Sonntag, 29. Juni 2014

An der Löcknitz

Diese Woche hat es zwar in Boberow kräftig geregnet (35 l) aber nicht im gesamten Gebiet der Ackerflächen. 
An der Löcknitz wurde daher oberhalb des Dargardter Wehrs ein Pumpaggregat zur Bewässerung aufgestellt. Dabei hat das Oberflächenwasser einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Grundwasser: Einen viel niedrigeren Eisengehalt, der sich nicht in den Leitungen niederschlägt. So ist z.B: das Wasser aus dem Brunnen der Milchviehanlage geprüft und als Trinkwasser zugelassen, schmeckt aber als würde man auf einer Schraube lutschen.

Das Pumpaggregat am Löcknitzwehr und im Hintergrund die Baustelle der neuen Autobahnbrücke:

Benjamin

Freitag, 27. Juni 2014

Duckers Enkel - Teil 3

Ducker und Waltraud haben nun die Kleinen aus dem Kuhstall ins Melkhaus verlegt. Dort spielen und tollen sie herum und trauen sich in der ruhigen Mittagspause bis vor mein Büro. Sie können mittlerweile richtig laufen und sind ängstlicher geworden. Bis auf "Weißgesicht" der recht neugierig ist, mit sich spielen und auch fangen lässt:

Benjamin

Donnerstag, 26. Juni 2014

Klein aber Fein

Zu jedem vernünftigen Seminar gehört auch eine Exkursion hinzu. So ging es zur Produktivgenossenschaft Flämingrind eG. Dort ist die Milchviehhaltung neben der Bullenmast und Mutterkuhhaltung ein kleiner Zweig der Tierproduktion. Mit 139 Kühen im Bestand für Brandenburg unterdurschnittlich und daher sehr bescheiden auftretend, ein krasser Gegensatz zu Milchbauern dieser Größenordnung in anderen Regionen Deutschlands, die sich als Regionaloligarchen sehen. Klein - aber Fein: Mit einer Milchleistung um die 10.000 und durch die sehr hohen Inhaltsstoffe der beste Betrieb im Landkreis. Und auch die anderen Kennzahlen waren beeindruckend.
Auf die Besonderheiten im Produktionsssystem wurde näher eingegangen: Die Fütterung mit nur zwei Rationen; einer für die melkenden und einer für die trockenstehenden Kühe. Was gut funktioniert, weil auf diesem Niveau das Verfettungsrisiko deutlich geringer ist.
Die Färsen werden vor der Kalbung einmal täglich gemolken, dass sie danach das Melken schon kennen und der Gewöhnungsstress in eine unempfindlichere Phase verschoben wird.

Es ist nun mal selten in Brandenburg alle Kühe und den Melkstand unter einem Dach zu haben:

Benjamin

Mittwoch, 25. Juni 2014

Auf Seminar

Diese Tage war ich mit meiner Kollegin von der Pinnower Milchviehanlage auf einem Seminar zu Gesundheit und Management bei der Brandenburger Landwirtschaftsakademie bei Potsdam. Eine überschaubare Runde, die Teilnehmer ein Who-is-Who der Bestenliste des Landeskontrollverbands, da kam ich mir als kleiner Krauter vor.
Es gab hochkarätige Vorträge zu verschiedenen Aspekten der Gesundheit und noch vom Vetriebsleiter der DSP Agrosoft über die nächste Version des Herde-Programms. Das ist ja Marktführer in Brandenburg und tatsächlich alle der Teilnehmer arbeiten damit.
Und davor, dazwischen und danach der Erfahrungsaustausch untereinander, hat richtig Spaß gemacht, waren schließlich alles Kuhmenschen die mit beiden Beinen in der Produktion stehen. Und es war schon ein Stück weit beruhigend zu hören, dass die anderen auch ähnliche Probleme im Alltag haben.

Benjamin

Montag, 23. Juni 2014

Festgefahren

Im Nachhinein habe ich mich gewundert, dass ich dafür doch 15.000 km quer durch die Prignitz gebraucht habe. Ganz nach dem Motto: Die Fleißigen schaffen Arbeit weg, die Dämlichen schaffen neue Arbeit. Beim Wenden auf einem guten, trocknen Feldweg das einzige Loch weit und breit getroffen und zwar das, in dem der Anschluss für die Wasserleitung unter dem Weg hindurch liegt. Ist aber zum Glück nichts kaputt gegangen. ESP ausschalten bringt nicht so viel wie Allrad und Differentialsperren... Da nur einen Kilometer vom Stützpunkt entfernt war der Bergungstrupp binnen kürzester Zeit da.

