Samstag, 31. Dezember 2016

Hormone zum Frühstück

Ein Schnappschuss aus Benjamins Arbeitsalltag, amüsant und erschreckend unprofessionell zugleich. Wenn ich morgens als in Boberow bin mache ich alle anfallenden Arbeiten irgendwie parallel und dabei kommt dann auch sowas raus wie auf dem Foto unten zu sehen, wenn sich alles auf meinem Schreibtisch stapelt.

Die Büchsen mit dem Müsli fürs Frühstück. Wenn ich sowohl abends als auch morgens zu faul bin zum Stullenschmieren packe ich mir Müsli ein und zapfe vom kleinen Tank in Boberow Milch dazu ab. In Pinnow mit dem Hochsilo und dem Druck dahinter geht das nicht.

Dann in den kleinen Fläschenchen Milchproben für den Hemmstofftest von Nr. 2230 Silma - die mit ihrem verkürzten Unterkiefer immer die Zunge raushängen lässt - und Nr. 2271 Mia, beide 5 Tage nach der Kalbung, ob sie nach der Kolostralmilchphase in den Tank gemolken werden können.

Vorne im Probenröhrchen eine Milchprobe von Nr. 1059 Capri, die euterkrank war, für die Analyse im Labor, was für ein Erreger das ist.

Und in der Spritze und daneben noch im Fläschchen Dinolytic, das ist das Hormon Prostaglandin PGF2a, das die Kontraktion der Gebärmutter fördert. In diesem Fall für Nr. 1027 vorgesehen, die an Nachgeburtsverhaltung litt und danach Gebärmutterentzündung, dass der ganze Dreck und Eiter rauskommt.
Dies erinnerte mich an eine Anekdote aus den Anfängen meiner Arzneimitteldokumentation, wo ich nicht die genauen Zahlen zu Dinolytic wusste und im Internet danach suchte. In Deutschland kommt da das Heilmittelwerbegesetz ins Spiel, dass man nix findet. Da darf keinerlei Werbung dafür gemacht werden, es könnte ja sonst sein, dass die Bauern jegliche wirtschaftliche Erwägungen über Bord werfen und Unmengen Medikamente kaufen. Jedenfalls war dann der Toptreffer über Bodybuilder, die sich über die (Neben-)Wirkungen des Dopings mit Dinolytic austauschten - von "Wundermittel" bis "pures Gift". Und ich dachte mir nur: "Bekloppte Leute gibts!" - Also Hormone zum Frühstück:

Benjamin


Freitag, 30. Dezember 2016

Jahresendbesuch bei Braunies Familie

Gestern früh machte ich den Jahresendbesuch bei Braunies Familie auf der LVAV Hofgut Neumühle. Als Staatsbetrieb läuft es zwischen den Jahren auf kompletter Grundbesetzung nur für Melken und Füttern.

Beim Melken habe ich gleich zwei euterkranke Kühe gefunden, habe ich mich gleich fast wie zuhause gefühlt, wo es in den vergangenen neun Jahren zusammen auch gerade mal zwei gewesen waren!

Braunies Mutter Leonie hat jetzt endlich die 70.000 kg Lebensleistung (70.600) geschafft, wenn auf mit gut 5.640 FEK. Und ich bin immer wieder begeistert wie gut sie mit mittlerweile fast 13 Jahren aussieht:




















Braunies Enkelin Mai (Junior):




















Und Sonne, Alterskameradin von Braunies Tochter Mai. Sieht ist kurz vor dem Trockenstellen und mit knapp sechs Jahren doch auch recht groß geworden, wo sie immer recht zierlich gewesen ist:

Benjamin

Dienstag, 27. Dezember 2016

Doppelter Stromausfall

Am gestrigen zweiten Weihnachtstag merkte man wieder mal, dass die Weiten Brandenburgs nicht nur große Freiheit bedeuten sondern eine bisweilen schwache Infrastruktur. Das Sturmtief brachte nachts schon ordentlich Regen und ich war noch froh, dass das bei fast zehn Grad nicht als Schnee runterkam. Der Sturm braute sich aber schon zusammen; im Radio wurde die Einstellung der Fähre Rostock - Gedser gemeldet. Um halb drei schüttete es heftig und um drei als die erste Gruppe gemolken war und ich gerade die nächste Gruppe holte gingen alle Lichter und die Melkmaschinen aus. Da das Licht nochmal aufflackerte war es ein Stromausfall und nicht nur der FI-Schalter rausgeflogen. Also Kühe zurück in den Stall bringen und es musste das Notstromaggregat organisiert werden. Seit Anfang des Jahres haben wir in Boberow eine Notstromeinspeisung wie von Arlagarden gefordert. Was Vernünftiges im Vergleich zu dem vielen Schwachsinn was da alles drinsteht.
Bloß Telefon ging nicht mehr und Handyempfang ist eh immer schlecht, außer eine kleine Stelle neben dem Tränkeautomat. Erreichte jedoch niemanden und fuhr nach Pinnow, dort lief aber alles normal. Dann erreichte ich meinen Kollegen von der Biogasanlage, der das Notstromaggregat organisierte. Das stand dann vor dem Elektrohäuschen (Rückseite vom Wiegehäuschen) und sprang tadellos an. Aber das Anschlusskabel war nicht dabei und konnte nicht aufgetrieben werden. Nach anderthalb Stunden gab es wieder Strom und es konnte weitergehen. Als ich die letzte Gruppe im Vorwartehof hatte fiel wieder der Strom aus. Da habe ich dann Feierabend machen lassen, es hätte sonst bis nach Mitternacht gedauert.

