Montag, 30. März 2015

Kuhtreiber

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Wo in Boberow die uralte Umbaulösung von Vorwartehof äußerst ungünstig ist: Breiter als lang, seitliche Eingänge, Ecken, in denen sich Kühe verstecken können; so wird es im neuen Melkhaus von Grund auf vernünftig gebaut. Auf dem Foto im Post vom 20. Februar ist ja schön der Anstieg zu sehen. Dazu wird noch aktuell der Kuhtreiber eingebaut, ein Gatter, dass die Kühe nach vorne zum Karussell treibt und gleichzeitig zur Trennung von der nächsten Gruppe dient. Das eigentliche Gatter wird draußen zusammengebaut und das Fahrwerk, woran dieses dann hängt wurde schon auf die Schienen gesetzt. Und angebunden, dass es nicht zurückrollt:

Benjamin


Freitag, 27. März 2015

Onika

Hatte ich bisher über die rotbunten Kälber in Garlin (Post vom 06.02.2015) und die rotbunten Bullenkälber (Post vom 20.03.2015) geschrieben, so kann ich heute endlich mal ein Foto von einem rotbunten Kuhkalb aus Boberow bringen, und zwar Onika, die am Dienstag geboren wurde. Wie der Name schon vermuten lässt ist auch ihr Vater OneRed.
Ihre Mutter ist das "Dicke Einhorn", Nr. 1109. Ein Foto von ihr ist im Post vom 17.09.2013, seitdem ist sie aber noch ein ganzes Stück gewachsen, vor allem in die Breite.

Benjamin


Donnerstag, 26. März 2015

Nach Iden

Am gestrigen Mittwoch war ich erstmals in Iden, und zwar zum 40. Tag des Milchviehhalters in Sachsen-Anhalt; die Prignitz liegt halt zentral abseits, von allen landwirtschaftlich wichtigen Orten gleich weit weg. 
Natürlich war mir davor das LLFG Iden ein Begriff, als bedeutende Forschungsanstalt mit großer Geschichte und die beste Milchviehherde in Sachsen-Anhalt. Aber alleine das alte Rittergut, das den Kern der Anlage bildet ist mehr als beeindruckend (Fotos folgen bald).
Thematisch ging es um die aktuellen Entwicklungen der Milchkuhpopulation von seiten des Landeskontrollverbands und des Zuchtverbands, dann eher wenig aussagend über Eutergesundheit und dafür umso mehr aus dem Mehrländer-Jungrinderaufzuchtprojekt der ostdeutschen Forschungsanstalten, wo die metabolische Programmierung richtig schön mit Zahlen untermauert wurde. Das erste halbe Jahr Vollgas und dann bremsen.
Und zum Schluss als Vertreter des Hauses noch Thomas Engelhard über die Fütterung in Iden auf Leistung und Gesundheit, einfach nur schön zuzuhören wie es auch laufen kann, wenn von den Vorraussetzungen her (fast) alles stimmt. Wieder mal eine halbe Stunde gedanklich in der kompromisslos-konsequenten Liga unterwegs.

Benjamin

Dienstag, 24. März 2015

Milchquote erfüllt!

Vor anderthalb Jahren hätte ich es nicht für möglich gehalten die Milchquote vollzubekommen. Aber heute um 18:34 war es dann soweit, eine Woche vor Ende des allerletzten Quotenjahres waren die 100 % erreicht. Die genaue Literzahl bei der heutigen Abholung konnte ich nicht genau vorhersagen, weil mir die Fettwerte der letzten Tage fehlen, aber ich hatte mal 4.235 angenommen, und war ungefähr eine Sekunde zu langsam:



















Vor einem Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt nur 92,5 % Quotenausnutzung gewesen. Die ca. 8,5 % über Vorjahresniveau sind einmal davon 3,5 % auf eine höhere Kuhzahl zurückzuführen, da ich die Zahl der abgegangenen Kühe verringert habe und so mehr "übrigblieben". Und die restlichen 5 % sind Leistungssteigerung.

