Dienstag, 31. Dezember 2013

Frohes neues Jahr!

Allen fleißigen Lesern und Kommentatoren meines Kuhblogs wünsche ich ein frohes Jahr 2014! Mit viel Gesundheit, Erfolg und allem was dazugehört!

Bei dem warmen Wetter der letzten Monate muss das winterliche Foto zum Jahresbeginn mit weißem Rübenvlies auskommen.

Benjamin

Alte Freunde

Auf der Neumühle ist ja "meine Stammherde" und habe dort auch alte Freunde. Das merkte ich wieder einmal am Sonntag als ich im Stallabteil Braunie, ihre Schwester Lara und ihre Tochter Mai suchte. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass eine Kuh sich von hinten an mich "herangeschlichen" hatte, es war Kirgisien, die schon öfter quer durch den Stall zu mir gelaufen kam. Eine alte Freundin, die sich freut, wenn ich auf Besuch komme.

Hab mal paar Fotos zusammengesucht, die über die Jahre entstanden sind.

Am 19.05.2008, während meinem Praktikum im Kuhstall im damaligen Kälberstall. Sie war das fotogenste der Kälber.



















Am 30.06.2008 im Jungviehstall unter der Obhut von Mareike und Stephie. 

 


















Am 16.09.2009 als Jungrind auf der Weide hinter dem DLR.



















Als ich 2010/2011 Milchleistungsprüfungen machte, wo sie beim Luzernefütterungsversuch als Versuchskuh dabei war habe ich von ihr leider keine Fotos.

Und jetzt das aktuelle, mittlerweile in der 4. Laktation:

Benjamin




Sonntag, 29. Dezember 2013

Jahresendbesuch bei Braunie

Wie bei  jedem Urlaub in der alten Heimat stand natürlich am Sonntagmorgen der Besuch bei "meiner" Stammherde an. Braunie hat im November zum fünften Mal gekalbt, nun das dritte Bullenkalb in Folge und auch ihre Schwester Lara letzte Woche, sodass die Familie in diesem Jahr gar nicht gewachsen ist.
























Da ich mittlerweile im Stall besser fotografieren kann auch auf der Neumühle mal ein Bild vom Futtertisch aus. Rechts am Fressgitter wartet Leoni, Braunies Mutter, aufs Frühstück. Mit nun knapp zehn Jahren, zweifache Uroma und zum achten Mal tragend gehört sie zu den wirklich Erfahrenen der Agrarforschung.



















Der Zuckerrübenduft fiel für mich dieses Jahr eigentlich aus, weil Grabow 75 km von der Zuckerfabrik Uelzen entfernt liegt und da nichts mehr davon ankommt. Aber in Offstein läuft noch die Kampagne und auch optisch sieht die Dampfwolke eindrucksvoll aus, wenn hinter dem im Nebel liegenden Rheintal über dem Odenwald die Sonne aufgeht.

Benjamin

Samstag, 28. Dezember 2013

8-Länder-Tour

8 Bundesländer in 7 Stunden zu bereisen - ganz einfach mit einer Fahrt von Grabow nach Gundheim zu meinem Urlaub über den Jahreswechsel.
Nach Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern), über Wittenberge (Brandenburg) nach Berlin, durch Sachsen-Anhalt über Göttingen (Niedersachsen) und Frankfurt/Main (Hessen) nach Mannheim (Baden-Württemberg) und schließlich nach Worms (Rheinland-Pfalz).