Das Stromaggregat stammt noch aus Armeebeständen, ist komplett in Olivgrün lackiert und ist in einem super Zustand:

Benjamin

Samstag, 24. Dezember 2016

Scheenschdes Lewe

"Scheenschdes Lewe" oder "Katz misst mer soi!"

Hier liegt Weißspitze im Vorraum des Boberower Melkstands und lässt sich vom Heizgebläse warme Luft ins Fell blasen. Dazu kriegt sie beim Melken noch Milch hingestellt und so kann man den Tag dann auch rumkriegen.

Mittlerweile ist sie durch die Nähe beim Melken auch wieder zutraulicher geworden, wo sie sich zwischenzeitlich nicht mehr anfassen ließ.

Benjamin


Donnerstag, 22. Dezember 2016

"Gut kalkuliert"

Beim Vorstellen von Kühen zur Besamung bin ich bei uns der Einzige, der neben der klassischen Brunstbeobachtung und Aktivitätsmessung den Kalender nutzt. Da schreibe ich dann die Kühe in den Besamungskalender rein, die im nächsten Brunstzyklus besamt werden dürfen. Die 21 Tage haben sich sehr bewährt, das trifft für die Zykluslänge ziemlich genau hin, bei fast allen Kühen ist es zwischen 19 und 22 Tagen, bloss in Boberow hatte mal eine vor zwei Jahren in dieser Laktation einen 25-Tage-Zyklus.
Dabeu habe ich drei Kategorien, die ich als dazuschreibe, dass man dann weiss, warum die Kuh wiedervorgestellt wird:
KalBlut: Die Kuh hatte nach der letzten Brunst abgeblutet und war daher zu spät zur Besamung. Schon nach 19 Tagen wieder.
KalEit: Die Kuh hatte bei der letzten Brunst trüben (leicht eitrigen) Brunstschleim und bei der jetzigen Brunst sollte er klar sein.
KalRZ: Die Kuh war bei der letzten Brunst noch in der Rastzeit (Freiwillige Wartezeit). Da haben wir eine leistungsunabhängige von nur 40 Tagen nach der Kalbung. Mit dem neuen HERDEplus hoffe ich dann ein kuhindividuelles Wartezeitmanagement einführen zu können.

Wie schön das bisweilen funktioniert sah man erst kürzlich wieder bei Kuh Nr. 899. Die hatte am 29. November gerindert mit 35 Tagen nach der Kalbung. Daher wurde sie für Dienstag mit "KalRZ" aufgeschrieben. Als ich um halb drei die Liste der Aktivitätsmessung durchging stand sie mit Aktivitätsalarm eine Stunde zuvor drauf. Um neun Uhr war es dann der optimale Besamungszeitpunkt und mein Kollege, der das "Kal" immer als "Brunst kalkuliert" liest, meinte: "Gut kalkuliert!"

Montag, 19. Dezember 2016

100.000 Leser

Irgendwie habe ich das verpasst: Nun zurückgerechnet hatte am vergangenen Mittwoch der Kuhblog seinen 100.000. Leser!

Aus diesem Anlass gibt es eine kleine Serie in Bezug auf die Statistiken, über welche Suchbegriffe neue Leser zum Kuhblog kommen.

Benjamin

Sonntag, 18. Dezember 2016

Prignitzer Winteridylle

Da zur Zeit irgendwie gar nichts los ist paar Fotos als Lückenfüller.
Die winterliche Prignitz, aufgenommen am 4. Dezember, am gleichen Tag wie das letzte Foto der Triticale-Webcam. Dieses Wochenende war neblig und kalt (- 5 °C), sodass alles mit Raureif überzogen war und weiß glitzerte. Als Kuhbauer habe ich mich über diese Art von Winter gefreut: Nur einige wenig frequentierte Tränken eingefroren und kein Schnee zu räumen. Aber der Raps hat ohne schützende Schneedecke bei den Temperaturen doch gelitten.

Die Wiese gegenüber dem Triticaleacker, ein ähnlicher Blickwinkel wie im Post vom 01.09.2015:



















Drei Rehe auf einem Rapsacker unseres Nachbarn:



















Das Pinnower Melkhaus im Nebel, so dicht, dass man den Wald dahinter in Mecklenburg-Vorpommern nur erahnen kann. Vorne sind die Trockensteher vom Nachbarn:



















Über dem Teich an der Einfahrt zur Pinnower Milchviehanlage geht die Sonne auf:

Benjamin

 

Sonntag, 11. Dezember 2016

Selektieren

Das Konzept der TMR (Total-Misch-Ration) ist neben der effizienten Mechanisierbarkeit recht einfach: Alles durchmischen und gleichzeitig zum Fressen geben um so ungewünschte Beeinträchtigungen der Pansentätigkeit durch einzelne Futtermittel auszuschließen. Dies betrifft vor allem Getreide, das zu viel auf einmal gefressen den pH-Wert im Pansen zu stark absenken kann, was den Pansenmikroben nicht bekommt. Bei der TMR fressen die Kühe gleichzeitig aber auch Gras und Heu, was den pH-Wert wieder anhebt. So werden die pH-Wert-Schwankungen geglättet und die Verdauung läuft besser. Die TMR-Fütterung ist damit ein bedeutender Grund für den Leistungsanstieg der letzten Jahrzehnte.

