Gestern war ich von der Feuerwehr aus im Nachbarort zum Traktortreffen. Eigentlich heißt es Treckertreffen, aber den Begriff Trecker mag ich nicht; auch wenn hier im Norden total gängig schwingt für mich darin so ein ostholsteinische Gutsherrenmentalität mit. Da verwende ich lieber den hochdeutschen Begriff Traktor, wenn auch in seiner Rheinhessischen Aussprache Tragdor. Mein Käse-Trecker ist als Eigenname eine Ausnahme (vgl. Post vom 03.11.2013).
Über 160 Teilnehmer jeder Größe und jeden Alters waren angereist, vom Einachser bis Knicklenker, von Lanz Bulldog bis ganz neu. Dazu einige Pkw- und Motorradoldtimer sowie alte Militärfahrzeuge von NVA und Sowjetarmee.
Die Aufgabe der Feuerwehr war die Absicherung der Rundfahrt durchs Dorf mittem im fließenden Verkehr was bis auf wenige Fälle erstaunlich diszipliniert ablief.
Nachmittags fand das Trakrorpulling stand. Motorsport auf dem Lande eben. Die daran teilnehmenden Traktoren und auch einige LKWs wurden in vier Klassen eingeteilt. Am interessantesten war die Königsklasse über 10 t Gewicht.
Natürlich dürfen die K700A dabei nicht fehlen, die aber genau wie der New Holland T9.565 mit Power-Hopping zu kämpfen hatten und keinen Full Pull schafften:
Optisch am meisten her machte ein Claas Xerion 5000, die Farbe schon ausgeblichen, mit gekürztem Auspuff und getönten Scheiben. Auf dem Heckaufbauraum ein Betonklotz von 3 t als Zusatzbalast. Der verfehlte knapp den Full Pull mit 95 von 100 m:
Akustisch führend war ein Tatra 815, der auch mit Abstand am meisten rauchte und man dann gar nichts mehr sah. Der blieb bei 50 m stehen, fuhr in einem kleineren Gang nochmal an und schaffte es noch bis zu 70 m:
Als einer von zwei Teilnehmern schaffte dieser John Deere 8400R einen Full Pull im ersten Durchgang. Mit 710er + 900er Reifen, Reifendrucksteueranlage, wo man hier den niedrigen Luftdruck deutlich sieht und auf geschätzte 20 t aufballastiert für mich der am besten vorbereitete Traktor für das Pulling:
Klarer Favorit und zum Schluss auch Sieger war ein Case-IH Quadtrac 500, der im zweiten Durchgang mit nochmal 2 t zusätzlichen Eisenbahnschwellen und Erdmeißel am Bremsschlitten über 70 m packte wo der 8400R bei 11 m stehen geblieben war. An diese Kombination von Gewicht und Aufstandsfläche reicht kein anderer heran:
Benjamin
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