Mittwoch, 30. Januar 2019

Die Stunden-Monster

Ist ein Schnappschuss, weil mal die beiden großen Valtras zusammen in Pinnow auf der Anlage standen und ich mir dachte: "So viele tausend Betriebsstunden auf einen Blick."
Links ist der Mega 8550 mit 7,4 l-Motor und original 120 kW, aber das sollen eher 140 sein. Das ist der Stammtraktor vor dem Futtermischwagen. Aber da der Allradantrieb nicht mehr geht kommt im Winter der Mega 8150 davor um die Rampen zu den Futtertischen hochzukommen. Der hat den 6,6 l-Motor mit 90 kW. Aber da musste wieder getauscht werden weil der Kleinere einen Reifenschaden hatte.
Beide dürften so Baujahr 1998/99 sein. Das vermute ich wegen der Lackierung in Saatengrün ("Claasgrün"). Valtra hat in den 1990er als erster und bis heute einziger Traktorenhersteller eine breite Farbpalette eingeführt, sodass man das ursprüngliche Valmet-Rot kaum noch sieht (die Valmet 900 in Boberow und Garlin haben es). Und da damals Claas noch keine eigenen Traktoren hatte wurden von den Claas-Händlern auch saatengrüne Valtras verkauft; wobei diese beiden vom Valtra-Händler stammen.

Als robuste Traktoren sind die entsprechend alt geworden und haben schon viel geleistet. Im Studium rechneten wir nach KTBL Abschreibungen von Traktoren über 10.000 h in 12 Jahren. Also 833 h pro Jahr Auslastung. Weniger ist unwirtschaftlicher; wo der typische Traktor in Westdeutschland bei 400 - 500 h im Jahr liegen dürfte. Bei mehr als die 833 h stellt sich dann die Frage ob sich durch die hohe Auslastung alle Arbeiten termingerecht erledigen lassen und nicht dabei wieder Verluste entstehen.
Das ist soweit die Theorie und dann gibt es Brandenburg...

Jetzt die Schätzfrage: Wieviele Betriebsstunden haben diese beiden Traktoren zusammen auf dem Stundenzähler?

Benjamin


Montag, 28. Januar 2019

Demonstration Enthornung

Der letzte  Programmpunkt des Milchrindtags war eine praktische Vorführung auf der LVAT in Groß Kreutz zum Thema Enthornung.

Zuerst die Theorie: Das Enthornen von Rinder ist praktizierter Arbeits- und Tierschutz, weil die Hörner nunmal Waffen sind. Arbeitsschutz, weil der Umgang mit behornten Rindern ein zusätzliches Gefahrenpotential bietet; so hatte ich damals Angst davor, dass die 1326 - das letzte Boberower Zweihorn - nach der Kalbung Milchfieber kriegt und man nicht rankommt um eine Infusion zu legen. Und dann Tierschutz, weil die Hörner auch gegen anderen Kühe eingesetzt werden, sei es auch nur um eine schönere Liegebox frei zu räumen. Zu meinem Kieler Zeiten erzählte Prof. Schallenberger immer gern, dass man die ganzen Narben und Verwachsungen bei der Beschau am Schlachtkörper unter der Haut wiederfindet. Solange der Prozess der Zucht auf Hornlosigkeit noch nicht abgeschlossen ist führt kein Weg am Enthornen vorbei!

Haben lange Zeit mit Kaliumhydroxid enthornt, einer Paste die auf die Hornknospen aufgetragen wird und diese wegätzt. Also nicht rauchend und zischend sondern so unauffällig, dass das gemacht wurde wenn die Kälber am Tränkeautomaten angelernt wurden und beim Saufen den Kopf still hielten. So viel zur Beeinträchtigung! Das Verfahren hat lauter Vorteile: Einfach zu handhaben, schnell, stört die Kälber nicht besonders und sehr effektiv. Wäre damit erste Wahl wenn da nicht ein gravierender Nachteil wäre: Das ist nicht mehr erlaubt.
Bleibt nur die Variante übrig das Gewebe rund um die Hornknospe mit einem Brenner zu veröden.

