Mittwoch, 28. Februar 2018

Rinderzuchtmuseum

Gestern waren wir noch kurz im Rinderzuchtmuseum. Nur kurz, weil man da eigentlich den ganzen Tag dafür braucht. Vor sechs Jahren war ich schonmal dort gewesen, als es noch mitten in Groß Kreutz war bevor es vor vier Jahren direkt ins Gebäude des RBB umzog. 
Ausgestellt wird die 150-jährige Geschichte der organisierten Rinderzucht in Brandenburg mit vielen Fotos, Urkunden, Katalogen, Exponaten usw. Die gesamte Bandbreite der Entwicklung von den Herdbüchern über Milchleistungsprüfung, künstlicher Besamung, Zucht des SMR bis zur heutigen Zeit.

2012 war schon der Kopf von Eminenz ausgestellt, DER Brandenburger Bulle der 1990er Jahre. Jetzt ist auch Laudan dabei, DER deutsche Bulle der 2000er, der die Brandenburger Zucht wie kein anderer Bulle geprägt hat. Der Kuhblogleser weiß von der Bedeutung dieses Bullen, sind es bei uns mittlerweile vor allem seine Urenkelinnen, aber weiß mit schwarzen Ohrspitzen sieht man ihnen ihre Abstammung an. Außer Nr. 2054 Laura, einer späten Tochter von ihm, da sieht man es bei der Fellfärbung gar nicht.
Eine Legende:




Für die einzelnen Landesregionen gibt es Tafeln der historischen Zuchtvereine. Hier die für die Prignitz. Verband der Herdbuchgesellschaften für das schwarzbunte Niederungsvieh in der Prignitz e.V., quasi das was heute der Rinderzucht- und Besamungsverein Prignitz ist. Unsere Vorgängerbetriebe im Pröttliner Bereich müssten in der Herdbuchgesellschaft der Lenzener Elbniederung (gegr. 1896) gewesen sein.

Dabei besonders hervorzuheben das Foto von der oberen Kuh mit der Beschreibung:
Brünette 25819, geb. 27. Juni 1920
Deutscher Rekord über mehrere Jahre
Leistung 1926/27:
12.012 kg Milch, 3,53 % Fett, 424 kg Fett
Züchter und Besitzer: Hans Kofahl, Zernikow (heute Gemeinde Plattenburg)

Trotz neunzig Jahre Zucht- und Haltungsfortschritt mit einer Verdreifachung der Durchschnittsleistung würde sie als siebenjährige Kuh inmitten einer heutigen Herde durch ihre Leistung gar nicht auffallen sondern alleine durch ihre Größe.
Ein Ansporn den Rekord in die Prignitz zurückzuholen.

Benjamin


Dienstag, 27. Februar 2018

Auf Lehrgang - Teil 10

Heute ging der Herdenmanagerlehrgang zu Ende. Nach der Prüfung gab es noch eine Übung, bei der jeder für den eigenen Betrieb anhand der Kennzahlen eine Schwachstellenanalyse samt Maßnahmenprogramm erarbeitete und vorstellte.
Es wurde noch eine Evaluierung des Lehrgangs gemacht, wo allerseits die Meinung war, dass die Zeit zu knapp gewesen ist. Von den Referenten wurden wir als harmonische Gruppe gelobt (naja...), mit guter Zusammenarbeit und sehr regem Austausch untereinander. Das wäre bei Herdenmanagerlehrgängen des IFN für andere Zuchtorganisationen nicht so. Mag vielleicht an der Mentalität in Westdeutschland liegen, dass die sich mehr als Konkurrenten statt Kollegen sehen.

Jetzt bin ich vom IFN zertifizierter Herdenmanager und fühle mich nach 4,5 Jahren Berufserfahrung erstmal auch so, war das meiste bisher eher Learning-by-Doing. Der Lehrgang hat richtig viel gebracht; sind meine theoretischen Kenntnisse zwar sehr gut, aber in der praktischen Arbeit und im Controlling besteht noch viel Bedarf/Potential. Nun gilt es das daheim umzusetzen. 
Allen Herdenmanagern in Brandenburg kann ich den Lehrgang nur empfehlen! Einfach bei der RBB anfragen, den nächsten soll es im Winter 2018/19 geben.

