Montag, 30. Oktober 2023

Lulu tragend!

Bei der Trächtigkeitsuntersuchung letzte Woche war meine Lulu positiv. Das ist jetzt ihre dritte Trächtigkeit.

Gekalbt hatte sie zum zweiten Mal am 17. April (siehe Post vom 18.04.2023).

Erstmals besamt wurde sie dann am 7. August mit 112 Melktagen. Ihr Tierindividueller Besamungsstart (TBS) lag da bei 33,5 kg Wochenmittel bei 104 Tagen. Also wurde die Brunst genutzt, weil sie eine doch recht flache Laktationskurve hat (vgl. Post vom 02.06.2023). 
Sie rinderte aber um und wurde am 10. September zum zweiten Mal besamt, dann aber erfolgreich. 

1. Besamung: 917594 El Toro
2. Besamung: 587537 Rambo PP
 
Damit wird das Kalb zumindest schon mal rotbunt und hornlos.
 
Ihre Fruchtbarkeitskennzahlen für die zweite Laktation (vgl. Post vom 27.05.2020): 

Freiwillige Wartezeit (FWZ) und unfreiwillige Wartezeit (uFWZ) kann man beim tierindividuellen Besamungsstart nicht berechnen:
Rastzeit (RZ): 112 Tage
Zwischenbesamungszeit (ZBZ): 34 Tage
Verzögerungszeit (VZ): auch 34 Tage, weil "nur" zwei Besamungen
Güstzeit (GZ) bzw. Zwischentragezeit (ZTZ): 146 Tage
vorraussichtliche Zwischenkalbezeit (vZKZ): 423 Tage
Besamungsindex (BI): 2,0

Am 12. Juni soll sie zum dritten Mal kalben.
Meiner Schätzung nach wird sie am 25. April trocken gestellt bei einer Tagesleistung von 18,0 kg. Mal sehen wie genau ich da bei einem halben Jahr im Vorraus liege,
 
Benjamin
 
 
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Freitag, 27. Oktober 2023

Milch-Luft-Wärmepumpe

Bei meinen Eltern hat jetzt die Heizsaison mit der Wärmepumpe (siehe Post vom 05.07.2022) begonnen, auch wenn die Photovoltaikanlage (siehe Post vom 12.08.2023) immer noch nicht angeschlossen ist. Nach der überbordenden Bürokratie wird die Energiewende auch durch den Personalmangel ausgebremst...
Wobei ich lieber mit der "Milch-Luft-Wärmepumpe heize", sprich der Milchkühlung.

Eine Wärmepumpe pumpt Energiemengen zwischen Medien, bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe ist es von der Umgebungsluft in die Fußbodenheizung, beim Kühlschrank von der Luft im Innenraum in die Umgebungsluft und genauso bei der Milchkühlung von der Milch im Tank in die Umgebungsluft. 
Deshalb ist es im Kühlmaschinenraum auch immer so schön warm.
 
Bei größeren Milchmengen braucht es viel Energie um das Kühlaggregat anzutreiben. Pro Liter Milch zwar nicht mehr, aber absolut für den Hof. Mit der mehrstufigen Kühlung kann dieser Aufwand reduziert werden.

1. Stufe ist der Vorkühler mit Brunnenwasser. Es ist ein Plattenwärmetauscher; in die eine Richtung fließt die warme Milch vom Karussell kommend, in die anderen Richtung das Brunnenwasser. Das erwärmte Brunnenwasser kann z.B. für die Tränken verwendet werden, dass sie im Winter nicht einfrieren:






















2. Stufe ist die Eiswasserkühlung, diese spart keine Energie ein sondern entzerrt nur den Strombedarf. Da es sinnvoll ist den Anschlusswert für die ganze Anlange und auch den Spitzenbedarf an Strom im Tagesablauf zu senken läuft die Eiswanne zwischen den Melkzeiten. Wenn nach der Spülung keine Vakuumpumpen und Druckluftkompressor mehr laufen, läuft das Kühlaggregat und produziert Eiswasser, das bis zur Melkzeit gespeichert und dann zur Kühlung der Milch verwendet wird:























3. Stufe ist die klassische Kühlung im Milchtank mit einem Kühlaggregat. Damit werden dann die 6 °C erreicht die in der Milchgüteverordnung für tägliche Abholung vorgeschrieben sind. Das linke Kühlaggregat ist für die Eiswasserkühlung, das rechte für den Milchtank:

Benjamin
























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Mittwoch, 18. Oktober 2023

Glanrinder

Ein Programmpunkt beim Besuch in Würzweiler war die Fahrt über die "Ländereien".
Würzweiler liegt im Nordpfälzer Bergland, im Gegensatz zu Gundheim im Rheinhessischen Hügelland ist es dort kühler, es gibt etwas mehr Niederschlag und vor allem viel mehr Hangneigung. 
Vor fünf Jahren habe ich schon geschrieben, dass ich dort nicht wirtschaften möchte. Wenn die Feldwege mit der Steigung, den Kurven und durch den Wald mit Autos noch befahrbar scheint, würden da aber auch Lexion TerraTrac und 18,5 m-Güllefässer entlang fahren.
 