Und ein Foto für die nicht anwesenden Kollegen:

Benjamin


Sonntag, 22. Juni 2014

In Thüringen - Teil 2

Als zweiter Teil der Stallbesichtigungstour ging es zur Agrargesellschaft Günterode. Dort wurde eine fast komplette Aussiedlung (alles bis auf Jungvieh) auf die grüne Wiese gebaut: Verwaltungsgebäude, Kuhstall, Biogasanlage, Silos, der Kälberstall und der Maschinenstützpunkt sind noch in der Bauvorbereitung.
Insgesamt ein gehobenes Ausstattungsniveau, als was ganz Besonderes das Lüftungssystem, das das Verwaltungs- und Sozialgebäude unter Überdrück hält. Da steht man im Konferenzraum und schaut durch die Glasscheibe hinunter auf das Melkkarussell und riecht gar nix - von den Kühen zumindest. Es riecht dort wie in einem beliebigen Bürogebäude, aber nicht nach Bauernhof.

Das repräsentativ geklinkerte Verwaltungsgebäude vor dem Melkzentrum:

Benjamin

Samstag, 21. Juni 2014

In Thüringen - Teil 1

Diese Woche nahm mich mein Chef mit auf eine Stallbesichtigungstour nach Thüringen. Deutschland ist ja nicht gerade klein und da war das "kurze Stück" runter nach Thüringen doch eine Reise von 850 km.
Die erste Station war die Agrargenossenschaft Neumark, bei der die alte Milchviehanlage abschnittsweise abgerissen und durch eine neue ersetzt wird und sich nun in der letzten Bauphase befindet. Ganz deutlich wurden hier die Fortschritte im Stallbau der letzten Jahre: Mehr Platz, mehr Luft, mehr Licht.
Mit 5,4 m Traufhöhe und 36,8 m Breite ist der Stall wahrlich eine Kuhkathedrale:





 






Fortsetzung folgt!
 
Benjamin 

Freitag, 20. Juni 2014

Vorbereitung Tierschau - Teil 2

Heute fand der "kombinatsinterne" Entscheid über die Kühe statt, die in zwei Wochen zur Tierschau nach Blüthen mitfahren. Für Boberow wird Brake starten - von mir geführt. Weil sie zu meiner Herde gehört kann ich nicht aufs Tragen des Scheißeeimers ausweichen. Sie ist nun in Garlin im Trainingslager und ich werde auch einige Übungseinheiten absolvieren müssen.
Auf dem Foto steht hinter ihr Nr. 300, die andere erstlaktierende Kuh, die ausgwählt wurde. Bei ihr ist es gerade andersrum: Sie wurde in Boberow geboren und gehört nun zur Garliner Herde.

Benjamin



Donnerstag, 19. Juni 2014

Kreislaufwirtschaft

Der Separator für die Boxeneinstreu (siehe Post vom 16.05.) lief nicht mehr und ich vermutete irgendwo ein verstopftes Rohr oder ähnliches. Einer meiner Kollegen von der Werkstatt fand dann auch die Ursache: Ein halbes Halsband.
So habe ich den Kreislauf rekonstruiert: Immer mal wieder verliert eine der Kühe ihr Halsband, meistens wird es gefunden, aber manche bleiben verschollen. Eins von diesen fiel durch die Spalten und gelangte über die Kanäle in die Güllesammelgrube; dort schnitt die Schneideinrichtung der Pumpe einen Teil ab und der Rest mit Transponder und Aktivitätsmesser dürfte noch dort unten drin liegen. Das abgeschnittene Stück wurde durch alle Schieber hindurch in die Biogasanlage gepumpt und kam später in das Gärrestelager, wovon es wieder durch alle Schieber zum Separator gepumpt wurde und dort dann hängen blieb. Fast wäre es also mit dem Separat wieder zurück in den Stall gekommen.
Erkenntnis dabei: Die orangenen Ziffern sind nicht farbecht.

Benjamin

Dienstag, 17. Juni 2014

Bei der Agrargenossenschaft Plate - Teil 2

In Plate wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. Neben Fahrten durch die Felder und Führungen in den Ställen gab es auch Traktor- und Mähdrescherfahrten. Auf einer Grünlandfläche neben dem Hof konnte man auf dem Mähdrescher, Häcksler und einigen der Traktoren mitfahren oder auch selbst eine Runde fahren.



