Daher sieht man es auch nicht gerne, wenn die Kühe im Futter selektieren und somit dem Konzept der TMR entgegen arbeiten. Gründe dafür können zu lange Gras- und Strohhalme sein, schlechte Durchmischung etc.

Eine Ausnahme bei uns ist die Verwendung von Getreideschrot als Lockfutter auf die TMR drauf, wie z.B. in Pinnow um die Frischabgekalbten Kühe zum Fiebermessen im Fressgitter einzufangen.

Aufmerksame Kuhblog-Leser erkennen wer hier im Futter rührt:

Benjamin


Samstag, 10. Dezember 2016

Dusty

Da es schon mittlerweile zwei Wochen her ist, wird es nun allerhöchste Zeit über Giselas zweites Kalb zu schreiben: Dusty. Wieder ein Bullenkalb. Er wurde am Samstag vor zwei Wochen geboren, ganze sechs Tage später als ich geschätzt hatte (vgl. Post vom 31.03.2016). Unbeobachteter Geburtsverlauf und 46 kg schwer.

Überraschenderweise ist er rotbunt, zwar ist sein Vater Dylan auch rotbunt, aber Gisela schwarzbunt und ich wusste nicht, dass sie einen Rotfaktor hat. Laut meinem Bruder könnte er auch ein Umfärber sein der später mal schwarzbunt wird, die Nasenpigmentierung ("wie Jersey") deute darauf hin.

Benjamin

Mittwoch, 7. Dezember 2016

30.000 kg Lebensleistung!

Gestern wurden in Boberow erstmals die 30.000 kg Lebensleistung der in den letzten 12 Monaten abgegangenen Kühe erreicht.
Somit liegen wir nun ein gutes Stück über Landes- und Bundesschnitt. Die 30.000 sind eine magische Grenze, weil man die darüber als zu den Besseren zählt. Aber trotzdem von den Allerbesten mit jenseits der 50.000 kg (z.B. Meutes oder Iden) noch weit entfernt.

Auf dem Tag des Milchrindhalters 2014 in Götz stellte Dr. Rensing vom vit die neusten Erkenntnisse zur Lebensleistungsentwicklung vor. Anhand der Zuchtwerte der gerade angepaarten Bullen können die Statistiker ausrechnen, wie alt die daraus geborenen Kühe irgendwann einmal werden und wie sich in Zukunft die Lebensleistung der abgegangenen Kühe entwickelt. Bei damals knapp 26.000 kg im Bundesschnitt schätze er einen Anstieg auf 30.000 kg im Jahr 2020.
Damals in Boberow: 24.401 kg, 34,9 Monate Nutzungsdauer, 13,0 kg Lebenstagsleistung.
Ich setzte mir als Ziel 2019, um früher als der Durchschnitt zu sein.

Im Laufe des Jahres 2015 dachte ich mehrfach, dass die Lebensleistung der abgegangenen Kühe irgendwann stark ansteigen müsste, denn von 2013 zu 2015 hatte sich die Lebensleistung des lebenden Bestandes von knapp 20.000 auf über 24.000 kg erhöht und auch die Anzahl der Kühe mit über 50.000 kg Lebensleistung war stark angestiegen.

Bei unserem betriebsbezogenen Auswertung zum Testherdenprogramm im Frühjahr 2016 hatte ich es mit Dr. Römer von der Landesforschungsanstalt MV über die Entwicklung der Lebensleistung, da sie in der TopAgrar vom März 2016 dazu ein Interview gegeben hatte und einen Anstieg auf 31.000 kg im Jahr 2020 prognostizierte.
Damals in Boberow: 27.861 kg, 37,3 Monate Nutzungsdauer, 14,1 kg Lebenstagsleistung.
Mein Ziel für die 30.000 kg hatte ich mittlerweile auf 2018 vorverlegt.

Und nun im Dezember 2016, fast zwei Jahre vor Plan ist das Ziel erreicht worden.
Heute in Boberow: 30.191 kg, 39,7 Monate Nutzungsdauer, 14,7 kg Lebenstagsleistung. Die Lebenstagsleistung ist wegen unserem zu hohen Erstkalbealter so niedrig, bei 24,0 statt 27,6 Monaten der abgegangenen Kühe wären es 15,6 kg.

Die nächste magische Grenze sind dann die 15 kg Lebenstagsleistung. Einen Zeitplan habe ich aber noch nicht dafür.

Benjamin

Dienstag, 6. Dezember 2016

Triticale Webcam - Teil 4

- zur Übersicht der Triticale-Webcam -> hier - 

Der Triticaleacker mal ganz anders. Am Sonntagmorgen kurz nach Sonnenaufgang komplett mit Raureif überzogen.
Leider sieht man in dieser Auflösung nicht die drei Rehe am rechten Bildrand und den Schwarm Gänse der gerade vorbeiflog; da war das Bild vom winterlichen Brandenburg einfach perfekt.

04.12., 08:30:

Benjamin



Freitag, 2. Dezember 2016

Bestenliste!

