Montag, 27. Februar 2017

Wasser-Tankstelle - Teil 2

Auch für die Boberower Milchviehanlage hat die Werkstatt eine Wasser-Tankstelle gebaut, die am Donnerstagnachmittag getestet wurde und seit Freitag im Betrieb, leider nicht so wie geplant; denn von der Ausführung her ordentlich, aber die Konzeption ist mangelhaft. Die Versuche waren eine ziemlich große Blamage:
1. Im Tank hängt eine Tauchpumpe. Die soll 5.000 l/h fördern, es sind aber nur 3.000 l/h, wahrscheinlich weil der angeschlossene Schlauch zu klein ist. Für die zeitsparende Befüllung bräuchte es aber 14.000 l/h.
2. Der Tank fasst geschätzte 800 l, mit der Befüllung über ein Schwimmerventil aus der normalen Wasserleitung reicht es aber nicht aus die pro Fütterungszeit nötige Wassermenge in den gut zwei Stunden zusammenzukriegen.
3. Die Tankstelle steht an der Biogasanlage und es muss als extra hingefahren werden. Durch die Erschütterungen auf der Holperstrecke dorthin kommt die Waage vom Futtermischwagen komplett durcheinander und es kann nur noch nach Gefühl beladen werden.
Daher wurde es so umgestellt, dass nicht die geplante Wassermenge zugegeben wird sondern bloß zum Schluss auf die fertige Mischung so viel wie da ist bzw. dass es nicht Ewigkeiten dauert.
Aber laut "Buschfunk" ist die Werkstatt an einer praktikablen Lösung dran.

Benjamin


Sonntag, 26. Februar 2017

Triticale Webcam - Teil 5

- zur Übersicht der Triticale-Webcam -> hier - 

Nach fast zwei Monaten Schnee, Frost und viel trübem Wetter nun mal ein Foto bei einem halben Tag schönstem Sonnenschein, wie die Triticale aus dem Winter kommt.

24.02., 14:05


Benjamin


Donnerstag, 23. Februar 2017

Wasser-Tankstelle

Hatten wir es auf der Veranstaltung am letzten Mittwoch noch über den Wasserzusatz zur TMR, so gibt es seit Freitag eine Wasser-Tankstelle für den Futtermischwagen auf der MVA Pinnow. War ganz unabhängig davon, weil ich meinen Bericht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig geschrieben hatte.
Mit der anhaltend zu trockenen Maissilage ist die Futteraufnahme zu stark gesunken, kein Wunder, die Kühe mögen schließlich auch kein "trockenes Brot". Daher die Wasserzugabe in die Ration, wobei es nicht Ewigkeiten dauern darf, da mehrere hundert Liter mit dem kleinen Wasserschlauch reinlaufen zu lassen.
Dafür hat die Werkstatt wirklich fix eine Wassertankstelle gebaut. Vorteil war, dass die Futterhalle direkt an den Abkalbestall grenzt und damit die Tränkeleitung angezapft werden konnte. Davon wird über ein Schwimmerventil der alte Fasswagen als Vorratsbehälter befüllt, an den zur eigentlichen Befüllung des Mischwagens eine große Starkstrom-Kreiselpumpe (Rheinhessisch: Briehbump) angeschlossen ist:

Benjamin 

Mittwoch, 22. Februar 2017

Aktuelles zur Fütterung

Letzte Woche war ich auf dem diesjährigen Rinder-Fachtag der Firma Schaumann in der Region.
Es ging hauptsächlich um aktuelle Themen aus der Fütterung.
- Die Maissilage aus dem letzten Jahr. Die ist nicht nur bei uns sondern eigentlich im ganzen Nordosten bei der Hitze im September zu schnell abgereift und nun hat man mit den zu hohen Trockensubstanzen zu kämpfen, die die Futteraufnahme und Verdaulichkeit beeinträchtigen.
- Shredlage hätte im letzten Jahr so gut wie versagt, weil die großen Häcksellängen in Verbindung mit den gegebenen hohen Trockensubstanzen sich sehr schlecht im Silo verdichten ließen.
- Zur trendigen Kompakt-TMR. Dass die Einweicherei vom Kraftfutter über Nacht und das Zermusen der gesamten Ration nur Spielereien sind um anders zu sein. Auf meine Frage dazu antwortete der Referent (der unsere Größenordnung kennt): "Da würde bei Euch der Hof voll Mischwagen stehen." In der Milchproduktion füttern wir momenten 18 verschiedene Rationen mit 29 Mischungen am Tag; könnte man mit 12 Mischwagen hinkommen... Also völlig unpraktikabel. Entscheidender sei die Zugabe von Wasser zum Kraftfutter, dass es an der Silage kleben bleibt und beim Mischen und Vorlegen nicht durchrieselt und von den Kühen selektiert werden kann.
- Das neue biologische Siliermittel Bonsilage Fit, das von der Bakterienzusammensetzung so aufgebaut ist, dass die Bakterien mehr Propylenglykol aus dem Zucker bilden und so in der Silage statt der üblichen 1,5 - 2,0 bis hin zu 6 - 7 % enthalten sind. Also Propylenglykol für die Energieversorgung in der Hochlaktation, das schon im Gras enthalten ist.

Benjamin

Montag, 20. Februar 2017

Blutbad

Ein abschreckendes Foto, was alles passieren kann wenn Kühe Hörner haben. Da ist nicht nur das Verletzungsrisiko für andere Kühe und Menschen viel höher sondern für die Kuh selbst auch.
Nr. 157 in Pinnow war ein Einhorn, wahrscheinlich nicht richtig enthornt worden. Mein Kollege auf der Treiberposition hatte sie im Vorwartehof entdeckt, wo sie schon mehrere andere Kühe mit Unmengen Blut zugesaut hatte. 
Das Horn war angebrochen bis in den lebenden Hornzapfen hinein. Um die Blutung zu stillen musste das Horn abgesägt und der übrige Stumpf verödet werden:

Benjamin 


Sonntag, 19. Februar 2017

Ehrenspange

Mal ein privates Foto ohne Kuhbezug: Am Freitag wurde ich auf der jährlichen Mitgliederversammlung der Feuerwehr Gabow vom Innenministerium für 10jährige treue Pflichterfüllung mit der Brandschutz-Ehrenspange des Landes Mecklenburg-Vorpommern geehrt. Im April sind es schon 11 Jahre, komme ich mir irgendwie alt vor, wenn das schon so lange her sein soll.

Benjamin


Dienstag, 14. Februar 2017

Umprogrammierung

Heute war mein Kuhauto zum Umprogrammieren der Motorsteuerungssoftware in der Werkstatt. Das wurde auch vom VW-Abgasskandal eingeholt. Was aus der deutschen Ingenieurskunst mittlerweile geworden ist, die die Russen ins Weltall gebracht hat und die Amis auf den Mond und heute wird die Software manipuliert um Abgaswerte einhalten zu können...
Habe das lange vor mir hergeschoben, denn ich rechne mit einem Mehrverbrauch dadurch von vielleicht 0,3 l/100 km, was jährlich knappe 100 € ausmachen würde. Aber das ist so vom Kraftfahrbundesamt angeordnet, steht auf deren Internetseite gleich ganz vorne mit zugehörigem Paragraphen. Und da die Staatsmacht Ewigkeiten braucht um einen Stall zu genehmigen sind sie dafür umso schneller einen wegen Steuerhinterziehung dranzukriegen. Also kein Risiko eingehen und nun ist es nicht nur von außen sondern auch von innen sauber.
Zudem war es eine schöne Fahrt nach Ludwigslust beim ersten Mal richtig viel Sonne in diesem Jahr.

Benjamin

Montag, 13. Februar 2017

Precision dairy farming-Tour - Teil 3

Vierter Vortrag in Karow war von Prof. Keyserlingk von der University of British Columbia über die dortigen Erkenntnisse aus Verhaltsversuchen von Milchkühen rund um die Kalbung. Auch dort mit der individuellen Futteraufnahme an Wiegetrögen und dem Zusammenhang zu verschiedensten Krankheiten sowie viele Wahlversuche. U.a. wählen Kühe bei einer Abkalbung eine geschützte Ecke in der Abkalbebox tagsüber bevorzugt, nachts aber ist es ihnen egal. Sand als Untergrund unter dem Stroh wird auch bevorzugt gegenüber Gummi, der wahrscheinlich mit dem Fruchtwasser zu rutschig wird. Am eindeutigsten war der Unterschied zwischen nassen und trockenen Liegeboxen, an die 1 : 10 ist noch kein anderer Wahlversuch herangekommen. Was die Wichtigkeit der Liegeboxengestaltung und -pflege verdeutlicht.