Früher hätte man die LVAT als "Schrittmacherbetrieb für die Überführung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts in die Praxis" bezeichnet, heute in diesem Zusammenhang schlicht als Demonstrationsbetrieb: Stehen rund um die Kälberbuchte so 30 Leute und schauen zu und diskutieren.
Demonstriert wurde das Verfahren wie es in Groß Kreutz aktuell nach vielem Ausprobieren und ständiger Weiterentwicklung angewandt wird.
Die Kälber werden meist in der dritten Lebenswoche enthornt, weil dann die Hornknospen noch recht klein sind und nicht die Gefahr besteht, dass der Kopf des Brenners nicht mehr draufpasst. Zwei Stunden vorher wird der Tränkeautomat gesperrt und sämtliches Festfutter aus den Trögen und Raufen entfernt um die Kälber auszunüchtern, dass es während der Schlafphase zu keinen Aufblähungen kommen kann. Eine Stunde vorher bekommen sie Schmerzmittel gespritzt. Dann werden sie sediert, mit relativ hoher Dosis, weil es Probleme gab, dass manche mittendrin schon aufgewacht sind. 
Wenn sie tief schlafen werden die Hornknospen freigeschnitten und dann noch geschoren, dass man sie auch genau sieht und es sind dann so wenig Haare dabei dass es auch kaum noch stinkt. Zum Enthornen selber wird ein gasbetriebener Brenner (Gas-Buddex) verwendet. Danach wird die Wunde mit Zinksalben-Spray, Zeolith-Pulver zur Aufnahme von Wundsekreten und Blauspray behandelt. Zum Schluss bekommt es noch eine Kälberdecke angezogen, dass es bei den Temperaturen um den Gefrierpunkt rum während der Aufwachphase nicht auskühlt:

Benjamin


Samstag, 26. Januar 2019

Götz 2019 - Teil 2

Vierter Vortrag in Götz war von Dr. Steinhöfel vom sächsischen LfULG aus Köllitsch über Kälber- und Jungrinderaufzucht. Zur Kälberaufzucht über Ansätze zur Verringerung von Kälberdurchfällen aus Versuchsergebnissen in Sachsen. Zur Jungrinderaufzucht die bekannte Aussage: "Erst powern, dann bremsen!" Das erste halbe Lebensjahr eine sehr intensive Aufzucht, um die Phase der Zellvermehrung auszuschöpfen, bevor es ins alleinige Zellwachstum übergeht. In diesem Alter verschiebt sich auch das Verhältnis vom Protein- zum Fettansatz hin, wodurch es sinnvoll ist viel Wachstum zu erfüttern wenn noch viel Protein angesetzt wird und weniger wenn eh die Hälfte Fett ist und dadurch eine Verfettung zu vermeiden, die sich dann negativ auf die Fruchtbarkeit auswirkt und zu Geburtsproblemen führen kann.
Und ein recht vager Kommentar zur muttergebunden Kälberaufzucht, wozu Versuche in Köllitsch laufen, dass es dabei "Management- und Stressprobleme" gäbe.

Als fünfter Vortrag Hr. Hufe über erste Zwischenergebnisse aus dem Projekt KUH-mehr-WERT-Navigator. Es gab Auswertungen zu Abgängen in der Jungviehaufzucht. Dabei wurden Totgeburten mit eingerechnet und auch Abgänge von Jungkühen im ersten Monat nach der Kalbung z.B. wegen Geburtsverletzungen oder Melkbarkeitsstörungen. Wenn in der Primus Rind (jetzt Agrar heute) bei den Betriebsbeschreibungen als z.B. "Kälberverluste inkl. Totgeburten: 4,5%" standen stufte ich das immer als total unrealistisch ein. Aber wenn man alles zusammenzählt von der Geburt bis zur fertigen Kuh die ordentlich Milch gibt sind Ausfälle von über 20 % eher üblich! Was gleichzeitig das enorme Potential aufzeigt, dass es durch eine weitergehende Professionalisierung und Konzentration der Milchviehhaltung zu erschließen gilt.