Jetzt wurden vom LKV die ersten Listen zum Jahresabschluss des Kontrolljahrs 2015/16 veröffentlicht. Am interessantesten ist da natürlich immer die Liste der besten Betriebe.
Erster Eindruck über die Veränderung in der Top 20 im Vergleich zum Vorjahr: Das Leistungsniveau ist deutlich gestiegen!
Aber wir haben es trotzdem noch unter die besten 100 geschafft:
Auf dem 83. Platz die Landgenossenschaft Pröttlin mit 747 Fett-Eiweiß-Kilo bei 9.796 kg Milch mit 4,05 % Fett und 3,57 % Eiweiß.
Und auf dem 95. Platz die Agrar GmbH Boberow mit 737-Fett-Eiweiß-Kilo bei 9.871 kg Milch mit 3,99 % Fett und 3,47 % Eiweiß.
Dass Boberow es in die Bestenliste des LKVs packt hätte ich vor genau drei Jahren niemals zu träumen gewagt, da war ein Tiefpunkt mit 660 FEK und ich sagte dazu "unterdurchschnittlich in allen Bereichen." Wie es sich mit verbessertem Management und vor allem bedarfsgerechter Fütterung doch ändern kann!

Benjamin


Mittwoch, 30. November 2016

Nach Lübeck

Am Wochenende war ich mal wieder auf Exkursion. Es ging zu Familie Bandholz in Vorrade, einem Stadtteil von Lübeck.

Gar nicht mal so weit weg, aber als Familienbetrieb in der Herangehensweise und Organisation doch Welten entfernt. Wo wir Ingenieure "aus dem Osten" auf Arbeit in ganzen Schichten achten und einen erstaunlichen Blick für Arbeitseffizienz haben.

Auf dem über Jahrzehnten gewachsenen Althof sind das Jungvieh, die Trockensteher - inklusive Transitgruppe ("die gibt es auch für eine einzige Kuh!") - und die Abkalbebox untergebracht. Die melkende Kühe stehen in einem außerhalb des Dorfes gebauten Kuhstall, der im April diesen Jahres bezogen wurde. Es ist ein Doppel-3-Reiher, der aber nur halbseitig ausgebaut ist, die andere Seite dient als Lager und Maschinenunterstand.
Erwähnenswert auf dem Foto sind die Verkleidung sämtlicher Stützen mit Edelstahlblechen, denn der Onkel ist Vollblut-Metaller. Sowie die Beleuchtung mit LEDs; hat mir sehr gefallen, natürlich kann man nicht direkt in die Lampen schauen, aber das Licht ist blendfrei und hat eine sehr natürliche Farbe:




















Herzstück des neuen Stalls ist der Melkroboter. Die Lely Astronaut hat ja quasi jeder und hier sah ich erstmals einen GEA MIone. Ein Einbox-Roboter ist nicht viel mehr als eine Kuh und außenrum eine dreiviertel Tonne Stahl und Plastik, ein Dreibox-Roboter dagegen macht alleine durch seine Größe viel mehr her, das sieht nunmal nach richtig viel Technik aus:



















Mal ein für meine Verhältnisse etwas anderer Milchviehbetrieb: Ein junge Familie die nach dem Generationswechsel durchstartet.

Benjamin


Dienstag, 29. November 2016

Olga & Ola

Mal wieder Kälberfotos, und zwar von zwei besonderen Kälbern: Olga und Ola.
Sind zwei weibliche Masthybriden (Dt. Holstein x Weißblaue Belgier), da ihre Mutter para-tuberkulose-positiv getestet wurde und daher aus der Zucht ausgeschieden ist.

Geboren wurden sie am Freitag vorletzter Woche. Zuerst Olga, die kam uns sehr klein vor (Geburtsgewicht 29 kg). Zwar sind die Kälber von ihrem Vater Olaf kleiner als die vom anderen eingesetzten Weißblauen Belgier Delgado, aber sie war für ein Einzelkalb doch auffällig zu klein, so konnte ich sie problemlos an zwei Beinen nehmen und auf den Futtertisch legen. Also haben wird die Kuh eingefangen und nachkontrolliert, war noch ein Kalb drin und zwar in Hinterendlage. Haben das Material zur Geburtshilfe beigeholt und da merkte ich erst, dass noch die Eihäute komplett geschlossen waren. Laut unserer Tierärztin kommt das in dieser Lage sehr selten vor. Normal gibt es die Regel, dass die Eihäute nie zerstört werden, da durch das dann weglaufende Fruchtwasser die "Schmierwirkung" verloren geht, einzige Ausnahme ist vor der Nase, dass das Kalb nicht erstickt. Aber da brauchte ich die Füße einzeln, um den Geburtsstrick anbinden zu können. Bis ich die Eihaut offen hatte und an den Füßen dran war hat die Kuh aber so stark angefangen zu pressen, dass ich es ohne Probleme mit den bloßen Händen rausziehen konnte. Das war dann Ola, trotz der ungewöhnlichen Lage noch lebend und 32 kg schwer.

Olga, mit einer "7" auf der Stirn:




 














Ola; fast ganz weiß und schwarze Ohren sieht verdächtig nach Laudan aus, aber den hat sie nicht im Stammbaum:

Benjamin

Montag, 28. November 2016

Bluten 2016

Am Mittwoch letzter Woche wurde in Boberow wieder die jährliche Blutung der Kühe für die Untersuchung auf Para-Tuberkulose gemacht. 
Es hat zwar etwas länger gedauert als letztes Jahr, aber wir waren dafür nur zu viert und es lief alles sehr ruhig ab. Ich habe die Ohrmarkennummern der Kühe für die Zuordnung der Blutproben mitgeschrieben und dazwischen als die nächsten (Teil)gruppen geholt. Da das Fressgitter in der Mitte durch den Gülleabwurfschacht unterbrochen wird kann man die Reihen wechselseitig belegen und ist entsprechend zügig am arbeiten.

