Mittwoch, 28. November 2018

Neuer Milchtank - Teil 1

Aktuell wird nicht nur auf der Milchviehanlage in Pinnow gebaut sonden auch in Boberow. Heute wurde das Fundament für den neuen Milchtank betoniert. Da kommt nämlich auch ein 30.000 l-Außentank hin. Mit der dann möglichen melkzeitunabhängigen Abholung und dem 3-Zoll-Anschluss (siehe auch Post vom 30.12.2017) gibt es Milchpreisaufschläge (die vorher vom Grundpreis abgezogen wurden), mit denen sich die Investition lohnt. Das ist auch die offizielle Absicht von Arla die Höfe in Richtung einer für die Milcherfassung günstigen Struktur zu lenken.

Das Fundament misst 3,4 x 3,4 m und ist 70 cm stark, mit einem Volumen von 8,01 m³ und 20 t Beton:

Benjamin

Dienstag, 27. November 2018

Bluten 2018

Am letzten Donnerstag war die Jahresblutung in Boberow für die Paratuberkulose-Sanierung. Hatte doch ein gutes Team zusammengestellt für die Aktion, wo es wie fast immer nur danach ging wer überhaupt verfügbar und nicht für andere Arbeiten eingeteilt ist. Ging zügig vonstatten, sehr ruhig und damit sauber, weil aufgeregt umher rennende Kühe sonst viele Gülle „aufwirbeln“. Die Stimmung war gut und die Sprüche dabei (fast schon zu) locker. Traditionell findet es im Spätherbst statt und mit 2 Grad war es doch frisch, dass zwischendrin ein Versorgungstrupp nach Pinnow geschickt wurde zum Kaffee holen für eine Aufwärmpause im Aufenthaltsraum.
Abends hatte ich wieder die ganzen Etiketten der Probenröhrchen auf die Zettel des Untersuchungsantrags zu kleben (vgl. Post vom 28.11.2016). Wo ich anschließend noch einen zweiten nachdrucken musste. Dies hing mit den Auswahlkriterien zusammen. Es heißt immer alle Kühe und die Färsen die älter als zwei Jahre sind. Und so hatte ich als Auswahlkriterium in der HIT-Datenbank (quasi das Kuh-Melderegister) "> 24 Mon." angeklickt. Drei Färsen waren da nicht dabei, weil in der Datenbank das Alter fehlte, warum auch immer. Dazu fehlten noch 5 Kühe, weil noch keine zwei Jahre alt. Das hatte ich gar nicht bedacht, weil bis letztem Jahr mit den 29 Monaten Erstkalbealter keine jemals in die Nähe davon gekommen war.

Benjamin

Montag, 26. November 2018

Baufortschitt November - Teil 2

Letzte Woche wurden die Giebelverkleidungen am neuen Kuhstall aufgestellt und nun wird das Dach gedeckt. Am Mittwoch wurden die ganzen Liegeboxenbügel geliefert, die ich dann mal schnell neben der Tierarztvisite annahm, da sich auf der Baustelle niemand zuständig fühlte.

Blick den Futtertisch entlang, hier stehe ich im Bereich wo die Futtertischbrücke hinkommt:






















Und einen der Laufgänge entlang mit dem Podest für die Tränke im Übergang:

Benjamin

Samstag, 24. November 2018

Nachtschicht

Wir wünschen uns freitags immer ein ruhiges Wochenende, denn der diensthabende Ingenieur ist dann als Einzelkämpfer für die Leitung der gesamten Abteilung zuständig und das kann auch mal stressiger werden.
Mein Wochenende fing gestern um 23:52 Uhr an. Da rief die späte Melkschicht an, die gerade aus Garlin nach Pinnow zurückgekommen waren, dass im Melkhaus der Strom ausgefallen ist und in der Abkalbebox eine Kuh mit Scheidenvorfall steht.
Da hatte ich zunächst die größten Bedenken, ob auch die Milchkühlung ausgefallen ist, was nicht der Fall war.
Unter Fernanleitung der Werkstatt konnte ich den Ausfall auf eine rausgeflogene Sicherung eingrenzen, wahrscheinlich durch einen Kurzschluss der Tauchpumpe, die das Karussell entwässert. Ich war dann die ganze Zeit in der Abkalbebox und bekam gar nicht mit, dass beinahe der gesamte Innenbereich vom Karussell (Subway) abgesoffen wäre, was aber behoben werden konnte.