Letzter Vortrag war von Fr. Harms und Dr. Losand von der Landesforschungsanstalt MV über ökonomische Aspekte der Jungrinderaufzucht. Als Beispiel, dass am Gut Dummerstorf, die viel Auftragsforschung machen, der Jungviehbestand drastisch reduziert wurde und es eigentlich nur eine Kopfsache ist mit einem Drittel weniger nachrückenden Kühen auch auszukommen. Dazu die Aussage, dass nicht intensiv gefüttert werden muss, sondern die Kälber bei guter Gesundheit eh von alleine intensiv wachsen und "bei unter 900 g Tageszunahmen macht man was falsch". Auch Überlegungen zur Verlängerung von Tränkeperioden und Zwischenkalbezeiten (extended lactation) sowie die Rentabilität von strikten Wiegeroutine zur Überwachung und Steuerung des Wachstums; bei 6 Wiegungen als Kalb und drei als Färse würde es je nach Betriebsgröße zwischen 10 und 25 € pro Kuh und Jahr kosten. Zum Schluss noch Punkte zur vertraglichen Regelung bei der Auslagerung der Jungviehaufzucht zu anderen Betrieben.

Fortsetzung folgt!

Benjamin

Donnerstag, 24. Januar 2019

Götz 2019 - Teil 1

Vorletzte Woche war ich auf dem diesjährigen Tag des Milchrindhalters in Götz. Das jährliche "Familientreffen" der brandenburger Milchviehbranche. Wir waren mit dem Kuhauto voll aus der Prignitz angereist.
Diesjähriges Thema war die Jungviehaufzucht.

Erster Vortag war von Fr. Buchholz von der RBB. Neben den aktuellen Entwicklungen im Zuchtverband auch mit Zahlen aus dem Testherdenprogramm wieviel kg mehr Milch eine intensive Kälberaufzucht an Jahres- und Lebensleistung wieder einspielt.
Daneben über die Neuerungen zur nächsten Zuchtwertschätzung im April. Es werden extra ausgewiesene Zuchtwerte (vgl. mit RZRobot oder RZfit) für Kälberfitness und Kuhgesundheit eingeführt die auf den Daten aus den Testherden basieren. Außerdem wird die Gewichtung von Fett zu Eiweiß im Milchzuchtwert von 1 : 4 auf 1 : 2 verringert. Dieser geringe Wert für das Milchfett war jahrzehntelang durch die Milchquote krass verzerrt worden, da die nur auf den Fett-Kilo basierte und so die Richtung vorgab Fett aus der Milch herauszuzüchten.

Als zweiter Vortrag Dr. Nebel vom Landeskontrollverband über Abkalbung und Erstversorgung von Kuh und Kalb im Allgemeinen.

Dritter Vortrag war von Dr. Fischer vom LLG Iden über fachgerechtnes Kolostrummanagement. Den Großteil davon hatte ich schon auf einem Vortrag bei unserem Besamungsverein gehört. Die wichtigsten Punkte dabei: Nicht nur die Immunglobuline sind wichtig sondern auch die anderen Abwehrzellen in der Biestmilch. Die Kuh ist zeitnah nach der Kalbung zu melken, weil die weiter gebildete Milch die Konzentration stetig verdünnt. Größten Wert ist auf das hygienische Ermelken der Biestmilch zu legen, dass die Kälber nicht mit der ersten Mahlzeit schon große Mengen an Keimen aufnehmen. Das wichtigste Kriterium zur ausreichenden Kolostrumversorgung ist wieviel in den ersten 24 Lebensstunden gesoffen wurde.

Fortsetzung folgt!

Benjamin

Freitag, 18. Januar 2019

Fotos Kälberstall - Teil 2

Noch weitere Fotos aus dem Kälberstall.

Direkt neben den Einzelboxen steht die Waage zum Wiegen der neugeborenen Kälber. Ganz wichtig für das Testherdenprogramm, denn in den Zuchtwert Kalbung-plus fließen neben den Geburtsverläufen auch die Geburtsgewichte ein. Von den lebenden Kälbern, aber auch totgeborene und Verkalbungen:





















Die Wärmelampenwagen. Ab und zu braucht ein schwaches Kalb etwas mehr Wärme. Wärmelampen sind bei der Stroheinstreu halt ein Sicherheitsriskio, daher werden sie auch nur eingeschaltet wenn der Kälberstall besetzt ist. Dazu noch die sichere und auch einfache Positionierung mit den standfesten Wärmelampenwagen, die die Werkstatt dazu gebaut hat. In dieser Box ist ein "Koppelkalb", ein Fleischrindkalb aus den Mutterkuhherden, das als eines der ersten in dieser Saison geboren und von seiner Mutter nicht angenommen wurde. Es wird jetzt zusammen mit den schwarzbunten Kälbern aufgezogen:





















