Dienstag, 30. September 2014

Warteschlange

Da die Tankstelle am Stützpunkt aktuell leer ist wurde der Tankanhänger zur Milchviehanlage gefahren. Und bevor dann in der Mittagspause die Traktoren von den umliegenden Feldern zum Tanken kommen und wieder nichts übrig ist wurde morgens alles aufgefüllt, was Diesel braucht. Da bildete es sich eine entsprechende Schlange, auch weil es mehr Gerätschaften wie Fahrer waren: Teleskoplader, Hoflader und Frontladertraktor (Käse-Trecker), der Valtra mit dem Mischwagen kam kurz später und dazwischen doch schon ein Traktor vom Pflanzenbau, sodass es schon wieder knapp wurde.

Benjamin

Samstag, 27. September 2014

Nach Schleswig - Teil 4

Als letzte Station stand ein Besuch bei Jahnkes Ziegenkäse an.
Mitten in Angeln gelegen hält Familie Jahnke natürlich Angler Rotvieh. Wichtiger sind aber die Weißen Deutschen Edelziegen, die die Milch für den Ziegenkäse liefern. Was vor 10 Jahren mit 4 Altziegen begann ist heute einen aus eigener Remontierung auf 46 Ziegen samt Nachzucht angewachsene Herde.
Gearbeitet wird mit einer engen Saisonablammung im Februar/März, aktuell läuft also der Bock mit. Entsprechend wird auch die ganze Herde vor der Ablammsaison den Winter über trockengestellt.

























Das Melken erfolgt in einem Doppel-8-Swingover-Melkstand, was dann vier Eimermelkmaschinen mit je zwei Melkzeuge (zu 2 Zitzenbechern) sind. Und beim Melken spielen die Ziegen ihre Vorteile voll und ganz aus: Ein Begrenzungsrohr ist nicht nötig, fällt eine in die Grube, kann sie einfach zurück aufs Podest gehoben werden. Und Kot ist überhaupt kein Problem, käme nur alle paar Monate mal vor und dann reicht auch ein Handfeger.


Die Milch wird in der Hofmolkerei mit angeschlossenen Reiferäumen zu verschiedensten Käsesorten, Butter und auch Eis verarbeitet und im Hofladen verkauft.

Weitere Infos unter: www.jahnkes-ziegenkaese.de

Benjamin

Donnerstag, 25. September 2014

Nach Schleswig - Teil 3

Bei der Exkursion gab es auch einen kulturellen Teil; und zwar mit dem Schiff zur Hallig Hooge im nordfriesischen Wattenmeer. Das Wetter war gut, kein Regen sondern dichter Nebel.
Die Hallig hat seit rund 100 Jahren einen Sommerdeich, sodass sie nur noch bei Sturmflut einige Male im Jahr übeflutet wird. Die Häuser stehen in kleinen Weilern auf den höhergelegenen Warften. Außerhalb dieser gibt es keine Bäume sonder nur plattes Land und Priele:





















Milchkühe gibt es dort keine, nur einige Dutzend Fleckviecher und Fleischschafe, die in unmittelbarer Nähe zum Meer grasen:





















Wieder auf dem Festland gab es noch einen kurzen Abstecher nach Husum, der Kreisstadt Nordfrieslands, wo man im Innenhafen gut das "ständige Theater mit dem Wasser - mal da, mal nicht da" sehen konnte:

Benjamin


Mittwoch, 24. September 2014

Nach Schleswig - Teil 2

Als nächste Station stand der Ellbekhof an, ca. 10 km südlich von Flensburg gelegen. 
Wie bei vielen Höfen in der Gegend üblich wegen der großen Konkurrenz zu den Biogasanlagen mit einem recht hohen Viehbesatz und ausschließlich Futterbau. Die Böden sind von der Qualität ähnlich wie in der Prignitz aber mit um die 800 mm Niederschlag anderthalb mal so viel Wasser.
Unter geographische Besonderheit kann man auch zählen, dass für den Wegebau Miesmuschelschalen genommen werden.
Die über 10.000 kg Herdenleistung sah man den Kühen deutlich an: Alle sehr großrahmig und daher das entsprechende Futteraufnahmevermögen. Bei den Gewichten verschätze ich mich oft, aber das Durchschnittsgewicht liegt in dieser Herde über 700 kg.