Wollte mir unbedingt die Mutterkuhherde des Nachbarn anschauen, weil mir mein Onkel nicht genau sagen konnte welche Rasse die sind.
























Es sind Glanrinder, die klassische Rinderrasse der Pfalz. Ein mittelrahmiges Dreinutzungsrind, das heute in der Mutterkuhhaltung genutzt wird.

























Benjamin

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Sonntag, 15. Oktober 2023

Würzweiler 2023

Gestern war ich mal wieder bei der Verwandtschaft in Würzweiler. Dort war ich das letzte Mal im Sommer 2018 zusammen mit meiner Schwester gewesen (siehe Posts vom 01.07.2018 und 02.07.2018). Jetzt mit meinem Bruder und seinen Kindern als Wochenendausflug am vermeintlich letzten warmen Tag des Jahres.

Etwas vorbereitet hatte ich mich schon um ein aktuelles Foto vom Appelbach aus dem gleichen Blickwinkel zu machen. Meine Tante hatte erzählt dass der Nachbar vom "östlichen Ufer" die Mauer renoviert und mit einem neuen Zaun versehen hatte; und da hat sie ihm das Foto aus dem Kuhblog gezeigt. Dass der frühere Zustand dokumentiert worden war.

Der Appelbach ist mittlerweile total zugewachsen und nur noch ein Rinnsal; vor fünf Jahren war damals der erste der Dürresommer gewesen. Letztes Jahr wäre er zeitweise sogar ganz trocken gefallen. Klimawandel so richtig sichtbar.
 
Das orange Kunststoffrohr gibt es noch, aber das sieht man gar nicht mehr von dieser Seite:



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Fortsetzung folgt!
 
Benjamin

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Montag, 2. Oktober 2023

Kalb von Stinktier

Heute morgen hat Stinktier (siehe Post vom 04.08.2022) zum zweiten Mal gekalbt.

Es ist ein Bullenkalb von Ulmar PP, einem Speckle Park.  Das ist eine kanadische synthetische Rinderrasse aus Shorthorn und Angus. Wegen der Nutzung zur Kreuzung mit Holsteins und dem ähnlichen Alter für mich eine Art "kanadische Uckermärker".

Auf die Fellzeichnung war ich schon gespannt, weil SBT x PIN x Speckle Park. Der Pinzgauer scheint farblich verloren gegangen, einen Unterschied zu den anderen Kreuzungen sieht man nämlich nicht.


 













Nachtrag:

Ich habe im HERDE nachgeschaut für ein paar weitere Informationen zu Stinktiers erster Laktation.
Gekalbt hat sie zum ersten Mal am 01.08.2022, das sind somit 427 Tage Zwischenkalbezeit.

Die Leistungen in ihrer ersten Laktation:
100 Tage    2.280 kg    3,95 % Fett, 90 Fett-kg    3,46 % Eiweiß, 79 Eiweiß-kg    169 FEK
200 Tage    4.296 kg    4,19 % Fett, 180 Fett-kg  3,61 % Eiweiß, 155 Eiweiß-kg  335 FEK
305 Tage    6.166 kg    4,30 % Fett  265 Fett-kg  3,70 % Eiweiß, 228 Eiweiß-kg  493 FEK
332 Tage    6.625 kg    4,30 % Fett  285 Fett-kg  3,71 % Eiweiß, 246 Eiweiß-kg  531 FEK
(gesamt) 
 
Zumindest nach den Inhaltsstoffen ist es eine Dreiteilung auf die drei Laktationsabschnitte.
 
Beim LKV Bayern habe ich nachgeschaut welches Lesistungsniveau die Pinzgauer überhaupt haben. Bayern deshalb weil die als einziger Verband Pinzgauer erfassen. Reinrassige Pinzgauer liegen bei durchschnittlich um 5.200 kg Jahresleistung, Schwarzbunte in Bayern bei 9.500 kg. Beide bei ziemlich "normalen" Inhaltsstoffen. Das sind aber die Zahlen über alle Laktationen hinweg.
Da dürfte Stinktier im Mittelfeld von Kreuzungen in der ersten Laktation liegen.
 
Der Heterosiseffekt bei Kreuzungen ist ja eher bei den Fitnessmerkmalen, aber da hatte sie einmal ein Rusterholzsches Sohlengeschwür und eine Gelbkörperzyste mit der sie dann eine Woche dauerbrünstig war.
 
Besamt wurde sie dreimal:
1. am 06.10. mit Rum, einem Bullen der Rasse Pustertaler Schecken (vgl. Post vom 15.09.2019), dass auf so eine besondere Kuh auch ein besonderer Bulle kommt.
Wegen dem tierindividuellen Besamungsstart (TBS) wurde die Brunst gleich genutzt: 0,557 x 66 Tage + 5,7 x 22 kg - 101 = 61 Tage freiwillige Wartezeit. Davon wurde sie aber nicht tragend...
2. am 18.11. mit Sportsman, einem rotbunten Holstein
3. erfolgreich am 16.12. mit Ulmar PP.
  
Benjamin
 
 
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