Montag, 31. Dezember 2018

Neumühle 5/2018

Heute an Silvester war ich noch mal in diesem Jahr auf meinem Stammbetrieb Hofgut Neumühle, nach dem ich bisher nur viermal dort gewesen war und auch noch den Tag der offenen Tür verpasst hatte.
Dieses Jahr lief es bei ihnen richtig rund, im Jahresabschluss der Milchkontrolle kamen sie auf 11.579 kg pro Kuh und Jahr mit 840 Fett-Eiweiß-Kilo. Betriebsrekord und in Rheinland-Pfalz in der Spitzengruppe.
Da stand ich mit dem leitenden Ingenieur vor dem Melkstand und wir diskutierten über die ausgehängten Kennzahlen. Dafür habe ich mittlerweile doch ein recht gutes Gefühl aus Brandenburg welche Zahlen realistisch sind und welche nicht. In Rheinland-Pfalz scheitert ist es an der Genauigkeit der Datenerfassung in der Breite aller Betriebe. Da kommt dann raus dass z.B. bei den Schwergeburten das obere Viertel (+ 25%) nur 1,6 % hat. Erinnerte mich daran wie ich in meiner Anfangszeit in Pinnow mit der Auffassung zu tun hatte, dass "Schwergeburten nur sind wenn das Kalb tot ist".

Mit Braunies Familie läuft es nicht so gut, ihre Enkelin Mai wird zwar im Februar zum dritten Mal kalben und ihre Schwester Leonie im Januar zum zweiten Mal, aber ihre Nichte "Bale" ist im September im Alter von neun Monaten abgegangen. Näheres stand im Computer nicht drin aber es scheint so als hatte sie sich ein Bein gebrochen.

Benjamin

Sonntag, 30. Dezember 2018

Neuer Milchtank - Teil 3

In Boberow wird nach dem Aufstellen des Milchtanks nun an der Erweiterung der Milchkammer gebaut. Das wurde abgeändert, dass die Milchkammer auf der gesamten Breite der bisherigen Tür nach vorne verlängert wird; mit trapezförmigem Grundriss und abgeschrägter Vorderwand, dass es mit dem Wenderadius des Milchautos auch passt:

Benjamin



Samstag, 29. Dezember 2018

Baufortschritt Dezember - Teil 5

Der aktuelle Baufortschritt am neuen Kuhstall. Foto in einer "isländischen Sommernacht"; wie es in Island im Sommer nachts nicht richtig dunkel wird, so wird es in Norddeutschland im Winter tagsüber bisweilen nicht richtig hell.
Mit Bau des Auslaufes wurde begonnen, der ist jetzt zum Schluss erst dran, weil der Platz vorher als Rangierfläche beim Setzen der Seitenmauern, beim Betonieren, dem Dachdecken usw. gebraucht wurde:






















Im Stall sind jetzt die ganzen Nackenrohre an den Liegeboxen montiert. Im Großen und Ganzen fehlen drinnen noch die Bugschwellen der Boxen, die Futtertischbrücke und die Mistschieber:

Benjamin


Mittwoch, 26. Dezember 2018

Baufortschritt Dezember - Teil 4

Die Front des neuen Kälberstalls mit den Leitplanken als Anfahrschutz. Da mit dem großen 15-t-Radlader (siehe auch Post vom 12.02.2014) ausgemistet werden soll und mit der Kraft von 200 PS so manches schon weggeschoben worden ist gibt es den Anfahrschutz. Mein Kommentar: "Die Leitplanken kommen bestimmt von der A14, bei dem wenigen Verkehr merkt das auch niemand, wenn da bisschen was fehlt.":






















So sieht es momentan im Teil mit den Gruppen aus. Milchpulver ist auch schon da - das steht links außerhalb des Blickwinkels. Was noch fehlen sind die Tränkeautomaten. Letzte Planung waren die zwei aus Garlin und den einem im Pinnower ältesten Kälberstall umzusetzen, weil die dann an ihrer bisherigen Position auch nicht mehr gebraucht werden. Muss dann alles in einer Blitzaktion über die Bühne gehen, weil die Kälber mit umziehen müssen und solange nicht saufen können oder halt mit Milchbars überbrücken. Der endgültige Plan steht noch nicht fest:

Benjamin


Dienstag, 25. Dezember 2018

Frohe Weihnachten!