Beim Mitschreiben der Ohrmarkennummer habe ich gar nicht auf die Halsbandnummern geachtet und so erkennt man dann nur manche Kühe an den Hörneren (die Einhörner) oder an der Fellzeichnung; so auch Renda, die "Falschparkerin" (siehe auch Post vom 20.08.2014). Mittlerweile ist sie in der 3. Laktation:





















Und im Anschluss nachmittags wieder der schönste Teil, das Aufkleben der Probennummern. Die ganzen Zettel sind der Ausdruck des Untersuchungsauftrags an das Landeslabor in Frankfurt. Darauf sind alle Ohrmarkennummer fortlaufen aufgeführt und die Aufkleber der Proben müssen hinter die jeweilige Kuhnummer geklebt werden. Macht einen Haufen Arbeit und dann kann im Labor alles über die Barcodes schnell eingescannt werden. Dazu auf dem Klemmbrett die ganzen mitgeschriebenen Ohrmarkennummer welche Probe zu welcher Kuh gehört und das Handy um vermeintliche Zahlendreher nachkucken zu können. Absolute Sträflingsarbeit.

Benjamin

Sonntag, 27. November 2016

Tritciale Webcam - Teil 3

- zur Übersicht der Triticale-Webcam -> hier - 

Am Donnerstag war aller schönstes Spätherbstwetter, genau wie heute. Dagegen war am Freitag und auch die meiste Zeit am Samstag dichtester Nebel.

Daher noch ein aktuelles Foto von der Triticale wie sie in den Winter geht:

24.11.2016, 14:20:

Benjamin


Freitag, 25. November 2016

Güllebad

In Gülle geduscht habe ich schon vor längerer Zeit, war im Sommer 2009 beim Güllefahren, da habe ich einen Schieber falsch bedient und es gab eine kleine Fontäne. Gestern dann habe ich erstmals in Gülle gebadet.
Gefühlte 2 Minuten vor Feierabend rief die Melkschicht aus Garlin an, bei den Trockenstehern würde ein Kalb im Abwurfschacht des Schiebers liegen. Bin ich hingefahren und hatte extra eine Schürze und Ärmelschoner mitgenommen.
Vom Kalb kuckte nur der Kopf raus; die Ohren waren so verschmiert, dass wir es nicht daran rausziehen konnten und an mehr kam man nicht ran.
Einzige Möglichkeit: Selber reinsteigen und den Strick an einem Bein anbinden. Zuerst mit einer Schaufel gestochert wie tief es überhaupt ist - an die 70 cm. Zu tief für die Gummistiefel - also Stiefel, Socken und Hose ausziehen und rein in die Scheisse! Konnte den Strick festbinden und es rausziehen.
Weil meine Kollegin es so lustig fand durfte sie ein Beweisfoto machen: Bis über die Knie voller Gülle:

Benjamin



Donnerstag, 24. November 2016

Ciro

Am vergangenen Donnerstag hat Nr. 1054 Laura zum vierten Mal gekalbt, nach ihrem zweiten Kalb Belko (siehe Post vom 17.12.2014) und dem dritten Mack (siehe Post vom 05.12.2015) nunmehr das dritte Bullenkalb in Folge. Mit knappen 350 Tagen Zwischenkalbezeit und nur Bullenkälbern eifert sie da meiner Braunie nach. 

Wie jedes Jahr durfte ihre Taufpatin den Namen für das Kalb aussuchen, diesmal war es etwas schwieriger, denn sein Vater Citizen wurde bei uns viel und mit guten Ergebnissen eingesetzt, sodass er schon etliche Halbbrüder hat. Sie hat sich für Ciro entschieden.

Ciro am Dienstag, im Alter von fünf Tagen:

Benjamin

 

Mittwoch, 23. November 2016

ET 16 - Teil 3

Noch ein paar Fotos von der Eurotier.

Die Cuddle Box von Spinder. Hat eine Silbemedaille bekommen oder wie es seit diesem Jahr heißt: "Innovation Award EuroTier Silver Medal". Ist ein Fangplatz für eine Abkalbebox mit einer Kiste davor, in die das Kalb und Futter reinkommt. Die Kuh wird eingefangen, kann fressen und das Kalb ablecken und kann auch gleich für das Kolostrum gemolken werden. Halte das aber nicht für praktikabel, weil wenn die Kuh das Kalb direkt vor der Nase hat und beide auch nicht wegkönnen höchstwahrscheinlich gar nicht frisst. 























Tränkeeimerwaschmaschine "Grete". Wäscht in 15 Minuten vollautomatisch 10 Tränkeeimer. Ist eine Weltneuheit und für mich endlich die lange gesuchte Eimerwaschmaschine. Hatte vor zwei Jahren erwartet was in dieser Richtung auf der Aardema Calf Ranch in Idaho mit 2.500 Tränkekälbern zu sehen, aber die schrubbten alle Tränkeflaschen per Hand (siehe Post vom 19.10.2016). Die Nuckel bleiben an den Eimern und werden über einen Rollenmechanismus die ganze Zeit lang "ausgemolken":






















Das Smart Calf System von Förster Technik bekam eine Goldmedaille. Es bietet eine umfassende Gesundheitsüberwachung für Kälber am Tränkeautomat. Der Nuckel ist federnd gelagert und daran können die Stoßbewegungen des Kalbes gemessen werden, ob es gierig säuft oder nur lustlos drauf rumkaut. Daneben Halsbänder mit Aktivitätsmessung und eine Tränkestation für Wasser, mit der tierindivduell die Wasseraufnahme ermittelt werden kann. Da diese bei Kälbern mit der Entwicklung des Pansens zusammenhängt (Wasserbedarf der Pansenfermentation) kann errechnet werden wieviel Festfutter ein Kalb schon frisst und darüber dann das Absetzen von der Milch steuern.

