Mittwoch, 30. November 2016

Nach Lübeck

Am Wochenende war ich mal wieder auf Exkursion. Es ging zu Familie Bandholz in Vorrade, einem Stadtteil von Lübeck.

Gar nicht mal so weit weg, aber als Familienbetrieb in der Herangehensweise und Organisation doch Welten entfernt. Wo wir Ingenieure "aus dem Osten" auf Arbeit in ganzen Schichten achten und einen erstaunlichen Blick für Arbeitseffizienz haben.

Auf dem über Jahrzehnten gewachsenen Althof sind das Jungvieh, die Trockensteher - inklusive Transitgruppe ("die gibt es auch für eine einzige Kuh!") - und die Abkalbebox untergebracht. Die melkende Kühe stehen in einem außerhalb des Dorfes gebauten Kuhstall, der im April diesen Jahres bezogen wurde. Es ist ein Doppel-3-Reiher, der aber nur halbseitig ausgebaut ist, die andere Seite dient als Lager und Maschinenunterstand.
Erwähnenswert auf dem Foto sind die Verkleidung sämtlicher Stützen mit Edelstahlblechen, denn der Onkel ist Vollblut-Metaller. Sowie die Beleuchtung mit LEDs; hat mir sehr gefallen, natürlich kann man nicht direkt in die Lampen schauen, aber das Licht ist blendfrei und hat eine sehr natürliche Farbe:




















Herzstück des neuen Stalls ist der Melkroboter. Die Lely Astronaut hat ja quasi jeder und hier sah ich erstmals einen GEA MIone. Ein Einbox-Roboter ist nicht viel mehr als eine Kuh und außenrum eine dreiviertel Tonne Stahl und Plastik, ein Dreibox-Roboter dagegen macht alleine durch seine Größe viel mehr her, das sieht nunmal nach richtig viel Technik aus:



















Mal ein für meine Verhältnisse etwas anderer Milchviehbetrieb: Ein junge Familie die nach dem Generationswechsel durchstartet.

Benjamin


Dienstag, 29. November 2016

Olga & Ola

Mal wieder Kälberfotos, und zwar von zwei besonderen Kälbern: Olga und Ola.
Sind zwei weibliche Masthybriden (Dt. Holstein x Weißblaue Belgier), da ihre Mutter para-tuberkulose-positiv getestet wurde und daher aus der Zucht ausgeschieden ist.

Geboren wurden sie am Freitag vorletzter Woche. Zuerst Olga, die kam uns sehr klein vor (Geburtsgewicht 29 kg). Zwar sind die Kälber von ihrem Vater Olaf kleiner als die vom anderen eingesetzten Weißblauen Belgier Delgado, aber sie war für ein Einzelkalb doch auffällig zu klein, so konnte ich sie problemlos an zwei Beinen nehmen und auf den Futtertisch legen. Also haben wird die Kuh eingefangen und nachkontrolliert, war noch ein Kalb drin und zwar in Hinterendlage. Haben das Material zur Geburtshilfe beigeholt und da merkte ich erst, dass noch die Eihäute komplett geschlossen waren. Laut unserer Tierärztin kommt das in dieser Lage sehr selten vor. Normal gibt es die Regel, dass die Eihäute nie zerstört werden, da durch das dann weglaufende Fruchtwasser die "Schmierwirkung" verloren geht, einzige Ausnahme ist vor der Nase, dass das Kalb nicht erstickt. Aber da brauchte ich die Füße einzeln, um den Geburtsstrick anbinden zu können. Bis ich die Eihaut offen hatte und an den Füßen dran war hat die Kuh aber so stark angefangen zu pressen, dass ich es ohne Probleme mit den bloßen Händen rausziehen konnte. Das war dann Ola, trotz der ungewöhnlichen Lage noch lebend und 32 kg schwer.

Olga, mit einer "7" auf der Stirn:




 














Ola; fast ganz weiß und schwarze Ohren sieht verdächtig nach Laudan aus, aber den hat sie nicht im Stammbaum:

Benjamin

Montag, 28. November 2016

Bluten 2016

Am Mittwoch letzter Woche wurde in Boberow wieder die jährliche Blutung der Kühe für die Untersuchung auf Para-Tuberkulose gemacht. 
Es hat zwar etwas länger gedauert als letztes Jahr, aber wir waren dafür nur zu viert und es lief alles sehr ruhig ab. Ich habe die Ohrmarkennummern der Kühe für die Zuordnung der Blutproben mitgeschrieben und dazwischen als die nächsten (Teil)gruppen geholt. Da das Fressgitter in der Mitte durch den Gülleabwurfschacht unterbrochen wird kann man die Reihen wechselseitig belegen und ist entsprechend zügig am arbeiten.

