Nach drei Jahren war ich jetzt endlich mal wieder beim Traubenlesen dabei. Mein Onkel hat einen eigenen Vollernter, eine schon betagte Krieger K3 von 1989, bei der ich dann meistens oben drauf stehe um zu schauen ob alles richtig funktioniert.
Weil die Funktionsweise in Rheinhessen zwar zur Grundschulbildung gehört aber schwer zu erklären ist extra ein Foto in Aktion. Fahrtrichtung ist nach rechts. Vorne und hinten sind die schwarzen Spritzschutzlappen, dass keine Beeren rausfliegen. Rechts sind die Schläger die auf die Rebstöcke in Höhe der Traubenzone schlagen. Die Beeren und teilweise ganze Traubenhängel sowie Blätter werden abgeschlagen und fallen nach unten. Dort sind die Plastikschuppen die den Boden verschließen, aber federbelastet sind dass die Rebstöcke und Pfähle wie bei einem Reißverschluss durchfahren können. Von den Schuppen geht es auf die seitlichen Förderbänder und vom dort über Becherbänder zum Behälter. Links sind beidseitig Gebläse, die die losen Blätter absaugen:
Es gab richtig viel Ertrag dieses Jahr, auch wenn in Rheinhessen seit Mitte Juni ebenfalls Dürre herrscht. Also genauso wie beim Obst.
Wir Milchbauern haben zum Glück keine Milchquote mehr und müssen uns nur mit schlecht bezahlenden Molkereien (Arla auf dem letzten Platz in Deutschland) herumärgern. Die Winzer haben neben den Kellereien noch die Weinkontigentierung. Bürokratie statt Natur: Jetzt liegt die Menge dieses Jahr bei 150 bis 180 % des Kontingents. Da wird ein großer Teil wofür man das ganze Jahr gearbeitet hat hängen bleiben müssen und verfaulen:
Das Weiße ich schäumender Saft, der schon aus den angeschlagenen Beeren austritt:
Benjamin
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