Mittwoch, 31. Dezember 2014

Braunies Enkelin

Heute früh war ich noch mal für dieses Jahr auf meinem "Stammbetrieb", der LVAV Hofgut Neumühle, um mit den dortigen Ingenieuren zu melken und den neusten Zuwachs in Braunies Familie zu begutachten.

Mehr als zwei Jahre nach Leuchte gab es endlich wieder ein Kuhkalb, und zwar von Mai, die am 9. November, einen Tag nach meinem letzten Besuch (siehe Post vom 13.11.14) kalbte. Einen Namen hat sie noch nicht, gehört ihrer Mutter nach zur Blutlinie "Ma", also vorläufig Ma-xy; Tochter von Mai, Urenkelin von Leoni, Enkelin von Braunie, Großnichte von Lara und Latte, Cousine 2. Grades von Leuchte. Mittlerweile 52 Tage alt und schon fleißig am Wiederkauen:

Benjamin

Montag, 29. Dezember 2014

Baufortschritt Melkstand

- zur Übersicht der Melkhausbau-Serie -> hier - 

Der neue Melkstand nimmt immer mehr Form an. Auf dem Foto ist der zukünftige Ansetzbereich zu sehen mit den Gruben für die Hubböden, einer für das Vormelken/Abputzen und einer zum Ansetzen der Melkzeuge. Dazwischen befindet sich einer der vier Antriebsmotoren für die Plattform. Die Standplätze sind schon mit Gummimatten ausgelegt und in den Tüten noch verpackt sind die "Kuh-Positionierer", die mittig auf die Plätze geschraubt werden, dass die Kühe nicht hackeneng stehen und zudem als Orientierung für den Dipproboter dienen.

Benjamin

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Einlagerung

Da am Feiertag nicht ganz so viel los ist habe ich endlich die Zeit gefunden, die Auszeichnungs-Plaketten für Milchleistung und -qualität von der Milchkammertür abzunehmen. Nach teilweise mehr als 15 Jahren waren die stark verwittert bis gar nicht mehr vorhanden. Frisch gewaschen sind die jetzt eingelagert um dann im Eingangsbereich des neuen Melkhauses aufgehängt zu werden:

Benjamin


Mittwoch, 24. Dezember 2014

Frohe Weihnachten!

...wünsche ich allen Lesern des Kuhblogs!

Bei frühlingshaften Temperaturen und nach 40 l Regen in der letzten Woche war aber heute nichts mit einem weihnachtlichen Kuhfoto. Also ganz normal:

Benjamin

Samstag, 20. Dezember 2014

Weiße Vorweihnachten

Bei herbstlichem Wetter mit teilweise zweistelligen Temperaturen die letzten Tage und sehr viel Regen gab es heute unerwartet Schnee. Der bleibt auch bei + 5 Grad liegen wenn genug auf einmal runterkommt. Nach vier Stunden war aber alles schon wieder weggeschmolzen:

Benjamin




Ausgrabungen

Archäologische Abenteuer hinterm Melkstand:
Wenn man einen Lehrling zugeteilt bekommen hat wäre ja mehr Arbeitskraft verfügbar und da könnten auch Sachen gemacht werden, die normalerweise zu kurz kommen wie äußerse Sauberkeit auf dem Hof usw. Habe das gestern uminterpretiert in Richtung Sachen machen, die man nur zu gerne vor sich hergeschoben hat. Und so ließ ich die "Materialschränke Klauenpflege" mal komplett ausräumen und saubermachen, nachdem ich mich diese Woche wieder über die Unordnung geärgert hatte. Heute wurde sortiert und morgen wieder eingeräumt; Tatsachen schaffen bevor das Wochenende rum ist.
Auf dem Foto sind davon so Dreiviertel zu sehen, bis auf die Dippmittelkanister unter dem Tisch und die Dunghacke rechts. Dabei waren auch einige Sachen von fast musealem Wert wie Werkzeugkästen mit russischer Aufschrift; was man so als Ersatzteilspender ansehen kann wie kaputte Milchsammelstücke und Euterbrausen oder Unmengen an Nasenringen, die noch von Zeiten künden wo in Boberow jährlich ganz sicher 50 Deckbullen aufgezogen wurden:

Benjamin


Mittwoch, 17. Dezember 2014

Belko

Heute Nacht wurde Belko geboren; die Besonderheit bei ihm ist, dass er das zweite Kalb der allerersten von mir im August 2013 nach der Kalbung benannten Jungkuh - 1054 Laura ist. Und den Namen für das nun anstehende Kalb durfte ihre "Taufpatin" aus meiner Vorauswahl der vit-Liste auswählen:

Benjamin


Montag, 15. Dezember 2014

Aktuelles von der Autobahn

Nach mehr als einem Jahr Bauzeit sieht man die künftige A14 in der Landschaft schon mehr als deutlich, nicht nur die Einschnitte und Aufschüttungen für die Trasse, sondern auch die Verlegung der B5 bei Karstädt und die ganzen Hochbauten. So wie die Brücke der künftigen Anschlusstelle Groß-Warnow bzw. wie ich dazu sage der "Abfahrt Kuhstall Pinnow", da keine zwei km entfernt:

Benjamin



Sonntag, 14. Dezember 2014

Nächster Jahrgang

Diese Woche wurden tragende Färsen samt zugehörigem Deckbullen für die Nachzügler von den Löcknitzwiesen in Bootz nach Boberow gebracht und für den Winter aufgestallt. Wegen dem milden Wetter im Herbst waren es jetzt ganze vier Wochen später als im letzten Jahr (siehe Post vom 18.11.13).
Sie sollen im Frühjahr kalben und werden dann mehr als die Hälfte der Jungkühe für den Jahrgang 2015 stellen.
Und hoffentlich wissen sie sich zu benehmen und ziehen nicht die Stopfen aus den frisch instandgesetzten Tränken raus.

Benjamin


Samstag, 13. Dezember 2014

Doch unterdurchschnittlich

Hatte ich im Post vom 02.10.14 ganz zuversichtlich geschrieben, dass die Boberow Kühe es im Kontrolljahr 2013/14 der Milchleistungsprüfung über den Brandenburger Durchschnitt packen würden. Dies war aber nicht der Fall, der Anstieg im Landesschnitt von 6 kg Fett+Eiweiß hatte ich nicht erwartet, waren es die letzten 4 Jahre als zwischen - 1 und 5 gewesen. Aber der gleitende 12-Monatsschnitt sah nach der November-Kontrolle schon deutlich besser aus:

                                Milch-kg   Fett %  Eiweiß %  kg Fett+Eiweiß
Brandenburg 13/14     9.277        3,98     3,37         682             + 6 kg        
Brandenburg 12/13     9.152        4,02     3,37         676
Boberow 13/14           9.089        3,97     3,52         681             + 12 kg
Boberow 12/13           9.001        3,92     3,51         669              
Boberow gleitend        9.139        4,04     3,52         691             + 24 kg  zu Dez 12 - Nov 13
Dez 13 - Nov 14

Benjamin

Freitag, 12. Dezember 2014

Letzte Pegeltour

Die Bewässerungssaison (siehe Post vom 28.05.2014) ist zwar schon seit September zu Ende aber danach müssen weiterhin monatlich die Pegelstände gemessen werden. Diese müssen wie die anderen Pegelstände im Saisonverlauf und die entnommenen Wassermengen bis Jahresende an die untere Wasserbehörde gemeldet werden. Da man nicht weiß, wann die Beamten schon ihr Jahr beenden bin ich nun die Dezemberrunde gefahren, um am Montag den ganzen Papierkram fertig zu haben.
Wie hier am Doppelpegel der Grundwassermessstelle Lanzer Weg, der bei 9,60 m stand. Bei milden Temperaturen und viel Regen sind die Wege ziemlich schlammig, sodass ich nach dieser letzten größeren Dreckfahrt in diesem Jahr das Kuhauto wieder von Braunvieh auf Schwarzbunt zurück geputzt habe:

Benjamin


Mittwoch, 10. Dezember 2014

Drachenzähne

Das sind natürlich keine echten Drachenzähne sondern Ein- und Zweihornspitzen.
Die linke stammt von Kuh 1109 (siehe Post vom 17.09.13), deren Horn mittlerweile zu einem gefährlichen "Dosenöffner" geworden war. Und bevor was Ernsthaftes passiert wurde das entschärft.
Die andere ist von Kuh 1111, übrigens mit nicht mehr messbaren 800+ kg die dickste von allen, wo wir im Frühjahr die Spitze des rechten Hornes abgesägt hatten, weil das wegen der Krümmung kurz davor war in den Schädelknochen einzuwachsen:

Benjamin

Sonntag, 7. Dezember 2014

Nach Ivenack - Teil 2

Im Kälberbereich war ich sehr von dem Boxensystem angetan. Mit über 30 Iglus über den Hof zu wandern ist zu aufwändig, daher werden die jüngsten Kälbern in Boxen unter Dach gehalten. Zwischen den Rückseiten der Boxenreihen läuft im Boden eine Kratzer-Kettenenmistung wie es sie auch früher in den alten Anbindeställen gab. Zum Ausmisten nach der Umstallung der Kälber in die Gruppenhaltung wird die links im Foto  zu erkennende Tür geöffnet und der Mist einfach nach hinten in den Kanal geschoben. Die hinten überstehenden Seitenwände können zur Reinigung herausgezogen bzw. auch mehrere Einzelbuchten zu einer größeren zusammengelegt werden:

























Haben auch über die technischen Details zur Umsetzung der Flaschenfütterung gefachsimpelt. Die Gedanken müsste man noch für ein wirklich alternatives Konzept weiter verfeinern.

Im älteren Teil der Stallungen sind die Sonderbereiche mit Trockensteher und Abkalbebuchten. Dort befindet sich auch der Vorgängermelkstand des Karussells, mit dem die frischabgekalbten und auch gesperrten Kühe gemolken werden. Ist ein Fischgrätenmelkstand von Germania in Voll-Edelstahl-Bauweise und so merkt man gar nicht, dass der schon 16 Jahre alt ist. Von diesem Blickwinkel aus sieht man gar keine Kühe, weil die Grube sich trapezförmig nach vorne hin verbreitert und man auf die Technikverkleidungen hinter den Kühen kuckt.

