei anderen Äckern würden die Leitungen noch tiefer hängen und bei natürlichem Regen passiert auch nichts. Und ins Umspannwerk hätte er auch schon rein beregnet, wie es in die letzten Ecken des dortogen Ackers gegangen ist:




















Starten des Pumpenaggregats am Brunnen mit Starthilfe vom Traktor, denn das hat keine eigene Batterie. Die kann man sich sparen wenn man nach dem Umsetzen der Trommel eh mit dem Traktor zum Brunnen fährt um das Aggregat anzuwerfen:

Benjamin