Ich fuhr mit dem neuen Pflegegespann, das den Pflanzenschutz und die Flüssigdüngung macht: Ein Claas Axion 810 mit einer Amazone UX 5200. Komfort auf dem aktuellsten Stand und ausgerüstet mit dem RTK-System, mit +/- 2 cm Genauigkeit die genauste GPS-Lenkung. Als Referenzstation ist eine Antenne auf dem Werkstattgebäude montiert und alle Flächen mit einem 30m-Raster für die Spritze vermessen. Im Abstand von 2 m nahm der Traktor die Spur auf und lenkte dann passend hin, um anschließend alleine wie mit dem Lineal gezogen geradeaus zu fahren, wo man selber im Gras kaum Orientierungspunkte hat. Halt fast 40 Jahre weiter als der Käse-Trecker.

Benjamin

Sonntag, 15. Juni 2014

Bei der Agrargenossenschaft Plate - Teil 1

Heute war ich bei der Agrargenossenschaft Plate in der Nähe von Schwerin, die ihr diesjähriges Hoffest im Rahmen des bundesweiten Tag des offenen Hofes veranstaltete. Das Wetter war genau passend, 22 Grad und strahlender Sonnenschein.
Die Genossenschaft ist ein Nachbarbetrieb zur Agp Lübesse (siehe Post vom 26.04.14) und wirtschaftet daher ebenfalls auf dem Sand der Lewitz. Der Ackerbau umfasst bei durchschnittlich 18 Bodenpunkten nur Roggen und Mais, wo auch die Intensivität niedrig ausfällt. So werden beim Roggen nur 90 kg Stickstoff gedüngt - mehr lohnt nicht.
Wichtigere Standbeine sind daher Biogas und vor allem die Milchviehhaltung, gestützt auf das Grünland im Niedermoor. Und da sind die Zahlen beeindruckend: 10.300 kg Jahresleistung und einer der besten Betriebe in der größeren Umgebung.
Der Neuste der Ställe, wie der ganze Betrieb sehr sauber und ordentlich und nicht nur für das Hoffest aufgeräumt:




















Der Melkstand, ein Fullwood Megaline 2x14er Fischgrätenmelkstand mit Schnellaustrieb und ebenerdigen Eingang, in dem pro Schicht ein einzelner Melker (+ Treiber) arbeitet:




















Weitere Informationen unter: http://www.agrar-plate.de

Fortsetzung folgt!

Benjamin

Freitag, 13. Juni 2014

Der Alis-Effekt

Die Lieblingskälber von Fabienne haben einige Besonderheiten; so entwickeln sie sich besser als ihre Stallkameradinnen und sehen auch schöner aus. Zudem sind sie zutraulicher und wirklich sehr fotogen. Rebecca geht da nämlich in die selbe Richtung wie schon Alis. Das Foto ist ein Schnappschuss, den ich heute gemacht habe, weil sie sich demonstrativ in den Vordergrund gedrängelt hat.

Benjamin

Donnerstag, 12. Juni 2014

Vorbereitung Tierschau - Teil 1

Am 6. Juli findet die 20. Prignitz-Tierschau in Blüthen statt und auch die Agrar GmbH Boberow soll daran teilnehmen. Dafür wurden heute die Kühe ausgewählt. Da meine Extrieurbeurteilung im Vorwartehof stattfindet, wo nur die Melkmaschinentauglichkeit der Euter zählt, ist das natürlich nicht das Wahre. Daher war der zuständige Bearbeiter vom RBB da und hat die vorausgewählten Kühe begutachtet. Zwei Erstlaktierende wurden als schautauglich befunden und kommen in den "kombinatsinternen" Ausscheid mit den Kühen der anderen Milchviehanlagen. Und meine hatten schon ihre Namen, da müssen sich keine für die Anmeldung ausgedacht werden.

Fortsetzung folgt demnächst!

Benjamin

Dienstag, 10. Juni 2014

Kramer Fan Edition

Am Donnerstag startet die Fußball-WM in Brasilien; so brennend interessiert mich das nicht, sind ja schließlich alles Amateure im Vergleich zu meiner Mannschaft, die sogar in ihren schwarz-weißen Trikots schläft. Ganz im Gegensatz dazu meine Kollegin, die als ehemals aktive Fußballerin etliche Nächte vor dem Fernseher verbringen wird. Heute in der Mittagspause hat sie ihren Teleskoplader passend dekoriert: Die Kramer Fan-Edition mit zwei Fahnen und einem kleinen Plüsch-Paule auf dem Armaturenbrett.