Beim Mitschreiben der Ohrmarkennummer habe ich gar nicht auf die Halsbandnummern geachtet und so erkennt man dann nur manche Kühe an den Hörneren (die Einhörner) oder an der Fellzeichnung; so auch Renda, die "Falschparkerin" (siehe auch Post vom 20.08.2014). Mittlerweile ist sie in der 3. Laktation:





















Und im Anschluss nachmittags wieder der schönste Teil, das Aufkleben der Probennummern. Die ganzen Zettel sind der Ausdruck des Untersuchungsauftrags an das Landeslabor in Frankfurt. Darauf sind alle Ohrmarkennummer fortlaufen aufgeführt und die Aufkleber der Proben müssen hinter die jeweilige Kuhnummer geklebt werden. Macht einen Haufen Arbeit und dann kann im Labor alles über die Barcodes schnell eingescannt werden. Dazu auf dem Klemmbrett die ganzen mitgeschriebenen Ohrmarkennummer welche Probe zu welcher Kuh gehört und das Handy um vermeintliche Zahlendreher nachkucken zu können. Absolute Sträflingsarbeit.

Benjamin

Sonntag, 27. November 2016

Tritciale Webcam - Teil 3

- zur Übersicht der Triticale-Webcam -> hier - 

Am Donnerstag war aller schönstes Spätherbstwetter, genau wie heute. Dagegen war am Freitag und auch die meiste Zeit am Samstag dichtester Nebel.

Daher noch ein aktuelles Foto von der Triticale wie sie in den Winter geht:

24.11.2016, 14:20:

Benjamin


Freitag, 25. November 2016

Güllebad

In Gülle geduscht habe ich schon vor längerer Zeit, war im Sommer 2009 beim Güllefahren, da habe ich einen Schieber falsch bedient und es gab eine kleine Fontäne. Gestern dann habe ich erstmals in Gülle gebadet.
Gefühlte 2 Minuten vor Feierabend rief die Melkschicht aus Garlin an, bei den Trockenstehern würde ein Kalb im Abwurfschacht des Schiebers liegen. Bin ich hingefahren und hatte extra eine Schürze und Ärmelschoner mitgenommen.
Vom Kalb kuckte nur der Kopf raus; die Ohren waren so verschmiert, dass wir es nicht daran rausziehen konnten und an mehr kam man nicht ran.
Einzige Möglichkeit: Selber reinsteigen und den Strick an einem Bein anbinden. Zuerst mit einer Schaufel gestochert wie tief es überhaupt ist - an die 70 cm. Zu tief für die Gummistiefel - also Stiefel, Socken und Hose ausziehen und rein in die Scheisse! Konnte den Strick festbinden und es rausziehen.
Weil meine Kollegin es so lustig fand durfte sie ein Beweisfoto machen: Bis über die Knie voller Gülle:

Benjamin



Donnerstag, 24. November 2016

Ciro

Am vergangenen Donnerstag hat Nr. 1054 Laura zum vierten Mal gekalbt, nach ihrem zweiten Kalb Belko (siehe Post vom 17.12.2014) und dem dritten Mack (siehe Post vom 05.12.2015) nunmehr das dritte Bullenkalb in Folge. Mit knappen 350 Tagen Zwischenkalbezeit und nur Bullenkälbern eifert sie da meiner Braunie nach. 

Wie jedes Jahr durfte ihre Taufpatin den Namen für das Kalb aussuchen, diesmal war es etwas schwieriger, denn sein Vater Citizen wurde bei uns viel und mit guten Ergebnissen eingesetzt, sodass er schon etliche Halbbrüder hat. Sie hat sich für Ciro entschieden.

Ciro am Dienstag, im Alter von fünf Tagen:

Benjamin

 

Mittwoch, 23. November 2016

ET 16 - Teil 3

Noch ein paar Fotos von der Eurotier.