Kuh 1053 hatte schon vor vier Wochen als Trockensteher einen Scheidenvorfall (Prolaps vaginae). Das ist die „kleinere Variante“ vom Gebärmuttervorfall (Prolaps uteri; siehe auch Post vom 09.07.2016), wo nicht die gesamte Gebärmutter auf links rausgedrückt wird sondern nur die Scheide, so 20 cm vielleicht. Da die Gebärmutter davon nicht betroffen ist geht die Trächtigkeit normal weiter. Da wurde auch eine Klammer angebracht, dass alles drinnen bleibt und jetzt vor der Kalbung entfernt, weil die nicht nachgeben und alles zerreißen würde. Die Kalbung ging dann heute Nacht los. Die Kuh drückte wieder die Scheide raus und es kam auch schon Schleim raus. Da das dann abgedrückt ist und sich nicht weiten kann ist so die Geburt unmöglich. Einzige Möglichkeit war ein Kaiserschnitt (Sectio caesarea). Konnten sie in die leere Abkalbebucht nehmen und anstelle der Funzel-Beleuchtung habe ich auf der Kälberstall-Baustelle einen Halogenstrahler gefunden und ans Nackenrohr geschraubt.
Sie war aber sehr unkooperativ und wild, sodass eine Sedierung nötig war, worauf sie sich hinlegte. Was wiederum ungünstig ist weil  so der Pansen obenauf liegt. 
Hat aber geklappt, ein weibliches Kalb und sehr vital.
Um halb sechs war die Kuh wieder zugenäht und alles aufgeräumt und ich konnte vor dem geplanten Schichtbeginn nochmal heimfahren zum Frühstück.

Mittags, das Kalb um die acht Stunden alt und sehr mobil. Noch in der Abkalbebox, aber dort war es schon rechtzeitig mit Kolostrum aus dem Vorrat versorgt worden:

Benjamin

Montag, 19. November 2018

1000. Post

Jubiläum für den Kuhblog! Heute gibt es den 1000. Post.
Ich freue mich besonders in welchem Rahmen ich dieses Jubiläum begehen kann. Vor so 4 Jahren dachte ich mir noch, dass ich den Kuhblog mit abnehmendem Interesse auslaufen lassen werde, vielleicht nach rund 1.000 Posts so im Jahr 2021. Aber dann entwickelte es sich anders: Die Idaho-Serie, über den Stallbau und die Berichte wenn es mich wieder mal nach draußen zieht. Und der Kuhblog hat mehr Leser als jemals zuvor, jetzt schon ist das Jahr 2018 das bisher Erfolgreichste.
Auch hat sich das Zielpublikum geändert, waren es zunächst die Kumpels in der alten Heimat, dass ich nicht jedem persönlich E-Mails über das Aktuelle schreiben muss ist es jetzt quer durch Deutschland von Mecklenburg bis ins südliche Bayern. Also was ich definitiv weiß; im Ausland gibt es aber bestimmt auch Leser.
Stolz bin ich auf das Drumherum das um den Blog entstanden ist.
Dass in der breit gestreuten Kuhblog-Leserschaft immenses Wissen schlummert (siehe auch Kommentar zum Post vom 02.07.2018).
Der Kuhblog als Quelle rund um Kühe und Milchviehhaltung dient (siehe Post vom 22.07.2018).
Die Kontakte die sich ausschließlich über den Kuhblog ergeben haben und zu teilweise intensiver Zusammenarbeit geführt haben.
Der Kuhblog bei manchen die Kuhverrücktheit gefördert hat.
Dass ich manchmal 5 Minuten nach einem besonders abenteuerlichen Post eine erstaunte SMS bekommen habe.
Und natürlich auch das persönliche Feedback, wenn mir (meist weitläufige) Bekannte erzählen, dass sie auch den Kuhnlog lesen.