Benjamin

Freitag, 27. Dezember 2013

Nestflüchter

Rinder sind Nestflüchter, soweit ja bekannt. Heute hatte ich es aber mit einem eindrucksvollen Fall zu tun. Ilba wurde gestern Abend geboren und als ihre Mutter heute Morgen zum Melken geholt wurde büxte sie aus und rannte in die Dunkelheit davon. Haben sie im Stall der Trockenstehenden vermutet. Wie es dann hell war hat sie die Frau meines Kollegen gefunden. Und zwar außerhalb des Hofes hatte sie es sich auf der anderen Straßenseite im Gras zu den ersten Sonnenstrahlen des Tages/für sie überhaupt gemütlich gemacht. Mussten sie zu dritt einfangen; dass ein Kalb von einem halben Tag so schnell rennen kann hätte ich nicht für möglich gehalten. Im Stall hat sie erst einmal ihre vorschriftsmäßigen Ohrmarken bekommen. Wie ihre Mutter ist sie bis auf die schwarzen Ohrspitzen komplett schneeweiß, auch hier gehört Laudan zu den Vorfahren und zwar als Urgroßvater auf der mütterlichen Linie.


























Außerdem kam heute der Futtermischwagen-Reservetraktor nach Boberow, weil am Belarus nur noch die kleine Gruppe im Getriebe funktionierte. Ist ein Valtra Valmet Mega 8150, so um die 12 Jahre alt, als die Namen Valtra und Valmet noch parallel existierten und es saatengrün als Farbe für die Claas-Händler gab. Sieht schon etwas überdimensioniert aus ein 95kW-Traktor vor einem 11m³-Futtermischwagen und im Abkalbestall wird es Zentimeterarbeit werden.

Benjamin



Planerhöhung

Nachdem gestern Abend der neue Trockenturm in Pronsfeld abgebrannt ist habe ich heute gleich die Order an meine Belegschaft ausgegeben die Produktion um 40 % zu steigern. Schließlich muss das ganze Pulver nun aus Karstädt kommen, wo Arla mit dem Arlagarden-Programm es in den afrikanischen Markt geschafft hat, dem die deutschen Qualitätsstandards zu lasch sind.

Benjamin

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Kannenmangel

Am Montag hatte ich Premiere als vollwertiger Reservemelker, was auch gut geklappt hat. Heute war ich dann noch einmal dran und es ging schon flotter, sodass ich abends immerhin auf so 45 Kühe pro Stunde gekommen sein dürfte.
Das erste Foto ist um dreiviertel vier, wo es noch ruhig war. Später hatte ich eine ganze Stunde mit einer Störung der Tiererkennung zu tun und eine Kuh schaffte es die Verriegelung des Auslasstores zu öffnen, die noch nicht Ausgemolkenen konnte ich aber aufhalten und ein paar Melkplätze weiter fertig melken.
Das zweie Foto ist vom Nachmittag. Da es letzte Woche mit den Abkalbungen wieder richtig angefangen hat ist nicht nur der Kälberstall gut voll  (auch weil über das Jahresende keine Bullenkälber verkauft werden) sondern entsprechend Kühe in der Kolostralmilchsperre. Von den 46 in der Frischmelkergruppe waren es heute acht und davon kamen gleich fünf auf einmal zu mir in den Melkstand. Da hieß es alle Milchkannen und zugehörigen Deckel im Melkhaus beizuholen, inklusive dem Auskippen der bereits vollen Kannen (daher die Milch auf dem Boden). Das sind die bewährten 20 l-Alukannen von Impulsa, die allesamt weit älter sind als ich.

Benjamin


Mittwoch, 25. Dezember 2013

Nachtschicht

Heute wurde ich mit einer Milchfieber-Epedemie konfrontiert. Seit Freitag gab es vier Fälle, die Kühe mit 6 oder 7 Kälbern hats allesamt erwischt. Dazu die Erfahrungen meiner Kollegen: "Im Winter wenns so lange dunkel ist haben die Vitamin-D-Mangel" und "Die sich vor der Kalbung besonders um die Kälber der anderen kümmern bekommen es fast immer" - was eine Scheinkorrelation wegen des Alters sein könnte.
Nun hab ich noch spätabends die ganze Trockensteherration zerpflückt und dran rumgebastelt, um mit der Mineralstoffversorgung in positivere Bereiche zu kommen. Da sind die Ansprüche höher als vor der Prüfung in Futterberechnung - wenn die Kuh es überlebt gibt es schon mal eine 4.

