Letzte Woche ging es nach den Vorträgen in Kobrow zur Milchviehanlage Wetzin der Gut Sternberg. Dort haben ForFarmers und Förster bei einer Neuinvestition der Tränketechnik das neu aufgezogen und zwei Studentinnen haben damit einen Versuch gemacht für ihre Abschlussarbeiten.
Daneben gab es auf verschiedenen Stellen der Anlage Demonstrationen: Kolostrummanagement, Kälber wiegen, Elektrolyttränke bei Kälber drenchen als Sofortmaßnahme bei starkem Durchfall um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Damit habe ich mich noch nie beschäftigt aber absolut sinnvoll. Bei der Vorbereitungsfütterung der Transitkühe (Transen), wo es alleine darauf ankommt die Futteraunahme hochzuhalten um die Nährstoffversorgung zu sichern.
Zur eigentlichen Kälberaufzucht: Mit zwei Wochen kommen die Tränkekälber in die Gruppenhaltung. Ein Tränkeautomat für vier Gruppen mit Förster Hygienebox und jeweils einem Kraftfutterautomaten mit Wiegeeinrichtung dazu. Die Tränkedauer beträgt 14 Wochen, die gleiche verlängerte Tränkekurve wie sie auch auf der Neumühle gemacht wird. Damit sehr gute Zunahmen von durchschnittlich 930 g pro Tag. Zwei Wochen nach dem Absetzen mit 112 Tagen Alter wogen die Kälber im Schnitt 146 kg, das schwerste sogar 169 kg! Im Vergleich dazu waren es bei den Auswertungen zum Kälberwachstum der Landesforschungsanstalt in diesem Alter knapp 120 kg gewesen. Wo man im Stall auch hinkuckte: Überall schöne runde und glatte Kälber.
Zur Demonstration hatte eines der Kälber ein Smart Neckband (vgl. Post vom 22.05.2018) um. Wird zwar meistens als Spielerei abgetan, aber dagegen der Vorteil genannt, dass man ein Kalb in der Gruppe sofort findet ohne alle aufzuscheuchen und durcheinanderzujagen. Und tatsächlich: Das ist zwar kein rotes Licht wie auf den Werbefotos sondern ein grünes Blinkendes, aber auch bei dem verregnetem Wetter im düsteren Stall dermaßen auffällig, dass die Kälber damit bestimmt für die Beweidung auf internationalen Flughäfen zugelassen sind.
Benjamin
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