Vor zwei Wochen haben wir ein Gruppenfoto in Schönow beim IFN gemacht, wir waren da aber nur zu acht. Vor dem Institutsgebäude stehen Modelle von einer Kuh und einer Sau, den beiden Tierarten an denen das IFN zur Fortpflanzung forscht:



















Das Abschlussfoto mit den Vertretern von RBB und IFN. Und Steven, der sein Zertifikat im Kuhkostüm entgegengenommen hat; ja, wir hatten den ganzen Lehrgang über viel Spaß.

Auf die nächsten 40 Jahre gute Zusammenarbeit in der Zucht und Besamung!

Benjamin




Montag, 26. Februar 2018

Auf Lehrgang - Teil 9

Heute war der vorletzte Tag des Herdenmanagerlehrgangs, diesmal wieder in Groß Kreutz bei der RBB. Thema war wieder Reproduktion; Brunstbeobachtung und Trächtigkeitsuntersuchungen, die ganzen verschiedenen Verfahren dazu. Wo dann nebenher die Handyfotos rumgezeigt wurden, was man an verlorenen Embryonen im Stall schon gefunden hat, wo ich zum Glück nicht die riesige Auswahl hatte sondern einzig das Steinkalb damals (siehe Post vom 10.12.2013).

Nachmittags ging es zum praktischen Teil zur LVAT (vgl. Post vom 19.06.2016). Eine Übung zur Exterieureinstufung von Kühen, also das was der RBB bei uns für das Testherdenprogramm bei allen erstlaktierenden Kühen macht. Erstaunlich dabei war für mich, welche doch enge Strichstellungen den Melkrobotern keine Probleme machen.
Dann in der Frischmelkergruppe die Routine der täglichen Kuhkontrolle: Aufmerksamkeit prüfen, Fieber messen, Pansenfüllung, Pansen abhören, Ketosewert messen usw. Beim Ketoswert bin ich wieder negativ aufgefallen: "Wie machen Sie das?" "Gar nicht!" Probleme die man nicht erfasst, hat man einfach nicht... Obwohl ich das vor längerer Zeit schon gelernt habe, ist es jetzt daran das endlich mal daheim umzusetzen.
Der interessanteste Teil war die Ultraschalldiagnostik. Habe ich extra Fotos davon gemacht, denn die letzten sind auch schon wieder zwei Jahre alt (siehe Post vom 08.01.2016). Das Ultraschallgerät hat das IFN ganz neu und ist was richtig Ordentliches. Mit der Dopplerfunktion sah man sogar den Blutfluss in der Nabelschnur, Venen und Arterien unterschiedlich eingefärbt.



















Neben Zysten, einem 39 Tage alten Embryo auch einer von 65 Tagen. In der extrem hohen Auflösung sah man die einzelnen Wirbel. Am sich bewegenden Embryo sah es aus wie die Schnittbilder der Computertomographie. So zwei Zentimeter unter der Fingerspitze ist das Herz zu erkennen mit den beiden Herzkammern, als Foto halt ohne den Herzschlag:

Benjamin



Sonntag, 25. Februar 2018

Erdverkabelung

Was momentan in unserem Territorium los ist:
In Milow wird einer neuer Windpark gebaut und dafür werden jetzt die Anschlusskabel gelegt. Auf dem Stützpunkt in Pröttlin sind die großen Kabeltrommeln gelagert und draußen auf den Feldern die Bauabteilung unterwegs. Neben diesen beiden noch einige Bagger und ein großer Fastrac zum Transport der Trommeln.
Da habe ich mich sehr drüber geärgert; das Foto ist auf dem Acker aufgenommen, auf dem ich in den 30er Jahren die nächste Milchviehanlage bauen will. Vor drei Jahren war unser neues Karussell noch nicht fertig da habe ich schon für den Nachfolger einen Platz gesucht. Weg von der blöden Ortsrandlage, für den innerbetrieblichen Verkehr günstig gelegen und überall hin große Abstände, die Auflagen werden ja nicht besser werden. Von den fast 4.000 ha hatte ich mir ein schönes Stück rausgesucht - und genau da legen die jetzt quer das Stromkabel drüber. Damit muss für die Platzierung der Ställe nicht nur die Geländeform und die Hauptwindrichtung beachtet werden sondern auch wo das Kabel liegt... Ansonsten würde das nicht ganz so glimpflich wie das durchgebaggerte Telefonkabel damals in Boberow ausgehen. Aber man kann es auch so sehen, dass dann zumindest ein ordentlicher Stromanschluss vorhanden ist.

Benjamin


Samstag, 24. Februar 2018

Probefahrt mit Milchtaxi - Teil 1

Da meine Kolleginnen im Kälberstall mit den zum Testen angeschafften Kälberboxen (siehe Post vom 11.11.2017) nicht zufrieden sind, musste sich nach Alternativen umgesehen werden. Denn die Boxen sind schlecht sauberzumachen und das angedachte Verfahren die Boxen zum Entmisten ins Freie zu schieben ist unpraktikabel, da dann zu schwer und die Rollen werden auch nicht für alle Ewigkeiten leichtgängig bleiben. Zudem sind die für mich zu unhandlich und brauchen zu viel Platz zum "Ausparken" im Stall.
Daher machten wir am Sonnabend letzter Woche - so zwischendurch - eine Exkursion zur PBK in Schönhagen (vgl. Post vom 06.02.2016), die in ihrem alten Kälberstall seit knapp zwei Jahren Einzelboxen von Calf-Tel nutzen. In diesem modularen Stecksystem werden die Kälber in den ersten beiden Lebenswochen gehalten bevor sie in die Gruppe am Tränkeautomat kommen, genau wie wir es auch vorhaben.
Nach der Begutachtung mit Kalb, leer, Tür auf, Tür zu, Auseinander- und Zusammenbauen waren wir sehr angetan, denn die Boxen sind genau das was wir uns vorgestellt haben.

Eigentlich nur nebenbei wurde das im Kälberstall stehende Milchtaxi ausprobiert.
Obwohl das Milchtaxi erst Mitte der 2000er erfunden wurde hat es sich sehr schnell verbreitet und jeder hat eines - außer wir. Bei unserer Größenordnung wären eher zwei Stück üblich und mit den drei Höfen dann auch drei. Aber "brauchen wir nicht!". Und wenn es dicke kommt und 35 Kälber dastehen wird alles per Hand angerührt und die Eimer hingeschleppt.

Bei der Begeisterung und da bei dem Ausprobieren schon fast alle Kälber gefüttert waren musste ich dann doch etwas drängeln, dass unsere daheim auch warten:
 
Probefahrt mit dem Milchtaxi:

Benjamin


Donnerstag, 22. Februar 2018

Es geht voran!

Der Umbau des alten Melkzentrums in Pinnow zum Kälberstall geht in den letzten Wochen zügig voran. Die alte Milchkammer und das Büro neben dem Melkkarussell ("Dreiecksbüro") wurden herausgerissen und der gesamte Boden samt Spalten und Güllekeller darunter. 

Vorher - Foto vom 2. August 2015 - noch mit dem Gastank; rechts auf dem Podest stand bis kurz davor der Milchtank der ans neue Melkzentrum versetzt wurde:



















Und vom 15. Februar 2018, nachdem die Giebelmauer abgerissen wurde, um später wieder neu mit den angepassten Toröffnungen aufgebaut zu werden. Drinnen ist das Bodenniveau so 1 Meter unter der Umgebung, da verschwindet der Scorpion schon fast darin:

Benjamin

Mittwoch, 21. Februar 2018

Auf Lehrgang - Teil 8

Zur Kälberaufzucht gab es auch eine Betriebsbesichtigung bei der Milchviehanlage Kremmen.
Gemolken wird dort genau wie bei uns mit einem DeLaval PR3100HD mit 60 Plätzen, aber dreimal so viel Melkungen pro Tag. Größter Unterschied sind die Melkzeuge von ADF mit integrierter Dippvorrichtung (vergleichbar mit dem Apollo), womit beim Dippen eine höhere Trefferquote sichergestellt ist als mit dem Roboter.
Zweiter Unterschied ist die Waage im Rücktrieb, womit jede Kuh zwei bzw. dreimal täglich gewogen wird. Die Gewichte sind sehr aussagekräftig, da nach dem Melken immer am gleichen Punkt im Tagesrhythmus und es keine Verzerrungen durch Fressen und Saufen gibt. Dadurch haben sie neben der Milchmengenmessung und der Aktivitätsmessung einen dritten Paramter zur Gesundheitsüberwachung. Und das würde so gut funktionieren, dass brünstige Kühe schon einen Tag eher als in der Aktivtätsmessung auffallen, weil sie da schon weniger fressen und leichter sind.

Hauptthema war aber die Kälberaufzucht. Alles sehr straff organisiert. 24h-Betreuung im Abkalbestall und die Kälber müssen innerhalb von 30 Minuten Kolostrum zu saufen bekommen. Gearbeitet wird dabei mit dem Kolostrumbanksystem von Coloquick.
Für 10 Tage sind die Kälber in Einzelhaltung in Iglus und bekommen angesäuerte Vollmilch ad libitum zum Saufen. Danach kommen sie in Gruppen mit Milchbars, wo es Milchpulver dazu gibt und dann nach einiger Zeit die Menge auch begrenzt wird. Bei den vielen Kälbern ist das Milchtaxi auch etwas größer, wir haben es zwar nicht gesehen, aber das scheint so die Größe eines Multicars zu haben.
Luxus bzw. vielmehr eine sehr sinnvolle Ausstattung ist die Fußbodenheizung, die momentan bei der Renovierung des Iglubereichs installiert wird. Das Warmwasser ist mit der Biogasanlage eh vorhanden und so haben es auch bei Minusgraden die Kälber in den ersten Lebenstagen wärmer und noch viel wichtiger, es kann jederzeit ordentlich gereinigt und desinfiziert werden.

Auch für das Auge war es was, denn dort sind mehr als die Hälfte Kreuzungskälber, teilweise mit Limousin, aber der Großteil mit Weißblauen Belgiern. 

Benjamin

Samstag, 17. Februar 2018

Auf Lehrgang - Teil 7

Am Dienstag war der sechste Tag vom Herdenmanagerlehrgang. Es ging um die Kälberhaltung mit Schwerpunkt der Geburtsbetreuung und Haltung der Tränkekälber.
Trotz Verlängerung in den Abend haben wir nicht das ganze vorgesehene Thema geschafft, zu oft kam es zu Diskussionen, wo die Referentin unterbrechen musste.
Wie ich schon öfter gesagt habe; in den letzten zehn Jahren, in denen ich mit Rindern zu tun habe hat sich die Kälberaufzucht stark von der veralteten restriktiven Fütterung zur intensiven Fütterung bis hin zur ad-libitum-Tränke geändert, um das Wachstumspotential auszuschöpfen und die Gesundheit zu fördern. Und diese Denkweise ist bei der jüngeren Generation der Herdenmanager Standard, da war sich die ganze Runde einig. Bei den Kälbern gilt nun mal: Viel hilft viel.
Da kam dann auch bei der Bewertung verschiedener Milchaustauscher der Satz: "Nullaustauscher!? (kein Magermilchpulver enthalten) - so einen Dreck kann man doch nicht Kälbern geben!"
Zu den verschiedenen Methoden des Testens von Kolostrum auf den Gehalt der Immunglobuline gab es Anschauungsmaterial: Optisches Refraktometer, elektrisches Refraktometer und Aräometer (Spindel). Wo wir das daheim gar nicht machen kannte ich es aus dem Studium bzw. aus dem Weinbau, wo es genauso gemacht wird halt mit dem Zuckergehalt im Traubensaft bzw. gärenden Wein.

