Freitag, 7. August 2020

120 Liter Kuhtrank

Zur Erstversorgung von Kuh und Kalb nach der Geburt gehört der Kuhtrank für die Kuh. 
Der Kuhtrank versorgt die Kuh nach der Kalbung mit Mineralien, Energie und Flüssigkeit. Das enthaltende Calcium oral aufgenommen ist eine sehr gute Vorsorge gegen Milchfieber und die Flüssigkeit hält nicht nur die Verdauung in Gang, wo rund um die Kalbung die Futteraufnahme am geringsten ist. Zudem sorgt die Flüssigkeitsmenge in den Mägen eine Labmagenverlagerung zu verhindern, wenn durch das gerade geborene Kalb ein Hohlraum in der Bauchhöhle hinterlassen wurde.
Beim Kuhtrank habe ich die besten Erfahrungen mit dem Milki Kuhtrank von Milkivit gemacht, den saufen die Kühe sehr gut. 
Von der Menge her heißt es so viel wie die Kuh saufen woll. Standard sind erstmal zwei 20 Liter-Eimer voll mit lauwarmem Wasser angerührt. Die 20 Liter-Eimer sind vom Handling am einfachsten, man kann sie in der Abkalbebox leicht neben das Kalb stellen oder der Kuh passend vor die Nase. Ein einzelner Maurertumpen ist da zu sperrig.
Wenn sie unter 25 Liter säuft werde ich schon nervös und bei älteren Kühen die gar nicht saufen wollen drenche ich auch schon mal den Kuhtrank, dass sie den nach der Kalbung auch definitiv haben.
Wenn sie die 40 Liter zügig wegsaufen hole ich auch einen dritten Eimer voll. Ist von Aufwand her nicht ideal, denn es ist ein recht langer Weg zwischen Kälberküche und Abkalbestall. Die absolute Luxusausführung sind da die Abkalbeboxen bei der Milchquelle Stüdenitz, wo eine auf 40 °C eingestellte Wasserleitung liegt mit Anschlüssen zum Kuhtrank anrühren oder Drenchen (vgl. Post vom 22.04.2018). 
Am Mittwoch hatte ich eine Erstkalbende (Färsenkalbung) die ganze 120 l Kuhtrank gesoffen hat. Als sie auch den dritten Eimer in einem Zug leergesoffen hatte und sich nicht groß von ihrem Kalb ablenken ließ habe ich noch einen vierten voll geholt. Und einen fünften und einen sechsten. Mehr habe ich mich dann aber nicht getraut anzubieten. 

Symbolbild für den Kuhtrank:

Benjamin

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