Mittwoch, 28. September 2016

Keine Überstunden

...der Stundenzähler ist voll.
Vor allem für die Leser aus den alten Ländern wieder was aus der Serie "Hohe Auslastung im Osten".
Am Dienstag hat der Hoflader der Pinnower Milchviehanlage (Schäffer 4560T) die 10.000 Betriebsstunden erreicht.
Der Stundenzähler ist aber nur vierstellig und ist dann auf null gesprungen und zählt nicht mehr weiter. Schade, kann man dann nicht irgendwann mit 30.000+ h angeben.
Der Hoflader kam glaube am 23.09.2013, bis gestern waren es dann genau 1100 Tage, macht 09:06 h pro Tag. Wenn man die Stillstandszeiten beachtet, wo als am Knickgelenk die ganzen Schrauben abgebrochen waren sind es eher 09:15 h am Tag.

Benjamin




Samstag, 24. September 2016

Neuer Dosierer

Beim Futtermischwagen, der an der Boberower Biogasanlage (siehe Post vom 29.07.2013) als Dosierer für das Cosubstrat - Futterreste und Maissilage - dient sollten diese Woche die Bleche der Mischwanne erneuert werden. Das ist bei Futtermischwagen aufgrund des Verschleißes ab und zu nötig und auch keine abartige Aktion.
Bloß waren nach 15 Jahre unter freiem Himmel auch der Rest der Wanne so weit verrostet, dass eine Erneuerung der Wannenbleche keinen Sinn mehr machte:





 













Musste halt ein neuer Mischwagen her. Haben neben den vieren im täglichen Einsatz ja noch zwei in Reserve stehen. Wurde der eine Redrock genommen, der lange Zeit auf der Jungrinderanlage in Pröttlin gelaufen ist bevor er vom überholten Sgariboldi Monofeeder abgelöst wurde. Redrock ist eine nordirische Firma, die vor allem Haspelmischer baut und in der frühen Zeit der TMR-Fütterung scheinbar in unsrer Gegend verbreitet war und heute auf dem deutschen Markt keine Rolle mehr spielt. Der andere Redrock läuft auf der Garliner Milchviehanlage, hinter einem roten Valtra Valmet 900, baugleich zum Boberower Futtertraktor (siehe Post vom 28.02.2014).

Da die Redrocks den Futteraustrag auf der rechten Seite haben steht der Mischwagen anders rum als der Keenan. Erstmal provisorisch aufgebockt, nächste Woche soll der richtige Unterbau folgen:

Benjamin 





























Freitag, 23. September 2016

Foto von Bestie

Ein Schnappschuss von Bestie (siehe auch Posts vom 16.12.2015 und 12.05.2016), wie sie diese Woche um die Kälberiglus geschlichen ist. 
Sie hält sich nur rund um den alten Kälberstall auf und liegt bei den Kälber im Iglu. Dass sie Milch aus den Eimer klaut habe ich noch nicht gesehen.
Und wo wir uns anfangs gar nicht verstanden hatten, schließlich siedelte ich sie gegen ihren Willen nach Boberow um und sie hatte mich dabei gebissen, akzeptiert man sich mittlerweile: Ich scheuche sie nicht mehr weg und sie läuft auch erst auf zwei Meter Entfernung weg.

Von allen Boberower Katzen hat sie das schönste Fell, denn Die Milch machts!

Benjamin



Dienstag, 20. September 2016

Neumühle - 4/2016

Am Sonntagmorgen war ich wieder zum Melken auf dem Hofgut Neumühle, mal grüne Melktechnik, wo ich in letzter Zeit genug Ärger mit der Dunkelblauen hatte. Passte zufällig sehr gut, denn ihnen war kurzfristig ein Melker ausgefallen. Also ganz normal als Lückenfüller wie daheim auch.

Mai, Braunies Tochter ist Mitte August abgegangen wegen Klauenproblemen... Sie hat es auf 46 Monate Nutzungsdauer bei 22 kg Lebenstagsleistung, 32 kg Futtertagsleistung und 38 kg pro Melktag gebracht. Sehr gute, weit überdurchschnittliche Werte.