Die neue Kälberküche. Die beiden hinteren Fenster sind vom ehemaligen Herdenmanagerbüro, dem "Dreieecksbüro". Das hieß so, weil in einem quadratischen Melkhaus mit dem runden Melkkarussell vier Ecken frei bleiben und in einer davon war das Büro mit grob dreieckigem Grundriss. Das war aber nicht mal halb so groß wie die jetzige Kälberküche.
Von links die Ausstattung: Warmwasserboiler, Spültisch mit dem Ausguss für die nicht gesoffene Milch, dass die nicht in den Gully geschüttet werden muss und alls zukäst. Trockenregal für die Eimer, rechts der Kühlschrank für die Biestmilch, Schrank für Material und Tisch für die Schreibarbeit. Der Schrank mit dem Computer für die Verbindung der Tränkeautomaten kommt nicht mehr in die Kälberküche, weil es günstiger ist statt einem neuen Computer eine Richtfunkstrecke über den Hof zum Melkhaus einzurichten und den KalbManager auf einem der dortigen Server zu installieren:

Benjamin



Mittwoch, 16. Januar 2019

Fotos Kälberstall - Teil 1

Jetzt wo der Kälberstall in Betrieb ist und sich die alltäglichen Prozesse langsam einlaufen hier mal einige Fotos.

Die Kälber in der Gruppenbox haben sich an den Spaltenboden und die neue Tränkestation gewöhnt:



















Zwei der Kälber in den Einzelboxen. Aus diesem Blickwinkel von oben sieht man den Fortschritt deutlich: Während die alten Kälberboxen aus Holz die Mindestanforderungen der Kälberhaltungsverordnung mit 0,8 x 1,2 m für Kälber bis 2 Wochen gerade so erfüllten sind die CalfTel-Boxen mit 1,2 x 1,35 m deutlich größer. Die Kälber können sich darin bequem umdrehen.





















Und der erste Mist auf der Mistplatte. Hier kommt nur der Mist aus den Einzelboxen hin. Die Gruppenboxen sollen ja mit dem großen Radlader ausgemistet und der Mist direkt auf die Anhänger geladen werden. Hier war früher der Treibweg der Kühe zum Vorwartehof im alten Melkhaus, links an der Wand erkennt man am helleren Blech wo das Tor zugemauert wurde. Gerade außerhalb des Bildausschnitt befinden sich vorne und rechts die Jaucherinnen, die Anschluss an das Güllesystem des weiterhin benutzten Treibwegs zum jetzigen Melkhaus haben:

Fortsetzung folgt!

Benjamin



Sonntag, 13. Januar 2019

Letzte 1000er

Nachdem vor über drei Jahren begonnen wurde die Halsbandnummern der Boberower Kühe von 1000er auf 2000er Nummern umzustellen (siehe Post vom 26.10.2015) wurde das heute früh abgeschlossen. Hintergrund war, dass das Pinnower Karussell keine zweistellige Kuhnummern verarbeiten kann (siehe Post vom 28.07.2015), daher bekamen die Pinnower Kühe alle eine zusätzliche 1 vor die dreistelligen (bzw. 10 vor die zweistelligen) Halsbandnummern. Dass es keine doppelt gibt wurden die Boberower Kühe auf 2000er Nummern umgestellt.

Nr. 2205, die Mutter von Anja (siehe Post vom 04.12.2015) bzw. Großmutter von Antje (siehe Post vom 08.02.2018) war die erste gewesen und danach wurden nach und nach die Halsbänder geändert. Sobald eine Kuh abging oder verkauft wurde haben wir das Halsband auf eine 2000er Nummer geändert und dann erst an neue Jungkühe bzw. hochtragende Färsen wieder vergeben. Dazu wenn Halsbänder eh zu reparieren waren, weil Ziffern fehlten oder die Aktivitätsmesser kaputt waren. Ingesamt hat das sich über drei Jahre hingezogen bis in den letzten Monaten nur noch wenige übrig waren, dass die auch extra nur zum Abändern der Nummer raussortiert wurden und heute dann die letzten acht.

