Montag, 24. September 2018

Lungenendoskopie

Habe schon die verschiedensten Sachen miterlebt: Kaiserschnitt, verschiedene Operationen; Rumenozentese, wo durch die Bauchdecke und die Pansenwand gestochen wird um Pansensaft zu entnehmen und Muskelbiopsie (siehe Post vom 17.03.2015). Heute gab es wieder hohe Medizin: Und zwar Lungenendoskopie. 

Am Freitag hatte ich beim Fiebermessen der Frischabkalber zwei Kühe mit Fieber gefunden, bei denen sich dann herausstellte, dass beide Lungenentzündung haben. Natürlich wurde gleich mit der Behandlung angefangen, aber heute Abend standen sie zur Endoskopie an, um reinzukucken und Proben für den Erregernachweis und Resistenztest zu entnehmen.

Die Kuh wird leicht sediert, dass sie etwas benommen ist, um sich nicht zu sehr zu wehren. Dann ein Halfer gebunden, um den Kopf gerade halten zu können und das Endoskop über die Nase reingeschoben. Parallel wird die ganze Zeit durchgekuckt um auch in die Luftröhre zu kommen und genau im passenden Moment mit der Atmung durch den Kehlkopf hindurch.
Das Endoskop ist ungefähr so dick wie ein kleiner Finger:






















Es ging bis in die Bronchien, wo es zu fein wird. Dann wurde es wieder ein Stück weit herausgezogen, um ein Probe nehmen zu können. Kuh 1193 war fast sauber, so ungefähr wie ich es mir am Freitag erhofft hatte, dass es nach dem Wochenende unter Behandlung aussieht wie ein leerer Edelstahl-Weintank. Bei Kuh 845 hingegen waren dicke Eiterstreifen in der Luftröhre. 

Durch den Arbeitskanal im Endoskop wurde ein Katheter geschoben, mit dem eine Spülflüssigkeit eingebracht und wieder abgesaugt wurde wo entsprechend Eiter mitkam:






















Ein Foto aus dem Inneren gibt es leider nicht; ich habe gar nicht versucht durch das Okular zu fotografieren.

Benjamin

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