Die Cuddle Box von Spinder. Hat eine Silbemedaille bekommen oder wie es seit diesem Jahr heißt: "Innovation Award EuroTier Silver Medal". Ist ein Fangplatz für eine Abkalbebox mit einer Kiste davor, in die das Kalb und Futter reinkommt. Die Kuh wird eingefangen, kann fressen und das Kalb ablecken und kann auch gleich für das Kolostrum gemolken werden. Halte das aber nicht für praktikabel, weil wenn die Kuh das Kalb direkt vor der Nase hat und beide auch nicht wegkönnen höchstwahrscheinlich gar nicht frisst. 























Tränkeeimerwaschmaschine "Grete". Wäscht in 15 Minuten vollautomatisch 10 Tränkeeimer. Ist eine Weltneuheit und für mich endlich die lange gesuchte Eimerwaschmaschine. Hatte vor zwei Jahren erwartet was in dieser Richtung auf der Aardema Calf Ranch in Idaho mit 2.500 Tränkekälbern zu sehen, aber die schrubbten alle Tränkeflaschen per Hand (siehe Post vom 19.10.2016). Die Nuckel bleiben an den Eimern und werden über einen Rollenmechanismus die ganze Zeit lang "ausgemolken":






















Das Smart Calf System von Förster Technik bekam eine Goldmedaille. Es bietet eine umfassende Gesundheitsüberwachung für Kälber am Tränkeautomat. Der Nuckel ist federnd gelagert und daran können die Stoßbewegungen des Kalbes gemessen werden, ob es gierig säuft oder nur lustlos drauf rumkaut. Daneben Halsbänder mit Aktivitätsmessung und eine Tränkestation für Wasser, mit der tierindivduell die Wasseraufnahme ermittelt werden kann. Da diese bei Kälbern mit der Entwicklung des Pansens zusammenhängt (Wasserbedarf der Pansenfermentation) kann errechnet werden wieviel Festfutter ein Kalb schon frisst und darüber dann das Absetzen von der Milch steuern.

Benjamin



Sonntag, 20. November 2016

ET 16 - Teil 2

Wichtigste Station in Hannover war für mich der Stand von DSP Agrosoft. Das neue Herde Plus kommt endlich Anfang des nächsten Jahres auf den Markt. Screenshots hatte ich erstmals vor zweieinhalb Jahren gesehen (siehe Post vom 25.06.2014) und mir das Programm vor zwei Jahren auf der letzten Eurotier angekuckt. 
Nun ist es endlich fertig, im Vergleich zum aktuellen Herde 5.9: Übersichtlicher, schneller zu bedienen und umfangreicher. Von den Funktionen her kann es zudem dann wahrscheinlich alle Aufgaben mit übernehmen, wofür wir zur Zeit noch Alpro und Delpro verwenden. 
Habe gleich abgesprochen, dass ich mit der Umstellung einen Schnitt im Management machen werde um die über Jahrzehnte gewachsenen Zettelwirtschaft großteils auf die elektronische Erfassung und Bearbeitung umzustellen.

Sehe bei einer umfassenden Nutzung der Möglichkeiten die das Programm bietet großes Potential zur Effizienzsteigerung der Managementarbeiten in Bezug auf Zeitbedarf und Fehlerminimierung. 
Als ich nur in Boberow zuständig war und ich mich da eingearbeitet hatte mit entsprechenden Arbeitsabläufen und das Management an sich zu einem Halbtagsjob wurde, da meinte ich, dass man "300 Kühe so managen muss, dass man auch 3.000 schafft". Mit meinem bisherigen System ist das definitiv nicht der Fall, da gehen vielleicht 700. 

Es bleibt spannend, wie sich das die nächsten Monate entwickeln wird. Werde im Kuhblog darüber berichten!