Für Brandenburger ein ungewohntes Sammelsurium an Ställen aus verschiedenen Jahrzehnten. Der neuste der Ställe ist ganz modern hell und luftig. Die Tiefboxen werden mit Gärresteseperat eingestreut, das von einer Biogasanlage bezogen wird, die ausschließlich Nawaro vergärt. Und mit der dortigen Trocknung dann auch wirklich schön trocken, manche (mit anderer Einstreu daheim...) meinten sogar zu trocken.





















Dass der Betriebsleiter selbst mal in Brandenburg tätig war erkannte man an der restaurierten Tür der alten Milchkammer. Da gibt man sich halt nicht mit einem Miele- oder Westfalia-Schild zufrieden.

Benjamin



Nach Schleswig

Dieses Wochenende war ich mit auf der Jahresexkursion des Rinderzucht- und Besamungsverein Prignitz nach Schleswig.

Erste Station war der Hof der Familie Schwarten. Vor der Wende waren sie der größte Milchviehbetrieb Westdeutschlands, ohne eigene Nachzucht ganz auf die Milchproduktion spezialisiert.
Heutzutage dagegen sind sie weitaus breiter aufgestellt mit Jungvieh, einer großen Biogasanlage, Lohnunternehmen und außerlandwirtschaftlichen Aktivitäten.
Im Kuhstall wurde das Melkkarussell 2006 durch 6 Lely Astronaut A3 ersetzt, in jedem der Häuser stehen 2 Stück:




 















Neben den üblichen Substraten kommen auch Zuckerrüben in die Biogasanlage. Es wurden gerade 4.000t gewaschen und gemust:

Benjamin

Donnerstag, 18. September 2014

Maiszeit

Die Silomaisernte ist nun im vollen Gange.
Das Foto machte ich heute Morgen um halb neun, als das erste Stück des kleineren Silos in Boberow zugedeckt wurde. Passen so an die 3.500 t rein, oder auch 4.500 t, aber was sind denn schon 1.000 t...
Der Scheibencracker funktioniert auch, nachdem das letztes Jahr wegen den fehlenden Körner nicht zu sehen war.
Nachmittags verzögerte es sich etwas, weil die Kolonne umsetzen musste. Eine der Mutterkühe war ausgebüxt und hatte sich in einem Maisbestand versteckt. Bloß blöd, wenn dann ein "motorisiertes Suchkommando" kommt und den Mais weghäckselt.

Benjamin


Mittwoch, 17. September 2014

Maisfeldtag

Heute fand der Maisfeldtag von RAGT auf dem Demonstrationsfeld in Zapel statt.
Der interessanteste Teilaspekt dabei war die Vorstellung des Versuchsabschnitts einer Mischkultur aus Mais und Feuerbohnen, die zur Proteinerhöhung in der Silage dienen. Halt ganz im Trend des einheimischen Eiweißfutteranbaus.
Die Bohnen wurden zwei Wochen nach dem Mais gesät, dass dieser einen Vorsprung hat und den Bohnen als Stützpflanze dienen kann. Von der Aussaatmenge wurde 1/4 der Maiskörner durch Bohnen ersetzt.
Bei dem ca. 50 m² großen Versuchsabschnitt war aber nach starkem Rehbefall von den Bohnen nicht mehr allzuviel vorhanden und man konnte das Zuwuchern der Maispflanzen nur erahnen.
Da die Feuerbohne aber eine extreme Streuung im Kaliber hat bereitet dies den Sämaschinen in der Vereinzelung Probleme, sodass im Praxiseinsatz auf die Deutsche Stangenbohne gewechselt werden soll. Für das nächste Jahr ist ein Versuchsanbau im kommerziellen Maßstab irgendwo in der Gegend geplant.

Benjamin





Mondscheinlese

Da war ich gerade passend im Herbst in der alten Heimat, um nach zwei Jahren Pause mal wieder beim Traubenlesen zu helfen. Wenn auch es nur ein Maischewagen voll war. Wie mittlerweile im September üblich wird auch nachts geerntet, vor allem um die kühleren Temperaturen auszunutzen, dass die Trauben nicht zu schnell anfangen zu gären.
Wurde im Mondschein geerntet, die Übersicht ist natürlich schlechter als am Tage, aber dafür im Feld nichts los und man hat Platz.


