In diesem Post geht es um die Ergebnisse einer mittelgroßen Auswertung die ich gemacht habe um rückblickend Schlüsse zur verlängerten Laktation ziehen zu können.
Mit den Daten aus Herde habe ich von über 700 Kalbunegn von Mehrkalbskühen mir die vorherige Laktation angeschaut. Wann die Kuh zum ersten Mal besamt wurde, wie oft, wie die Leistung war usw. Da gibt es schon einiges her. Bisschen Rechenarbeit war es aber auch, denn da scheint irgendwo ein Fehler drin zu sein, denn die Laktationsdauer in Melktagen von der Kalbung bis zum Trockenstellen passt nie wenn man vom jeweiligen Datum ausgeht... Ob dann aber die angegebene 305-Tage-Leistung stimmt weiß ich nicht; zumindest habe ich es bei allen Kühen dann gleich berechnet.
Erstmal der Einfluss der Zwischenkalbezeit. 305-Tage-Leistung zum Vergleich der Persistenz, wie lange die Kuh ihre Leistung "hoch hält". Bei schnell wieder tragenden Kühen sollte hormonell bedingt die 305-Tage-Leistung niedriger sein. Alles ist in ECM (energiekorrigierte Milch) gerechnet um unterschiedliche Fett- und Eiweißgehalte auszugleichen.
MT ist pro Melktag, also was eine melkende Kuh zwischen Kalbung und Trockenstellen an Milch gibt; im MLP-Bericht der Melkdurchschnitt.
FT ist pro Futtertag, da ist auch die Trockenstehzeit mitgezählt, ökonomisch betrachtet was es an Milch pro Stallplatz gibt. Im MLP-Bericht der Stallschnitt.
Einmal alle Laktationen zusammen, dann für die 1. Laktation (Zwischenkalbezeit zwischen 1. und 2. Kalb), 2. Laktation und ab 3. Laktation zusammengefasst, weil es da pro Lakation dann immer weniger Kühe sind. Die Aufteilung der Klassen an Zwischenkalbezeit habe ich so gemacht, dass hinter jeder ähnlich viele Kühe stehen:
Das Ergebnis hat mich schon erstaunt. Die 305-Tage-Leistung steigt an mit zunehmender Zwischenkalbezeit, aber die Melktags- und Futtertagsleistung sinken, wenn die Kühe später trocken gestellt werden. Maximal 380 Tage Zwischenkalbezeit, da wären wir wieder bei jedes Jahr ein Kalb. Ungeachtet der gesundheitlichen Vorteile.
Dann nach der Rastzeit unterteilt, mit wieviel Tagen nach der Kalbung die Kühe erstmals wieser besamt werden. VZ ist die Verzögerungszeit zwischen erster und erfolgreicher Besamung. BA ist der Besamungsaufwand, wieviel Spermaportionen für eine Trächtigkeit gebraucht werden. In diesem Fall nicht der Besamungsindex, weil da zählen auch die Kühe mit rein die nie trächtig werden und im Datenmaterial nicht enthalten waren. EBE ist der Erstbesamungserfolg, wie viel Prozent der Kühe mit der ersten Besamung schon tragend waren:
Das Ergebnis ist dann ein ganz anderes wie bei der Zwischenkalbezeit: Die Rastzeit hat abgesehen von den sehr langen nur einen geringen Einfluss auf die Zwischenkalbezeit. Und so gut wie gar keinen auf die Leistung. Unter 50 Tagen Rastzeit ist die Leistung schlecht oder aber bei leistungsschwachen Kühen die Fruchtbarkeit gut, dass sie schon brünstig werden. Über 100 Tage Rastzeit sind nicht von Nachteil, wobei das eher die hochleistenden Kühe gewesen sein dürfen denen ich etwas mehr Zeit gegeben habe.
Die Schlussfolgerung daraus: Sich schrittweise an die verlängerte Laktation rantasten.
Fortsetzung folgt!
Benjamin
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