Freitag, 7. September 2018

Auf dem Rochusberg

Gestern war ich auf dem Rochusberg in Bingen, beim St.Wendelinhof, dem Versuchs- und Demonstrationsbetrieb der Technischen Hochschule Bingen. Während des Studiums war ich dort oft gewesen, für Ferkelaufzuchtversuche, Hammeltests und auch im Rahmen der Vorlesungen. Letztmals war ich dort vor über fünf Jahren gewesen. Da nun mein Bruder seit August dort Betriebsleiter ist stand jetzt ein Besuch an. Mein erster Eindruck: Größtenteils soweit bekannt, aber die Anlage viel kleiner als ich es in Erinnerung hatte; da bin ich halt von der Brandenburger Weitläufigkeit daheim geprägt. Der Kuhstall ist ein alter Anbindestall, der 2004 (?) zu einem Laufstall umgebaut wurde mit dem Schritt von der Rohrmelkanlage zum Melkroboter. Damals ein Lely Astronaut A2, mittlerweile ein A4. Rechts die Durchgänge führen zum angeschlepptem Fressbereich:



















Die Kühe sind sehr sauber, die Liegeboxen werden mit Häckselstroh eingestreut, das der Lohnunternehmer mit einer Häckselpresse (Krone BigPack PreChop) presst. Die Liegeboxen sind recht schmal - 1,14 m nur, dass hatten wir mal für ein HACCP-Protokoll ausgemessen - aber dafür lange genug dass die Kühe gerade drin liegen und auf den Gang machen.

Natürlich keine Kälber sondern einige der Hammel für den Hammeltest. Das ist die Standardmethode für die Verdaulichkeitsbestimmung in vivo, also am Tier. Dafür stehen die Hammel im Versuchsstall in Einzelboxen und das Futter und der Kot werden verwogen und analysiert. Daneben gibt es den Vorbereitungsstall für die Umstellungsphase auf das zu testende Futter (zu meiner Zeit Luzernesilage)  und für die übrige Zeit diese Koppel mit zwei Unteständen.
Repräsentativ die beiden verwendeten Rassen: Nolana-Landschaf und Merino-Landschaf. Die Merinoschafe sind die häufigste Rasse in Deutschland, während die Nolana eine sehr junge Rasse sind die verdeutlicht wie schnell sich die Landwirtschaft anpassen muss. War in den 1980ern die Wollproduktion so wichtig, dass es „Wollträgerherden“ gab so decken die Wollerlöse seit den 1990ern die Schurkosten nicht mehr und es wurde begonnen die Nolana zu züchten die als Haarschaf ihre Winterwolle von alleine verlieren:



















Ein schöner Ausflug an eine ehemalige „Wirkungsstätte“. Und eine junges hochmotiviertes Team, alles Facharbeiter und Studenten, da bin ich schon neidisch drauf.

Benjamin

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