Benjamin


In Südhessen

Am  Montag war ich auf Besuch bei Familie Landau im südhessischen Groß-Gerau. Mit aktuell 14 melkenden und 2 trockenstehenden Kühe einer der wenigen Milchviehbetriebe im dortigen Gemüsebaugebiet. Aus dieser für mich doch ungewohnten Größenordnung resultieren besondere Anforderungen: Mitten in Ortslage gelegen ist die Hofstelle entsprechend eng, das Milchauto hält dann (ohne Anhänger) in der Seitestraße auf der Rückseite der Milchkammer. Auch macht es keinen Sinn für einen solchen Bestand ein Maissilo anzulegen, daher wird mit einer klassischen Sommerfütterung gearbeitet, wo es das Jahr über in der Frischvorlage von Luzerne über Mais bis zu Futterraps geht und dann im Winter verschiedene Kulturen in Wickelballen. Und das wichtigere Betriebsstandbein sind Lohnarbeiten im Landschaftspflege- und Kommunalbereich.
Zwei Drittel der Kühe auf einem Foto:




















Eine weitere Besonderheit sind die extrem schweren Böden in den ehemaligen Rheinauen mit bis zum 90 % (!) Ton. Entsprechend intensiv und aufwändig fällt die Bodenbearbeitung aus. Bei 20 cm Arbeitstiefe beim Pflügen entstehen solche Brocken, wo vom präsentierten beim Aufheben schon die Hälfte abgebröselt war. Der Koffer mit dem Feuchtigkeitsmessgerät für die Sojabohnen auf dem Nachbaracker verschwindet praktisch zwischen den Schollen:

Benjamin

Samstag, 13. September 2014

Bei Braunies Familie

Heute Morgen war ich bei Braunies Familie zum Melken. Ihre Mutter Leoni hat im Juli zum achten Mal gekalbt - das vierte Bullenkalb in Folge. Die anderen vier, ihre Schwester Latte, ihre Tochter Mai, deren Alterskameradin Sonne und die noch namenslose Nichte sind allesamt tragend und werden im Oktober und November kalben.
Wo Braunie mit der Leistung ziemlich unterdurchschnittlich lag ist bei Mai der Zuchtfortschritt voll zum tragen gekommen und sie liegt schon in der zweiten Laktation bei 15,3 kg Lebenstagsleistung! Braunie selbst hat es nur bis 13,6 geschafft.

Hier Mai links und rechts Latte:
 


















Blick über die erste Versuchsgruppe und den neuen Futtermischwagen, einen BvL Maxium 1500, beim Befüllen der Wiegetröge:

Benjamin


Mittwoch, 10. September 2014

Duckers Enkel - 2. Anlauf

Nachdem am vorletzten Wochenende auch noch Dunkel als letzte Überlebende von Duckers Enkeln von den Kühen erlegt worden war, hat jetzt am Montag Waltraud mit einem neuen Wurf nachgelegt.
Wie mein Kollege mal sagte: "Wir mühen uns mit den Kühen ab mit der Brunstbeobachtung und bei den Katzen muss nur mal der Kater vorbeischauen." Bloß bringt das alles nichts, wenn sie dann von Verlustraten unter 5 % nur träumen können.

Das Nest ist mitten in einer Liegebox, aber eine wenig frequentierte (40 cm Stufe!) und ich halte auch 5 m Sicherheitsabstand, dass sie nicht in eine unkontrollierte Ecke umzieht.

Benjamin

Dienstag, 9. September 2014

Ehemaliger Melkstand

Heute war ich bei den Überresten eines ehemaligen Melkstandes, drei Generationen vor dem sich im Bau befindlichen Karussell. Dabei handelte es um die Überbleibsel einer während der Weidesaison genutzten Weidezentrale. Auf der Betonplatte, wo wahrscheinlich der eigentliche Melkstand stand, soll ein Sortiergatter für die ortsansässige Mutterkuhherde gebaut werden. Dafür muss aber erst einmal mit dem Teleskoplader abgeschoben werden, da die Platte in den letzten Jahren total überwuchert ist. Um nicht dabei mit vier platten Reifen in den Trümmern liegen zu bleiben haben wir heute eine vorbereitende Begehung zur Begutachtung unternommen - zu Recht, denn wir fanden einige verrostete Wenderzinken.
Ohne die Kühe außenrum wirkt die Ruine des Technikgebäudes wie irgendwo in der hintersten kanadischen Provinz und nicht wie 150 m von der nächsten Straße und 500 m vom Ort entfernt. Rechts der Anbau sind die Sanitäranlagen; habe nicht genauer reingeschaut, aber bestimmt noch funktionsfähig.