Leoni kalbt in anderthalb Wochen zum zehnten Mal. Die Anfütterungsgruppe hat im ersten Versuchsabteil einen Bereich mit Wiegetrögen abgeteilt bekommen. Hatte mich schon gewundert, weil im Computer "Gruppe 1" stand, was bisher immer die erste melkende Versuchsgruppe gewesen war.
Und ich war wieder sehr angetan von ihrer körperliche Verfassung, sie ist mittlerweile 12,5 Jahre alt und scheint die letzten 5 Jahre nicht mehr gealtert zu sein:



















"Ma-xy", Braunies einzige Enkelin ist in der Gruppe hochtragender Färsen; sie soll Ende Oktober erstmals kalben:



















Und "Elle", Braunies jüngste Schwester ist in der Gruppe der einjährigen Färsen. Ganz entspannt, wobei sie die Hinterbeine angezogen hatte, nach dem die quer über die Nachbarbox gestreckt waren: "Benjamin kommt - mal ordentlich hinlegen!":

Benjamin



Montag, 19. September 2016

Herbschd im Summer

War ich wieder auf Urlaub in der alten Heimat.
Herbschd ist der rheinhessische Begriff für den Zeitraum der Weinlese. Am Donnerstag war der letzte  Hochsommertag, Trauben lesen bei 30 Grad und dazu der Geruch der Zuckerfabrik, denn am Mittwoch hatte die Kampagne in Offstein begonnen. Passte alles nicht so recht zu dem Wetter.
Genau passend waren die Dornfelder essreif. Dornfelder sind nach Portugieser die zweitstärkste Rotweinsorte in Rheinhessen. Zu erkennen an den orangenen Reben und den grossen, graublauen Beeren. Sind besonders saftig:

Ebenfalls typisch sind die Schreckschussapparate ("Badsch") zum Vertreiben der Stare. Jeweils einer für vielleicht 5 ha Wingert. Ist oben drehbar gelagert, dass mit dem Rückstoss jeder Schuss in eine andere Richtung zielt, dann Einzelschuss oder dreifach und dann noch alle im Umkreis so gesteuert, dass es kaskadenartig überall knallt. Soll für die Stare nicht berechenbar sein. Bloss bei dem langen Sommer sind die noch gar nicht da sondern sitzen z.B. in der Prignitz in Kuhställen...
Die Frage ist da natürlich ob die Kühe den Krach aushalten würden, wo ich schon jemanden für die Aufgabe hätte.

Benjamin

Mittwoch, 14. September 2016

Triticale Webcam - Teil 1

Nun wird eine alte Serie im Kuhblog neu aufgelegt: Aus der Weizen-Webcam wird jetzt die Triticale-Webcam. Die Grundbodenbearbeitung setze ich als Beginn der neuen Kultur an.

Gestern in der Abendsonne pflügte mein Kollege - unser Chefpflüger - einen Teil des Ackers. Dabei wird der Ausfallweizen und auch Ausfallraps aus 2015, der bei der diesjährigen Stoppelbearbeitung aufgelaufen war untergepflügt und der Boden für die anstehende Triticaleaussaat vorbereitet. 
Der John Deere 8335R ist ein Ersatztraktor für seinen JD 8430, der momentan in der Werkstatt ist. Hintendran der 8-furchige Kverneland BE 100 8-F mit nachlaufendem 90er-Einfachpacker und Nockenwalze.

13.09.2016, 18:33:

Benjamin












Nachtrag: Dies ist der Übersichtspost der Triticale-Webcam.
Die anderen Posts sind:
aufgelaufene Triticale, Post vom 28.10.2016
Triticale mit Raureife, Post vom 06.12.2016 
Ernte (Mähen, Presse), Post vom 05.08.2017, Post vom 06.08.2017



Montag, 12. September 2016

Turbo-Separation

Das Gärrestseparieren für die Boxeneinstreu in Boberow hat einen großen Schritt nach vorne gemacht. Nachdem es immerzu Probleme mit der Schlauchpumpe gab wurde die nun durch ein Exzenterschneckenpumpe ersetzt. Für den Haufen auf dem Foto brauchte es am Freitag 4:15 h, die Schlauchpumpe hatte es in ihren besten Zeiten in 30 h gepackt, in den letzten Monaten als in 80 h bis gar nicht.
Da fühlt man sich fast wie ein Emsländer Schweinebauer mit 200 % Gülleüberschuss die separiert werden müssen um sie wegzuschaffen:

 

















Die Exzenterschneckenpumpe steht im Pumpenhäuschen (daher der Name). Ist von BSA, heute Tochterunternehmen von Bauer, von denen auch der Separator stammt. Baujahr Anfang der 1990er und diente jahrelang als zentrale Güllepumpe der Boberower Milchviehanlage. Zunächst per Zapfwelle von einem GT angetrieben, deshalb steht die auch so schräg vor der Tür. Später kam dann die Tauchpumpe in der Sammelgrube (siehe Post vom 25.07.2014) und die Pumpe stand mindestens 10 Jahre unbenutzt da. An den Schiebern tropft es halt ein wenig, aber dafür gibt es einen Ablauf. Die Pumpe hat solch eine Leistung, dass der Separator nicht alles packt und die Hälfte über den Überlauf direkt ins zweite Becken läuft. Und da die Pumpe das erste Becken schon leergesaugt hat ist jetzt das zweite mit dem "halben" Gärrest dran und läuft quasi als Kreislaufsystem:




















Und noch ein Foto von den ganzen kaputten Schläuchen der Schlauchpumpe, die einfach gar nix abkonnten. Die sind alle irgendwo längs aufgerissen. Liegen da nur drei rum, aber ich glaube es waren insgesamt 5 Stück in den letzten beiden Jahren, seitdem der Separator in Boberow steht. Jedes Mal 800 €... Auf der Palette ist das Reserve-Rührwerk für den Fermenter der Biogasanlage:

Benjamin



Sonntag, 11. September 2016

Am Automat

- zur Übersicht der 523/4-Serie -> hier

Aktuelles von 523/4:
Mittlerweile ist er am Tränkeautomat. Im Gegensatz zu  Garlin und Boberow kommen in Pinnow auch die Bullenkälber bis zum Verkauf an den Tränkeautomat sobald sie gut saufen, denn die Plätze für Eimertränke (Hochbuchten und Kleingruppen) sind knapp und es macht so natürlich auch weniger Arbeit.

In dem alten Stall aus den 1970ern ist die Durchlüftung nicht besonders gut und daher liegen die Kälber bei der momentanen Hitze recht träge da. Da kann man sie auch streicheln bzw. nuckeln an den Fingern:

Benjamin






Samstag, 10. September 2016

Maisfeldtag

Am Donnerstag war der diesjährige Maisfeldtag, nachdem ich den letztes Jahr (in Sichtweite vom Pinnower Kuhstall...) verpasst hatte. Zu den von den Vorjahren siehe auch die Posts vom 19.09.2013 und 17.09.2014.
Im Pflanzenschutzbereich ging es um Insektizidstrategien gegen den Erdfloh.

Pioneer hatte auf dem Feld fast sein gesamtes Sortenspektrum von den Reifeklassen S220 bis S330 angebaut. Durch die gute Nährstoffversorgung und ausreichend Wasser absolut gab es keine größeren Fehlschläge, aber bei manchen Sorten zeigte sich Wassermangel in kitischen Phasen der Blüte durch nicht richtig ausgebildete Körner.

Da das Feld an meiner "Stammstrecke" liegt und ich meist viermal täglich dran vorbei fahre hoffe ich, dass ich was von der Ernte der Parzellen mitbekomme:




















Mein Chef hatte es extra so organisiert, dass unsere Häckselkolonne vom Boberower Silo aus nach Osten nach Mesekow fährt und nicht nach Norden, wo dann ständig die Traktoren am Versuchsfeld vorbeifahren würden. Dafür kamen dann unsere Nachbarn, auch wenn die beim gegenüber liegenden Feld nur einmal außenrum das Vorgewende frei häckselten. Und da müssen die anwesenden Bauern das natürlich begutachten, wann sieht man zudem heutzutage noch einen Belarus als Abfahrer beim Häckseln (Belarus MTS820 mit 2 HW60):

Benjamin




Mittwoch, 7. September 2016

Truxa auf Abwegen

Heute Morgen wurden wieder Transen aussortiert, d.h. die anstehenden Kühe vom 1. Teil der Trockenstehphase im Trockensteherstall zur 2. Phase im Abkalbestall umgestallt.
Diesmal war auch Truxa dabei (vgl. Post vom 14.09.2015). Dabei fällt auf, dass das ziemlich genau vor einem Jahr war und ich rechne bei ihr auch mit einer Zwischenkalbezeit von 368 Tagen.