Die beiden allerletzten Halsbänder mit 1000er Nummern waren Nr. 1287 03945 AGB Brama und Nr. 1071 28318 AGB Jana die jetzt 2287 bzw. 2071 heißen.

Benjamin

Freitag, 11. Januar 2019

Kälberstall in Betrieb!

Heute ist nach nunmehr gut zwei Jahren Bauzeit endlich der neue Kälberstall in Pinnow in Betrieb gegangen. Morgens die Frühschicht wurde noch im alten Kälberstall gefüttert, nachmittags die Spätschicht schon im Neuen. In der Zwichenzeit wurden die Kälber umgesetzt und auch der erste Tränkeautomat. Der Tränkeautomat selbst und die Antennen für die Halsbandtransponder an den Abrufstationen. Das wurde dann aber eine Aktion von zweieinhalb Stunden, denn vom Computer getrennt wollte der Automat die Daten der eingespeicherten Kälber nicht behalten. Soviel zu Stand-Alone. Die Monteure haben dann bei Förster angerufen, die auch eine dreiviertel Stunde in ihrem Archiv für die Lösung suchen mussten. Und das beim Weltmarkführer von dem die Hälfte aller Tränkeautomaten stammt... Es brauchte eine Widerstand am Signalkabel, dass das als getrennt erkannt wird.
Das eigentliche Umsetzen in der Schaufel vom Hoflader ging schnell und das Anschließen im neuen Automatenhäuschen auch.

Die ersten Kälber in den CalfTel-Boxen:





















Für die Kälber in der Gruppe war die Station komplett neu und auch der Spaltenboden mit der Stufe zum Liegebereich; bisher waren sie nur die ganz mit Stroh eingestreute Box gewohnt:

Benjamin



















Dienstag, 8. Januar 2019

Kabel suchen

Demnächst sollen die ersten Kälber in den neuen Kälberstall kommen, die Neugeborenen in die Einzelboxen und einer der Tränkeautomaten mit einer Kälbergruppe.

Aktuell stehen im alten Kälberstall in Pinnow ein Förster-Tränkeautomat der aktuellen Generation für die Kälber von 2 - 5 Wochen und im „unteren“ Kälberstall zwei baugleiche Automaten für die älteren Tränkekälber.
Diese drei Tränkeautomaten sollen alle in den neuen Kälberstall kommen und dafür die beiden aus der Garliner Anlage (auch von Förster, knapp 20 Jahre alt) wenn dort die Kälberaufzucht eingestellt wird nach Pinnow in den unteren Kälberstall.

Die Tränkeautomaten in Pinnow werden über die Handterminals bedient, aber es gibt einen zentralen PC auf dem das Programm KalbManagerWIN von Förster läuft; der wird aber nur verwendet um Kälber von Automat zu Automat umzustellen. Der Computer ist etwas altersschwach, hat als Betriebssystem Windows XP und der KalbManagerWIN ist von 2011, bzw. damals das letzte Update.
Dann war die Frage wie die ganzen Tränkeautomaten an den Computer anzuschließen sind, der neue Kälberstall und der untere Kälberstall liegen an den entgegengesetzten Enden der Anlage. Plan ist nun das Kabel bis zum alten Kälberstall an den bisherigen Standort des Computers zu nutzen. Von dort ein Kabel bis zum neuen Kälberstall ziehen, das geht recht gut an den Mauern entlang und über die Zwischendecke des alten Kuhstalls und braucht lediglich eine 3 m lange Kabelbrücke über den Treibweg. In die neue Kälberküche kommt dann der Computer und die dortigen Automaten werden angeschlossen, als weiteres geplant ist eine Richtfunkstrecke zum Büro.

Jetzt wird erst mal gekuckt ob man die Software modernisieren kann und dabei alles kompatibel bleibt.
Der Tränkeautomat aus dem alten Kälberstall soll als erstes umgesetzt werden und da gerade passend eine Abkalbeflaute ist gibt es auch nicht den Druck, dass die Automaten alle gleich angeschlossen werden müssen um die Kälber dazwischen umstellen zu können.

Immer wieder eine Herausforderung an einem laufenden System umzubauen, was es ja mit der Weiterverwendung der bisherigen Tränkeautomaten ist.