Nachtrag vom 26.03.: Nun habe ich alle Fettwerte bis einschließlich Dienstag und die Milchquote war bei 4.723 l erfüllt, also erste eine knappe Minute später.

Benjamin

Montag, 23. März 2015

Embryotransfer - Teil 4

Heute standen die Trächtigkeitsuntersuchungen bei den Färsen an, die im Februar die Embryonen von Hedda übertragen bekommen hatten. Von den ursprünglich neun Färsen waren zwei zwischenzeitlich brünstig geworden und von den sieben übrigen waren heute sechs tragend.

Und bei den anderen Trächtigkeitsuntersuchungen aus normalen Besamungen war auch Gisela dabei. Sie ist auch tragend, von dem Bullen Kayne. Ist ein nach Brandenburg ausgewanderter Engländer und von den Zuchtwerten her für mich doch zufriedenstellend. Sie wurde am 2. Februar besamt, sodass ich als Kalbedatum den 9. November erwarte. Wären dann 26,6 Monate Erstkalbealter, zwar nicht das allerbeste, aber für unsere Verhältnisse schon gut.

Benjamin

Sonntag, 22. März 2015

Frühlingssonne

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Nachdem gestern der erste Frühlingstag bei gemütlichen 4 Grad ins Wasser gefallen war, wurde es heute nicht viel wärmer, aber dafür viel Sonnenschein. Da strahlt das Dach vom neuen Melkhaus richtig. Das ist auch der Grund, warum heute die meisten Stalldächer weiß sind: Um die Sonne zu reflektieren, damit sich das Innere nicht aufheizt. So findet ihr auch auf keinem meiner Fotos aus Idaho (mit immerhin 300 Sonnentagen im Jahr...) andersfarbige Dächer.
Und zumindest auf der Südseite ist die Schlammschlacht vorbei und der Unterbau des Hofes ist fertig:





 













Am Vorwartehof wird gerade die Technik für das Flushsystem eingebaut. An der Farbe kann man schon erkennen, dass das von GEA Houle stammt ("also Westfalia"):

Benjamin



Freitag, 20. März 2015

Sonnenfinsternis

Von der Sonnenfinsternis hat man hier oben in der Prignitz schon etwas mitbekommen. Der Himmel war wolkenlos und so war es für eine dreiviertel Stunde schon trüber, als würde man durch eine Sonnenbrille kucken und in meinem Büro mit Fenstern Richtung Nordwest merkte man es deutlich. 

Da auch das Foto von der Finsternis bei maximaler Überdeckung derart überbelichtet war, dass genau gar nix zu sehen ist hier ein Foto von den unwirklichen Lichtverhältnissen; strahlender Sonnenschein und trotzdem trüb:




 














Und der groß angekündigte Stromausfall blieb auch aus.

Benjamin

Die Roten kommen!

Jetzt gab es auch endlich in Boberow rotbunte Kälber via Vererbung des VRC-Gens (siehe Post vom 06.02.2015).
Waren jetzt beides Bullenkälber, sodass diese Farbtupfer wieder schnell aus dem Stall draußen sind.
Einmal Ontario:





 















Und der zweite, Molar. Sein Vater ist Mokabi, auch ein Bulle mit VRC-Gen, von dem ich dies nicht wusste, da er in Boberow nicht eingesetzt wurde. Seine Mutter ist einer der über den Winter aufgestallten Färsen (siehe Post vom 14.12.2014). Zwar hatte ich in Garlin schon einige Kälber von Mokabi, also Molars Halbgeschwister, die waren aber allesamt schwarzbunt:

Benjamin

Dienstag, 17. März 2015

Waffenhandel ohne Strom

Eigentlich wollte ich morgen früh wieder bei meinen Kühen sein, aber da hatte die Bahn nicht genügend Strom dafür, sodass ich es gerademal zwanzig km weit bis nach Biblis gepackt habe. Der Anschlusszug fiel wegen Oberleitungsschaden aus, also den Urlaub zwangsweise um einen halben Tag verlängert.
Aber es gab auch was zu kucken: War ein Güterzug im Bahnhof liegen geblieben, 40 Container, alle mit Explosiv-Aufklebern und US-Kennnummern. Sah schon ganz nach einem Waffentransport Richtung Ukraine aus, um den Bürgerkrieg am Laufen zu halten. Kamen auch gleich bewaffnete Marines und haben sich am Zugende aufgestellt, dass ja niemand was plündert.
In tiefsten Hinterland gescheiterte Supermacht...