Benjamin

Sonntag, 22. Dezember 2013

Uelzener Pampe

Wenn auch der Anbauumfang nur um die 1 % der Fläche einnimmt wird als Hackfruchtbetrieb eifrig Nebenprodukte verfüttert. Ab Mitte Oktober war dies Kartoffelpülpe, die auf den Rücktouren von der Stärkefabrik in Dallmin mitgebracht wurde und ab dieser Woche dann Pressschnitzel. Meine Bezeichnung dafür ist "Uelzener Pampe", weil wo andere Zuckerfabriken 28 % Trockensubstanz garantieren kann man bei diesen glücklich sein, wenn nicht alles auseinander fließt. Manche Firmen gehen halt nicht mit der Zeit...
Die erste Ladung, die diese Woche in Boberow ankam war von der Silierqualität gut aber auffällig locker, also mal abzuwarten, ob es wegen mangelnder Verdichtung im Siloschlauch möglicherweise doch anders aussieht.

Noch paar Fotos vom Maishäckseln, die ein Bekannter im Oktober gemacht hat; insbesondere vom IFA L60:
http://www.agrartechnik-im-einsatz.de/de/index.php?page=view_subgallery&id=54033&next=1

Benjamin

Samstag, 21. Dezember 2013

Wintersonnenwende

Jetzt werden auch im nordischen Winter die Tage wieder länger. Ging erst "mitten am Tag" und auch sichtbar ohne den in letzter Zeit häufigen Nebel um 8:24 Uhr die Sonne hinter der Landesgrenze über den brandenburger Kiefernwälder auf und lange vor der eigentlichen Sonnenwende um 15:54 schon wieder unter. Aktuell ist es halt Zweidrittel des Tages über dunkel.

Benjamin

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Bild ausem Stall

Endlich gibt es mal ein Foto mitten aus dem Stall. Mit den damals in den 1970ern üblichen schmalen Fensterbändern ist es im Stall nicht so hell. Bei der Kamera mit Blitz im Automatikmodus kommen da nur Fotos  von einer hellen Kuh vor dunklem Hintergrund raus. Habe ich mich mal gestern in der Mittagspause hingestellt und alle Aufnahmemodi durchprobiert. Das beste Foto kam bei "Nachtaufnahme" raus, der Stall mit der tatsächlichen Helligkeit und das düstere Wetter draußen als schönster Sommertag.
Die Blickrichtung ist entlang des Fressgangs der Hauptgruppe. Insgesamt aktuell mit 100 Kühen belegt bei 102 Boxen. Normal in dreireihiger Ausführung, aber nur mit zwei Übergängen an den Enden.... immerhin wird dadurch das Treiben erleichtert.
Es wirkt nicht nur auf dem Foto so, dass die früher für Duräumat typischen Aufsprungbügel die Sicht versperren, sie machen das Abteil unübersichtlich, man kann schlecht über die Boxen hinwegsehen.

Benjamin


Dienstag, 17. Dezember 2013

Rettungsaktion

Heute mussten die beiden jüngsten Katzen auf dem Hof, Walter und Erich, aus einem der Güllekanäle gerettet werden.
Am Samstag wurde schon bemerkt, dass Walter unter dem Spaltenboden im von den Katzen bevölkerten Stallabteil saß. Die anderen Katzen liefen oben aufgeregt umher. Er muss durch den Gülle-Abwurfschacht in den Kanal geklettert und 30 m auf der Schwimmschicht gelaufen sein, und als er am Ende ankam fand er nicht mehr heraus. Nachdem er gestern dort immer noch saß öffneten meine Kollegen das Rohr zum Spülen des Kanals. Bloß kam Walter nicht heraus, sondern Erich stieg hinein, kam aber selbst ebenfalls nicht mehr zurück, weil das Rohr innen doch zu glatt ist. Rausziehen ließ er sich nicht und eine Kletterhilfe aus einem Streifen eines alten Bigbags nahmen sie auch nicht an.
Wurde als engültige Lösung mit dem Teleskoplader ein Teil des Bodens weggehoben und die beiden liefen endlich über das Brett heraus.