Wie schon mehrmals aus dem aktuellen Anlass aus den Blog-Statistiken.
Die beliebtesten Posts:
1. Ein noch relativ junger, aber dennoch mit riesigem Abstand der Post über meine Kompakt-TMR-Versuche. Was auch ein Zeichen für die Aktualität des Themas sein dürfte.
2. Der Post über die letzte Pegeltour 2014. Mit einem Foto das schon klischeehaft typisch für Brandenburg ist.
3. Der Post über das Transponderlesegerät. Landwirtschaft 4.0. Digitalisierung. Der Kuhblog am Puls der Zeit. Auch wenn es lange nichts mehr drüber zu lesen gab so hat es sich aber trotzdem langsam entwickelt und es werden dazu in nächster Zeit auch wieder Posts kommen.

Auf die nächsten 1.000 Posts zusammen mit Euch!

Benjamin

Sonntag, 18. November 2018

Tilly

Am Mittwoch hat Tina zum 10. Mal gekalbt. Bis Darina im März kalbt ist sie somit unsere einzige Kuh in der 10. Laktation.
Im Vorfeld hatte ich schon Bedenken, dass alles glatt geht. Laut Herde-Programm war der voraussichtliche Kalbetermin der 14. November. Da sie aber mit einem Weißblauen Belgier besamt war, die eine etwas längere Tragezeit haben schätzte ich es nach meinen Statistiken auf den 16. November (siehe auch Post vom 06.04.2018). Und der 15. November war schon seit zwei Jahren für den Besuch auf der Eurotier eingeplant. Da unser Abkalbestall zudem nachts ganze 9 Stunden als unbesetzt ist wollte ich schon Nachtwache machen. Klar ist das keine vernünftige Lösung und man müsste das Problem grundsätzlich angehen aber auf die Schnelle ist eine Ausnahme für die beste Kuh in Ordnung.
Aber sie kalbte schon am Mittwoch. Vormittags hielt sie fast demonstrativ den Schwanz ab und die Beckenbänder waren weich. Die lockern sich vor der Geburt, auch wenn das kein 100% Zeichen für den genauen Zeitpunkt ist. Vor allem habe ich keine Erfahrung damit weil unsere Kühe einen normalerweise nicht so nah heranlassen, aber Tina war sich ihres Sonderstatus bewusst und hielt die Tage davor als brav still. Mittags kam das Kalb, alles problemlos, weil auch recht klein mit 31,5 kg. Name: AGB 61 155 Tilly.
Vater ist Gunvald, ein Weißblauer Belgier von der RinderAllianz, der aber nicht mehr im Angebot ist weil er nicht die typische Farbe vererbt. Die Kälber sehen halt nicht nach Belgier-Kreuzung aus sondern eher nach Uckermärker oder Charolais.

Benjamin


Freitag, 16. November 2018

Besuch aus Gundheim - Teil 2

Bei den Fotos vom Besuch meiner Eltern fehlt natürlich noch Pinnow.

Das Melkkarussell hatten sie noch nicht in Betrieb gesehen und das macht halt was her, das ist ganz unabhängig vom Alter (siehe auch Post vom 30.06.2015)
Da ich einen von zwei Schlüsseln für das Obergeschoss habe konnten wir uns das auch von oben ankucken. Wobei ich darauf geachtet habe, dass es genau mitten in einer Gruppe ist und somit keine Plätze frei sind:

















Im neuen Kuhstall waren wir auch, wo sich jetzt auch die ganzen Abmessungen erkennen lassen. Das erste Foto auf dem Futtertisch:

Benjamin





Donnerstag, 15. November 2018

Besuch aus Gundheim - Teil 1

Gerade bin ich auf dem Rückweg von der diesjährigen Eurotier in Hannover - Bericht folgt im Kuhblog! - und habe eine unplanmässigen Aufenthalt in Berlin-Spandau wegen Verspätung von Anschlusszügen. Aber der sehr bemühte Zugführer hat meine Fahrkarte umgeschrieben und so komme ich noch heute heim.
Und in der Zwischenzeit kann ich das Aktuellste im Blog schreiben:

Am letzten Wochenende hatte ich nach mehreren Jahren mal wieder Besuch von meinen Eltern. Normalerweise bevorzuge ich es ja sie zu besuchen weil nicht so stressig und ich dann gleich Besuche bei Bekannten in der alten Heimat anhängen kann.
Was es Neues gibt? „Wir haben jetzt Autobahn!“ Dazu noch wenig befahren.