Benjamin



Sonntag, 20. November 2016

ET 16 - Teil 2

Wichtigste Station in Hannover war für mich der Stand von DSP Agrosoft. Das neue Herde Plus kommt endlich Anfang des nächsten Jahres auf den Markt. Screenshots hatte ich erstmals vor zweieinhalb Jahren gesehen (siehe Post vom 25.06.2014) und mir das Programm vor zwei Jahren auf der letzten Eurotier angekuckt. 
Nun ist es endlich fertig, im Vergleich zum aktuellen Herde 5.9: Übersichtlicher, schneller zu bedienen und umfangreicher. Von den Funktionen her kann es zudem dann wahrscheinlich alle Aufgaben mit übernehmen, wofür wir zur Zeit noch Alpro und Delpro verwenden. 
Habe gleich abgesprochen, dass ich mit der Umstellung einen Schnitt im Management machen werde um die über Jahrzehnte gewachsenen Zettelwirtschaft großteils auf die elektronische Erfassung und Bearbeitung umzustellen.

Sehe bei einer umfassenden Nutzung der Möglichkeiten die das Programm bietet großes Potential zur Effizienzsteigerung der Managementarbeiten in Bezug auf Zeitbedarf und Fehlerminimierung. 
Als ich nur in Boberow zuständig war und ich mich da eingearbeitet hatte mit entsprechenden Arbeitsabläufen und das Management an sich zu einem Halbtagsjob wurde, da meinte ich, dass man "300 Kühe so managen muss, dass man auch 3.000 schafft". Mit meinem bisherigen System ist das definitiv nicht der Fall, da gehen vielleicht 700. 

Es bleibt spannend, wie sich das die nächsten Monate entwickeln wird. Werde im Kuhblog darüber berichten!


Benjamin

Donnerstag, 17. November 2016

ET 16 - Teil 1

Fast live der erste Bericht von der diesjährigen Eurotier in Hannover; bin gerade auf dem Heimweg. Erstmals habe ich mein Programm nicht geschafft, im Vergleich zu vor zwei Jahren waren es mehr Aussteller auf deutlich mehr Hallen verteilt. Dazu sehr viele interessante Sachen wo man hängenbleibt und viele Geschäftspartner bei denen man vorbei kucken will.
Und auch die Zeiten ändern sich: Früher als Student nach dem Messetag hungrig, mit plattgelaufenen Füssen nach 15 km und überladen mit Infomaterial. Heutzutage überall durchgefuttert und die Informationen erklärt bekommen bzw. per E-Mail.
Das Lustigste war bei GEA, frage ich nach Details des neuen Futterschieberoboters, kommt eine Industriespionin von DeLaval, fotografiert das Ding von allen Seiten und schreibt akribisch die Videopräsentation mit. Mein abfälliger Kommentar dazu: "Die kochen auch nur mit Wasser, was unser Aussenmelker bisweilen für Elektronikprobleme macht." Wurde ich scheinbar gleich als ehrlicher Grossbauer eingestuft; habe einen Milchshake bekommen und der für unseren Händler zuständige Gebietsleiter wurde geholt. "Pröttlin, ihr habt ja ein Flushsystem von GEA-Houle." Bekam ich eine umfangreiche und präzise Erklärung zum Futterschieberoboter und den Gülleschiebern für den geplanten Stallneubau in Pinnow.
Und das sind auch andere Zeiten: Als Student irgendwie hingehalten worden, wo es bloss zählte die künftigen Herdenmanager nicht zu verkraulen und heute ist man sich über die entsprechenden Kuhzahlen hinter denen bewusst.

Fortsetzung folgt!

Benjamin

Nachtrag vom Freitag: Die von GEA waren wirklich straff organisiert, keine Stunde später haben sie mir eine E-Mail mit den entsprechenden Prospekten geschickt.

Montag, 14. November 2016

Neumühle 5/2016 - Teil 3

Auf der Neumühle wurde nachts das jüngste Kalb geboren: 1677. Weiblich, 40,8 kg. Habe ich "nebenher" getränkt, da wurde ich als Ingenieur losgeschickt: "Dann zeigst Du uns mal wie das in Brandenburg gemacht wird." Wobei ich mit der Flasche fürs Kolostrum gefühlt die halbe Melkzeit gebraucht habe. Da liegen mir unsere 3l-Flaschen mit geringem Saugwiderstand viel eher (Siehe Post vom 16.04.2014).

 

















Nach dem Melken war ich mit der Tierärztin unterwegs und da ist mir eine neue Krankheit begegnet: Winterdysenterie. Zumindest der Verdacht. Ist ein viral bedingter Durchfall, der im Winter bei Wetterumschwüngen auftritt. Meist durch angefrorenes Futter als Auslöser, wo die betroffene Kuh 1452 als kleine Erstlaktierende, also rangnieder am ehesten so was frisst (fressen muss). Und im Versuchsbetrieb von der Diagnostik doch etwas umfangreicher mit Blutprobe nehmen um im Schnelltest Entzündungsfaktoren nachzuweisen.