Benjamin

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Leckeres vorm Frühstück

Es ist reiner Zufall, dass mir schon wieder ein verlorenes Kalb untergekommen ist. Während die Mumie gestern vielleicht schon ein halbes Jahr tot war, datiere ich den heutigen Fall auf eine Infektion um den 25.11., wo die Kuh Fieber hatte.
Jedenfalls komme ich morgens in den Melkstand und aus einer der Kühe hängen die Eihäute, ich frag noch, ob sie nachts gekalbt hat; mein Kollege hatte es noch gar nicht gesehen. Und wie es so läuft, es war eine Verkalbung: Die Kuh war am 216. Tag tragend und sollte nachmittags trockengestellt werden. Das Kalb wurde schnell gefunden - vom Tierarzt in der Kuh. Ohne Wehen musste es zu dritt rausgezogen werden und war schon aufgegast und roch streng.
Was auffällt ist, dass nach so kurzer Tragezeit kein vernünftiges, lebensfähiges Kalb dabei rauskommt, sondern eher ein Schwein. Gut Ding will Weile haben!


Benjamin


Dienstag, 10. Dezember 2013

Leckeres nachem Mittag

Auch live dabei gab es zum Glück keinen Geruch.
Schweine- und Schafsmumien hatte ich schon gesehen, von Rindern aber noch nicht, bis heute. Und gleich eine richtige alte, von der Größe her zu urteilen um ein halbes Jahr. Die Kuh war bereits zwei Wochen nach dem berechneten Kalbetermin, schon vorher war aufgefallen, dass sie recht schmal war und nicht aufeuterte. Heute hatte sie dann die Reste der Nachgeburt abgestoßen, was schon nicht gut aussah, vom Farbton her wie Kaffeesatz. Der für die Geburtshilfe zuständige Kollege holte dann die Mumie heraus und meinte, dass diese schon mehrere Woche in der Scheide gelegen haben muss, denn die Gebärmutter war komplett zurückgebildet.

Benjamin

 

Montag, 9. Dezember 2013

Quer durch Brandenburg

Am gestrigen Sonntag habe ich meinen Bruder dort besucht, wo er nun als Herdenmanager arbeitet. 300 km, einmal quer durch ganz Brandenburg bis fast nach Sachsen. War für mich ein kleiner Kulturschock, zumindest im Winter wirkt das Elbe-Elster-Land sowie der angrenzende Fläming wie die südwestdeutschen Mittelgebirge und nicht so flach und weit wie ich es von hier oben aus dem Nordwesten Brandenburgs gewohnt bin.
Die große Tour über die Höfe dauerte natürlich viel länger als geplant. Interessant war einerseits das Konzept, dass jeder Hof ein eigenständiger Betrieb und auf einen Betriebszweig spezialisiert ist. So wird eine Kuh von ihrer Geburt bis zur zweiten Kalbung sieben (!) Mal umgesetzt und verkauft. Und auch alle Kühe, die mal eine Euterentzündung bekommen, werden dann an einen der Betriebe verkauft. Da kommt man sich selbst mit der eigenen Umsetzerei auf einmal gar nicht mehr so extrem vor.
Und andererseits die Milchviehanlage des Typs MVA 1930; nach einer detailierten Führung bin ich noch mehr erstaunt, wie dieses Konzept Anfang der 1970er derart durchdacht war, dass die Ställe noch 40 Jahre später, wenn auch mit gewissen Umbauten, höchsten Ansprüchen genügen. Da steht Planwirtschaft für wirklich gut geplant und an alles gedacht, bis auf den einzigen Nachteil, dass die Spalten nicht befahrbar sind - weil damals gab es noch gar keine Hoflader.