Benjamin

Samstag, 6. Dezember 2014

Nach Ivenack - Teil 1

Letztes Wochenende war ich auf Betriebsbesichtigung bei Familie Hummel in Ivenack; der Hof liegt in unmittelbarer Nähe zu den berühmten tausendjährigen Ivenacker Eichen.

Mein Hauptinteresse war der neuere Teil der Stallungen, der ein ähnliches Layout hat wie die in Pinnow geplanten und dort das gleiche Planungsbüro daran beteiligt war. Was man sich alles nicht aufschwatzen lassen soll...
Insgesamt ging es um die kleinen Details, die im Alltag viel Zeit und Nerven kosten können.

Das Melkkarussell ist ein GEA AutoRotor Magnum 90, sehr ähnlich dem DeLaval PR3100 HD: Die amerikanische Ausführung aus Edelstahl, niedrigen Platzteilern für schnellen Kuhwechsel und alle Schrauben und Rohre in Zoll (da graut es mir davor). Im Gegensatz zu DeLaval, wo die Melkzeuge in Warteposition im Kabinett geparkt werden (siehe Post vom 23.02.14) werden sie hier an der Abnahmeschnur unter die Plattform abgelassen.
Gegenüber der Serienausführung wurde das Karussell optimiert, wie auf dem Foto zu sehen ist wurden die Haltearme für die Melkzeuge verlängert und die Entwässerung der Plattform wird nach außen geleitet, weil im Inneren des Karussells nicht dreimal täglich saubergemacht wird:



















Im Kuhstall werden die Boxen mit separiertem Gärrest eingestreut. Weil das Rückwärtsfahren mit einem angehängten Futterveteilwagen dafür zu lange dauerte bzw. beim zügigen Fahren zu viele Boxenbügel gekostet hätte ist auch da die Lösung verblüffend einfach: Ein abgelegter selbstfahrender Futtermischwagen, bei dem der Fräsarm abgebaut wurde. "Kopf zum Fenster raus und rückwärts gehts.":

Benjamin

 

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Als Ausbilder

Aktuell bin ich in Sachen Ausbildung unterwegs. Seit gestern habe ich erstmals einen Lehrling auf der Anlage in Boberow zugeteilt bekommen. Dort läuft er quasi auf Fabiennes Position: Vormittags und Mittags als Assistent bei den managementbezogenen Arbeiten dabei, wo es das meiste zum Erklären gibt und dann als dritter Melker in der nachmittaglichen Melkschicht. Mit dem entsprechenden theoretischen Vorwissen natürlich auf einem ganz anderen Niveau.
Heute war der Schwerpunkt die Fütterung, über die Eigenschaften der einzelnen Futtermittel und die Analyseergebnisse der Silagen.
Beim Melken läuft es sehr gut, an zwei Tagen hat er nun schon drei Kühe mit akuter Mastitis gefunden; da ist zwar die Buchte mit den Sperrmilchkühen voll aber bis zur S-Klasse in der Milchqualität nicht mehr allzu weit.

Benjamin

Dienstag, 2. Dezember 2014

Kuhlernstichprobe

Für mich war heute in Garlin der Zuchtfortschritt richtig sichtbar. Bei einigen Dutzend Jungkühen wurden Ohrstanzen für die genomische Typisierung genommen.
Hintergrund dabei ist folgender: Da die genomische Zuchtwertschätzung auf dem Genom beruht und man das schon bei einem ungeborenen Rind bestimmen könnte, stehen keine Eigenleistungen dahinter. Daher braucht man eine Referenz, über die man die Effekte der einzelnen Gene herleiten kann. Anfangs nahm man dafür alle Bullen, von denen genetisches Material zur Typisierung verfügbar war und es Leistungsdaten von den Töchtern gab. Diese Bullen bildeten dann die Lernstichprobe zur "Kalibrierung" des Verfahrens. Diese Lernstichprobe muss aber ständig erneuert werden, um dem Zuchtfortschritt in der Population Rechnung zu tragen. Dabei gibt es aber das Problem, dass über die genomische Schätzung nicht mehr genügend Bullen als Datengrundlage nachkommen, denn es wird der "Schrott" schon aussortiert, bevor man an den Töchtern merkt: "Der taugt nichts." Dazu hab ich schon im Studium gelernt, dass man nicht umhin kommen wird auch eine Kuhlernstichprobe zu machen, also Kühe direkt mit ihrer eigenen Leistung zu nehmen.
Mittlerweile ist es nun soweit und rund anderthalb Jahre lang werden alle Jungkühe der mecklenburger und brandenburger Testherden, der Spitze der deutschen Rinderzucht, dafür typisiert. Und die Garliner und Pinnower Kühe gehören dazu.
Und wenn sie schon eingefangen sind so habe ich auch gleich bei denen mal die Schwänze geschnitten.

Benjamin