Benjamin

Neumühle 5/2016 - Teil 2

Mal wieder eine praktische Erkenntnis, wie ein Abkalbestall eingerichtet sein soll. Zwar wurde der Fangplatz erst 2014 nachgerüstet (siehe auch Post vom 13.11.2014), aber ist ungemein praktisch.

So auch bei Melken in der Abkalbebox, wo wir daheim nur in Pinnow in den Einzel-Abkalbeboxen mit der Karrenmelkmaschine melken können, wozu aber die Kuh aufgehalftert und angebunden werden muss.

Steckdose vor Ort wäre noch schöner. Vakuumanschlüsse für Kannenmelkmaschinen ist doch umständlicher in Bezug auf die Häufigkeit der Nutzung. Im alten Neumühler Kuhstall gabs das, aber wahrscheinlich auch nur, weil die Abkalbebox auf der Rückseite des Maschinenraums lag.

Fortsetzung folgt!

Benjamin

Sonntag, 13. November 2016

Neumühle 5/2016 - Teil 1

Heute Morgen war ich wie im Urlaub üblich sonntagsfrüh zum Melken auf meinem Stammbetrieb Hofgut Neumühle in der Nordpfalz. Mal wieder die Zuverlässigkeit der grünen Melktechnik genießen.

Braunies Familie ist dieses Jahr wieder nicht gewachsen...
Ihre Mutter Leoni(e) hat am 29. September zum zehnten Mal gekalbt und es gab ein Bullenkalb. Das E in Klammern geschrieben, weil ich mir plötzlich nach Jahren nicht mehr sicher bin wie ihr Namen geschrieben wird. Bisher immer ohne E hinten, weil da so im Herdenmanagementprogramm stand, aber nun in einem anderen Programm stand es mit E hinten drin.
Braunies Enkelin, die ich bisher unter "Ma-xy" nach ihrer Mutter Mai geführt hatte, hat am 27. Oktober gekalbt, ebenfalls ein Bullenkalb. Und bei der Namensvergabe waren sie sehr kreativ: Sie heißt jetzt offiziell auch Mai, hat einfach den Namen ihrer Mutter zugewiesen bekommen.

Und noch ein Foto von Leonie im Melkstand: Fast 13 Jahre, 10. Laktation, 72.000 kg Lebensleistung (an die 6.200 Fett-Eiweiß-Kilo). Da sieht man woher Braunie das geerbt hatte: Wenig Leistung aber super melkbares Euter über viele Jahre hinweg. Mit solchen Kühen wäre es die reinste Freude am Karussell:

Fortsetzung folgt!

Benjamin

Mittwoch, 9. November 2016

Am Schnee vorbei

Da hatten wir mit dem Wintereinbruch gestern noch mal richtig Glück gehabt: 3 Grad und Regen; zwar ungemütlich nasskalt aber weder was eingefroren noch Schneechaos. Da sah es in der Nähe ganz anders aus: In Boitzenburg 20 cm Neuschnee, in Schwerin 5 cm, auf der A14 musste die Räumfahrzeuge in Formation fahren, überall in Westmecklenburg unter dem schweren Schnee umgestürzte Bäume und bei uns - gar nix! Einfach vorbeigezogen. Dafür dann heute morgen -3 Grad und später Sonne. Hoffentlich bleibt der Winter so unproblematisch.

Benjamin

Sonntag, 6. November 2016

Mischwägelchen

Der steht aktuell auf der Pinnower Milchviehanlage. Bei unserem ist der Auswurf hinten verschlissen und so sollte es die Leihmaschine geben bis der wieder repariert ist. Bloß wurde dabei nicht bedacht, dass wir einen Mech-Fiber 360 mit 18 m³ haben, dass das beim zweimaligen Füttern am Tag mit den 190er Gruppen passt. Und mit einem Mech-Fiber 300 mit 10 m³ kommt man da nicht weit. Der Mega 8150 ist zwar kein kleiner Traktor, aber der Mischwagen dahinter sieht wirklich mickrig aus:

Benjamin

Donnerstag, 3. November 2016

Ergebnisse Besamungsversuch - Teil 4

Gestern waren wieder die Wissenschaftler der FU Berlin da. Der Besamungsversuch geht nun zu Ende, es sind genug Besamungen zusammengekommen und es läuft aus, die letzten Besamungen werden bei uns in Pinnow am nächsten Samstag (12.11.) erfolgen. Diese Kühe werden dann Ende des Jahres zur Trächtigkeitsuntersuchung anstehen, sodass im Laufe des Januars es die endgültigen Ergebnisse geben dürfte.

Bei uns merkte man im Vergleich zur ersten Auswertung (siehe Post vom 10.08.2016) die langanhaltende Hitze im August und September, da hat die Fruchtbarkeit der Kühe extrem drunter gelitten. 
Bisher sind 64 Kühe im Versuch bis zur Trächtigkeitsuntersuchung gekommen:
Davon waren 32 tragend, macht genau 50 %.
Von den 36 mit Gefriersperma besamten Kühen waren 18 tragend, macht auch genau 50 %.
Von den 28 mit Frischsperma besamten Kühen waren 14 tragend, macht ebenfalls genau 50 %.
Bessere Fruchtbarkeit des Frischspermas? Bei uns gesamt gesehen nicht - im Frühjahr besser, im Sommer schlechter.
Über alle Betriebe hinweg war die Fruchtbarkeit des Frischspermas um 7 % höher, bei starkem Einfluss der Bullen (Gefriereignung).