Benjamin

Montag, 8. September 2014

Foto von Rebecca

Endlich gibt es mal wieder ein aktuelles Foto von Rebecca; wo sie sich die letzte Zeit immer hinter ihren Kolleginnen versteckt hatte, war sie heute mal wieder richtig fotogen drauf.
Am Sonnabend war sie nun vier Monate alt und dürfte mittlerweile um die 130 kg wiegen, was ich aber nicht nachgemessen habe.
Farblich beginnt sie vom Braunie-Schokoladenbraun langsam zu dunkeln, beim kurzen Fell am Kopf sieht man es am deutlichsten.

Benjamin

Donnerstag, 4. September 2014

Zukünftiger Melkstand

Nun gibts mal ein Foto von der Baustelle den neuen Melkstandes. Seit so zweieinhalb Monaten laufen die Bauarbeiten, bisher im Tiefbau für Fundamente, Leitungen und Güllekanäle aus der Entfernung eher unscheinbar. Aktuell wird die Gebäudehülle errichtet und man sieht die Baufortschritte deutlich.
Auf dem Foto ist die Baugrube für das Melkkarussell zu sehen. In der Mitte die Anschlüsse für die zentrale Drehkupplung und daneben die Wände für den Zugangstunnel ins Innere, da man beim Außenmelker nicht mehr über die Plattform steigen kann.

Benjamin













Nachtrag: Dies ist der Übersichts-Post der Melkhausbau-Serie.
Die weiteren Posts der Serie:
DeLaval PR3100HD in Karstädt, Post vom 23.02.2014
Halbzeit; Rohbauarbeiten; Post vom 24.10.2014 
Dach und Fassaenverkleideung, Post vom 23.11.2014 
Vor Betonieren Vor-/Nachwartebereich, Post vom 17.01.2015 
künftiges Herdenmanagerbüro, Post vom 01.02.2015
Asphaltieren Vor-/Nachwartebereich, Post vom 20.02.2015
Außenansicht März 2015, Post vom 08.03.2015 
Hofbefestigung, Einbau Flush-System, Post vom 22.03.2015
Einbau Kuhtreiber, Post vom 30.03.2015 
Außenansicht April 2015, Post vom 06.04.2015 
Selektionsbereich mit Fressgittern, Post vom 15.04.2015 
Anlieferung Dipproboter, Post vom 22.04.2015 
Einziehen Transponderohrmarken, Post vom 07.05.2015
Neues Herdenmanagerbüro, Post vom 12.05.2015
Meine private Einweihungsfeier, Post vom 25. 05.2015 
Erstes Melken, Post vom 05.06.2015
Fabienne zu Besuch, Post vom 07.06.2015 
Karussellbildschirm, Post vom 07.06.2015
Milchleistungsprüfung in Karstädt, Post vom 09.06.2015
Dipproboter in Betrieb, Post vom 10.06.2015 
Alltäglicher Wahnsinn begiint, Post vom 13.06.2015 
Erstes Trockenstelln, Post vom 18.06.2015 
Kuh steckengeblieben, Post vom 18.06.2015 
Erste Milchleistungsprüfung, Post vom 23.06.2015
Karussellbildschirm im Büro, Post vom 14.08.2015
Milchmengenmessgeräte Kalibrieren, Post vom 18.08.2015

Montag, 1. September 2014

Herbstanfang

Passend zum meterologischen Herbstanfang gab es heute früh dichten Nebel.

Hier sind die letzten Fotos vom Sommer: Die Trockensteher auf ihrem neuen "Golfplatz", nachdem das überständige Gras weggemäht wurde.



















Und Truxa ist auch in dieser Gruppe dabei. Mit ihrer aufdringlichen Art läuft sie einem über die gesamte Weide nach und die ganzen anderen Kühe folgen ihr dann. Da werde ich beim nächsten Sortieren mal versuchen allesamt ohne großen Aufwand auf dieses Weise in den Stall zu bekommen.

Benjamin