Benjamin

Montag, 9. Juni 2014

Herbst und Sommer an einem Tag

Von der Prignitz sind es 100 km bis an die Ostsee, aber es gibt schon eine kontinetale Prägung des Klimas, wie ich es vom Oberrhein nicht gewohnt war. Vor allem die Tag-Nacht-Unterschiede sind weitaus größer. So war ich erstaunt, dass im August morgens Nebel über den Wiesen lag. Aber heute Morgen gab es für mich eine ganz große Überraschung: Nach dem heißen Tag gestern mit Gewitter am Abend war morgens die dichteste Nebelsuppe, nur an die 100 m Sichtweite.
Herbstwetter: Blick um kurz nach sechs vom Fermenter der Biogasanlage, bei an die 14 Grad.




















Sommerwetter: Der gleiche Blickwinkel um kurz vor zwei, nachdem es morgens 10 mm geregnet hatte, nun knapp 30 Grad.

Benjamin

Samstag, 7. Juni 2014

Wasser von unten

Wenn das Wasser von oben nicht reicht, muss welches von unten genommen werden, sprich aus den Brunnen. Am Donnerstagmorgen hat es mal knapp 4 mm geregnet aber ansonsten ist es weiterhin viel zu trocken. Zwar laufen aktuell nur zwei der Brunnen, aber wenn das Wetter so bleibt dürfte dann in der nächsten Woche die Beregnung in vollem Umfang benötigt werden.

Auf dem Foto am Dienstagabend mit noch ein paar Wolken am Himmel der Regner im Roggen auf dem Schlag Lanzer Weg rechts (vgl. Foto im Post vom 25.02.):

Benjamin



Donnerstag, 5. Juni 2014

Duckers Enkel - Teil 2

Wie schon gemeldet hat Ducker insgesamt vier Enkel. Sie muss mit Waltraud den Wurf zeitweise aufgeteilt und Anfang letzter Woche wieder zusammengelegt haben. Die vier sind kräftig gewachsen und tapsen schon umher und nach der letzen Verlegung des Nestes sind sie auch nicht mehr ständig nass, denn die Kühe hatten sie als abgeleckt.
Familienfoto mit Waltraud links und Ducker rechts und in der Mitte von links nach rechts mit ihren vorläufigen "Projektnamen": Weißgesicht, Dunkel, Mittel und Hell:

Benjamin

Dienstag, 3. Juni 2014

Traktoren auf der Autobahn

Jetzt kommt kein Bericht im Stil von "damals in den 1970er mit dem Belarus auf der Autobahn". Vielmehr fahren die Traktoren auf der künftigen Autobahntrasse. Seit einigen Jahren sind Traktoren für die Transporte bei Erdbewegungsarbeiten von größeren Straßenbauprojekten allgemein üblich. So auch beim Bau der BAB 14. Ich fahre täglich an einem der Baumaschinenparkplätze vorbei, wo neben Baggern, Planierraupen und weiterem wie z.B. Sprengwagen auf Ural (!) auch tlw. bis zu 10 Traktoren stehen: John Deere 7230R, 7820, 7830, 7530 Premium und Massey Ferguson 8670, jeder mit einem Krampe HP 20 Muldenkipper hinten dran. Im Einsatz hab ich die aber noch nie gesehen, komme da als zu unpassenden Zeiten vorbei.

Benjamin


Sonntag, 1. Juni 2014

Tag der Milch

Heute am 1. Juni ist wieder der Internationale Tag der Milch. Dieser findet weltweit unter der Schirmherrschaft der FAO statt, um die Vorzüge der Milch bekannter zu machen.
Also: Milch schmeckt gut und enthält mit leicht verdaulichen Eiweißen, Fetten, Kohlehydraten, Vitaminen und Mineralstoffen alles was man braucht.

Dazu eine Bildergeschichte über den Weg der Milch bei uns auf dem Hof:

Alles beginnt mit dem Futter, denn die Kühe brauchen ja Nährstoffe für die Produktion von Milch. Mit der richtigen Zusammensetzung des Futters gibt es dann auch die entsprechende Qualität der Milch.



















Nach dem Fressen heißt es Wiederkauen und Verdauen, dass die Nährstoffe auch verfügbar und in Milch umgewandelt werden können .



















Zweimal am Tag, früh morgens und am späten Nachmittag, werden die Kühe dann gemolken.



















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Die Milch kommt direkt ohne Kontakt zur Luft in die Kühltanks, wo sie auf 4°C heruntergekühlt und ständig gerührt wird, um ein Aufrahmen des Fett zu verhindern...



















...bis sie dann nach dem morgendlichen Melken vom Milchauto abgeholt und zur Hansa-Milch nach Karstädt gefahren wird.

Benjamin