Benjamin




Muskelbiopsie

Wo ich auf der Neumühle war konnte ich wieder in der Agrarforschung mitspielen bzw. etwas assistieren.
Beim aktuellen Forschungsprojekt geht es darum, durch die Fütterung von Niacin (Vitamin) vor der Kalbung eine Veränderung an den Muskelfaser herbeizuführen, dass dann später andere Fettsäuren abgebaut werden und die Stoffwechsel- und Leberbelastung niedriger ausfällt.
Wurden gerade bei zwei kurz vor der Kalbung stehenden Kühen Muskel und Leberproben entnommen, für die Muskelproben von der Keule (Bewegungsmuskulatur) und dem Rücken (Haltemuskulatur).
Wird mit der Stanze eingestochen und die entnommenen Proben in flüssigem Stickstoff eingefroren und danach in die Probenröhrchen umgefüllt:

Benjamin

Auf der Neumühle

Wenn ich schon mal auf Urlaub in Rheinhessen bin fahre ich dann auch Sonntagsmorgens zum Melken auf meinen "Stammbetrieb".
Die Herde umfasst jetzt genau 150 Kühe und somit ist der Stall auch voll. Die Leistung wurde in den letzten Monaten deutlich gesteigert und liegt nun bei rund 10.350 kg, nennenswert mehr wäre im Versuchsbetrieb nicht zu erwarten, wegen der häufigen Änderungen.

Braunies Verwandtschaft gehts gut, ihre Tochter Mai liegt in der dritten Laktation schon bei 17,3 kg Lebenstagsleistung, ihre Schwester Latte ist mittlerweile wieder tragend und ihre Mutter Leonie auch, nun mittlerweile zum neunten Mal. Mit über elf Jahren geht ist  nun langsam auf die 60.000 kg Lebensleistung zu:




















Und hier noch ein Foto von Sonne, die ihre ganze Technik präsentiert: Das weiße Halsband mit der Stallnummer und dem Insentec-Transponder für die Wiegetröge im Versuchsbereich, das schwarze Halsband mit dem Heatime für die Brunsterkennung und am Fuß den Transponder für die Erkennung im Melkstand, an der Waage und den Selektionstoren:

Benjamin

Montag, 16. März 2015

101 t/ha Zuckerrüben

War ich mal wieder in Ertragsdimensionen unterwegs, die fernab vom "Brandenburger Kanickelsand" liegen. Aktuell bin ich auf Urlaub in Rheinhessen und da war ich auch mal wieder auf Besuch bei meinem Studienkollegen in Südhessen. Direkt am Rhein die grundwasserbeeinflusste Auenböden halt. Und da war es neben Kucken fremder Kühe, dem Fachsimpeln über die Berichte der Milchleistungsprüfung auch das Bestaunen der Ertragsstatistiken: Nicht nur für 2014 einen durchschnittlichen Weizenertrag von um die 105 dt/ha sondern auch 101 t/ha bei den Zuckerrüben, bei einem bereinigten Zuckerertrag von 16,5 t/ha. Wobei der schlechteste Schlag nach dem Hochwasser vorletztes Jahr (siehe Post vom 13.05.2014) es mit 85 t stark nach unten gezogen hatte.