Haben nur eine kleine Runde über die Höfe gemacht: Milchviehanlagen in Boberow und Pinnow sowie Jungvieh in Sargleben.

Mein Vater hat mit seiner Spiegelreflexkamera paar schöne Fotos gemacht, an deren Qualität ich mit meiner Kamera bzw. erst recht mit den Handyfotos nicht rankomme.

In Boberow im großen Kuhstall die mittlere Leistungsgruppe. Die habe ich letzte Woche ziemlich umgekrempelt. Da hatte ich die letzten Monate nur noch Jungkühe in der ersten Laktation drin. Aber da die Gruppengrösse nicht zu deren Anteil in der Herde passte habe ich jetzt wieder Mehrkalbskühe dazugestellt. Aber nur ein Drittel, dass die die kleinen nicht zu sehr verdrängen, was schon ein Problem sein kann. 2101 Jule, in der 5. Laktation, ist eine von den „Alten“:





















Im Jungviehstall die Färsen von 7 - 13 Monaten alle nebeneinander beim Fressen nach der nachmittäglichen Futtervorlage. So fokusiert über die gesamte Länge sieht man erstmal wie krumm der Nackenriegel ist:





















Eigentlich wollten wir in Sargleben Apolla besuchen, fanden sie aber nicht. Wahrscheinlich ist sie im Herde-Programm noch in der falschen Gruppe gemeldet. Dafür aber die dicke Hokkaido, die man aber zwischen den Holsteins leicht heraussieht: 30 cm niedriger und 30 cm breiter. Die Färsen sind zwar nicht so neugierig dass sie herkommen aber beobachtet werden muss es trotzdem.

Benjamin

Mittwoch, 7. November 2018

Baufortschritt November - Teil 1

So sieht es aktuell im neuen Kuhstall aus: Beim Hallenbau ist jetzt Halbzeit; das Gerüst steht und dieser Tage werden die Verspannungen eingebaut:

Benjamin

 

Dienstag, 6. November 2018

Karussell zerschneiden

Aus der Kategorie: Der alltägliche Wahnsinn.
Am Donnerstag musste am Karussell geflext werden. Kuh 797 hatte am Mittwoch zum sechsten Mal gekalbt und war noch etwas wacklig auf den Beinen wie sich dann erst im Nachhinein herausstellte. Also eine Kuh die man zum Melken eigentlich nicht auf das Karussell schicken würde sondern auf einen separaten Repro-Melkstand (vgl. Post vom 07.12.2014), sofern man einen hat...
Zumindest fiel sie dann auf ihrem Platz hin und rutschte nach hinten von der Plattform runter. Als ausgewachse Kuh ist sie dann aber so groß, dass sie zwischen der Plattform und dem untersten Rohr des äußeren Begrenzungsrings stecken blieb. Einzige Möglichkeit: Das Rohr durchflexen und wegbiegen. Da wir auf der Anlage in Pinnow kein Werkzeug haben musste extra ein Werkstatttrupp aus Pröttlin anrücken.
Nachdem die Kuh runtergezogen war stand sie auch wieder auf wo wir befürchtete hatten, dass sie sich an der Wirbelsäule Nerven eingeklemmt haben könnte.

Fazit: Da würde der "Tierschutz-TÜV" helfen, dass Stalleinrichtung vor der Markteinführung auf ihre Sicherheit getestet wird und man nicht solchen "blauen Plunder" bekommt.

Das abgeflexte Rohr wurde mit einer Schelle provisorisch fixiert und am Freitag wieder ordentlich angeschweißt:

Benjamin 

Sonntag, 4. November 2018

Fortschritte!

