Freitag, 30. Juni 2017

Land unter

Ein klassisches Unwetter war es nicht, aber es gab eine amtliche Wetterwarnung vor "ergiebigem Dauerregen". Innerhalb von 24 h waren es um die 130 l Regen pro Quadratmeter! Laut meinen Kollegen das größte derartige Ereignis seit den Regenfällen, die 2002 zum Elbhochwasser führten.

Morgens dachte ich mir: "Es regnet ja immer noch!" Und als ich in Pinnow aus dem Auto stieg stand ich mitten im Wasser, denn im Hof stand es gute 10 cm hoch. Die Regenwasserbecken waren so voll wie noch nie und fast vor dem Überlaufen, sodass es sich über den Gully im Hof hinaus zurück staute. Später pumpte die Werkstatt einen halben Meter ab in den Teich an der Einfahrt.
Bedenken hatte ich, dass bei einem Überlauf in die Zwischengrube der Karussellentwässerung - die sich neben den Regenwasserbecken befindet - der Subway absäuft und es in die Technikschächte läuft. Das hatte ich mehrfach im Verlauf des Morgens kontrolliert und es ist zum Glück nichts passiert.
Auf der Anlage in Garlin musste im Hof mit dem Güllefass Wasser abgesaugt werden, dass das Milchauto bis ans Melkhaus fahren konnte.

Die Löcknitz trat schon über die Ufer und eine der Mutterkuhherden musste umgetrieben werden.
Auch der Beginn der Getreideernte wird sich auch verzögern, bis die Äcker wieder halbwegs befahrbar sind.

Normalerweise ist die Wasseroberfläche im Regenwasserbecken gut einen Meter unter der Kante:

Benjamin






















Ergänzung vom 02.07.2017:

Die Autobahn ist in beide Richtungen gesperrt, weil es an der Trasse in Dammlage bei Karstädt beidseitig großflächige Erdrutsche bis unter den Seitenstreifen gab:

Donnerstag, 29. Juni 2017

Triticale Webcam - Teil 10

- zur Übersicht der Triticale-Webcam -> hier - 

Die Triticale reift weiter ab. Anfang der Woche war durchgehend sonniges und warmes Wetter, da ging es schnell voran. Jetzt haben wir ordentlich Regen bekommen.
Das Foto ist von gestern, da war es schon zugezogen und schwül.
An paar wenigen Stellen ist die Triticale ins Lager gegangen, am linken Bildrand kann man solch eine Stelle erahnen.

Aktuelle Wuchshöhe: 95 cm.

28.06.2017, 16:25:

Benjamin

Sonntag, 25. Juni 2017

Einstufung

Eine der wichtigsten Empfehlungen der Bestandsuntersuchung in Pinnow (siehe Post vom 06.04.2017) war die Einteilung der Gruppen nach Kondition, weil bei der Rückenfettdickenmessung eine sehr starke Streuung herauskam. War zwischen nicht gemessen, da kein Fett vorhanden bis 38 mm alles dabei gewesen.
Also die Gruppen nicht mehr nur nach Leistung einteilen sondern auch nach Kondition, sprich ob die Kuh noch zunehmen darf oder nicht mehr. Die Fütterungsgruppen sind dabei die Energiestufen, von der Hochleistungsgruppe zur Altmelkergruppe hin mit abnehmender Energiedichte.

Für die nächste Gruppensortierung habe ich jetzt die Einstufung nach BCS (Body Condition Score) gemacht. Wollte das eigentlich am Rücktrieb vom Karussell machen, wobei der 12-sekunden-Takt mir etwas eng erschien. Andererseits ist man dann aber auch schneller fertig.
Neben dem Selektionstor war ein schlechter Platz, weil die Kühe aus Neugierde stehen blieben um zu kucken, was ich da mache. Stellte mich daher nach wenigen Minuten an den Ausgang vom Karussell, wo es zudem den Vorteil hat, dass man direkt auf die wichtigsten Körperstellen für die Einstufung blickt: Lendenwirbel, Hüfthöcker, Sitzbeinhöcker und Schwanzwurzel.
In der Einstufung bin ich gar nicht geübt und mit meinen Zahlen gehe ich im Nachhinein davon aus, dass ich die Abstufung nicht fein genug hinbekommen habe und tendenziell zu gute Konditionen aufgeschrieben habe. Aber die dünnen, zu dünnen, fetten und zu fetten Kühe der einzelnen Gruppen habe ich trotzdem gefunden. Es war erschreckend zu sehen, wie die Kondition innerhalb der Gruppen streut, wenn man mal genau drauf achtet und alle Kühe der Reihe nach sieht.
So wird auch meine Gisela in die 2. Mittlere Leistungsgruppe kommen, weil sie für die 1. doch schon deutlich zu fett geworden ist. 