Kolostrumspindel:

Fortsetzung folgt!

Benjamin



Dienstag, 13. Februar 2018

Auf Lehrgang - Teil 6

Gestern und heute war ich wieder auf Herdenmanagerlehrgang in Schönow.
Am gestrigen Montag ging es um Controlling. Zunächst als größter Teil davon über Fruchtbarkeit mit den ganzen Kennzahlen, wie die definiert sind und deren Aussagekraft. Erkenntnis dabei: Für die Pregnancy-Rate (Brunstnutzungsrate x Erstbesamungserfolg) gibt es keinen deutschen Begriff und wir konnten uns auch auf keinen festlegen, der dann über das IFN verbreitet wird.
Als Übung wurden an einfach Betriebsbeispielen die Kennzahlen berechnet. Ich war bei der Gruppe "MVA Kittingen", 6 Kühe, alle tragend, 12.088 kg 305-Tage-Leistung, Besamungsindex 2,0, 358 Tage vorraussichtliche Zwischenkalbezeit. Als der Top-Betrieb unter den Beispielen gab es da nicht viel zu diskutieren.
Beim Controlling allgemein stellte Hr. Altenburg von der RBB eine Herdenauswertung vor, wie sie als auch für die Testherden gemacht wird. Das ist eine riesige Flut an Zahlen, aber da werden die Stärken und Schwächen des Managements ganz schnell deutlich.
Auf die Fütterung bezogen das Controlling mit den Daten der Milchleistungsprüfung und den Werte aus der Tankbeprobung der Molkerei. Bei den Einflussfaktoren auf die einzelnen Milchinhaltsstoffe ging es auch um den Eiweißstoffwechsel im Pansen, den ich dann kurzerhand komplett am Flipchart erklärt habe. Fütterung war mein Lieblingsfach im Studium und der rumenopathische Stickstoffkreislauf einer der Eckpfeiler dabei, der ständig dran kam und die Kenntnis davon man wirklich bei der alltäglichen Arbeit braucht. In meinen Unterlagen habe ich ein einziges Bild dazu gefunden, vom 15. Oktober 2008, war schon in der zweiten Woche vom Studium gewesen:

Wenn ich dazu komme mal ich es mal ausführlicher auf.

Fortsetzung folgt!

Benjamin

Samstag, 10. Februar 2018

Zuchtwerte

Hatte ich im letzten Post über das neue Herde plus die Einspielung der Zuchtwerte erwähnt. Am Dienstag lief beim vit in Verden wieder die Zuchtwertschätzung für die genomische Zuchtwerte von KuhVision. Kam mittags die E-Mail von der RinderAllianz dazu, dass wieder die Zuchtwerte für die frisch typisierten Kälber verfügbar sind. Dafür gibt es im Herde plus einen eigenen Menüpunkt zum Datenimport und die werden überspielt, sind nur wenige Mausklicks. In jeder Tierakte gibt es einen Unterpunkt Zuchtwerte und die wichtigsten (RZG, RZM, RZN usw.) können in den verschiedensten Tierlisten zur Bearbeitung und Auswertung angezeigt werden.
So sieht die Darstellung aus mit dem Linearprofil für das Exterieur; wobei rot nicht automatisch schlecht und grün gut ist, das Optimum liegt selten beim Maximum, manche bei genau 100, andere etwas darüber:

Benjamin




Freitag, 9. Februar 2018

Robotertauglich seit 2008

Habe ich mal wieder die Nr. 1099 gemolken und mich auch wieder über ihr tolles Euter gefreut: Perfekte Balance zwischen den Vierteln, der Euterboden absolut waagrecht, die Zitzen im richtigen Abstand und nicht schräg und auch nicht zu kurz. Kurzum eine Kuh, die man gerne im Melkstand hat, da man sie zügig und blind Vormelken (natürlich auf den Vormelkbecher kucken), abputzen und das Melkzeug ansetzen kann.
Wo nicht nur das manuelle Melken Spaß macht sondern einem sofort als Paradebeispiel für robotertauglich in den Sinn käme.
Und zudem mit fast 10 Jahren als Kuh und knapp 99.000 kg schon extrem viel gearbeitet und noch viel vor.