Der letzte Vortrag war von Prof. Krömker von der Hochschule Hannover, der führende Mastitis-Forscher in Deutschland zum Thema selektives Trockenstellen mit Reduktion von Antibiotikaeinsatz sowie die Risikofaktoren während der Trockenstehzeit auf die Eutergesundheit. Das war der Vortrag mit dem höchsten Praxisnutzen, wo ich auch einige unserer bisherigen Verfahrensweisen hinterfragt habe.

Zusammengefasst eine gelungene Veranstaltung, von der wir auch einiges mit nach Hause genommen haben.

Benjamin

Sonntag, 12. Februar 2017

Precision dairy farming-Tour - Teil 2

Den zweiten Vortrag am Dienstag in Karow hielt Dr. Koch, Versuchsleiter an der LVAV Hofgut Neumühle, wirklich ein alter Bekannter von mir. Er sprach über Versuchsergebnisse bezüglich der Transitphase mit der Bestimmung der individuellen Futteraufnahme an den Wiegetrögen und der Wiederkaumessung. Am beeindruckensten war da das Zitat einer Studie, die nachwies, dass eine Kuh in der ersten Laktation eine um ganze 5 kg niedrigere Tagesleistung hat, wenn ihre Mutter 3 Jahre zuvor vor der Kalbung an Hitzestress litt. 
Daneben Forschungen zum Transition Cow Index, ein Schätzmodell aus den USA, das die gesamte Transitphase rund um die Kalbung anhand der Milchleistung zur ersten MLP der Laktation beurteilt. Das hatte ich schonmal gehört, vor allem, dass die Universität Wisconsin-Madinson da horrende Linzengebühren für verlangt. Aktuell läuft ein Projekt TKI-D, Transitkuhindex Deutschland, dass das Schätzmodell auf deutsche Anforderungen anpassen soll. Als Beispiel waren einige Top-Betriebe aus Rheinland-Pfalz, die bei + 3 kg liegen, was mit + 3 kg pro Tag oberhalb der vorrausberechneten Leistung für sehr gutes Management steht. Darunter auch Familie Meutes (vgl. Post vom 14.05.2014).

Der dritte Vortrag war von Pete Kappelman von der Meadow Brook Dairy Farms in Wisconsin, wo mein Kollege vor anderthalb Jahre mal auf Besichtigung war. Mit mittlerweile über 15.000 kg und sehr hoch geschätzter Genetik einer der besten Betriebe in den USA. Wobei man aber bedenken muss, dass da BST (Hormon) und Monensin (Antibiotika) eingesetzt werden; unter deutschen Bedingungen blieben da aber auch sicher 13.000 kg übrig.
Besondere Geheimnisse stecken hinter dieser Leistung aber nicht: Beste Futterqualitäten, höchster Kuhkomfort mit Sandboxen und Kühlung im Sommer sowie äußerste Disziplin im Arbeiten, die "kompromisslose Konsequenz" wie ich immer dazu sage.
Speziell ging er auf seinen neuen Kälberstall ein, für den es 10 Jahre Planungen mit wissenschaftlicher Unterstützung bedurfte. Aber dafür High-End: Komplett im Rein-Raus-Verfahren, abgetrennte Abteile mit Hygieneschleusen, Schlauchlüftung und als Tränkeautomat "German Quality" - ein H&L 100 von Holm&Laue.

Fortsetzung folgt!

Benjamin

Samstag, 11. Februar 2017

100.000 km

Heute Nachmittag um 14:04 auf dem Weg von Pinnow nach Boberow, kurz hinter den Pinnower Silos, hat mein Kuhauto die 100.000 km voll gemacht.