Allen Lesern des Kuhblogs wünsche ich Frohe Weihnachten!

Dass Ihr hoffentlich genauso schwarz-weiße Weihnachten habt wie wir in der Prignitz.

Benjamin

Sonntag, 23. Dezember 2018

Fallenstellen

Als Bauer sehe ich mich entwicklungsgeschichtlich fortgeschrittener als die Jäger und Sammler. Aber manchmal kommt es dann doch zu einem Rückfall in die Altsteinzeit: Auf Nutria-Jagd.
Am Mittwoch hatten wir eine Nutira im Pinnower Melkhaus. Die Frühschicht sah sie morgens und am Abend habe ich sie dann selbst gesehen.
In Brandenburg ist halt alles etwas größer: Melkkarussell XXL und Ratten XXL.

Loswerden wollten wir sie natürlich sofort, nicht dass die noch Kabel am Karussell anknabbert und wird genau zu den Weihnachtsfeiertagen ohne funktionsfähige Melktechnik dastehen.
Erste Maßnahme war eines der Sektionaltore ein stückweit aufzulassen als Ausgang, dass sie selber wieder rausgeht.
Rattengift schlossen wir aus, zwar haben wir für die vorgeschriebene Schadnagerbekämpfung genügend auf Lager, ob die das fressen konnten wir uns aber nicht vorstellen. Außerdem direkt am Melkkarussell bei der Lebensmittelproduktion war das ein KO-Kriterium.

Also hat Uwe bei unserem ehemaligen Kollegen, der mittlerweile mehr Berufsjäger als Rentner ist eine Lebendfalle organisiert. Für eine Nutria entsprechend so groß, dass ich die mit meinem Kuhauto abholen musste.
Mit etwas Gemüse prepariert haben wir sie in den Tunnel unter dem Ein-/Ausgangsbereich vom Karussell geschafft. Das ist der ungestörteste Bereich im Melkhaus und ein potentielles Versteck.
Oben sieht man die Betonkante und ganz rechts in der Ecke den Rand der Karussellplattform:




 

















Heute habe ich die Falle wieder rausgezerrt, weil immer noch leer, aber total zugeschissen, was von oben durch den Spalt an der Plattform runtergefallen war. Die Nutria scheint wohl doch freiwillig gegangen sein, sie wurde auch seit Mittwochabend nicht mehr gesichtet.

Benjamin


Samstag, 22. Dezember 2018

Tablet und Transponderlesegerät

Diese Woche wurde für Herde Plus aufgerüstet und die neue Hardware eingerichtet, die der Arbeitserleichterung durch mehr elektronische Dokumentation dient.
Einmal das Tablet für die Klauenpflege. Darauf läuft KLAUE, ein Programm zur Dokumentation der Klauenpflege, dass man nicht mehr unleserliche Schrift auf verschissenen Zetteln entziffern muss und dann alles in den Computer eingeben, sondern direkt ins Tablet und das wird auf Knopfdruck in Herde plus eingespielt. Da sind dann auch alle Erfassungen für das Testherdenprogramm schon erledigt und die Liste für die nächste Klauenpflege wird automatisch (die muss aber noch angelegt werden) erstellt.
 
So sieht das Programm aus. Oben wird einfach die Stallnummer eingetippt und für die jeweilige Kuh alle vier Füße mit jeweils Innen- und Außenklaue. Rechts ist das Diagnosemenü ausgeklappt mit allen möglichen Klauenkrankheiten die in vier Stufen ausgewählt werden können: leicht, mittel, schwer und allgemein. Mit einem Handy gekoppelt kann man sogar Fotos davon einspielen.
Ist das gleiche Programm wie Findeisen Klauenpflege (siehe Post vom 29.08.2013) auch verwendet, bloß dass die mehrere Betriebe damit verwalten können:




















 
Als Zweites das Transponderlesegerät (siehe Post vom 02.01.2017), das für HERDE mobil auf dem Handy die Transponderohrmarken abliest und gleich die jeweilige Kuh aufruft. Damit können z.B. die Trächtigkeitsuntersuchungen ohne den Umweg über Ausdruck der Listen gemacht werden.
Leider klappte die Kopplung mit den I-Phones nicht (Kompatibilität von Apple mal wieder...), dafür aber sofort mit dem Tablet wie wir das ausprobiert haben. Es ging dann erstmal zurück zu DSP nach Dresden:

Benjamin 



Mittwoch, 19. Dezember 2018

Neuer Milchtank - Teil 2

Am Montag wurde der neue Milchtank in Boberow aufgestellt nachdem das Fundament ausgehärtet war; nicht dass noch der Tank mit der Masse von 30.000 l Milch alles auseinanderdrückt.
Vorne kommt ein Anbau aus Sandwichplatten dran als Einhausung des Anschlusses und Verbindung zur bestehenden Milchkammer.
Im Gegensatz zu den Tanks in Pinnow hat der oben drauf eine Plattform mit einer Aufstiegsleiter, um sicher an das Rührwerk zu kommen. Habe aber Bedenken wie lange es dauert bis mal ein Milchauto die Leiter abreißt, weil die ungefähr so 30 cm über das Fundament hinausragt.

Benjamin 

Dienstag, 18. Dezember 2018

Baufortschritt Dezember - Teil 3

Letzte Woche hat das Innere des neuen Kuhstall Gestalt angenommen. Während oben der Lichtfirst montiert wurde waren es unten die ganzen Liegeboxenbügel, Tränken und Fressgitter:






















Bei einem Teil der Boxen wurden auch schon die Nackenrohre vorbereitet, müssen dann noch die Schrauben festgezogen werden wenn es auf die richtigen Maße ausgerichtet ist:

Benjamin 

 

Freitag, 14. Dezember 2018

Josera Fress-Express

Die Adventszeit ist immer die stressigste Zeit im Jahr, denn von Weihnachten bis Neujahr steht draußen die Welt quasi still und die Milchproduktion läuft ganz normal weiter. Je nachdem wie die Wochenenden fallen können das bis zu zwei Wochen sein.
Ende November beginnen die Vorbereitungen dafür: Zurechtschieben der Routinearbeiten (vor allem die Trächtigkeitsuntersuchungen), Bestellung von Kraft- und Mineralfutter, Verbrauchsmaterial und auch die ganze Personaleinteilung. Bis danach alles wieder nach dem gewohnten Rhythmus verläuft dauert es bis Ende Januar.

In dem Stress kriegt man aber die zuckerangetriebenen Herdenmanager mit Schokolade.
Der Adventskalender ist Werbung für DairyPilot von Josera.

Da die Internetseite über den Inhalt nicht viel hergibt; was hauptsächlich enthalten ist: Weizengrießkleie, aufgeschlossener Weizen; Calciumcarbonat, Magnesiumoxid und Salz
als Puffersubstanzen für den Pansen-pH-Wert, Lebendhefen und FlavoVital, was Pflanzenextrakte sind die Flavonoide enthalten. Diese haben antioxidative Wirkung und unterdrücken subklinische Entzündungsprozess auf Zellebene.

Diese Wirkung wurde unter anderem auf der Neumühle erforscht im "Traubentresterversuch", weil Trester besonders hohe Gehalte an Flavonoiden hat. DairyPilot ist dann eine komerzielle Anwendung der Ergebenisse.
Davor hieß es noch PansenPilot wegen dem Zielort der Pansentätigkeit, aber mit dem Zusatz der Flavonoide wurde es umbenannt zwecks internationaler Vermarktbarkeit.

Ich verwende DairyPilot hauptsächlich zum Drenchen, als "Starthilfe" bei einer gestörten Pansenverdauung.



Das steht drauf: "Futter auf Rädern - Der Fress-Express für entspannte Kühe"

Auf der linken Seite eine Yoga-Kuh:























...und rechts die Kuh in der Hängematte, wie sie auch als auf den Anzeigen abgebildet ist:

Benjamin



Montag, 10. Dezember 2018

Besuch aus Luxemburg

Am Samstag hatten wir Besuch aus Luxemburg. Und zwar waren am Wochenende Mutter und Schwester unseres dritten Herdenmanagers Jeff zu Besuch. Der Rest der Familie musste sich daheim um die eigenen Kühe kümmern; wie das halt bei Einzelbauern mit der Arbeit verteilt wird.
Es standen die Besichtigungen der Milchviehanlagen in Boberow und Pinnow auf dem Programm, wovon in beim Wochenenddienst am Rande mitbekam. Vor allem von den Dimensionen in Pinnow waren sie beeindruckt, insbesondere das Melkkarussell, das größer ist als alle die es in Luxemburg gibt (und auch im weiteren Umkreis). 