Benjamin

Freitag, 13. März 2015

Melktechnikprüfung

Am Dienstag gabs mal wieder die Melktechnikprüfung durch den Landeskontrollverband, wo während dem Melken an allen möglichen Stellen Vakuum und Milchfluss gemessen wurde. Im Vergleich zur letzten Überprüfung vor anderthalb Jahren hatte sich viel verbessert, vor allem wegen der höheren Milchleistung:
- so gut wie keine Kühe mehr mit verzögertem Milchfluss
- keine biomodalen Milchkurven mehr, wo durch unzulängliche Stimulation zuerst die Milch aus der Euterzisterne kommt und da später erst die aus dem Eutergewebe
- bessere Melkzeugpositionierung durch die verlängerten Schläuche
Zu beanstanden gab es relativ wenig:
- bei einem der Melkstände war der Sensor für das Vakuum-Regelventil verschmutzt
- zu hohes Vakuum von 45 kPa (= absoluter Druck 0,56 bar), aber keine Probleme mit dadurch bedingten Hyperkeratosen an den Zitzenspitzen ("Hornhaut")
- Zitzengummis mit zu großem Innendurchmesser, dadurch zu viele Lufteinbrüche gegen Melkende. Muss also beim nächsten Wechsel mal das Modell gewechselt werden.
- Die schlecht melkbaren Euter mit zu engen Zitzenabstand hinten wären ein züchterisches Problem, das es vor allem im (beeinflussten) Gebiet der Rinderzucht Mecklenburg-Vorpommern gäbe.

Benjamin

Sonntag, 8. März 2015

Erster Frühlingstag

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Gab es noch am Dienstag Glatteis so war heute der erste Frühlingstag für dieses Jahr: Schönster Sonnenschein und 17 Grad.
Da bot es sich an für die treu wartenden Leser mal wieder ein aktuelles Foto vom neuen Melkhaus zu machen. Trotz geschlossener Curtains ließ sich schon bei diesen Temperaturen die luftige Bauweise gut erahnen.
Der Blick ist von der Rückseite, im Vordergrund der Treibweg, worauf dann die Kühe vom Stall gelaufen kommen.

Benjamin


Donnerstag, 5. März 2015

Nach Güstrow

Im "Vierländereck" von BB, MV, NS und SA gelegen, bin ich eigentlich von allem gleich weit entfernt. Am Dienstag war ich in Güstrow beim Landeskontrollverband MV zum 24. Milchrindtag Mecklenburg-Vorpommern. Geschäftsbeziehungen dorthin haben wir aber auch und zwar über die Milchgüteprüfung der abgelieferten Milch. Da die Molkerei Karstädt zur Hansa-Milch gehört, die ihren Hauptsitz in Upahl (bei Grevesmühlen) hat werden die Analysen in Mecklenburg-Vorpommern gemacht.
Thematisch ging es hauptsächlich um Forschungsergebnisse der Landesforschungsanstalt, insbesondere mit dem Datenmaterial aus den Testherden, wenn das ganze schön durchgerechnet und aufbereitet ist.
Beim Aktuellen vom Rinderzuchtverband wurden eine Liste mit den höchsten Zuchtwerten weiblicher Kälber im Zuchtgebiet gezeigt und bei Blick quer drüber kam mir der Muttername eines der Kälber ziemlich bekannt vor - Jasminka. Kein Wunder, denn die gehört zur Pinnower Herde und ist wie ich nachgekuckt habe auch die Mutter der vier in Boberow stehenden Jungrinder (siehe Post vom 15.11.2014).
Zum Schluss gab es noch einen Vortrag über das Konzept eines Null-Emissionen-Stalls mit Vollklimatisierung. War total abgedreht und ich halte die Stallplatzkosten von knapp 11.000 € für extrem schöngerechnet, aber andererseits hat Vieles irgendwann mal als Spinnerei angefangen.

Benjamin

Montag, 2. März 2015

Referenzmenge erreicht

Das letzte Jahr der Milchquote geht nun endlich langsam zu Ende, sind nur noch 30 Tage. Gestern Abend wurde bei der Abholung die Referenzmenge unserer Quote überschritten, mehr als drei Wochen früher als im letzten Jahr (25. März). Da sich diese aber auf einen Fettgehalt von 4,358 % bezieht und in den letzten elf Monaten es im Schnitt 4,071 % waren kommt nun die Fettkorrektur zum tragen, weil ja eigentlich nicht die Milchmenge an sich quotiert ist sondern nur die Milchfettmenge. Danach liegt die Quotenausnutzung bei 93,6 %.