Benjamin

Donnerstag, 17. November 2016

ET 16 - Teil 1

Fast live der erste Bericht von der diesjährigen Eurotier in Hannover; bin gerade auf dem Heimweg. Erstmals habe ich mein Programm nicht geschafft, im Vergleich zu vor zwei Jahren waren es mehr Aussteller auf deutlich mehr Hallen verteilt. Dazu sehr viele interessante Sachen wo man hängenbleibt und viele Geschäftspartner bei denen man vorbei kucken will.
Und auch die Zeiten ändern sich: Früher als Student nach dem Messetag hungrig, mit plattgelaufenen Füssen nach 15 km und überladen mit Infomaterial. Heutzutage überall durchgefuttert und die Informationen erklärt bekommen bzw. per E-Mail.
Das Lustigste war bei GEA, frage ich nach Details des neuen Futterschieberoboters, kommt eine Industriespionin von DeLaval, fotografiert das Ding von allen Seiten und schreibt akribisch die Videopräsentation mit. Mein abfälliger Kommentar dazu: "Die kochen auch nur mit Wasser, was unser Aussenmelker bisweilen für Elektronikprobleme macht." Wurde ich scheinbar gleich als ehrlicher Grossbauer eingestuft; habe einen Milchshake bekommen und der für unseren Händler zuständige Gebietsleiter wurde geholt. "Pröttlin, ihr habt ja ein Flushsystem von GEA-Houle." Bekam ich eine umfangreiche und präzise Erklärung zum Futterschieberoboter und den Gülleschiebern für den geplanten Stallneubau in Pinnow.
Und das sind auch andere Zeiten: Als Student irgendwie hingehalten worden, wo es bloss zählte die künftigen Herdenmanager nicht zu verkraulen und heute ist man sich über die entsprechenden Kuhzahlen hinter denen bewusst.

Fortsetzung folgt!

Benjamin

Nachtrag vom Freitag: Die von GEA waren wirklich straff organisiert, keine Stunde später haben sie mir eine E-Mail mit den entsprechenden Prospekten geschickt.

Montag, 14. November 2016

Neumühle 5/2016 - Teil 3

Auf der Neumühle wurde nachts das jüngste Kalb geboren: 1677. Weiblich, 40,8 kg. Habe ich "nebenher" getränkt, da wurde ich als Ingenieur losgeschickt: "Dann zeigst Du uns mal wie das in Brandenburg gemacht wird." Wobei ich mit der Flasche fürs Kolostrum gefühlt die halbe Melkzeit gebraucht habe. Da liegen mir unsere 3l-Flaschen mit geringem Saugwiderstand viel eher (Siehe Post vom 16.04.2014).

 

















Nach dem Melken war ich mit der Tierärztin unterwegs und da ist mir eine neue Krankheit begegnet: Winterdysenterie. Zumindest der Verdacht. Ist ein viral bedingter Durchfall, der im Winter bei Wetterumschwüngen auftritt. Meist durch angefrorenes Futter als Auslöser, wo die betroffene Kuh 1452 als kleine Erstlaktierende, also rangnieder am ehesten so was frisst (fressen muss). Und im Versuchsbetrieb von der Diagnostik doch etwas umfangreicher mit Blutprobe nehmen um im Schnelltest Entzündungsfaktoren nachzuweisen.

Benjamin

Neumühle 5/2016 - Teil 2

Mal wieder eine praktische Erkenntnis, wie ein Abkalbestall eingerichtet sein soll. Zwar wurde der Fangplatz erst 2014 nachgerüstet (siehe auch Post vom 13.11.2014), aber ist ungemein praktisch.

So auch bei Melken in der Abkalbebox, wo wir daheim nur in Pinnow in den Einzel-Abkalbeboxen mit der Karrenmelkmaschine melken können, wozu aber die Kuh aufgehalftert und angebunden werden muss.

Steckdose vor Ort wäre noch schöner. Vakuumanschlüsse für Kannenmelkmaschinen ist doch umständlicher in Bezug auf die Häufigkeit der Nutzung. Im alten Neumühler Kuhstall gabs das, aber wahrscheinlich auch nur, weil die Abkalbebox auf der Rückseite des Maschinenraums lag.

Fortsetzung folgt!

Benjamin

Sonntag, 13. November 2016

Neumühle 5/2016 - Teil 1

Heute Morgen war ich wie im Urlaub üblich sonntagsfrüh zum Melken auf meinem Stammbetrieb Hofgut Neumühle in der Nordpfalz. Mal wieder die Zuverlässigkeit der grünen Melktechnik genießen.

Braunies Familie ist dieses Jahr wieder nicht gewachsen...
Ihre Mutter Leoni(e) hat am 29. September zum zehnten Mal gekalbt und es gab ein Bullenkalb. Das E in Klammern geschrieben, weil ich mir plötzlich nach Jahren nicht mehr sicher bin wie ihr Namen geschrieben wird. Bisher immer ohne E hinten, weil da so im Herdenmanagementprogramm stand, aber nun in einem anderen Programm stand es mit E hinten drin.
Braunies Enkelin, die ich bisher unter "Ma-xy" nach ihrer Mutter Mai geführt hatte, hat am 27. Oktober gekalbt, ebenfalls ein Bullenkalb. Und bei der Namensvergabe waren sie sehr kreativ: Sie heißt jetzt offiziell auch Mai, hat einfach den Namen ihrer Mutter zugewiesen bekommen.