Der Stall ist breiter (28 Reihen) als lang, in der Mitte stehend sieht man eigentlich nur Kühe; das Licht fällt größtenteils von oben ein. Hier sind auch die Förderbänder für das Futter oberhalb des Troges zu sehen.




















Zwei Zäune für Schwarz-Weiß-Trennung in zwei Stufen, wenn auch nicht mehr so strikt durchgeführt wie in den 70ern. Rinder sind robuster als Schweine, das SMR damals erst recht, aber wenn schon Hygiene dann richtig!






















Ein schöner Sonntagsausflug wars, trotz der langen Fahrerei.

Benjamin

Sonntag, 8. Dezember 2013

Mikroklima

Diese Woche wurden rechtzeitig vor dem Winter noch die Abdeckungen für die Kälbernester fertig. Im Jungviehstall ist von der Lüftung her wirklich gutes Klima, bloß lagen die Tränkekälber in der kalten Fallluft, die durch die Lüftungsschlitze an der Traufen strömt. Kälbernester mit Mikroklima zu schaffen lag da nahe, bloß müssen dreimal pro Woche der Traktor bzw. Teleskoplader zum Einstreuen und Ausmisten durchfahren können. Daher war meine Idee eine Form von Luftleitung zu bauen, dass die kalte Luft erst im Fressbereich nach unten abfällt. Dieser Plan wurde abgeändert zu Abdeckungen, die zum Durchfahren zwischen die Ständer hochgeklappt werden können. Es hat lange gedauert, aber mit der Konstruktion hat sich die Werkstatt mal wieder selbst übertroffen: Alurahmen mit LKW-Plane bespannt und über Kettenzüge mit Gegengewichten zu bedienen. Zusätzlich wurden die Lüftungsschlitze mit Planen verkleidet.
Die Höhe ist auch optimal, man kann darunter gebückt hinter den Kälbern herrennen.
Und es gibt Gerüchte, dass es weitere Serien für die anderen Kälberställe geben soll.

Benjamin


Samstag, 7. Dezember 2013

Schneesturm

Der Orkan verlief hier stürmisch, aber nicht so schlimm wie befürchtet. Donnerstagmorgen hieß es im Radio "Orkanböen, auf Darß und Rügen bis 150 km/h". Nachmittags wurde es ungemütlich, es wurde windig und der Regen kam waagrecht. Abends dann schon Richtung Sturm. Freitagmorgen dann ein leichter Schneesturm, sodass das meiste trotz Plusgraden liegen blieb. Abgesehen von den Schleichern auf der B5 (Opel mit 35...) kam ich ohne große Verzögerungen nach Boberow, auch die Straße durch den Wald war passierbar. Bin ich nicht nur aus Bequemlichkeit die kürzeste Strecke gefahren, sondern auch um kucken, ob Bäume dem Futtertransport im Weg liegen.
Gegen Mittag wurde es ruhiger, aus dem Schnee wurde Matsch, der Abends wieder gefroren ist. Zwischenzeitlich gab es sogar etwas Sonne, sodass es es schön anzusehen war:

Benjamin

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Nach Karow

Heute ging es für mich zusammen mit dem Leiter der Mutterkuhabteilung nach Karow zu einer Veranstaltung des RMV und der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei bezüglich Milchviehfütterung. Der erste Eindruck vom Vermarktungszentrum des RMV in Karow war der gleiche wie bei denen andere Zuchtorganisationen, wie vom VOST in Aurich oder RBB in Groß-Kreutz: Das Sperma ist zu teuer!
Unter den Vorträgen war einer zur Zusammenfassung von Forschungsergebnissen, die auf der letzten Tierernährungstagung in Fulda präsentiert wurden, dabei auch über den Einfluss des Schnittzeitpunkts auf die Inhaltsstoffe bei Luzerne aus Bingen von Trautwein et. al. Die zugehörigen Fotos von den Mitarbeitern als Wuchshöhenvergleich gabs in dem kurzen Überblick aber leider nicht.
Aus Sachsen die Ergebnisse zur technischen Umsetzung der optischen BCS-Messung, wo die Grundlagen gelegt sind und schon eine höhere Wiederholbarkeit als bei der klassischen Einstufung erreicht wurde. Zur Anwendung des BCS in der Fütterung vom Versuchsbetrieb in Iden; mit Abgangsleistungen von über 54.000 kg wieder was aus kompromisslos-konsequenten Sphären, wo das Zuhören richtig Spaß macht.
Als Höhepunkt gab es den "Vergleich der Körperkondition aus Zucht- und Fütterungssicht". Eine fette und eine rappelige Kuh; im BCS eingestuft und dann die Live-Rückenfettdickenmessung mit Übetragung des Ultraschallbildes auf den Beamer. Aus züchterischer Sicht wurde dann die rappelige Kuh schöngeredet...