Da es diese Woche nur drei Kühe waren trieben wir die auf einmal über den Hof um dann vor der Abkalbebucht für die "normalen Transen" die Para-Transen - sprich Truxa - auszusortieren. Klappte zunächst gut, sie trabte vorneweg, bei ihrem nunmehr vierten Kalb macht sie das jetzt zum dritten Mal, ganz routiniert. Freut man sich über die vermeintliche Disziplin seiner Lieblingskühe.
Bloß dann wollte sie mit den normalen Transen in deren Abkalbebucht und als ich die endlich durchs Tor gelassen hatte und sie auf die andere Stallseite in ihre Bucht sollte bog sie links ab auf den Futtertisch. Einmal hoch- und runter gerannt und für die morgendliche Aufregung in der Herde war gesorgt.

Benjamin

Montag, 5. September 2016

Maiszeit 16

Heute hat die diesjährige Silomaisernte begonnen.
Der neue Häcksler (siehe Post vom 10.05.2016) erstmals im Mais.
Es wurden Vorgewende gehäckselt und die Einstellungen angepasst.
Der Trockensubstanzgehalt lag mit 32% recht niedrig und da die Pflanzen noch entsprechend grün waren auch ein geringer Kornanteil, habe keine ganzen Körner in der Probe gefunden; "Entweder ist der Cracker sehr gut oder kaum Körner in den Kolben."

Die Walztraktoren stehen bereit; es wurde aufgerüstet: Der Magnum hat ein größeres Frontgewicht bekommen. Ein guter Fortschritt, im Vergleich zu dem was da vor drei Jahren gewalzt hat dürftes es nun die anderthalbfache Masse auf dem Silo sein (siehe Post vom 16.09.2013):

Benjamin

Samstag, 3. September 2016

Fieber messen

- zur Übersicht der 523/4-Serie -> hier - 

Wie es mit 523 weitergeht:
Sie steht aktuell in Gr. 5, den Frischabgekalbten. Eine Gruppe auf Tiefstreu, in denen die Kühe je nach Gesundheit und Leistung 2 - 4 Wochen nach der Kalbung verbleiben, bevor sie in die Hochleistungsgruppe kommen.
Dabei wird allen Kühen bis zum 10. Tag nach der Kalbung täglich Fieber gemessen. Dies ist eine gute Art der Früherkennung von gesundheitlichen Störungen (z:B. Ketose, Puerperalstörung), da Rinder als klassisches Beutetier äußerlich sich nichts anmerken lassen wenn es ihnen schlecht geht. Bzw.es schon fast zu spät ist wenn man es sieht. 
Dabei verwende ich eine Abänderung der Vier-Farben-Methode, die mal in der Kuh&Kalb vorgestellt wurde. Für jeden Tag wird nach dem Fiebermessen mit Fettstift ein Strich aufgemalt, die ersten fünf Tage links, vom 5. - 10. rechts. Ist alles in Ordnung gibts einen grünen Strich, hat die Kuh Fieber einen roten, hatte sie nach der Geburt Probleme wie Milchfieber oder Nachgeburtsverhaltung für den Tag der Kalbung einen orangenen und wenn nach 10 Tagen sie aus dem Fiebermessen entlassen werden kann einen gelben.
Dabei ist zu beachten, dass Rinder wegen der enormen "Heizleistung" des Pansens eine normale Körpertemperatur zwischen 38 und 39°C haben.
Die Vier-Farben-Methode sieht auf den Werbefotos ja schön aus, vor allem weil das weiße Kühe sind; bloß auf schwarzem Fell sieht man die grünen und roten Striche nicht besonders gut. Also habe ich eine praxistauglichere Variante übernommen: Gelb bis 39,2°C und Orange ab 39,3°C. 

523 am 4. Tag nach der Kalbung (Donnerstag) mit 4 gelben Strichen. Die Pansenfüllung ist schlecht, man sieht eine deutliche "Delle" in der Hungergrube (der Begriff passt hier besonders) an der linken Flanke, da hat sie zu wenig gefressen. Aber sie liegt bei der Milchleistung momentan bei 36 Liter und auch ansteigend.

Benjamin