Letzte Woche am Dienstag war die Jahreshauptversammlung unseres Besamungsvereins. Es gab den Bericht zur Exkursion zum Milchgut Görlsdorf im September, wo ich nicht dabei gewesen war, weil schon im Mai zur Testherdentagung dort (siehe Post vom 04.06.2018). 
Dr. Osmers von der RBB stellte die neusten Besamungsbullen vor und präsentierte statistische Daten zur Entwicklung der Nutzungsdauer in der Brandenburger Milchviehpopulation. Jeder Betrieb bekam seine individuellen Zahlen bis zurück nach 1995. Im Vergleich waren immer das oberste Viertel der Betriebe angegeben, wobei alle heutigen Betriebe in den 1990er dazu gehört haben dürften. Entwicklung über die letzten 20 Jahre:

                                  Erstkalbealter   Nutzungsdauer    Lebensleistung Lebenstagsleistung
1997  AG Boberow      30,9 Mon.            35,8 Mon.          18.979 kg               9,4 kg
          BB +25 %        29,8 Mon.            31,9 Mon.          15.454 kg               8,2 kg

2007  AG Boberow      27,8 Mon.            31,8 Mon.          21.589 kg              11,9 kg
          BB +25 %        26,5 Mon.            32,7 Mon.          25.231 kg              14,0 kg

2017 AG Boberow       28,0 Mon.            40,3 Mon.          32.024 kg              15,4 kg
          BB +25 %        25,4 Mon.            37,4 Mon.          32.532 kg              17,0 kg

Für Brandenburg gesehen ist die Jahresleistung kontinuierlich gestiegen und das Erstkalbealter gesunken. Dadurch ist die Lebensleistung und die Lebenstagsleistung auch ständig gestiegen. Die Nutzungsdauer der Kühe war bis Mitte der 2000er recht konstant, seitdem ansteigend, seit der Einführung der genomischen Zuchtwertschätzung 2010 stärker, da sich dadurch die Sicherheit der Nutzungsdauerzuchtwerte erhöht hat.
Ich beschäftige mich erst seit 5 Jahren mit diesen Zahlen und so war es für mich dann doch erstaunlich wie schlecht die mal waren bzw. welche großen Fortschritte es in der Vergangenheit schon gab.

Benjamin


Samstag, 3. November 2018

Nach Wetzin

Letzte Woche ging es nach den Vorträgen in Kobrow zur Milchviehanlage Wetzin der Gut Sternberg. Dort haben ForFarmers und Förster bei einer Neuinvestition der Tränketechnik das neu aufgezogen und zwei Studentinnen haben damit einen Versuch gemacht für ihre Abschlussarbeiten.
Daneben gab es auf verschiedenen Stellen der Anlage Demonstrationen: Kolostrummanagement, Kälber wiegen, Elektrolyttränke bei Kälber drenchen als Sofortmaßnahme bei starkem Durchfall um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Damit habe ich mich noch nie beschäftigt aber absolut sinnvoll. Bei der Vorbereitungsfütterung der Transitkühe (Transen), wo es alleine darauf ankommt die Futteraunahme hochzuhalten um die Nährstoffversorgung zu sichern.
Zur eigentlichen Kälberaufzucht: Mit zwei Wochen kommen die Tränkekälber in die Gruppenhaltung. Ein Tränkeautomat für vier Gruppen mit Förster Hygienebox und jeweils einem Kraftfutterautomaten mit Wiegeeinrichtung dazu. Die Tränkedauer beträgt 14 Wochen, die gleiche verlängerte Tränkekurve wie sie auch auf der Neumühle gemacht wird. Damit sehr gute Zunahmen von durchschnittlich 930 g pro Tag. Zwei Wochen nach dem Absetzen mit 112 Tagen Alter wogen die Kälber im Schnitt 146 kg, das schwerste sogar 169 kg! Im Vergleich dazu waren es bei den Auswertungen zum Kälberwachstum der Landesforschungsanstalt in diesem Alter knapp 120 kg gewesen. Wo man im Stall auch hinkuckte: Überall schöne runde und glatte Kälber.
Zur Demonstration hatte eines der Kälber ein Smart Neckband (vgl. Post vom 22.05.2018) um. Wird zwar meistens als Spielerei abgetan, aber dagegen der Vorteil genannt, dass man ein Kalb in der Gruppe sofort findet ohne alle aufzuscheuchen und durcheinanderzujagen. Und tatsächlich: Das ist zwar kein rotes Licht wie auf den Werbefotos sondern ein grünes Blinkendes, aber auch bei dem verregnetem Wetter im düsteren Stall dermaßen auffällig, dass die Kälber damit bestimmt für die Beweidung auf internationalen Flughäfen zugelassen sind.

Benjamin