Benjamin

Dienstag, 3. Dezember 2013

"Zufällige" Kuh

Mal wieder was über eine der Kühe, die sich heute zufällig in den Vordergrund gedrängelt hat:
Und zwar Samanta, Nr. 1001, die "erste" Kuh der Herde. Der Namen nimmt Bezug auf ihren Vater Samburu, was man auch an der dalmatinerartigen Fellfärbung sieht. Geboren ist sie im August 2011 und kalbte erstmals im September auf der anderen Milchviehanlage in Garlin, mit einem Erstkalbealter von 25,5 Monaten gehörte sie doch zu den Frühen. Mitte November kam sie mit einer Gruppe andere Erstkalbenden nach Boberow. Bin mit ihr ganz zufrieden, leistungsmäßig ist sie bei 32 kg täglich und hebt sich damit von den später Dazugekommenen ab, die fast drei Liter hinter den in Boberow Abgekalbten zurückliegen.
Aber heute hat sie eine große Show abgezogen. Morgens war sie am Fressgitter, um den Aktivitätsmesser am Halsband wieder anzuschalten. Den Tag über war sie anschließend im "Warteabteil" und zum nachmittäglichen Melken ging es in den Vorwartehof des Melkstand. Auf dem Weg dorthin sprang sie über die so 1,10 m hohe Bretterwand, die den Treibgang von den Liegeboxen abtrennt - ganz rüber kam sie aber nicht. Da holte mich mein Kollege hinzu. Sie hing über der Wand, die Vorderbeine im Kopfraum der Liegeboxen und die Hinterbeine im Treibgang. Mit der Beckenklammer hochzuheben ging nicht, weil die Ecke nicht mit dem Frontlader zu erreichen ist. Die Idee stattdessen war, die Vorderbeine wegzuziehen, dass sie in einer halben Rolle vorwärts über die Wand rutscht. Bis ich dafür die Stricke geholt hatte war sie doch aus eigener Kraft drüber. Habe ich dann ein Stück des Nackenrohrs der Liegeboxen abmontiert, um sie auf den Gang zu lassen. Gings zur nächsten Station: Sie macht hinter einem der Durchgänge eine 120°-Kehre und schlüpft neben dem Klauenstand in den strikt kuhfreien Arbeitsbereich hindurch. Dort hat sie die am Freitag randvoll aufgefüllte Schrottonne umgeworfen und auch noch die dazugehörige Schaufel kaputtgedrehten - so stabil sind die  Plastikdinger gar nicht, 300 kg reichen vollkommen aus. Haben sie aber ohne weitere Zwischenfälle da raus und zum Melken bekommen.
Es wäre ja zu langweilig nur mit braven Kühen und es gäbe abends nichts zu berichten.

Benjamin

Sonntag, 1. Dezember 2013

Foto am Sonntag

Für Fabienne gibt es heute ein Foto von Michi.
Es wurde Anfang November von meinem Bruder aufgenommen. Da sie sehr anhänglich und verschmust ist konnte ich ganz einfach ihre Rückseite - ohne Schwanz - in die Kamera drehen.

Benjamin