Jeff selbst ist seit nun drei Wochen bei uns und macht seine Praxisphase am Ende des Studiums. Das Erlernte eines fast fertig ausgebildeten Ingenieurs in der praktischen Arbeit umzusetzen, was auch super funktioniert.
Wie er an uns als Betrieb gekommen ist: Ich habe noch sehr gute Kontakte zur TH Bingen, speziell das Institut für Tiererährung. Da ich einer der wenigen Absolventen in den neuen Ländern bin, zähle ich dann als Referenz für Studenten, die "Kühe mal richtig" bzw. im großen Stil machen wollen.

Und auf diesem Niveau macht es natürlich Spaß!

Benjamin

Sonntag, 9. Dezember 2018

Baufortschritt Dezember - Teil 2

So sieht der neue Kuhstall mittlerweile aus nachdem das Dach gedeckt ist und die seitlichen Verkleidungen und Tore montiert wurden. Auf dem Futtertisch stehen die Plexiglasplatten für den Lichtfirst.
Der Sand, der über Sommer total ausgetrocknet war ist nach dem Regen der letzten Woche fast schon Matsch:





















Im Inneren; jetzt hat man auch das Gefühl im Stall zu stehen. Auf dem Foto fällt auf wie hell es drinnen ist bei dem doch so trüben Wetter. Rechts ist eine der drei Türen zu sehen die dann zum Auslauf führen:

Benjamin 



Dienstag, 4. Dezember 2018

Baufortschritt Dezember - Teil 1

So sieht es im neuen Kälberstall zur Zeit aus. Alle Kälberboxen sind jetzt da und aufgebaut. Und diesen Anblick wird es nur ganz am Anfang geben, später werden nie alle gleichzeitig aufgebaut sein, denn wenn die Kälber ausgestallt sind werden die jeweiligen Boxen auseinander genommen und gereinigt. Wenn dann die nächsten Kälber kommen werden sie dafür wieder aufgebaut.

An die Türen der Boxen wurden oben kleine Kunststofftafeln angeschraubt, auf denen dann die Daten der Kälber angeschrieben werden. Mit der bisherigen Variante klassischer Stalltafeln an einem Drahtseil funktioniert es nämlich nicht, entweder zu hoch und man kommt nicht dran oder zu niedrig und man kann mit dem Hoflader zum Ausmisten nicht drunter durchfahren:

Benjamin

Montag, 3. Dezember 2018

Tilly - Teil 2

Ein aktuelles Foto von Tilly. Sie ist jetzt 19 Tage alt und sollte heute eigentlich verkauft werden als künftige Mastfärse. Das klappte nicht, denn sie hat noch keinen Rinderpass, nachdem ihre Geburtsmeldung bei einem Serverausfall der HIT-Datenbank verloren gegangen war. 
Normalerweise werden die weiblichen Kreuzungskälber (mit Uckermärker, Charolais oder Fleckvieh als Vater) behalten und werden später zu Mutterkühen. Das hat den Vorteil, dass sie mehr Milch geben als die Fleischrassekreuzungen und wenn sie anderthalb Jahre in der Jungviehaufzucht mitgelaufen sind zahmer sind als die Halbwilden von der Koppel.
Aber Kreuzungen aus Holstein und Weißblauen Belgiern wie Tilly werden dafür nicht verwendet. Denn das extreme Muskelwachstum der Belgier geht nicht nur nach außen sondern auch nach Innen und führt zu engen Geburtswegen, was das Risiko von Schwergeburten extrem erhöht. Auch wenn es in Tillys Fall dann nur sie als "halber Belgier" und das Kalb als "viertel Belgier" wären, ist es für unsere Mutterkuhhaltung mit Kalbung draußen bei Wind und Wetter nicht vertretbar.
Zudem könnte sie sich möglichweise bei Tina doch mit Paratuberkulose infiziert haben und das wieder in die Mutterkuhherden einschleppen.