Ein Foto dazu, extra von der 737 - nach wie vor unsere einzige Rotbunte in Pinnow - sie ist sehr gut konditioniert (habe ich BCS 3,75 aufgeschrieben), daneben die Kuh ist deutlich schlechter (BCS 2,25). Über die Einstufung lässt sich jetzt streiten, aber beide werden die Gruppen wechseln, einmal niedrigere und einmal mehr Energiedichte im Futter.

Benjamin



Freitag, 23. Juni 2017

Foto von Apolla

Endlich bin ich mal dazu gekommen ein aktuelles Foto von meiner Apolla zu machen. Habe den Eindruck vom "Braunie-Effekt", dass sie am Kopf langsam dunkler wird.

Etwas sehr unvorteilhaft das Foto, aber es stehen keine anderen Kälber vor ihr:

Benjamin


Donnerstag, 22. Juni 2017

2. Schnitt 2017

Auch wenn es heute ein Unwetter gab und der zweite Schnitt für einige Stunden unterbrochen werden musste, so ging es in den letzten Tagen ordentlich voran: Trocken und bei Temperaturen bis zu 27 °C lag das gemähte Gras teilweise keine 10 h zum Anwelken.
Mengenmäßig sieht es auch gut aus, durch den vielen Regen in den vier Wochen seit dem ersten Schnitt waren die Bestände sehr gut gewachsen.

Beim Häckseln im "Vorgarten" der Pinnower Milchviehanlage; morgens gemäht und abends kurz nach sechs gehäckselt:




















Wo was weggefahren wird muss auch wieder was hin - Düngung nach Entzug. Das Schleppschlauchfass vom Lohnunternehmer am Mittwochmorgen beim Ausbringen von Gärrest der Pinnower Biogasanlage auf der Wiese gegenüber vom Triticaleacker, die am Montag gemäht und Dienstagfrüh gehäckselt wurde. Das ist quasi das Gras, das letztes Jahr geerntet wurde und durch die Kühe und die Biogasanlage gegangen ist und da schließt sich der Nährstoffkreislauf:

Benjamin

Mittwoch, 21. Juni 2017

Mahnfeuer

Heute Abend war ich beim Mahnfeuer gegen die Ausbreitung des Wolfes in Steesow. Auf einer Wiese unserer Nachbarn direkt an der Landesgrenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, aus denen die Verbände der Weidetierhalter die Veranstaltung initiiert hatten, um deutlicher auf die aktuellen Missstände mit Rechtsunsicherheit und mangelnden Entschädigungen aufmerksam zu machen. Trotz des recht spontanen Rahmens war es mit geschätzten 150 Personen (in der Mecklenburger Provinz!) gut besucht, dazu Presse und Rundfunk und von politischer Seite der Staatssekretär aus Schwerin, der den ganzen Unmut abbekam. Da merkte man schon den "Volkszorn"  derer, die mit den Problemen in der Realität leben müssen.
Dass der politische Prozess vorankommt, den Wolf in geregelte und verträgliche Bahnen zu lenken.
Und dass es in Zukunft im Kuhblog wie im letzen Post Fotos von unseren Kühen auf der Weide geben kann.

Das Feuer, das symbolisch für das archaische Lagerfeuer steht, das wilde Tiere fernhalten soll:

Benjamin



Sonntag, 18. Juni 2017

Flatternde Plastiktüte

Am Freitag machten die Boberower Trockensteher wieder eine "illegale Versammlung". Ich sah, wie einige sehr zielstrebig über die Weide trabten. Da jede Ansammlung von mehr als drei Kühen verdächtig ist musste ich das entsprechend kontrollieren. Schließlich werden die nicht gemolken und haben entsprechend den ganzen Tag über Zeit auf dumme Ideen zu kommen.
Zuerst erinnerte es mich an die Hunde-Geschichte (vgl. Post vom 03.04.2016):




















Wie ich dann zwischen ihnen stand sah ich den Grund für die Aufregung: Der starke Wind hatte eine Plastiktüte von außen an den Maschendraht geweht, die nun vor sich hin flatterte. Und diese Bewegung hatte die Kühe neugierig gemacht.
Da hatte ich die Tüte dann mitgekommen, Ordnung muss halt sein. Sie schauten noch etwas ratlos, bevor sich die Versammlung auflöste:

Benjamin

Mittwoch, 14. Juni 2017

Triticale Webcam - Teil 9

- zur Übersicht der Triticale-Webcam -> hier - 

Die Triticale beginnt abzureifen und der Acker verfärbt sich langsam ins Gelbliche.

Kurz nach dem ich das Foto gemacht hatte sprang links ein Reh auf und in Richtung Wald davon.

Wuchshöhe 90 - 100 cm.

14.06.2017, 16:03:

Benjamin

Sonntag, 11. Juni 2017

Überall Rotbunte

Das gab es mindestens die letzten vier Jahre nicht mehr, dass wir auf allen Anlagen rotbunte Kühe haben.