Und noch ein Foto von Leonie im Melkstand: Fast 13 Jahre, 10. Laktation, 72.000 kg Lebensleistung (an die 6.200 Fett-Eiweiß-Kilo). Da sieht man woher Braunie das geerbt hatte: Wenig Leistung aber super melkbares Euter über viele Jahre hinweg. Mit solchen Kühen wäre es die reinste Freude am Karussell:

Fortsetzung folgt!

Benjamin

Mittwoch, 9. November 2016

Am Schnee vorbei

Da hatten wir mit dem Wintereinbruch gestern noch mal richtig Glück gehabt: 3 Grad und Regen; zwar ungemütlich nasskalt aber weder was eingefroren noch Schneechaos. Da sah es in der Nähe ganz anders aus: In Boitzenburg 20 cm Neuschnee, in Schwerin 5 cm, auf der A14 musste die Räumfahrzeuge in Formation fahren, überall in Westmecklenburg unter dem schweren Schnee umgestürzte Bäume und bei uns - gar nix! Einfach vorbeigezogen. Dafür dann heute morgen -3 Grad und später Sonne. Hoffentlich bleibt der Winter so unproblematisch.

Benjamin

Sonntag, 6. November 2016

Mischwägelchen

Der steht aktuell auf der Pinnower Milchviehanlage. Bei unserem ist der Auswurf hinten verschlissen und so sollte es die Leihmaschine geben bis der wieder repariert ist. Bloß wurde dabei nicht bedacht, dass wir einen Mech-Fiber 360 mit 18 m³ haben, dass das beim zweimaligen Füttern am Tag mit den 190er Gruppen passt. Und mit einem Mech-Fiber 300 mit 10 m³ kommt man da nicht weit. Der Mega 8150 ist zwar kein kleiner Traktor, aber der Mischwagen dahinter sieht wirklich mickrig aus:

Benjamin

Donnerstag, 3. November 2016

Ergebnisse Besamungsversuch - Teil 4

Gestern waren wieder die Wissenschaftler der FU Berlin da. Der Besamungsversuch geht nun zu Ende, es sind genug Besamungen zusammengekommen und es läuft aus, die letzten Besamungen werden bei uns in Pinnow am nächsten Samstag (12.11.) erfolgen. Diese Kühe werden dann Ende des Jahres zur Trächtigkeitsuntersuchung anstehen, sodass im Laufe des Januars es die endgültigen Ergebnisse geben dürfte.

Bei uns merkte man im Vergleich zur ersten Auswertung (siehe Post vom 10.08.2016) die langanhaltende Hitze im August und September, da hat die Fruchtbarkeit der Kühe extrem drunter gelitten. 
Bisher sind 64 Kühe im Versuch bis zur Trächtigkeitsuntersuchung gekommen:
Davon waren 32 tragend, macht genau 50 %.
Von den 36 mit Gefriersperma besamten Kühen waren 18 tragend, macht auch genau 50 %.
Von den 28 mit Frischsperma besamten Kühen waren 14 tragend, macht ebenfalls genau 50 %.
Bessere Fruchtbarkeit des Frischspermas? Bei uns gesamt gesehen nicht - im Frühjahr besser, im Sommer schlechter.
Über alle Betriebe hinweg war die Fruchtbarkeit des Frischspermas um 7 % höher, bei starkem Einfluss der Bullen (Gefriereignung).

Im Vergleich zu den anderen Betrieben haben wir die besten Ergebnisse erzielt. Mit einer Konzeptionsrate von über 40 %; da kommt die Erfahrung meines Kollegen voll zu tragen, der in seinen besten Zeiten als Tierzuchttechniker beim RBB locker auf über 4.000 Erstbesamungen im Jahr kam.

Die finalen Ergebnisse gibts dann im Januar. 

Mit dabei war auch ein Gastprofessor, der aktuell in Berlin lehrt. Er wolle sich gute Betriebe in Deutschland anschauen; "Und dann kommen Sie zu uns?" Nach der Besprechung der Auswertungen habe ich das Karussell gezeigt und den großen Stall und hatten es ganz allgemein über die Fütterung und das Fruchtbarkeitsmanagement. Und zum Schluss fragte er mich, ob ich denn der Besitzer des Betriebs sei; "Nein, noch nicht ganz".

Benjamin