Benjamin

Donnerstag, 8. Februar 2018

Antje

Antje heißt mit vollem Namen 33496 AGB Antje und wurde am 23. geboren. Ihre Mutter ist Anja (siehe Post vom 04.12.2015) und daher durfte deren Taufpatin den Namen aussuchen.
Der Vater ist Cassis (siehe Ohrmarke), ein Bulle der RinderAllianz, der mir sehr gut gefällt: Vererbt er doch als einer der wenigen Bullen eine normale Größe und ist sehr gut in den funktionalen Merkmalen (RZFit 140, RZRobot 122). Da kann nur eine Traumkuh aus ihr werden.

Ihre Abstammung ist Cassis x Kayne x Jurus x  Laudan x Dixie-Ned x Blacky.
Mittlerweile ist sie am Tränkeautomat und zeigt sich immer sehr vital:

Benjamin


Samstag, 3. Februar 2018

Der KuhWert kommt!

Am Donnerstag war ich auf einer Veranstaltung bei der RinderAllianz in Karow, wo das vit und DSP das neue Herde Plus vorgestellt haben bzw. die weitere Entwicklung. Von den rund 35 Anwesenden war ich einer von zweien die bereits damit arbeiten, wenn auch erst seit 3 Wochen komplett.
Zuerst stellte Dr. Schierenbeck vom vit kurz zusammen gefasst die bisherigen Ergebnisse aus dem Projekt KuhVision vor, denn im Herde Plus werden die genomischen Zuchtwerte direkt nach der Verrechnung automatisch eingespielt und stehen dann in den Kuhakten zur Verfügung - für das vielzitierte genomische Herdenmanagement. 
Dann über den KuhWert. Dies ist ein Algorithmus, den das vit entwickelt hat um den ökonomischen Wert jeder einzelnen Kuh (und Färse) in einer Herde vergleichbar zu machen. Dafür fließen die verschiedensten Parameter wie Trächtigkeit, Milchleistung, Melktage usw. ein und vor allem das statistische Wissen. Musste ich daran denken "Wo sich 100 Millionen Tiere treffen" - so hieß 2015 die Jubiläumsaustellung zum 50-jährigen Jubiläum des Rechenzentrums in Verden, anspielend auf die gesammelte Datenmengen. 
Zum 1. April soll der KuhWert starten und dann täglich aktualisiert werden, sodass man für jede Kuh einen Wert hat und Entscheidungen nicht mehr so oft nach Gefühl sondern nachvollziehbarer treffen kann.
Danach referierte Hr. Huhne von DSP Agrosoft über das neue Herde Plus, wo es vor allem um die Änderungen zum alten Herde W ging. Wo ich mich ja schon ein gutes Stück damit auskenne, waren doch wieder einige neue Sachen dabei, die ich noch nicht entdeckt hatte. Sowie die ganzen Vernetzungen zum vit, den mobilen Anwendungen und auch intern in der Datenbank, dass die Eingabewege viel kürzer geworden sind. Der Modebegriff "Landwirtschaft 4.0" wurde da so richtig greifbar.

Im Anschluss dann in lockerer Runde der Erfahrungsaustausch unter den Herdenmanagern, wie man die einzelnen Funktionen nutzt und auch über die "Papierfanatiker" gelästert, die einem mehr Arbeit produzieren als sie wegschaffen.

Auf den KuhWert bin ich wirklich gespannt, weil ich gar keine Vorstellung habe wie sich die Einflussfaktoren bei der einzelnen Kuh auswirken. 

Benjamin