Bisher war Nr. 737 in Pinnow die Einzige und auch der Grund, dass bei uns die Rotbunten in der Statistik den Schwarzbunten so deutlich überlegen waren: In der 7. Laktation mit an die 70.000 kg Lebensleistung.

Am vorletzten Sonntag kalbte dann in Garlin Nr. 1671 und letzten Sonntag in Boberow Nr. 2039 Onika. Beides dominant Rotbunte (VRC-Gen, Erbgang siehe im Post vom 06.02.2015).
Onika war schon einmal im Kuhblog zu sehen, denn sie war das erste in Boberow geborene weibliche VRC-Kalb (siehe Post vom 27.03.2015).

Und es werden noch mehr Rotbunte werden, denn in Garlin sind noch 4 und in Boberow 2 weitere Färsen kurz vor der Abkalbung. Zudem gibt es noch weitere Rotbunte unter der Nachzucht bis hin zum Kalb von Onika, denn sie hat ein (noch namenloses) Kuhkalb bekommen und an das ihr VRC-Gen vererbt.

Benjamin

Samstag, 10. Juni 2017

Foto von Stephanie

Gestern wurde Stephanie ein Jahr alt und ist mittlerweile eine schöne Färse, in Boberow werden die einfach ordentlich.

Zur Erinnerung: Auf sie hatte ich zwei Jahre gewartet, da am Geburtstag ihrer Taufpatin ein Kuhkalb entsprechend benannt werden sollte (siehe Post vom 09.06.2016).

Benjamin

Donnerstag, 8. Juni 2017

Blühende Lupine

Dass wir einige Hektar Blaue Lupine im Anbau haben wusste ich, bloß nicht wo. Einer der Äcker liegt neben der Zapler Mutterkuhanlage. Wie ich da vorbei kam dachte ich aus der Ferne noch: Was ist das für ein bläulicher Schimmer? Das waren die Blüten der Lupinen.

So sieht es aus der Nähe aus; ein schöner Farbtupfer in der Landschaft in der Zeit zwischen Rapsblüte und abreifender Gerste:

Benjamin

 

Mittwoch, 7. Juni 2017

Alice

Heute Nacht hat Angel gekalbt. Der Computer hatte Freitag als Kalbetermin errechnet (281 Tage Tragezeit) und ich ging vom Dienstag (die üblichen 278) aus und so passte es dann doch recht gut.

Es ist ein Kuhkalb!
Was Gisela bei zwei Kälbern noch nicht geschafft hat, bei ihrer Schwester Angel hat es schon beim ersten geklappt.

Fabienne als Taufpatin hat für sie den Namen Alice ausgesucht, auch als Erinnerung an ihre Alis, die als Färse verkauft worden war:

Benjamin


Montag, 5. Juni 2017

Foto von Angel

Angel - ein Lieblingskalb von Fabienne und Schwester meiner Gisela (siehe Post vom 03.02.2015 und 26.02.2015) - ist seit einiger Zeit wieder in Boberow als tragende Färse. Letzte Woche wurde sie beim Transensortieren in die Abkalbebox für die Färsen umgestallt und ich kam endlich mal dazu ein Foto von ihr zu machen:

Benjamin

Sonntag, 4. Juni 2017

Wieder nach Gressow

Am gestrigen Samstag war ich mal wieder bei der MAG Gressow. Recht spontan an meinem freien Wochenende, denn sie hatten Tag der offenen Tür für die Nachbarn aus Gressow.

Im Abkalbestall wird momentan umgebaut und im großen Kuhstall wurden beidseitig des Firsts zwei Lichtbänder eingezogen, um mehr Licht in den Stall zu kriegen. Mein letztes Foto im Kuhblog (siehe Post vom 22.03.2016) hätte ich ja auch so stark aufhellen müssen. Viele Fotos im Kuhblog bearbeite ich vor dem Posten, dass es von den Farben und Lichtverhältnissen gut wiedergegeben wird. Ändert aber nichts daran, dass dieser Stall nun mal recht dunkel war und jetzt lichtdurchflutet ist. Ein wirklich unbearbeitetes Foto, wie es meine Kamera aufgenommen hat bei Regen draußen:



















Dann fuhren wir eine Tour durchs Territorium der Gressower Muttergesellschaft, von der Ausdehnung mit uns vergleichbar, wenn auch nicht auf ganz so viele Standorte verteilt.
Darunter auch dieser Gutshof, der einmal einem außerlandwirtschaftlichem Investor gehörte (die berüchtigten Landgrabber), der auf den fruchtbaren Böden des Klützer Winkels mitmischen wollte. Kam scheinbar doch nicht eine so hohe Rendite dabei rum. Hätte man vielleicht einfach nicht so aufwändig bauen sollen... aber beeindruckend sieht es schon aus:


Benjamin