Seit 01.07.2013 waren es somit rund 81.350 km, wovon ich gut 81.200 km selbst gefahren bin.



 















Also auf die nächsten 100.000!

Das offizielle Foto zu den 100.000 km. Einen schönen Hintergrund dafür zu finden war nicht schwer. Vorne auf dem Armaturenbrett sitzt "Bella", die die letzten mehr als 80.000 km immer mit dabei war: 

Benjamin





Freitag, 10. Februar 2017

Precision dairy farming-Tour - Teil 1

Am Dienstag war ich mit meinen Ingenieurskollegen in Karow zur Precision dairy farming-Tour, einer Veranstaltungsreihe der Zeitschrift Milchpraxis, die an mehreren Orten in Deutschland stattfindet. Diesjähriges Thema war das Transitkuhmanagement.
Man traf dort lauter Bekannte, es war mal wieder ein Branchentreff der Milchproduzenten aus dem Nordosten.
Der erste Vortrag wurde von Dr. Geßner von der Uni Gießen gehalten. Aus der Grundlagenforschung Zusammenhänge von Stress und Stoffwechsel. So konnte in der aktuellen Forschung auch erstmals der Einfluss von Stress auf das Endoplasmatische Reticulum der Leberzellen von Kühen nachgewiesen werden. Daraus resultierte dann der "Trester-Versuch" auf meinem Stammbetrieb Hofgut Neumühle. Dabei wurde Traubentrester an die Kühe verfüttert, um durch die darin enthaltenen Polyphenole als Antioxidanzien den Stoffwechselstress in der Leber zu reduzieren. Wie ich jetzt erfuhr war der Trester von der Sorte Trollinger, also einer typisch badischen Rebsorte. Da muss man eher in die Richtung Portugieser und Dornfelder umdenken...
Als Ergebnis gab es 4 kg mehr Milch bei den frischabgekalbten Kühen, die Trester bekamen. Dr. Geßner sagte auch, das Potential wäre bei "bis zu 4 kg". Das darunter auch +/- 0 fällt weiß ich aus eigener Erfahrung, denn seit rund einem Jahr füttern wir DairyPilot von Josera, worin Polyphenole enthalten sind, der kommerziellen Umsetzung dieser Forschungsergebnisse. Und da hat sich leistungsmäßig kaum was getan.

Fortsetzung folgt!

Benjamin

Sonntag, 5. Februar 2017

Autobahnbrücke - Teil 1

Da wollte ich an meinem freien Sonntag den Baufortschritt an der Autobahnbrücke begutachten - aber dichter Nebel und gar nix zu sehen.
Momentan wird am Lückenschluss der BAB 14 zwischen den Anschlussstellen Grabow und Grabow Süd/Groß-Warnow ("Abfahrt Kuhstall Pinnow") gebaut, größtes Ingenieurbauwerk dabei ist die Brücke über die Eldeniederung mit der Müritz-Elde-Wasserstraße und der Alten Elde. Die besondere Herausforderung dabei soll die Gründung im morastigen Schwemmland sein. Weil es kein Foto dazu gibt: Auf dem Foto im Post vom 06.04.2014 wird die Brücke quer durchs Bild gehen.

Benjamin

Donnerstag, 2. Februar 2017

Weißer Riese

Am Mittwoch in Boberow geboren: Camero, ein Bullenkalb, nach seinem Vater Camera benannt (da waren wir wieder sehr kreativ...).
Das Besondere an ihm: Das extrem hohe Geburtsgewicht von stolzen 60,4 kg. Mehr als ich selber in Wintermontur mit vollgestopften Taschen. So ein schweres, reinrassiges Holstein-Kalb hatte ich noch nicht. Und dazu eine wahrscheinlich problemlose Geburt, denn unbeobachtet und morgens zu Schichtbeginn war er da.

Gerade mal einen halben Tag alt und passt kaum in die Uralt-Kälberbox die den Mindestmaßen 80 x 120 cm der Kälberhaltungsverordnung für die ersten beiden Lebenswochen entspricht. Sieht man mal wieder, dass es Zeit für was Moderners wird:

Benjamin