Im Vergleich zu den anderen Betrieben haben wir die besten Ergebnisse erzielt. Mit einer Konzeptionsrate von über 40 %; da kommt die Erfahrung meines Kollegen voll zu tragen, der in seinen besten Zeiten als Tierzuchttechniker beim RBB locker auf über 4.000 Erstbesamungen im Jahr kam.

Die finalen Ergebnisse gibts dann im Januar. 

Mit dabei war auch ein Gastprofessor, der aktuell in Berlin lehrt. Er wolle sich gute Betriebe in Deutschland anschauen; "Und dann kommen Sie zu uns?" Nach der Besprechung der Auswertungen habe ich das Karussell gezeigt und den großen Stall und hatten es ganz allgemein über die Fütterung und das Fruchtbarkeitsmanagement. Und zum Schluss fragte er mich, ob ich denn der Besitzer des Betriebs sei; "Nein, noch nicht ganz".

Benjamin

Montag, 31. Oktober 2016

So flauschig!

An diesem langen Wochenende habe ich das alleinige Oberkommando über die Milchproduktion. Wo man am Feiertag nicht gestört wird kommt aber trotzdem keine Langeweile auf. Und doch muss bisschen Spaß sein: So habe ich gestern Oleg mal vermessen, weil der sich so prächtig entwickelt. Mit 22 Tagen hat er einen Brustumfang von 95 cm, was ungefähr sehr ordentlichen 80 kg entspricht.
Nicht nur seine Fellzeichnung ist für eine Holstein-Weißblauer-Belgier-Kreuzung untypisch sondern auch das Fell selbst; das ist so flauschig!

Benjamin



Goldener Oktober 2016

Sind die letzten Tage und Wochen als trüb und wolkenverhangen gewesen so war es gestern mal richtig schön sonnig und man hat noch bisschen was vom goldenen Oktober abbekommen.

Die bunt gefärbten Bäume stehen an der Europastraße zwischen Boberow und Pinnow. Der auf dem Foto zu sehende Abschnitt ist ein ganz Besonderer, denn hier mache ich die meisten Fotos für den Kuhblog. Rechts ist nämlich der Triticaleacker der Webcam (bzw. 2015 Raps und 2016 Weizen).
Links eine der Weiden der Mutterkuhherde Düdow, die ich dort auch schon öfters fotografiert habe, wenn sie in der Nähe der Straße waren:
31.07.2013
14.01.2014
01.09.2015
Auf der Weide sind auch die Fuchsbilder entstanden:
20.03.2016
13.04.2016

Benjamin



Samstag, 29. Oktober 2016

Doppelmiete

Die Zuckerrübenernte war dieses Jahr richtig gut, die Pflanzenbauleitung rechnet mit so 850 dt/ha. 
Hohe Erträge + große Schläge = Lange Mieten.
Und da wird auch bisweilen das Vorgewende eines großen Schlages etwas eng. So wurde am Boberower Rübenacker, dem Schlag Mankmußer Straße links, einfach auf der anderen Seite des Feldwegs eine zweite Miete angelegt.
Der Schlag hat mit den besten Boden in unserem Gebiet, um die 50 BP. Vor drei Jahren stand dort Wintergerste (siehe Post vom 19.07.2013).

Zwei schöne Rübenmieten. Im Hintergrund ist der "Melkstand" zu sehen. Es ist das ehemalige Melkstandsgebäude der modernsten und größten Weidezentrale der damaligen LPG(T) Boberow. Dahinter kann man die Kühe der Gosedahler Mutterkuhherde erahnen:

Benjamin

 

Freitag, 28. Oktober 2016

Triticale Webcam - Teil 2

- zur Übersicht der Triticale-Webcam -> hier -  

Die Triticale ist nun aufgelaufen und auf dem Foto auch als grüner Schleier sichtbar.
Das Wetter ist momentan arg trüb und wolkenverhangen, aber bei dem Dunst erscheint die Landschaft noch weitläufiger.

Wuchshöhe: 5 cm.

27.10.2016; 14:12:

Benjamin




Montag, 24. Oktober 2016

Weiße Soße

Canta hatte einen großen Abszess am Hals. Wodurch der auch immer ausgelöst wurde; diese Stelle ist typisch für Spritzabszesse, die durch schmutzige Kanülen verursacht werden. Die sind aber in der Regel faustgroß. Meine Braunie hatte auch eine, deshalb habe ich sie nur noch von der anderen Seite fotografiert. Aber da kann ich stolz sagen: Sowas gibts bei uns nicht!

Zumindest hatte sie diesen Abszess und ich schmierte den als mit Zugsalbe ein. Ist Ammoniumbituminosulfonat - mit dem Bitumen kann man sich schon vorstellen wie das riecht; da hat man den ganzen Tag davon wenn was auf den Ärmel kommt - das die Durchblutung fördert, dass mehr Eiter gebildet wird bis der Abszess aufgeht.
Bloß der ging nicht auf und wurde in den letzten Tagen noch größer:



 ...und so wurde er am Donnerstag aufgeschnitten. Der Eiter ist literweise rausgeplätschert und stank zu meiner Überraschung nicht (rechte Pfütze). Danach wurde das mit dem Wasserschlauch ausgespült und abgekapseltes Gewebe rausgeholt, wobei ich aber nur daneben stand und sie an der Nase festhielt. Vom Blut ist das Wasser entsprechend rot gefärbt, wobei es auf dem Foto schlimmer aussieht als es war:



















Schon erstaunlich wie stark das Immunsystem ist!

Benjamin