Benjamin

Sonntag, 6. Januar 2019

Kälberkiste

Die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme des neuen Kälberstalls schreiten voran. 
Wenn die Kälber von der Abkalbebox in den neuen Kälberstall gebracht werden müssen ist das eine Wegstrecke von gut 200 m. Dafür hat die Werkstatt eine Transportkiste gebaut.
Pröttliner Bauart: Aus dickem Stahl geschweißt, dass das auch die nächsten 50 Jahre hält. Charakteristisch der Anstrich mit roter Grundierung und oben der aufstellbare Deckel aus schwarzem Kunststoff.
Auf der Rückseite ist die Aufnahme für die Konsole vom Teleskoplader:




















Blick ins Innere mit aufgestelltem Deckel:


























Was uns nicht gefällt ist die Größe: Die Innenmaße sind 1,2 x 1,45 m - für ein oder zwei neugeborene Kälber eigentlich schon zu unhandlich, andererseits kriegt man von den vier Wochen alten Kälber nur so fünf rein um sie in den zweiten Kälberstall (K2) zu fahren. Beim Umstallen der Gruppen werden wir also weiterhin auf die Mutterkuhabteilung mit dem Viehanhänger angewiesen sein.

Benjamin

Freitag, 4. Januar 2019

Aktuelles von Swantje

Mal der aktuelle Stand bei Nr. 1764 Swantje, Langversion 84201 AGB Swantje. Eine der Kühe vom 2013er Jahrgang aus Boberow. Und eine der wenigen, die ich schon von weitem erkenne wegen der markanten Blesse in Form eines Fragezeichens in ihrem Gesicht (siehe auch Post vom 16.04.2017).
Und gestern bei der Zuchthygiene sah ich sie natürlich sofort raus wie sie durch das Selektionstor lief und dann die Reihe entlang:






















Sie hat am 23. Oktober zum dritten Mal gekalbt, ein Bullenkalb von Hype (siehe Post vom 09.08.2017). Mitte November hatte sie schon mit knapp 50 Liter ihre Laktationsspitze erreicht, momentan gibt sie rund 40 Liter Milch am Tag.
Am 10. Dezember bei der Puerperalkontrolle hatte sie eine Gebärmutterentzündung (Pyometra), wo sie erstmal Prostaglandin gespritzt bekommen hat, dass sich die Gebärmuttermuskulatur zusammenzieht und den Eiter rausschmeißt. Hat gut geklappt, sodass die Reste davon am 17. Dezember mit einer Spüllösung rausgespült werden konnten.
Gestern war sie dann zur Sterilitätsuntersuchung dran, weil soweit ja alles in Ordnung ist und sie trotzdem nicht in Brunst kommt. Wurde beim Ultraschall (vgl. Post vom 08.01.2016) ovariale Inaktivität diagnostiziert - dass die Eierstöcke gar keinen Zyklus haben. Sie kam daher ins OvSynch-Programm, dass wir nur bei solchen Fällen nach klarer Diagnose machen und nicht wie in anderen Herden blind bei allen Kühen. Dafür bekam sie jetzt GnRH gespritzt, wodurch die Hormone ausgeschüttet werden, die auf die Eierstöcke wirken. Entweder kommt sie davon alleine in den Zyklus und wird brünstig oder sie bekommt dann am 14. Prostaglandin gespritzt, worauf sie dann doch in Brunst kommen sollte.

Benjamin

Dienstag, 1. Januar 2019

Start in 2019

Allen Lesern des Kuhblogs wünsche ich ein gesundes neues Jahr 2019! Viel Gesundheit, fleißige Kühe und Alles was noch dazugehört.

Ein Foto zu Neujahr wird es mal wieder nicht geben, mangels winterlichem Wetters.

Große Vorsätze für den Kuhblog wird es ebenfalls nicht geben, mit der Frequenz von drei Posts pro Woche gefällt mir soweit und die angestiegenen Leserzahlen im letzten Jahr und die ganzen positiven Rückmeldungen bestätigen mich im Gesamtkonzept.
Den Fokus will ich im neuen Jahr aber trotzdem etwas in Richtung des alltäglichen Herdenmanagements und den damit verbundenen Arbeiten ausweiten, um den Kuhbloglesern mit eigenen Kühen Anregungen zu geben und mir welche in Diskussionen zu holen. Und vom Aussenrum bisschen mehr vom Brandenburger Lebensgefühl.

Benjamin