Freitag, 7. November 2014

Big Sky Dairy - Teil 1

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Die letzte Station in Idaho war die Big Sky Dairy in Gooding.
Fotos habe ich nur ein einziges von außerhalb, weil der Besitzer nicht will, dass Fotos in falsche Hände kommen ohne den Kontext zu verstehen. Und der Kuhblog ist dann auch davon betroffen.
Man sieht im Vordergrund einer der typischen Kreisregner, wie viele genau der Betrieb hat wusst er nicht, dürften mehrere hundert sein. Vier Leute sind nur für die Beregnung zuständig; und wieviel mm denn beregnet würden, eine kurze SMS an den Pflanzenbauleiter und die Antwort 30 - 35 inches (~ 750 - 875 mm) beim Mais pro Saison!
Dahinter dann die Milchviehanlage für an die 5.500 Kühe mit dem zentralen Melkhaus mit zwei Doppel-40-Side-by-Side-Melkständen. Dort werden nur melkende Kühe gehalten, weil sich auch hier in dieser Größenordnung kein Abkalbestall lohnt und dann auf einem anderen Standort des "Kombinats" kalben:



















Mit zwei anderen Betrieben betreibt man ein eigenes Milchproteinwerk, wenn auch noch aus Diversifikationsgründen nicht alle Milch dort verarbeitet wird und ein Teil an eine Käserei geht.
Hier fiel die Systemfrage Stall oder Open Lot klar für die Open Lots aus und so werden in den Ställen hauptsächlich die Erstlaktierenden und die Jerseys gehalten, da sie einfach weniger Platz in Anspruch nehmen.
Und auch hier war der Betriebsleiter sehr von den Jerseys begeistert, auch wenn er keine Vorzüge in der Futtereffizienz feststellen kann. Nach den ganzen Jerseygeschichten ist man schon arg verwundert und sagt sich: "Im SMR war das nicht umsonst drin". Aber dann kam der Haken an der Geschichte: Die Bullenkälber, die bekanntlich bei Jerseys kaum wachsen wollen. So gibt es in Idaho für ein eintägiges Holsteinkalb 250 $, für ein Jerseykalb 20 $. Aktuell gar kein Problem mit gesextem Sperma, gibt es also nur weibliche Kälber und der Jerseyanteil in den Herden steigt an. Wenn der angestrebte Anteil, von dem man sich noch nicht sicher ist, erreicht ist will man Zuchtvieh verkaufen. Bloß das ist dann ja auch kein dauerhaftes Geschäft. Aber so langfristig wird in Amerika nicht gedacht...

Benjamin

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