Benjamin

Samstag, 1. Dezember 2018

EuroTier 2018

Es fehlte noch der Bericht zur Eurotier dieses Jahr. Hier ist er!
Ich war traditionell am Donnerstag runter gefahren, da ist als der Andrang nicht ganz so groß und es passt am besten in unseren wöchentlichen Arbeitsrhythmus.
Gesamteindruck: Die Digitalisierung der Landwirtschaft schreitet weiter voran. Für gefühlt Alles gibt es Apps und Clouds; wo ich vor allem das Cloud-Computing kritisch sehe, weil man dafür faktisch die ganzen Anlagen flächendeckend mit WLAN ausstatten müsste, wo Fr. Karliczek meint, dass nicht jede Milchkanne 5G braucht...

Ansonsten der übliche Branchentreff, ich habe viele Geschäftspartner und Bekannte getroffen, darunter auch Studienkollegen, die ich schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte.
Bei Boehringer Ingelheim war ich auch (hiermit grüße ich die fleißigen Kuhblog-Leser!), die als neues Produkt den Bolus Bovicalc dry vorstellten. Dieser Bolus wird zum Trockenstellen eingesetzt und verschiebt im Stoffwechsel der Kuh die Kationen-Anionen-Bilanz was zur physiologisch Verringerung der Milchproduktion führt und Druck vom Euter nimmt.

Einzig wirklich konkretes Ziel zu Informationsbeschaffung war über Hefe zum Drenchen. In Stüdenitz (siehe Post vom 22.04.2018) wird viel mit Backhefe gearbeitet, was ich aber für uns ausschloss weil mir das schnell zu umständlich werden schien. Zuerst war ich bei Diamond V, die mir aber die Hefe tonnenweise verkaufen wollten, dass es erst gar nicht zu akuten Verdauungsstörungen kommt. Hilft mir aber wenig wenn eine Kuh dann doch eine hat... Danach war ich bei Leiber Bierhefe, die mich sehr kompetent und freundlich berieten, so stelle ich mir das vor! Und sie sagten auch gleich, dass es mit der Formulierung ihrer Produkte in wasserunlöslicher Pulverform nicht funktioniert. Propylenglykol als Energieträger wie wir es schon verwenden wäre aber ein guter Ansatz.

Noch zwei Fotos.
Cow Body Scan von DSP Agrosoft, das eine Silbermedaille gewann. Eine Kamera die am Ausgang des Melkstandes/-karussells montiert wird und von oben die vorbeilaufenden Kühe vermisst. Dabei wird aus den Daten vor allem das Gangbild und die Kondition errechnet. Da dies vollautomatisch erfolgt liegen für jede Kuh 2 oder 3 Werte pro Tag vor und aus deren zeitlicher Entwicklung können beginnende Lahmheiten und Gewichtsverluste erkannt werden, mit Alarmmeldungen und vollintegriert in HerdePLUS und Klaue. Dass die Kühe schon auf die Klauenpflegeliste gesetzt werden, die sich noch nichts anmerken lassen wenn man gerade hinschaut.
Am Stand war für die Kooperationspartner auch das Logo von Hölscher + Leuschner aufgeführt; von denen ich 2011 im Studium einen Vortrag zum Precision Animal Farming gehört hatte wo es unter anderem um die Entwicklung eines Systems für die Konditionsmessung bei Kühen ging. Der Ansatz war aber noch nicht eine 3D-Kamera sondern eine Umrisserkennung nach dem Schema rund = fett, spitze Knochen = mager:




TSR von DeLaval. Hatte einer unserer Servicemonteure erzählt, dass DeLaval in ihrer Werkstatt Messemodelle für die Eurotier gebaut hat. Die Deutschland-Zentrale von DeLaval samt dem Ersatzteillager zog im Frühjahr um - irgendeine Industrieansiedlungs-Subventions-Geschichte. Das merkten wir nicht nur an der über Wochen schlecht laufenden Ersatzteilversorgung sondern dabei wären auch die eingelagerten Messemodelle "verlorengegangen". Und da wurde auch ein neues Modell für den Dipproboter gebaut, der jede Kuh dippen kann, weil die nicht schief steht, tritt, auf die Linse kackt oder der Roboter die Verbindung zu seiner Kamera verliert oder einfach zwischendrin abstürzt und über den Notaus das Karussell blockiert:

Benjamin